Das Holz ist bei der E-Gitarre (nahezu) egal....

ollie

Power-User
20 Jul 2009
2.739
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48
....ermittelt ein Uni Professor aus Regensburg....

Nachzulesen hier:

https://hps.hs-regensburg.de/~elektrogitarre/index.html
(nachzulesen unter "Einstimmendes - auf dem Holzweg").

Ich hätte dazu auch noch einen Kurzvortrag im pdf Format. Wer den haben will, einfach mailen....

Viel Spaß dabei.

LG
Oli
 
„Ich weigere mich zu beweisen, dass ich existiere“ sagt Gott, „Denn ein Beweis ist gegen den Glauben, und ohne Glauben bin ich nichts.“

„Aber,“ sagt der Mensch, „der Babelfisch ist doch eine unbewusste Offenbarung, nicht wahr? Er hätte sich nicht zufällig entwickeln können. Er beweist, dass es dich gibt, und darum gibt es dich, deiner eigenen Argumente zufolge, nicht. Quod erat demonstrandum.“

„Ach du lieber Gott“ sagt Gott, „daran habe ich nicht gedacht“ und löste sich prompt in ein Logikwölkchen auf.

„Na, das war ja einfach“ sagt der Mensch, und beweist, weil's gerade so schön war, dass Schwarz gleich Weiß ist und kommt wenig später auf einem Zebrastreifen ums Leben.

:cool:
 
Huaaaah!

Ich hab da mal versucht drin zu lesen.
Die Kapitel über temperierte Stimmungen, Buzz Feiten, Tonartencharakteristiken und dergleichen sind furchtbar.

Der Mann hat sich offenbar mit Büchern beschäftigt.
Nicht mit Musik.

Viele Grüße,
woody
 
Woody schrieb:
Huaaaah!

Ich hab da mal versucht drin zu lesen.
Die Kapitel über temperierte Stimmungen, Buzz Feiten, Tonartencharakteristiken und dergleichen sind furchtbar.

Der Mann hat sich offenbar mit Büchern beschäftigt.
Nicht mit Musik.

Viele Grüße,
woody

sowas nennt man im Fachjargon "selektive Wahrnehmung"....man pickt sich irgendwas raus was einem nicht passt und kommt zu einem schnellen Gesamturteil.... ;-)

Ich finde, er nimmt (auch wenn das nicht seine Absicht war) diesem unsäglichen Vintagegitarrenholzuhype ordentlich den Wind aus den Segeln und das gefällt mir.....
ich kann mir in der Tat auch nicht vorstellen, dass das Holz auch nur annähernd soviel den Sound beeinflusst, wie die Pickups, der Amp, der Lautsprecher oder die Anschlags-und Greifhand des Players.....wirklich nicht.
Nur bei mir ist es gefühlt, in der Arbeit scheint es wissenschaftlich untersucht zu sein. Was will man dem also entgegensetzen (auf gleicher Augenhöhe)?
 
Hallo Olli,

ollie schrieb:
sowas nennt man im Fachjargon "selektive Wahrnehmung"....man pickt sich irgendwas raus was einem nicht passt und kommt zu einem schnellen Gesamturteil.... ;-)
[…], in der Arbeit scheint es wissenschaftlich untersucht zu sein. Was will man dem also entgegensetzen (auf gleicher Augenhöhe)?

Ja, einer Veröffentlichung Ex Cathedra etwas entgegenzusetzen ist immer schwer.

Ich weiß, dass ich z.B. in Bezug auf die angeblich fehlenden Charakteristika von Tonarten zu gänzlich anderen Überzeugungen gekommen bin.
Ein Satz, auch wenn er nur zitiert ist, wie "Ein allgemeiner Charakter der Tonart, unabhängig von Komponist, Zeit und Hörer, usw. existiert nicht." offenbart mir, wie falsch die ganze Betrachtungsweise dieser Arbeit ist.
Natürlich existieren solche Dinge immer nur im Kontext.
Wenn man indigenen Pygmäen Beethovens Neunte in d-moll oder in g-moll vorspielt, und sie fragte, welche "richtiger" klingt, wird man auf totales Unverständnis stoßen.
Jeder westliche Zuhörer wird gewaltige Klangunterschiede feststellen, eine Quarte/Quinte Verschiebung ist ein gewaltiger Qualitätssprung, insbesondere dadurch, dass sich die Klangqualitäten der Instrumente in ihren Registern komplett verändern werden.

Musik ist ein soziales Konstrukt.
Konsonanz und Dissonanz, Tonmaterial und Temperierungen sind in unterschiedlichen Kulturen unterschiedlich tradiert und nicht verallgemeinerbar.
Die Betrachtung der Rezeption von Musik ist ohne die Beachtung des zeit- und ortspezifischen kulturellen Umfeldes und ohne die Untersuchung des jeweils im Kontext vorhandenen und benutzten Instrumentariums sinnlos.
Der Autor macht also grundsätzliche logische Fehler.

Daher sind "absolute", "naturwissenschaftliche" Untersuchungen (und diesen Anspruch hat ein großer Teil des Aufsatzes) zu diesem Feld bestenfalls am Thema vorbei,
in jedem Fall aber von äußerst begrenztem Erkenntniswert.


Die physikalischen und akustischen Untersuchungen von E-Gitarren werden dadurch leider in ihrem Wert geschmälert, imho.
Dazu kommt im Detail mangelhaftes Verständnis der Spielpraxis der E-Gitarre z.B. Abb 7.3, auf der ein Finger die Saite mittig zwischen zwei Bünde drückt, mit dem Begleittext "Der Finger drückt die Saite im Normalfall nicht ganz bis zum Griffbrett durch."
Wer so angeblich centgenau Verstimmungen beim Gitarrenspiel messen will, macht enorme methodische Fehler.

Meine, ganz persönliche Erfahrung und Meinung ist, dass, zum Beispiel jemand sich viele, viele Stunden mit Klavierstimmen beschäftigt haben muss, um sich sinnvoll über temperierte Stimmungen und Tonartcharakteristika äußern zu können.
Dass jemand viele, viele Stunden damit verbracht haben muss, an einem bundlosen Instrument oder singend gute Intonation in verschiedenen epochengerechten Ausprägungen zu üben, bevor er das Wort enharmonische Verwechslung gebraucht.
Zwischen harmonischen und melodischen Terzen liegen Welten.

Es gibt für all das Fachleute.
Und viele Stunden Physikstudium machen all diesen Fachwissen nicht wett.

Er sollte sich auf Schwingungsanalysen und die Beschreibung von E-Modulen beschränken.

Viel Grüße,
woody
 
@woody: und was sagt uns das zu den hörbaren Klangeigenschaften des Holzes im Kontext E-Gitarre?
Alles was ich von dir lese, ist ein sukzessives Abwerten einer Arbeit eines Wissenschaftlers....(und das auch sehr theoretisch - ähnlich wie du es bei der Profarbeitsmethodik kritisierst), ist da vielleicht ein wenig Verwandschaft im Geiste im Spiel? ;-)
Duck und weg.............
 
Batz Benzer schrieb:
...jede menge lustig Zeuch

:cool:

Danke erst mal dafür, ich kam aus dem schmunzeln nicht mehr raus :confetti:


Zum Thema: Das Holz ist mir bei der E-Gitarre (nahezu) egal, Hauptsache mir gefällt es, es ist leicht und es fasst sich gut an :cool:
 
So. JETZT gehört spätestens DAS hierhin, auch wenn es an anderer Stelle bereits für Belustigung sorgt:

[img:500x661]http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/identifywoodjqk6urz7ws.jpg[/img]
 
sinnngemäß ist doch allseits bekannt dass:

"Ein Experte ist jemand, der mehr und mehr über immer weniger weiß und bemüht ist immer noch mehr über noch weniger zu lernen bis er schließlich alles über nichts weiß."
 
ollie schrieb:
Ich finde, er nimmt (auch wenn das nicht seine Absicht war) diesem unsäglichen Vintagegitarrenholzhype ordentlich den Wind aus den Segeln und das gefällt mir.....

Ja, mir gefällt das auch. Dieser (weitgehend) sinnfreie Holz-"Rassismus" steckt allerdings auch bei mir im Kopf bzw. wurde jahrzehntelang antrainiert.
Mahagoni klingt warm, Ahorn heller usw..
Dieses gänzlich loszuwerden wird noch einige Zeit benötigen, es gelingt mir aber immer besser. ;-)

Tschö
Stef
 
das allerbeste ist ja wenn man sich teuere, wirklich erlese Hölzer leistet und dann zu Hause über Guitar Rig (was DEN speziellen Sound des Instruments dann doch eher nivelliert) das Signal glattziehen lässt, aber dann immer noch auf Mahagoni schwört....

macht hier natürlich keiner, ich meine ja blos ;-)

Mein Mahagoniprügel klingt ja über meinen Marshall wirklich fein, aber nicht über meinen Tubemeister 18......das liegt aber ganz sicher nicht am Holz.....

Deshalb spiel ich auch so gerne Guitar Rig....da klingt jede Gitarre (fast) gleich.... ;-)
 
Tja, das Ganze zeigt ja auch mal die gesammelten Widersprüche auf, die mit der Zeit so in diversen Publikationen und besonders im WWW gemacht wurden/werden. Sehr amüsant!
 
Hauptsache, das Thema polarisiert. Das ist das beste Zeichen dafür, dass entweder (a) eine Frage nicht endgültig beantwortet ist, (b) die Frage noch nicht so gestellt wurde, dass man sie auch allgemeingültig beantworten kann oder (c) die Frage sich nicht so stellen lässt, dass man sie allgemeingültig beantworten kann.

Ich tendiere zu (a), (b) und vielleicht sogar (c). Herr Zollner arbeitet am Problemkreis (b) und vertritt dazu (wie ich den Beiträgen in diesem Thread entnehme) eine bestimmte Meinung, was völlig legitim ist, zumal er sie auch noch begründet. Und ich glaube kaum, dass ein ernsthaft arbeitender Wissenschaftler sich nicht der Tatsache bewusst wäre, dass er mit jeder durchgeführten Untersuchung schon im Versuchsdesign immer auch bestimmte Aspekte ausblendet. Das ist zwangsläufig so, weil andernfalls aufgrund zu vieler Variablen nichts Verallgemeinbares herauskommt. Ebenso wenig würde er sich - sofern er nicht völlig verbohrt ist - Gegenargumenten oder auch komplett anderen Perspektiven (Praxiswissen, subjektive Eindrücke, aber auch Perspektiven ganz anderer Wissenschaftsdisziplinen) verschließen. Sollte das bei Herrn Zollner nicht so sein, dann könnte man ihm das vorwerfen. Sollte man methodische Fehler feststellen, so könnte man ihm auch das vorwerfen. Über beides kann man sich aber erst ansatzweise ein Urteil bilden, wenn man große Teile des Textes wirklich gelesen hat und/oder mit dem Herrn selbst gesprochen hat. Ich habe das nicht getan und bilde mir daher kein Urteil (natürlich auch nicht das Urteil, dass alles stimmen muss, nur weil es ein Professor herausgefunden hat). Allerdings dürfte simples Schwarzweiß à la "Theorie vs. Praxis", "Musik vs. Bücher" oder gar "naturwissenschaftliche vs. sozialwissenschaftliche Betrachtung" oder "physikalisch messbare Daten vs. soziales Konstrukt" kaum zu neuen Erkenntnissen verhelfen, darin bin ich mir sehr sicher.

Aber da all meine Gitarren ja sowieso nicht aus Holz, sondern aus Pilz sind, betrifft mich all das eigentlich nicht - obwohl ja auch dort die Debatte in vollem Gange ist, ob Champignon wärmer klingt als Pomeranzenhärtling, der aber wiederum besseres Sustain als Steinpilz liefern soll, während der Fliegenpilz (vor allem in der Kombination mit einteiligen Pfifferling-Hälsen und Morchel-Griffbrettern) für seinen "Snap" bekannt ist. Aber das ist eine Fachdebatte, die mich vollends vom Gitarrespielen abhalten würde, wenn ich ihr bis ins Detail folgen wollte.
 
steve_d schrieb:
Ich tendiere zu (a), (b) und vielleicht sogar (c). Herr Zollner arbeitet am Problemkreis (b) und vertritt dazu (wie ich den Beiträgen in diesem Thread entnehme) eine bestimmte Meinung, was völlig legitim ist, zumal er sie auch noch begründet. Und ich glaube kaum, dass ein ernsthaft arbeitender Wissenschaftler sich nicht der Tatsache bewusst wäre, dass er mit jeder durchgeführten Untersuchung schon im Versuchsdesign immer auch bestimmte Aspekte ausblendet...

Es geht in der Arbeit wohl weniger darum eine bestimmte Meinung zu vertreten. Es werden "einfach" sehr viele Faktoren gründlich in Augenschein genommen, die für das Klangverhalten einer E-Gitarre mit verantwortlich sind. Dabei werden eben auch einige Urban Legends zitiert und sachlich "auseinandergenommen". Ausserdem gibt es fundierte Berichtigungen. Das Ausblenden von Aspekten wird immer wieder angesprochen. Gerade auch wenn es um bestimmte Fachmagazine geht.

Lies es! ;-)
 
einfach mal positiv sehen. Wenn excellentes Holz nicht besser klingt als gutes, dann klingt weniger gutes Holz auch nicht per se schlechter als "nur" gutes.... das erhöht die Angebotspallette.

Ich habe auch nicht alles gelesen, spätestens bei den ganzen physikalischen Erklärungen steig ich aus, weil ich das nicht verstehe - und ich bin mir auch nicht zu schade dies zuzugeben.
Ich bin ja auch Betriebswirt und kein Physiker. Das ist nun mal Arbeit für Spezialisten.....

und ober nun ausreichend "musikalisch" an die Sache herangegangen ist, halte ich für unerheblich, warum....weil es um Klangeigenschaften der E-Gitarre ging und das muss nicht zwingend was mit Musik zu tun haben....;-). Das könnte auch ein Wissenschaftler untersuchen, der nicht Gitarre spielen kann, vielleicht wäre das sogar erfolgsversprechender, da der nicht ständig daran denkt, dass er seine teuere Les Paul für 5.000 € verkaufen muss, wenn sich herausstellt, dass sich das Holz von dem Brett nicht wirklich messbar akustisch unterscheidet......
 
Woody schrieb:
Daher sind "absolute", "naturwissenschaftliche" Untersuchungen (und diesen Anspruch hat ein großer Teil des Aufsatzes) zu diesem Feld bestenfalls am Thema vorbei,
in jedem Fall aber von äußerst begrenztem Erkenntniswert.


Du klingst wie ein Theologe der mir erklären will dass es Gott doch gibt, mit scheinbar stichfesten Argumenten.
Bist du zufällig Holzhändler? :-D

Dieses Argument z.b. finde ich solltest du nochmal überdenken. Musik war seit jeher ein Teil der Naturwissenschaften, oder wie denkst du, sind deine Bundstäbchen angeordnet worden? Oder wie, ohne ein Verständnis der naturwissenschaftlichen Hintergründe, hätte man wohl Tonabnehmer erfunden.

lg, c.
 
Pfaelzer schrieb:
In mir keimt der Gedanke zu einem neuen Blindtest....

Jajaja!

Nachdem zur Session keiner mit mit das "Ich kann meine Gitarre unter 4 Anderen am Klang erkennen Spielchen" machen wollte wäre ich jetzt dafür:

Mr Blue, Mr Red & Mr Yellow spielen 3x auf der selben Gitarre rum. Dann behaupten wir es wärn 3 verschiedene Gitarren gewesen, lassen raten und lachen uns nen Muskelkater am Zwerchfell.

:banana: :banana: :banana: :banana: :banana: :banana:

r
 
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