Diskussion Bildungssysteme

@click.as: Ich denke, Dein Beitrag ist etwas überzogen und m. E. folgst Du in Teilen bestimmten Klischees, aber ich fürchte, Du hast im Grunde dennoch Recht.
 
MH":3jkrrjx2 schrieb:
@click.as: Ich denke, Dein Beitrag ist etwas überzogen und m. E. folgst Du in Teilen bestimmten Klischees, aber ich fürchte, Du hast im Grunde dennoch Recht.

wir sollten die Probleme aber auch nicht überzeichnen.
Wir sind alle - wahrscheinlich primär - frontal beschult worden mit klassischem Noten- und Leistungsdruck und haben es "heil" überstanden und es zu was gebracht........
Das soll jetzt nicht "ein Kopf in den Sand stecken" bedeuten, aber es ist nicht so, dass wir uns in einer hoffnungslosen Situation befinden.
Primär liegt es aber doch an dem einzelnen Schüler zu erkennen, um was es geht und selbst an sich zu arbeiten. Natürlich müssen hier auch die Eltern ab und an ran...allerdings meine ich, dass ein Kind, welches ständig Unterstützung der Eltern oder Nachhilfe benötigt, definitv in der falschen Schule sitzt.....dieses, durchs Gymmie durchwürgen, halte ich für fatal...

und es kann auch nicht jeder Stoff nur "interessant und kompatibel" für jeden gemacht werden. Jeder hat nun mal sein Steckenpferd....der eine blüht bei Mathe auf und der andere bekommt die "Krätze"....gelernt werden muss es, es gehört zum Basiswissen.....der eine lernt bei dem einen Lehrer gut mit, der ander findet ihn zum abgewöhnen.....

Man kann schon einiges optimieren, aber grundlegend verändern würde ich es nicht.

und das mit dem selber Erlernen ist auch nicht der letzte "Stein der Weisheit". Das mag für einige toll sein, aber viele Kinder wollen und brauchen feste Strukturen an denen sie sich orientieren....die wollen nichts selbst erarbeiten müssen (der Punkt liegt hier bei "Müssen" - Montissorie arbeitet hier auch sehr starr nach pädagogischen Vorgaben auch wenn sie sich als freier im Lernvermitteln definieren....). Schön ist es, wenn es verschiedene Angebote gibt und man sich frei aussuchen kann, was für einen besser passt. Optimal fände ich, wenn dies unabhängig vom Geldbeutel möglich wäre...davon sind wir aber noch weit entfernt. Eine Verbesserung ist aber meist nur möglich, wenn man mehr privatisiert und dann wird es zu teuer für viele - das ist die Krux.

Das geht letztlich bei der Wahl des Kindergartens los. Meine "Kleine" ist jetzt bald 2 und wir haben uns verschiedene Kindergärten angesehen.....Konzeptmäßig von geschlossen bis ganz offen.....und ich muss sagen, mich hat der traditionell - geschlossene - bis dato am meisten überzeugt und ich meine auch, dass es unserer Tochter dort am besten gefällt......und warum, weil mir das Personal am sympathischten war - scheiß auf das Konzept....was nützt ein ideologisch hochwertiges Konzept wenn die Mitarbeiter seltsam rüberkommen....

Es gibt nicht DAS BESTE Konzept und nicht das ALLHEILMITTEL.....und ob es tatsächlich in anderen Staaten immer besser laufen muss, ist nicht immer beweis- und belegbar.....da sind zu viele Komponenten die für diesen Vergleich herangezogen werden müssen.....Entscheidend ist und bleibt für mich die Ausbildung und die Motivation der Lehrkräfte.....

nur meine Sicht der Dinge.....
....ich halte immer etwas Abstand vor "ideologisch geprägten" Überzeugungstätern.......
zu mir hat mal jemand gesagt, eine gute Theorie ist die beste Praxis. Ich seh es genau anders rum, eine gute Praxis sollte die Grundlage für die Theorie darstellen....
 
ollie":qwc2f831 schrieb:
....der eine blüht bei Mathe auf und der andere bekommt die "Krätze"....gelernt werden muss es, es gehört zum Basiswissen....

Fragt sich nur, ob es "die Mathematik" für alle gibt? Oder (wie mal wieder in AUS) auf der einen Seite Mathe in A-B-C Stufen angeboten wird und desweiteren auch versteckte Mathe, da wo es um die Anwendungen geht, transportiert wird, wie zB bei "Woodwork", wo an der CAD Anlage etwas knostruiert wird, daraus die Materialliste (wieviel Quadratmater Holz brauche ich denn, für ein Möbelstück....) erarbeitet wird....usw bis zum fertigen "Stück".
 
muelrich":21np6fx7 schrieb:
ollie":21np6fx7 schrieb:
....der eine blüht bei Mathe auf und der andere bekommt die "Krätze"....gelernt werden muss es, es gehört zum Basiswissen....

Fragt sich nur, ob es "die Mathematik" für alle gibt? Oder (wie mal wieder in AUS) auf der einen Seite Mathe in A-B-C Stufen angeboten wird und desweiteren auch versteckte Mathe, da wo es um die Anwendungen geht, transportiert wird, wie zB bei "Woodwork", wo an der CAD Anlage etwas knostruiert wird, daraus die Materialliste (wieviel Quadratmater Holz brauche ich denn, für ein Möbelstück....) erarbeitet wird....usw bis zum fertigen "Stück".

Gibt es in Deutschland auch, heißt integrierte Gesamtschule. Funktioniert so lala, weil leider die Kinder die den A-Kurs besuchen könnten von ihren Eltern meist auf ein Gymnasium geschickt werden und Bildungspolitiker, da am meisten Geld hin überweisen. Versuche solche Schuen verbindlich zu machen werden regelmäßig von der Mehrheit derer, die sich zu einem Volksentscheid schleppen (dürfen) abgelehnt.

Außerdem ist es in Deutschland mehrheitlich Konsens, dass Leute die langsamer lernen dafür am wenigsten Zeit bekommen und dass man sie in dieser kurzen Zeit am besten zusammen mit sozial auffälligen und Leistungsverweigerern unterrichtet. Das heißt Hauptschule und hat den Vorteil, das Kinder aus bürgerlichen Elternhäusern mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ihren Bildungsvorsprung bewahren können und sie auf ihrer, nach Möglichkeit kostenlosen Universität, nicht vom Pöbel behelligt werden.

Mal nebenbei: warum gibt es eigentlich so einen Riesenaufstand gegen Studiengebühren, wenn es seit Jahrzehnten Konsens ist, dass der Kindergarten etwas kostet? Beides sind Angebote der Gesellschaft, die nicht zwingend genutzt werden müssen, beides erhöht die Chancen auf dem Arbeitsmarkt, Kindergarten kann aber im Prinzip jeder hin, Uni nicht.
 
muelrich":3s63k8pg schrieb:
ollie":3s63k8pg schrieb:
....der eine blüht bei Mathe auf und der andere bekommt die "Krätze"....gelernt werden muss es, es gehört zum Basiswissen....

Fragt sich nur, ob es "die Mathematik" für alle gibt? Oder (wie mal wieder in AUS) auf der einen Seite Mathe in A-B-C Stufen angeboten wird und desweiteren auch versteckte Mathe, da wo es um die Anwendungen geht, transportiert wird, wie zB bei "Woodwork", wo an der CAD Anlage etwas knostruiert wird, daraus die Materialliste (wieviel Quadratmater Holz brauche ich denn, für ein Möbelstück....) erarbeitet wird....usw bis zum fertigen "Stück".

im Land der Dichter und Denker ist man da eher nicht so pragmatisch/praktisch unterwegs, da steht man eher auf allgemeine Standards..... die Ausis bestehen ja zu einem Großteil aus europäischen Migranten, die sich nach Freiheit sehnten und eben von diesen Standards wegwollten ..... jetzt nicht ganz ernst gemeint...... ;-)
Allerdings meine ich in der Tat, dass in einem recht jungen Land mehr Schwung und Elan steckt, als in einem Land, welches man auch salopp "Bürokrathiemonster nennen könnte.
 
Rabe":1qadno7e schrieb:
Mal nebenbei: warum gibt es eigentlich so einen Riesenaufstand gegen Studiengebühren, wenn es seit Jahrzehnten Konsens ist, dass der Kindergarten etwas kostet? Beides sind Angebote der Gesellschaft, die nicht zwingend genutzt werden müssen, beides erhöht die Chancen auf dem Arbeitsmarkt, Kindergarten kann aber im Prinzip jeder hin, Uni nicht.

Hallo,

in unserem schönen Saarland kostet der Kindergarten seit Jahr und Tag schon Beitrag. Als vor 10 Jahren Peter Müller mit den Schwarzen an das Ruder kam, wurde das dritte Kindergartenjahr (bzw. das letzte Jahr vor der Einschulung) beitragsfrei gestellt.

Dies wird jetzt ab 2011 aufgrund der Schuldenbremse von der aktuellen Jamaika-Regierung wieder kassiert, also der Kindergarten ist durchgehend kostenpflichtig.

Interessant hierbei ist, das gleichzeitig im Koalitionsvertrag von Jamaika festgeschrieben ist (also nicht nur ein Gedankenspielchen), dass das letzte Kindergartenjahr vor der Einschulung als sogenanntes vorbereitendes Vorschuljahr ein Pflichtjahr werden soll.

Heisst also, man MUSS sein Kind in den Kindergarten tun und man MUSS das dann auch bezahlen.

Das ist eine Idee der Grünen.

Die gleichen Grünen haben aber mit der Brechstange durchgesetzt, dass die vor ein paar Jahren von den Schwarzen eingeführten Studiengebühren jetzt wieder abgeschafft wurden.

Die durchgehende Logik in diesem Gesamtkonzept (?) hat sich mir bis jetzt noch nicht erschlossen. :roll: :shrug:


Rabe":1qadno7e schrieb:
Außerdem ist es in Deutschland mehrheitlich Konsens, dass Leute die langsamer lernen dafür am wenigsten Zeit bekommen und dass man sie in dieser kurzen Zeit am besten zusammen mit sozial auffälligen und Leistungsverweigerern unterrichtet. Das heißt Hauptschule und hat den Vorteil, das Kinder aus bürgerlichen Elternhäusern mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ihren Bildungsvorsprung bewahren können und sie auf ihrer, nach Möglichkeit kostenlosen Universität, nicht vom Pöbel behelligt werden.

Ehrlich gesagt war ich heilfroh dass unser Sohn trotz einem Jahr früherer Einschulung (eigener Wunsch, nicht das der Eltern!) aufs Gymnasium konnte. Er ist jetzt in der 8. Klasse auf die Gesamtschule gewechselt, das Tempo von G8 war für ihn dann doch zu stramm.

Wenn ich mir anschaue was für ein Sammelbecken in der Gesamtschule ist und mit welchen Zeitgenossen er jetzt jeden Tag zwangsläufig in Berührung kommt, dann habe ich da kein gutes Gefühl bei.
Eine Stufe schlimmer ist die sogenannte erweiterte Realschule, wo sich auch die früheren Hauptschüler tummeln. Hier gibt es, wie du schon sagst, die langsamer lernenden, die es an für sich verdient hätten "mitgenommen" zu werden. Aber leider in der Mehrzahl auch die Leistunsgverweigerer und Chaoten.

Mir stellt sich die Frage, was ist gesamtvolkswirtschaftlich besser:
Alles in einen Topf, hoffen dass die Qualität sich durchsetzt und die bürgerlicheren die Chaoten aushalten, ignorieren und nicht dadurch ausgebremst werden? Bzw der eine oder andere potentielle Verweigerer und Chaot dann doch noch auf einen brauchbaren Weg einschlägt?

Oder doch lieber separieren, mit der Gefahr dass irgendwann die Chaoten die anderen durch mangelnde Bildung volkswirtschaftlich komplett runterziehen (Wahlverhalten, geringere Leistung im Arbeitsleben etc)?
Das wäre denjenigen mit Potential gegenüber sehr unfair.

Abgesehen davon können wir es uns m.M.n. aufgrund der demographischen Entwicklung eigentlich gar nicht leisten etliche potentielle gute Fachkräfte aus dem Chaotenlager nicht mitzunehmen, da wir ansonsten unsere volkswirtschaftlichen Aufgaben gar nicht mehr gebacken bekommen. Womit wir dann auf das heisse Eisen Zuwanderung mit all ihren Problematiken kämen...

Sehr schwierige Frage(n).

Gruss

Juergen2
 
juergen2":3b0x9r9q schrieb:
Interessant hierbei ist, das gleichzeitig im Koalitionsvertrag von Jamaika festgeschrieben ist (also nicht nur ein Gedankenspielchen), dass das letzte Kindergartenjahr vor der Einschulung als sogenanntes vorbereitendes Vorschuljahr ein Pflichtjahr werden soll.

Heisst also, man MUSS sein Kind in den Kindergarten tun und man MUSS das dann auch bezahlen.

Hat immerhin den Vorteil, dass es für Hartz IV Empfänger wohl beitragsfrei ist.

Wenn sie gut gemacht ist, ist Gesamtschule ja so ziemlich das Gegenteil von "alles in einen Topf". Das traditionell dreigliedrige Schulsystem ist hingegen ein relativ striktes "alles auf genau fünf Töpfe verteilen und da lassen" (Sonderschulen PB und LH mal mitgerechnet).

Aus unerfindlichen Gründen geht das Konzept Gymnasium ja davon aus, dass Leute die gut in Deutsch sind, auch gut in Physik sind und umgekehrt. Dass das nur sehr eingeschränkt der Realität entspricht, weiß eigentlich jeder.
Soll heißen: wären Gesamtschulen Pflichtschulen, dann wäre ein Mathe A-Kurs an einer Gesamtschule leistungsstärker und leistungshomogener als eine heutige Gymnasialklasse.

Wenn möglich ist ein Gymnasium für das jeweilige Kind natürlich die beste Wahl, ob es aber auch systemrational ist, solche Schule einzurichten und zu finanzieren weiß ich nicht ...
... ich arbeite aus Überzeugung an einer Gesamtschule, weil ich diese Schule für die gesellschaftlich beste Lösung halte, würde mein Kind aber im Zweifelsfall auf ein Gymnasium schicken, denn warum sollte mein Kind nicht von der Benachteiligung gewisser Schichten profitieren?
 
Rabe":1gb08rji schrieb:
Versuche solche Schuen verbindlich zu machen werden regelmäßig von der Mehrheit derer, die sich zu einem Volksentscheid schleppen (dürfen) abgelehnt.

Ich sach ja immer, Demokratie ist (Achtung Banger:) Scheisse !
Erfunden haben es die Griechen. Allerdings mit einem entscheidenden Unterschied: da durfte nicht jeder mitmachen......

Wär doch was: wer DSDS guckt oder das Supertalent-freie Arschfurzen, ist draußen HAHA !

ZUm Thema: gemeinsames oder getrenntes Lernen habe ich über die Jahre meine Meinung drastisch geändert. War ich früher für Trennen so früh wie möglich, bin ich da heute nicht mehr von überzeugt. Das, was in AUS passiert, hat ja auch mit Sozialkompetenz zu tun.

Die Frage ist doch, warum Chaoten und Nullbockverweigerer dazu werden und was man dagegen tun kann.
Wie schafft man das, das Kinder gerne in die Schule gehen, weil sie das als Ort empfinden, wo man was positives fürs Leben mitnimmt.

BTW: heute in unseres lokalen Tagespostille: erste E-learning-Schule in LSA ;-) Es geht also doch ...
 
juergen2":390h8rm0 schrieb:
Mir stellt sich die Frage, was ist gesamtvolkswirtschaftlich besser:
Alles in einen Topf, hoffen dass die Qualität sich durchsetzt und die bürgerlicheren die Chaoten aushalten, ignorieren und nicht dadurch ausgebremst werden? Bzw der eine oder andere potentielle Verweigerer und Chaot dann doch noch auf einen brauchbaren Weg einschlägt?


Sehr schwierige Frage(n).

Gruss

Juergen2

zum einen geht es nicht nur um "gesamt"-wirtschaftliche Aspekte zum anderen sind Stereotypen wie "Langsamlerner" und "Verweigerer" schwierig. Ich bin Realschüler und mich hat 3 Jahre ein "Leistungsverweigerer" begleitet, der gerade immer so mit Ach und Krach sich durchgeschlängelt hat.
Heute ist er mehrfacher Millionär, entwickelt Landmaschinen, etc. hat ein mittelgroßes Unternehmen und zig Patente angemeldet.....er ist eine absolute Fachkapazität....

Unser Schulsystem ist nicht immer in der Lage, Talente zu fördern ;-)

Und wir denken auch viel zu viel in restriktiven Kathegorien....

Ich habe bemerkt, nicht die "Schnelllerner" (als Gegenstück zu den von dir benannten Langsamlerner) sind häufig die, die "durchstarten"...sondern es sind eher die "Gründlichlerner".....die Schnellchecker checken vieles schneller, bleiben aber dann oftmals an der Oberfläche kleben. Im Berufsleben zählt aber, dass man wirklich vom Fach ist und sich in eine Sache absolut vertieft......(die Streber, bei denen ist es egal, die bleiben eh ihr ganzes Leben in der Schule - zunächst als Schüler, dann als Lehrer)... :-D

viele entfalten sich erst später, ich war auch einer der erst so ab der 10. Klasse aufgeblüht ist.....bis dahin habe ich äußerst ungern gelernt und auch den Sinn dahinter nicht wirklich kapiert....
gottseidank gibt und gab es den 2. Bildungsweg.....

Man kann es nicht jeder Lerngruppe rechtmachen, ich wünsche mir schlicht ein breites Angebot aus dem ich wählen kann. Das ist für mich Freiheit und Freiheit ist das höchste Gut! Warum soll ich meine Freiheit einbüßen, nur weil es Leute gibt die mit ihrer Freiheit nicht umgehen können, bzw. selbige nicht nutzen.....Deshalb ist auch die Demokratie ein gutes System, sie muss halt nur gelebt werden ( @Mülrich) ;-) Gott (Vernunft) bewahre uns vor zentralverwaltungswirtschaftlich totalitären Strukturen.....
 
ollie":3ggf9abb schrieb:

Insgesamt ein toller Beitrag, dem ich mich voll anschließe.

EDIT: Insgesamt tolle Beiträge, . .

Ergänzen würde ich aus meiner Sicht, dass es vielen Kindern und Jugendlichen, von den Eltern zum Teil noch gefördert, an Respekt und Benehmen mangelt.

Gruß

Ha.Em



P.S.: Bezüglich der in anderen Beiträgen erwähnten "Deutschen Bürokratie":

Wir habe viele Verwandte im Ausland (5 EU-Länder, USA, Kanada), zu denen auch regelmäßiger und sehr guter Kontakt besteht.

ALLE (naja, bis auf die Holländer) beneiden uns. Wenn ich höre, welcher Papierwust, wieviele Bescheinigungen, wieviele verschiedene Anlaufstellen erforderlich sind und wielange man auf das Ergebnis wartet, um dort ein Auto anzumelden, ein Kind im Kindergarten unterzubringen, Umzug . . , Krankenkasse . ..

. . . dann bin ich froh, hier zu leben.
 
ollie":1d7gh8z3 schrieb:
MH":1d7gh8z3 schrieb:
@click.as: Ich denke, Dein Beitrag ist etwas überzogen und m. E. folgst Du in Teilen bestimmten Klischees, aber ich fürchte, Du hast im Grunde dennoch Recht.
und warum, weil mir das Personal am sympathischten war

Klischees folgen das stimmt, anders formuliert hätte ich auch direkter
werden können, habe ein Kind das Schule verweigert und eins, das
nicht gefühlt zur Schule geht, sondern sich in einem Forscherteam
engagiert.
Im Grunde finde ich hier viele gute Meinungen vertreten, und der Satz
"weil mir das Personal am sympathischten war" paßt und ist dann auch
für die Kinder richtig. Es ist sogar hilfreich, der Kinder Willen über
gewisse Diskrepanzen hinwegzusehen und auf gut Wetter zu machen.
Auf diese Weise wird die uns vertretende Person auch als Autorität
angenommen von den Kindern.
Zu fanatisch sehe ich die Dinge auch nicht, es gibt halt verschiedene
Charaktere, aber schade wenn Talente ungelebt, und stattdessen
zwanghafte Lebensweisen die Existenz bestimmen.
Wir sollten die Schulreformen etwas lockern und Auswahlmöglichenkeiten
und Spielraum schaffen.
In der Regel kontollieren Eltern, die Schulgeld bezahlen, die Schule mehr,
bzw. bringen sich aktiv mit ein, weil die eigene Verantwortung mehr ins
Feld rückt.
Wer die Einstellung vertritt, alles abtreten zu können in fremde
Zuständigkeiten, weil ja Steuern, Sozialabgaben usw. getätigt werden,
nimmt sich auch selbst viel an aktiven Möglichkeiten, die Dinge im Leben
selbst zu steuern, dann wird man leicht zum Opfer,
daß in der Unterwerfung alles ertragen muß, was über ihn hinweg entschieden wird,
.......und daß was wir in den Topf unser Bestes geworfen haben ist klar,
...... alle wollen ja auch nur unser Bestes, paßt doch!!!
 
Rabe":1a3se4ga schrieb:
Gibt es in Deutschland auch, heißt integrierte Gesamtschule. Funktioniert so lala, weil leider die Kinder die den A-Kurs besuchen könnten von ihren Eltern meist auf ein Gymnasium geschickt werden und Bildungspolitiker, da am meisten Geld hin überweisen. Versuche solche Schuen verbindlich zu machen werden regelmäßig von der Mehrheit derer, die sich zu einem Volksentscheid schleppen (dürfen) abgelehnt.

Außerdem ist es in Deutschland mehrheitlich Konsens, dass Leute die langsamer lernen dafür am wenigsten Zeit bekommen und dass man sie in dieser kurzen Zeit am besten zusammen mit sozial auffälligen und Leistungsverweigerern unterrichtet. Das heißt Hauptschule und hat den Vorteil, das Kinder aus bürgerlichen Elternhäusern mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ihren Bildungsvorsprung bewahren können und sie auf ihrer, nach Möglichkeit kostenlosen Universität, nicht vom Pöbel behelligt werden.

Dein Beitrag entspricht 100% meiner Überzeugung. Vor allem die erwünschte Separation der Bildungsbürger bringt mich auf. Nicht genug, dass man in den vergangenen Dekaden die Bildung von Parallelgesellschaften nicht nur geduldet, sondern aktiv erzeugt hat und darum heute mit den Problemen kämpft, die eine gespaltene Gesellschaft mit sich bringt.
Aus letztem Grunde möchte man seine Kinder heute von all dem Pöbel möglichst fern halten, der sie nur aufhält und hindert, Senkrechtstarter an der Uni und danach Manager werden.
Hat sich eigentlich schon mal jemand darüber Gedanken gemacht, dass Wirtschaft etwas mit Menschen zu tun hat?
Wer braucht Genies, die ihre gesamte Jugend von 50% der Bevölkerung abgeschirmt wurden?
Wollen wir diese Menschen ernsthaft als Manager, Politiker, Lehrer an die Hebel unserer Gesellschaft stellen?
 
W°°":2xinvo02 schrieb:
Wer braucht Genies, die ihre gesamte Jugend von 50% der Bevölkerung abgeschirmt wurden?
Wollen wir diese Menschen ernsthaft als Manager, Politiker, Lehrer an die Hebel unserer Gesellschaft stellen?

Nö.
Aber genau so funktioniert unser momentanes Bildungssystem.
Und von was so weit ich weiss noch nicht einmal die Rede war,
ist die Dezentralisierung unseres Bildungssystems.

Ich bin gerade in der 13. Klasse und bereite mich auf mein Abitur vor. Ein Freund, der vor 2 Jahren nach Köln umgezogen ist, besucht ebenfalls die 13.
Das tolle ist nur: er wird kein Matheabi schreiben müssen, mit seinem Seminarkurs kann er eine schriftliche Abiturprüfung ersetzen und in Englisch muss er keine Schullektüre lesen.
Ich erinnere daran: Wir haben nächstes Jahr beide den gleichen Abschluss und können uns auf den selben Studienplatz bewerben- wo liegt denn da der Sinn?

Hier im Süden habe ich oftmals das Gefühl dass die Prüfungen absurd schwer sind und warum kann mir keiner so gut sagen. Unser Ministerium hier gibt an, dass dadurch die gute Pisaergebnisse zustande kämen. Allerdings sind die nicht so wirklich überragend.

Und über das dreistufige Schulsystem müssen wir gar nicht erst streiten, dass das antiquiert und überflüssig ist, ist meiner Meinung nach klar.
Deutschland importiert nur gerne Bildungspolitischen Schwachsinn wie den Bachelor, bewährte und schlüssige Systeme wollen aber nicht übernommen werden.
 
W°°":16awlq2h schrieb:
Dein Beitrag entspricht 100% meiner Überzeugung. Vor allem die erwünschte Separation der Bildungsbürger bringt mich auf. Nicht genug, dass man in den vergangenen Dekaden die Bildung von Parallelgesellschaften nicht nur geduldet, sondern aktiv erzeugt hat und darum heute mit den Problemen kämpft, die eine gespaltene Gesellschaft mit sich bringt.
Aus letztem Grunde möchte man seine Kinder heute von all dem Pöbel möglichst fern halten, der sie nur aufhält und hindert, Senkrechtstarter an der Uni und danach Manager werden.
Hat sich eigentlich schon mal jemand darüber Gedanken gemacht, dass Wirtschaft etwas mit Menschen zu tun hat?
Wer braucht Genies, die ihre gesamte Jugend von 50% der Bevölkerung abgeschirmt wurden?
Wollen wir diese Menschen ernsthaft als Manager, Politiker, Lehrer an die Hebel unserer Gesellschaft stellen?
Ich schließe mich an. Und möchte hinzufügen: leider stehen diese Menschen bereits als Manager, Politiker, Lehrer usw. an den Hebeln unserer Gesellschaft. Daher wird auch die ganze öffentliche Diskussion um Bildung von Menschen geführt, die in der Regel selbst Abitur haben und sich oft für wenig mehr interessieren als dafür, dass auch ihre eigenen Kinder wieder ein Gymnasium besuchen, sodass man seine "bürgerlichen" Privilegien in die nächste Generation retten kann.

Kaum ein FDP-Anhänger würde aber offen zugeben, dass er für den Erhalt der Gymnasien ist, weil er um die Privilegien der selbst ernannten Elite fürchtet. Da wird lieber davon geschwafelt, dass das Gymnasium ein Erfolgsmodell sei. Schließlich erreicht man dort ja auch fast genauso gute Ergebnisse wie die PISA-Könige in Finnland. Nur dass eine finnische Schule eben von allen Kindern eines Jahrgangs gemeinsam besucht wird - ohne eine Vorauswahl in der Grundschule.

Hinzufügen muss man andererseits aber auch, dass unsere Gesamtschulen nicht nur deshalb schlecht sind, weil ein Großteil der "guten" Schüler sie nicht besucht. Die ganze Idee der Differenzierung in A- und B-Kurse, die die fast vollkommene Auflösung von Klassenverbänden mit sich bringt, und die Organisation von Schule als Massenbetrieb (Gesamtschulen sind in der Regel viel größer als Haupt- und Realschulen), wird Kindern im Alter zwischen 10 und 16 Jahren einfach nicht gerecht.

Auch die neuen Gemeinschaftsschulen werden keine Lösung bringen. Auf Dauer werden sie nur die Hauptschulen als neue "Restschule" ablösen. Ich halte die Lage leider für ziemlich ausweglos.
 
Ich bin nicht tief im Thema, aber ich hab das Gefühl, dass man schon früher als bisher versuchen sollte,
die Interessen und berufliche Neigungen von Kindern festzustellen, und dann schon früh in der Mittelstufe versuchen,
da parallel zu den "normalen" Schulfächern Kinder in ihren Interessen stärker zu fördern und zu fordern.
Evtl. könnte man so auch erreichen, dass das Handwerk (das ja durchaus erstrebenswerte Möglichkeiten bietet)
wieder mehr Zulauf bekommt.
Ich finde auch, dass man sich ernsthaft stärker mit Schulmodellen beschäftigen muss, die willigen,
aber eben langsameren Schülern Chancen bietet.
 
gitarrenruebe":ly5j9bsg schrieb:
Ich bin nicht tief im Thema, aber ich hab das Gefühl, dass man schon früher als bisher versuchen sollte,
die Interessen und berufliche Neigungen von Kindern festzustellen, und dann schon früh in der Mittelstufe versuchen,
da parallel zu den "normalen" Schulfächern Kinder in ihren Interessen stärker zu fördern und zu fordern.
Evtl. könnte man so auch erreichen, dass das Handwerk (das ja durchaus erstrebenswerte Möglichkeiten bietet)
wieder mehr Zulauf bekommt.
Das wird längst gemacht. Vor allem die Hauptschulen sind hier sehr aktiv. Auch an den Realschulen beginnt Berufsorientierung schon in Klasse 8. Trotzdem besuchen 75% der Realschüler nach der Fachoberschulreife erst einmal noch eine weiterführende Schule.

Das dreigliedrige Schulsystem war ursprünglich gar nicht schlecht. Es wurde aber ausgehölt durch den freien Elternwillen bei der Schulwahl und durch die Existenz der Gesamtschule, die den Hauptschulen oftmals die "besseren" Hauptschüler wegnimmt.

Ursprünglich war daran gedacht, dass ein Hauptteil der Schüler die "Haupt-"Schule besucht. Das dreigliedrige Schulsystem sollte eine Pyramide sein mit dem Gymnasium als schmale Spitze. Wenn das dreigliedrige System heute nicht mehr funktioniert, liegt das daran, dass die Pyramide heute auf dem Kopf steht.
 
MH":3bucri4h schrieb:
Ursprünglich war daran gedacht, dass ein Hauptteil der Schüler die "Haupt-"Schule besucht. Das dreigliedrige Schulsystem sollte eine Pyramide sein mit dem Gymnasium als schmale Spitze. Wenn das dreigliedrige System heute nicht mehr funktioniert, liegt das daran, dass die Pyramide heute auf dem Kopf steht.

... du glaubst doch nicht selber daran, dass ein Land wie Deutschland es sich leisten kann den Hauptteil seiner Schüler nach 9 Schuljahren in einen Beruf zu schicken, oder?

Der Bedarf an ungelernten Industriearbeitern und landwirtschaftlichen Hilfskräften ist ausgesprochen gering. Überhaupt ist der bedarf an gering qualifizierten extrem gering. Warum sollen die nicht noch ein bisschen auf eine Schule gehen, bis sie besser qualifiziert sind? Weil wir lieber in Hartz IV als in Schule investieren?
Das Gymnasium ist m.E. die Schule der Mittelmäßigkeit. so habe ich es als Lehrer und Schüler erlebt.
In Physik verhinderten beständig die mathematischen Legastheniker, dass wir irgendetwas wirklich spannendes machten ... wir mussten ja solange Gleichungen umstellen üben, bis mindestens die Hälfte in der Arbeit mindestens 4 erreichen konnte. Zum Ausgleich hat meine beständige Weigerung unregelmäßige Verben zu lernen den Fremdsprachenunterricht entscheidend verzögert.
Als Lehrer habe ich das genauso erlebt ...
 
MH":n52ebfbf schrieb:
Ursprünglich war daran gedacht, dass ein Hauptteil der Schüler die "Haupt-"Schule besucht. Das dreigliedrige Schulsystem sollte eine Pyramide sein mit dem Gymnasium als schmale Spitze. Wenn das dreigliedrige System heute nicht mehr funktioniert, liegt das daran, dass die Pyramide heute auf dem Kopf steht.

... du glaubst doch nicht selber daran, dass ein Land wie Deutschland es sich leisten kann den Hauptteil seiner Schüler nach 9 Schuljahren in einen Beruf zu schicken, oder?

Der Bedarf an ungelernten Industriearbeitern und landwirtschaftlichen Hilfskräften ist ausgesprochen gering. Überhaupt ist der Bedarf an gering qualifizierten extrem gering. Warum sollen die nicht noch ein bisschen auf eine Schule gehen, bis sie besser qualifiziert sind? Weil wir lieber in Hartz IV als in Schule investieren?
Das Gymnasium ist m.E. die Schule der Mittelmäßigkeit. so habe ich es als Lehrer und Schüler erlebt.
In Physik verhinderten beständig die mathematischen Legastheniker, dass wir irgendetwas wirklich Spannendes machten ... wir mussten ja solange Gleichungen umstellen üben, bis mindestens die Hälfte in der Arbeit mindestens 4 erreichen konnte. Zum Ausgleich hat meine beständige Weigerung unregelmäßige Verben zu lernen den Fremdsprachenunterricht entscheidend verzögert.
Als Lehrer habe ich das genauso erlebt ...

Es ist mir ausgesprochen unklar, warum völlig generell entschieden wird: der gehört zur Bildungselite und zwar überall, der nicht ...
 
Rabe":3qecquw4 schrieb:
MH":3qecquw4 schrieb:
Ursprünglich war daran gedacht, dass ein Hauptteil der Schüler die "Haupt-"Schule besucht. Das dreigliedrige Schulsystem sollte eine Pyramide sein mit dem Gymnasium als schmale Spitze. Wenn das dreigliedrige System heute nicht mehr funktioniert, liegt das daran, dass die Pyramide heute auf dem Kopf steht.

... du glaubst doch nicht selber daran, dass ein Land wie Deutschland es sich leisten kann den Hauptteil seiner Schüler nach 9 Schuljahren in einen Beruf zu schicken, oder?
Ich kenne persönlich mehrere Menschen, die nach 8 Jahren Volksschule, Berufsausbildung und zweitem Bildungsweg in den 60er- und 70er-Jahren ausgesprochen viel erreicht haben. Solche Leute sitzen zum Teil noch immer in den Führungsebenen der deutschen Wirtschaft. Die Hauptschule, wie sie einmal gedacht war, war nicht auf Geringqualifizierte ausgerichtet. Dazu ist sie geworden, als sie zur Restschule verkümmerte.

Bzgl. des Gymnasiums sind wir uns einig. Aber auch hier ist das Problem: wenn jeder sein Kind auf dem Gymnasium anmelden kann und die Hälfte der Schüler dort mit viel Nachhilfeunterricht durchgeschleift wird, bleibt das Mittelmaß nicht aus.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: ich bin für gemeinsames Lernen, sehe aber keine Chance ein entsprechendes Schulsystem in Deutschland durchzusetzen. Das Gymnasium ist eine heilige Kuh, die niemand schlachten wird.

Aus meiner Sicht müsste man einen von zwei Wegen konsequent gehen: entweder Gemeinschaftsschulen/Sekundarschulen für alle oder ein dreigliedriges Schulsystem für alle. Gesamtschulen, Gemeinschaftsschulen, Gymnasien, Haupt- und Realschulen nebeneinander - das kann nicht funktionieren. Und in einem nur zweigliedrigen Schulsystem würde die neue Gemeinschaftsschule/Sekundarschule irgendwann da sein, wo die Hauptschule heute schon ist, während sich die selbsternannte "Elite" an die Privatschulen verabschiedet haben wird.
 
Ha.Em":3akzbhhx schrieb:
P.S.: Bezüglich der in anderen Beiträgen erwähnten "Deutschen Bürokratie":

Wir habe viele Verwandte im Ausland (5 EU-Länder, USA, Kanada), zu denen auch regelmäßiger und sehr guter Kontakt besteht.

ALLE (naja, bis auf die Holländer) beneiden uns. Wenn ich höre, welcher Papierwust, wieviele Bescheinigungen, wieviele verschiedene Anlaufstellen erforderlich sind und wielange man auf das Ergebnis wartet, um dort ein Auto anzumelden, ein Kind im Kindergarten unterzubringen, Umzug . . , Krankenkasse . ..

. . . dann bin ich froh, hier zu leben.

echt, ist das so.......
ich habe da wenig Vergleichsmöglichkeiten......
Vielen Dank für die Ergänzung

@walter...da ist was dran, was du da über unsere zukünftigen Manager sagst.....btw.....etwas vereinfacht gesagt, die Arbeit erledigt nach wie vor das Bodenpersonal und nicht der Wasserkopf.....letztere leben zunehmend in einer neogermanischen Anglizismenwelt der Selbstdarstellung.....

vg
oli
 
Ich glaube garnichteinmal, dass das Hauptübel in der Art des Bildungssystems liegt. Egal, wie sich das System gestaltet, so sind es immer die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die den Unterschied machen.

Als Vater von drei Kindern habe ich erlebt, wie ein permanente diverse Downgrades beginnend im Kindergarten bis in zum Gymnasium vollzogen wurden. Und jedes Mal wurde es als etwas konzeptionell ganz Fabelhaftes verkauft. Unterm Strich stand immer nur irgendeine beknackte kurzfristige Sparidee dahinter und am Ende fanden die Kinder sich in für sie ungünstigeren Bedingungen wieder.

Ich habe z.B. garnichts gegen eine nur vierjährige Grundschulzeit (obwohl ich weiss, dass eine längere für alle besser wäre). Aber ich finde es unerträglich, dass in dieser Zeit schon auf Teufel komm raus aussortiert wird, während die Kinder z.T. von pädagogisch Unbeleckten (eventuell sogar Ehrenamtlichen) betreut werden. Ohne ausreichend (und ausreichend qualifizierte) Lehrer (wird noch irgendwo Musik- oder Religionsunterricht gegeben?) und gute materielle Ausstattung gibt die Gesellschaft den Bildungsauftrag an das Werbefernsehen ab.

Und den meisten Eltern ist das schnuppe.

Und was mache ich? Meine Kinder gehen auf ein kirchliches Gymnasium. Das ist natürlich elitär und stinkt mir selbst. Aber wir haben (obwohl da auch längst nicht alles Gold ist) keine Alternative gesehen. Unser Beitrag zur Spaltung der Gesellschaft.
 
Ich sitze grade in der pädagogischen Hochschule und lese mit Interesse eure Beiträge.
Hab grade eine Seminararbeit zum Thema "!Entwicklung der Schule geschrieben".
Es ist schade, dass Fakten, Untersuchungen und medialer Aufruhr gerne vermischt wird.
Eine sachliche Diskussion zum Thema Bildung ist in Österreich leider nicht möglich weil es zuviele Dogmen und politische Interessen gibt.
Schade.
Ich bin schon gespannt in welches System ich in 3 Jahren entlassen werde (Mathes und Musik).
Lg
Auge
 
ojc":2wm7ppgo schrieb:
Und was mache ich? Meine Kinder gehen auf ein kirchliches Gymnasium. Das ist natürlich elitär und stinkt mir selbst. Aber wir haben (obwohl da auch längst nicht alles Gold ist) keine Alternative gesehen. Unser Beitrag zur Spaltung der Gesellschaft.

Was soll man als Eltern auch sonst tun, als den Kindern die beste der vorliegenden Möglichkeiten zu bieten?
In einer Klassengesellschaft wird niemand seine Kinder aus Solidarität in eine "niedere" Schulform stecken.
Ich teile da Markus' Pessimismus: EINE gemeinsame Schule wäre die einzig funktionierende Lösung. Wir würden damit sehr viele Probleme auf ein mal lösen. Das aber scheitert in Deutschland am Führungsanspruch bestimmter Gesellschaftsgruppen und ihrem durchaus erwünschten Bildungsvorsprung.
 
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