Ich bin inzwischen auch weiter mit meinem Test (drei Wochen Zeit habe ich ja noch...). Was ich weiter oben schrieb, beruht auf einem ersten Eindruck mit einer Furch-Gitarre mit Piezo-Pickup und eingebautem Preamp (also aktiv). Jetzt habe ich mal meine uralte
Yamaha FG-345 genommen, die nur einen Piezo-PU (Modell keine Ahnung, und bestimmt low budget) ohne eigene Vorverstärkung hat. Wirklich gut klingt das nicht (die Gitarre eigentlich schon, aber nicht verstärkt). Hier bringt das AGX schon eine Verbesserung, finde ich, auch gegenüber einer normalen DI-Box.
Ich hab mal 5 Beispiele aufgenommen (alles hintereinander in einer Datei):
https://app.box.com/s/ujmtheag1lkobi1z68f7
1. Gitarre nur mit Piezo. Ist schon von der Impedanz her eine Fehlanpassung, klingt auch so.
2. Mit AGX, aber noch
ausgeschaltet (also reine DI-Box-Funktion). Das ganze bekommt mehr Fundament, klingt aber auch etwas muffig. Der Pegelunterschied zu Beispiel 1 ist tatsächlich viel größer als auf der Aufnahme. Durch den erhöhten Grundpegel ist deutlich weniger Vorverstärkung am Pult nötig, deshalb hat man damit schon mal eine potentielle Rauschquelle ausgeschaltet. Gut, aber das ist eben das, was eine DI-Box macht.
3. ab hier ist das AGX eingeschaltet. Klingt immer noch etwas mumpfig, finde ich.
4. AGX eingeschaltet, etwas anderer Klang und der Versuch, die Mumpfigkeit rauszubekommen. Dabei habe ich aber bis jetzt noch so meine Probleme: Senke ich den Bassbereich am AGX ab, wird es schnell zu dünn, drehe ich Höhen rein, wird es zu spitz. Irgendwie finde ich hier noch nicht den richtigen Dreh. Aber: Man muss ja bei diesen Beispielen immer den dürftigen Ausgangs-Sound berücksichtigen - daraus kann man halt nicht alles machen, was man gern hätte.
5. Die natürliche Schallabstrahlung einer Akustikgitarre geht in viele Richtungen, das Pickup-Signal dagegen nicht. Darum klingt es erstmal immer so, als würde man in der Gitarre sitzen (bestenfalls). Um das zu kompensieren, hier mal mit etwas nachträglich drübergestülptem Raumeffekt, der die Sache nun auch stereo macht. Einstellungen des AGX sind etwa so wie in Beispiel 4.
6. Und noch ein letztes Beispiel außer Konkurrenz: Mehrere Takes (teilweise mit Reverb) in einem Mix-Zusammenhang mit Bass und Drums. AGX-Einstellungen etwa so wie in Beispiel 4. Dieses Beispiel ist zwar nicht mehr so richtig mit den anderen vergleichbar, andererseits interessiert mich auch immer, was man mit einem Sound im Zusammenhang mit anderen Instrumenten anfangen kann, nicht nur, wie er für sich allein klingt. Aber: Alle Gitarren sind hier mit nachträglich mit einem Hochpassfilter bearbeitet, andernfalls würden sie im Bassbereich alles dichtmachen.
So, und jetzt schaue ich mir den Effektweg des Teils noch mal in Ruhe an...