Deeflex - beamt das "Schrille vom Lautsprecher" weg...

Ich hab ein Deeflexx ausprobiert ... es ist vielleicht zwei Monate geblieben. Es funktioniert schon, das Ding, aber im Proberaum und auf kleinen Bühnen (für die es ja eigentlich gedacht ist) rennt man doch regelmäßig dagegen. Gute Idee, funktioniert auch, aber: unpraktisch.

YMMV.
 
So, jetzt kommen andere nach mit einem ähnlichen Konzept ...

http://www.pimpmyguitar.de/de/bephaser

Bildschirmfoto-2015-04-28-um-09.40.55-300x300.png


BePhaser3.jpg


Immer noch teuer, aber preislich schon mal ein Batzen günstiger als das Original.

Die Kommentare im Blog http://blog.pimpmyguitar.de/gleichmaessige-schallverteilung-mit-dem-be-phaser/ zum Thema Patent/Gebrauchsmuster sind auch ... sagen wir mal ... interessant ;-)
 
Isch werd ja einfach n Babbedeckl nämme, knigge, un dahinklemme, kommt uff's selbe raus...
 
Selber Babbedeckl, wie soll das denn dort halten? Den ganzen Aufriss veranstaltet man ja hauptsächlich, um einen passenden Diffusor in den Beam hinein zu kriegen und ihn passend im Raum zu verteilen.

Gruß von dem gebürtigen Südhessen,
Jo
 
Nun ja, der „Deeflexx“ funktioniert ja, das kann man neben der objektiven Wahrnehmung sicherlich auch wissenschaftlich unter Zuhilfenahme der Physik begründen. Aber optisch und praktisch kann ICH diesem Konzept absolut nichts abgewinnen, ich finde ja auch die mittlerweile in Mode gekommenen Plexiglaswände auf den Konzertbühnen – nennen wir es einfach mal – gewöhnungsbedürftig…

Ich habe mich nun diesbezüglich mal auf ein Konzept zurück besonnen, welches ich in den 90ern bei HiFi-Lautsprechern bereits realisiert hatte – einem sogenannten „Rundumstrahler“. Unter Zuhilfenahme eines Kegels welcher dicht am Lautsprecher platziert wird, wird der Schall „umgeleitet“ (was anderes passiert beim „Deeflexx“ ja auch nicht) und verteilt sich somit 360° im Raum.

[img:550x367]http://www.finetone-bf.de/MyPics/GW/PBox2_b.jpg[/img]

Dieses Prinzip habe ich aufgegriffen und nun mal in „GROSS“ gebaut. Hierzu habe ich die Gitarrenbox auf den Rücken gelegt und einen passenden kleinen „Tisch“ draufgestellt. Auf der Unterseite hängt ein "gerollter" Kegel aus einem biegsamen Kunststoff. Oben drauf kann man dann gut den Verstärker draufstellen … oder die Maß Bier ;-) . Das ganze wiegt vielleicht ein gutes Kilo und ist inklusive Kegel komplett zerlegbar, die Materialkosten liegen je nach verwendeten optischen Komponenten max. im mittleren zweistelligen EURO-Bereich. Da die Box halboffen arbeitet habe ich ihr auf der Rückseite noch steckbare Füße verpaßt, damit der rückwärtige Schall auch abgeführt werden kann.

[img:600x800]http://www.finetone-bf.de/MyPics/GW/Rundum01.JPG[/img]


[img:800x600]http://www.finetone-bf.de/MyPics/GW/Rundum02.JPG[/img]


Was soll ich sagen – das funktioniert ganz hervorragend!
Feuertaufe war auf der Session beim Walter am vergangenen Wochenende … viele waren von der Wirkung dieser Konstruktion schlicht begeistert und schwer „interessiert“ ...

[img:800x600]http://www.finetone-bf.de/MyPics/GW/Rundum03.JPG[/img]
 
gitarrenruebe schrieb:
muy interessante - sagt mal, Ihr Session-Nasen, gibt es mal wieder ein paar weitere Bildchen vom Jahresauftaktsowiebabbelntrinkenundlärmenereignis? Hä!
Husch Husch, ab in die Galerie!

Absturzfotos haben wir natürlich keine gemacht :shrug:
 
gitarrenruebe schrieb:
Barabass? Deiner?

Noch nicht! Ich habe ihn mir beim Adrian mal ausgeliehen um ihn im Bandgefüge gegen meinen sackschweren Ashdown zu testen. Er hat aber gute Chancen, denn er machte eine hervorragende Figur (allerdings ... ohne Zusatzbox kam er nicht gegen das teilweise herrschenden Soundinferno von 4 aufgerissene Gitarrenamps an).

Und ... es bedarf bestimmt Überzeugungsarbeit, kostet ja schließlich auch ein bisschen was ;-)
 
Sehr schön umgesetzt. Vor längerer Zeit war in der G&B schon mal ein Boutique-Amp mit dem selben Konzept zu sehen. Leider fällt mir weder Hersteller noch Ausgabe ein...

Grüße
Michael
 
Partscaster schrieb:
Sehr schön umgesetzt. Vor längerer Zeit war in der G&B schon mal ein Boutique-Amp mit dem selben Konzept zu sehen. Leider fällt mir weder Hersteller noch Ausgabe ein...

Grüße
Michael

Ja, das hat mir der Walter am Wochenende auch in einer älteren Ausgabe gezeigt (das war eine Anzeige des Herstellers). Das hat mich dann auch erstaunt, aber ich konsumiere dieses Druckwerk nur noch seltenst.
Mein Gedankengang dazu war völlig unabhängig, wie schon erwähnt habe ich in den 90ern schon diverse HiFi-Boxen nach diesem Prinzip gefertigt. Die Idee ist also alt.
 
finetone schrieb:
Partscaster schrieb:
Sehr schön umgesetzt. Vor längerer Zeit war in der G&B schon mal ein Boutique-Amp mit dem selben Konzept zu sehen. Leider fällt mir weder Hersteller noch Ausgabe ein...

Grüße
Michael


...Mein Gedankengang dazu war völlig unabhängig....

Das wollte ich auch gar nicht in Frage stellen! :-D

Ich finde den Ansatz sehr interessant und frage mich, warum das nicht viel öfter zum Einsatz kommt!?

Der Amp aus der G&B war glaube ich auch für Akustikgitarren gedacht, oder?

Grüße
Michael
 
Yepp, aber den habe ich mir vom Bild her viel größer vorgestellt! 30 x 30 x 60 ist ja nicht wirklich groß ?!?!
 
finetone schrieb:
Yepp, aber den habe ich mir vom Bild her viel größer vorgestellt! 30 x 30 x 60 ist ja nicht wirklich groß ?!?!

Stimmt.

Bei deiner Umsetzung ist außerdem der große Vorteil gegeben, dass man diverse Amps anschließen kann.
 
finetone schrieb:
gitarrenruebe schrieb:
Barabass? Deiner?

Sehr wahrscheinlich - leider JA! :oops:

Gestern abend bei der Bandprobe: Barabass vs. Ashdown ... zwei Welten prallten aufeinander :?

Nur mal als Idee, bevor Du verbindlich zuschlägst:
Vergleiche den Barabass nochmal mit den Combos von Markbass:
Wenn die was können, dann ist es viel Sound bei wenig Gewicht!
 
Die Idee mit dem liegenden, gegen einen Konus straklenden Speaker muss einfach funktionieren - mein Punkt ist aber ein anderer:

Ich bin von dem Streben nach bestmöglicher-überall-gleich-laut-Hörbarkeit weggekommen.

Warum?

Weil ich mich selber lauter hören möchte als der Rest der Band.
Ich brauche zB für stehende Feedbacks (um die bei einigen Nummern kein weg herum führt) einen gesunden Schalldruck. Keine Angst, ich spiele meist nur 18-Watter, wirklich schlimm laut wird's nie, aber wirklich leise eben auch nicht.

Mit einer geschlossenen 2x12, die auf mich zielt, haben alle, was sie wollen - ich höre mich gut, die Feedbacks stehen, aber ich brülle die anderen nicht weg und der Sound stimmt. Je nach Raum kann ich die Rückwand der Box öffnen (ja, und Beamblocker hat sie auch), wodurch sich der Sound viel gleichmäßiger im Raum verteilt, aber auch gefühlt 1/3 lauter und insgesamt wärmer, satter wird - aber immer häufiger passt mir die fokussiert-zentrale und auf mich zielende Abstrahlung der geschlossenen Box besser. Mir gefällt auch der tighte Sound einer geschlossenen Box sehr gut (ich spiele fast ausschließlich TT British Gold 2x12 vertikal, im Avatar rechts).

Das Deeflexx hat nämlich bei mir zu einem nicht geführt: dass ich den Amp leiser fahre.
 
ferdi schrieb:
Weil ich mich selber lauter hören möchte als der Rest der Band.
Der Gedanke schwirrt mir auch immer im Kopf herum, wenn mir das Thema vor die Augen scrollt.
So wie ich das verstehe, soll der Deeflex in erster Linie dazu dienen, eine allzu harte Fokussierung des Schalls abzumildern. Soweit ok. Eine komplette (im Sinne von "gleichmäßig") Rundumbeschallung kann ich mir bei Ambient-Aufgaben sinnvoll vorstellen, aber nicht in einer Bühnensituation, eben aus obigem Grund.
 
Banger schrieb:
ferdi schrieb:
Weil ich mich selber lauter hören möchte als der Rest der Band.
Der Gedanke schwirrt mir auch immer im Kopf herum, wenn mir das Thema vor die Augen scrollt.
So wie ich das verstehe, soll der Deeflex in erster Linie dazu dienen, eine allzu harte Fokussierung des Schalls abzumildern. Soweit ok. Eine komplette (im Sinne von "gleichmäßig") Rundumbeschallung kann ich mir bei Ambient-Aufgaben sinnvoll vorstellen, aber nicht in einer Bühnensituation, eben aus obigem Grund.

Noch ein Problem bei der Sache ist, dass alle in der Band so ein Ding nutzen müssen. Denn mit dem Deeflexx hören einen tatsächlich alle im Raum besser und die Ich-Hör-Mich-Nicht-Du-Bläst-Mich-Weg-Diskussion wird auf ein neues Level gehoben. Ich glaube das hat auch schon jemand anders hier (oder in der Bude?) schon mal ähnlich formuliert.
Daher war das letztlich auch für mich nichts.

Jetzt mach ich's wie Ferdi und richte den Beam möglichst auf mich.

Grüße
Michael
 
Banger schrieb:
ferdi schrieb:
Weil ich mich selber lauter hören möchte als der Rest der Band.
Der Gedanke schwirrt mir auch immer im Kopf herum, wenn mir das Thema vor die Augen scrollt.
So wie ich das verstehe, soll der Deeflex in erster Linie dazu dienen, eine allzu harte Fokussierung des Schalls abzumildern. Soweit ok. Eine komplette (im Sinne von "gleichmäßig") Rundumbeschallung kann ich mir bei Ambient-Aufgaben sinnvoll vorstellen, aber nicht in einer Bühnensituation, eben aus obigem Grund.
Mein Ideal ist wahrscheinlich in der Mitte:
Ich mag es, einen ausgewogenen Bandsound zu haben, bei dem ich (für mich) einen kleinen Ticken drüber/lauter bin.
Wichtig ist für mich, dieses Soundideal nicht nur auf dem Radius einer Parkuhr zu haben,
sondern zumindest auf der Bühnenseite, auf der ich stehe, weitgestreut.
Ich bekomme ja auch keine Skibindungen auf die Bühne geschraubt, um mich da einzuklicken
und den Rest des Gigs dort zu verweilen.
Ich mag offene Cabs, und daher werde ich wohl die TT Raptor mal irgendwann für mich testen müssen ...
 
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