Raptor":3nq8xrkk schrieb:
Na wenn du meinst. Also ich finde das überhaupt nicht unsinnig, sondern absolut logisch. Niemand kann mir erzählen das der Klang mit Gehörschutz besser ist als ohne. Da können die Dinger von mir aus hunderte von Euros gekostet haben. Ich hab von den billigen Teilen bis hin zu richtig teuren maßgefertigten schon alles probiert, es ist definitiv nicht das selbe. Schon mal gar nicht wenn man auch singen muss und sich nur über den Körperschall im Kopf hört anstelle über die Anlage.
Anscheinend hast du mein Posting nicht ganz genau gelesen. Von den reinen Dämmstöpseln halte ich nur in gewissen Maßen etwas (obwohl die in jedem Fall besser als nix sind).
Ich sprach von In-Ear-Hörern (bzw. 'nem Sennheiser HD-25, je nachdem). Die machen eigentlich komplett zu, zumindest bei den Frequenzen, wo's weh tut.
Das was ich dann an Sound brauche, hole ich mir aus dem Zoom (ein kleiner Handheld-Recorder mit sehr brauchbarem eingebautem Stereo-Mic).
Das Zoom kann ich dann da plazieren, wo der Sound für mich am angenehmsten ist (was mit den Ohren bzw. dem Kopf meist nicht geht...) und in der Lautstärke gerade so weit aufdrehen, wie's sein muss.
Wäre ich Sänger, Keyboarder oder weißdergeierwer könnte ich mir aus der Ü-Raum PA (bzw. dem Mixer) noch ein zusätzliches Signal holen und das über Line-In in's Zoom einspeisen.
Das geht eigentlich ganz hervorragend und ist den reinen Dämmstöpseln deutlich überlegen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich mit dem Zoom auch jederzeit mitschneiden kann.
Gut, da muss ich jetzt gestehen dass ich kein Experte bin, da ich als Teil einer 7 köpfigen Coverband mit nem GT Pro direkt ins Pult spiele. Ich rede aber ja auch nicht von Zimmerlautstärke. Ich bezweifel aber dass man Amps generell aufreißen muss damit die gut klingen. Das zählt für mich dann wohl eher zu Gitarren-Voodoo wie eingeschwungenes Holz und ähnliches. Das ist wohl eher ne Glaubens-Frage. Das es anders klingt mag sicherlich sein, aber das der Rechts-Anschlag der Regler ein MUSS ist, naja...
Von Rechtsanschlag war keine Rede. Von "bewegter Luft" hingegen schon. Und fast jeder Gitarrenspeaker braucht eine gewisse Auslenkung, um gut zu klingen. Das muss dann nicht gleich so laut wie's Drumset werden, aber bei Zimmerlautstärke klingen die meisten Speaker nicht wirklich gut. Und der Unterschied ist meiner Meinung nach sehr deutlich zu hören, fällt keinesfalls in den Bereich Sound-Voodoo oder so.
Also ich sehe da keinen großen Vorteil. Wie auch hier so oft gesagt wird: Der Sound kommt erstmal aus den Fingern. Wenn ich meine Spiel-Fehler beim proben nicht höre, weil alle sich mit ihren Amps gegenseitig zudröhnen, dann nützt mir der "Live-Sound" wohl kaum etwas.
Mit der o.g. Methode dröhne ich mich ja eben nicht zu, ganz im Gegenteil. Und wenn ich mich etwas lauter als den Rest hören will, dann wird das Zoom einfach näher an den Amp gestellt.
Was hat das jetzt im allgemeinen mit der Lautstärke und Gehörschutz zu tun?
S.o. Ich vermutete ja schon, dass du meinen Beitrag über die Zoom/In-Ear Methode nicht ganz genau gelesen hast.
Also meine Argumente bleiben die selben. Für mich geht es um audio-technische und physikalische Fakten und vor allem um den gesundheitlichen Aspekt.
Und nichts von dem bleibt bei mir auf der Strecke.
Auch "qualifizierte" Musiker können nicht so spielen dass sich bei hoher Lautstärke Frequenzen nicht auslöschen, überschneiden oder sich der Reflexions-Schall hochschaukelt. Das ist einfach Fakt, und jeder vernünftige Ton-Techniker und Audio-Ingenieur wird das bestätigen. Sorry, aber die Einstellung von manchen hier "Jeder Regler muss nach rechts weil wir machen ja Rock n Roll" gehört für mich in den Kindergarten und hat wohl kaum was mit qualifiziert oder professionell zu tun.
Zeig mir mal bitte, wo ich auch nur ansatzweise von "alle Regler auf rechts" geredet habe!
Und doch, um eine ausgewogene Spiellautstärke zu erreichen und einzuhalten bedarf es auch guter Musiker. Und jeder Tontechniker wird dir auch gerne bestätigen, dass eine professionelle (ganz ohne Dämpfungsmaßnahmen spielende) Band auf der Bühne schon einen Sound bereitstellt, den man an sich nur hochziehen muss.
Fairerweise muss ich natürlich sagen ist das auch Band-abhängig. Bei einer Band mit Gitarrist, Bass, Schlagzeug und Sänger mag das durchaus noch erträglich sein, weil dort jeder relativ differenziert rauszuhören ist. Wir sind aber zum Beispiel 7 Leute, wo durchgehend 2 Gitarren oder 2 Synthis gleichzeitig spielen und 4 Leute gleichzeitig singen. Wie das in einem geschlossenen Raum klingt wenn alle auf voller Lautstärke spielen kann man sich sicher vorstellen. Davon abgesehen dass die ganze Bude wahrscheinlich nach wenigen Sekunden durch Feedbacks einstürzen würde ^^
Bei einer so großen Besetzung werden die Sachen natürlich problematisch, aber hier empfehle ich, mal über die Anschaffung einer In-Ear Lösung nachzudenken. Mixer mit bis zu 8 Aux-Wegen gibt es heutzutage zu sehr erschwinglichen Preisen und ein Behringer 8-Kanal Kopfhöreramp schlägt gerade mal mit 149 € zu Buche. Dann braucht man natürlich noch geschlossene Ohrhörer, aber die sollte man als Musiker sowieso besitzen. Die kleinen von Sennheiser sind übrigens sehr gut und kosten gerade mal n 70er oder so.
Der Vorteil dieser Variante ist dann, dass man gar nix mehr über die PA laufen lassen muss, weil sich jeder unglaublich komfortabel seinen Kopfhörer-Sound zusammenstellen kann. Und das Drumset muss man im Prinzip auch gar nicht mehr einsperren, weil die Ohren ja schon dicht sind.
Gruß
Sascha