Gibson Les Paul Custom Bj 1973

Und in all den Jahren ist Dir nicht aufgefallen, dass unter dem Lack eine Serien-Nr. durchscheint, die anders als die ursprüngliche ausschaut? Das erstaunt mich; denn hier wird das doch schon anhand der Bilder erkannt.
Nehm ich Dir überhaupt nicht übel. Ist vielleicht auch schwer verständlich, dass sich jemand für so etwas bisher überhaupt nicht interessiert hat. Für mich war immer ausschalggeben, wie gut sie klingt und bespielbar ist.
Mir ist selbst beim Fotografieren gestern das überhaupt nicht aufgefallen, einfach weil ich gar nicht weiß, wie eine original Seriennummer aussieht. Ich dachte immer so, wie auf meiner Gitarre. Egal wie alt man ist, man kann ja immer dazu lernen.
Kratzer hat sie meiner Meinung nach genug, auch wenn die in den Fotos vielleicht nicht so gut rüberkommen. Als ich sie noch spielte, habe ich diese Gitarre geliebt und sie entsprechend behandelt.
Ich wills ja nicht übertreiben, aber ich könnte noch Fotos raussuchen, wo ich sie 1984 auf meiner Abifeier bei einem Gig spiele:)
 
frank schrieb:
I
Welchen Sinn würde es denn machen, wenn jemand zwischen 1979 und ca. 1982 die Gitarre so aufwendig und teuer lackiert worden wäre? Zumal ein Blick in's Elektronikfach in der Tat den Eindruck erwecken kann, als sei die Gitarre von Rot auf Schwarz und anschließen wieder auf Rot lackiert worden. Sprich jemand hätte dann im fraglichen Zeitraum die Gitarre gleich 2 mal aufwendig und teuer lackiert.

Na ja, da ist mir schon der ein oder andere Heavy-Metaller in den 80ern bekannt gewesen, der z.B. Sunburst Les Pauls auf Schwarz umgetüncht hat, weil's Imagemäßig cooler ist.

Genauso wie's damals Gitarristen gab, die auf 'ne Frühsiebziger Strat (was damals ja nur 'ne Gebrauchte und noch nicht vintage war) einen Humbucker an den Steg und ein Floyd Rose drauf geballert haben, weil das Eddie auch so hatte und man sonst nicht ernstgenommen wurde.
Genasuo wie man Plexis in Leverkusen bei Uli Kurtinat mit zusätzlichen Zerrstufen und Mastervolume und Effektweg modifizieren und später dann wieder zurückbauen ließ.
 
ich kenne den Typen überhaupt nicht, aber sie gefällt mir besser als die Plus in schwarz. Und das sind die einzigen in der Preislage mit Piezo.
 
Alleine wegen dem i-Punkt und den geschlossenen Buchstaben würde ich auch auf eine späte 70er schließen. Zu Anfangszeiten, also 68 bis Anfang 70, gab es den Punkt. Dann verschwand er und kam Ende der 70er wieder. So die von mir weiter oben erwähnte Bibel.

Das mit der eingeprägten Nummer bzw. dem Decal ist tatsächlich rätselhaft. Es war früher tatsächlich so, dass zunächst die Nummer eingestanzt wurde und hinterher zusätzlich nochmal die Nummer als Decal unter den Lack kam. Und ich würde es aus rein menschlicher Sicht auch nicht ausschließen, dass hier ein Zahlendreher stattgefunden hat. Der Stanzer und der Kleber müssen nicht die selbe Person gewesen sein und eine 9 geht schnell als 3 durch.

Die 8 Stellen der Serialnummer sind korrekt. Daher stammt wohl auch die Verwirrung, denn ausgerechnet die 5. Ziffer unterscheidet sich beim Eingestanzten zum Decal. Das läuft auf Baujahr 73 oder 79 heraus, je nachdem, welche Nummer man nimmt.

Du solltest also die Nummer des Potis checken, darüber sagt mein Buch leider nichts, aber wie ich sehe kommt eine 79 in der Nummer vor.

Ausserdem kannst du auch mal die PU-Kappen abmachen und nachsehen, ob da irgendwo ein "T" auf den Spulen steht. Das kann aber auch in die Irre führen, da dieses T wohl eher bei älteren (68/69) Klampfen vorkam.

Allerdings fehlt in der Tat das "Made in USA" und der Modellname ebenfalls als Decal, was bei einer 73er dabei sein müsste. Eine 78er Deluxe (keine Custom) besitzt dagegen laut Fotos im Buch genau so eine Nummer wie du sie hast, ohne "Made in USA" und ohne Modell Name.

Schaue ich bei Bildern von Endsiebziger LPs, sehe ich auch oft die bei dir verwendeten goldenen Mechaniken. Auch das spitzere Horn taucht hier auf.

Tja, wirklich eine harte Nuss. Aber ich würde sagen: die 9 ist richtig und du hast eine Gitarre Baujahr 1979. Ich selbst habe lange nach einer LP mit diesem Baujahr gesucht, da es auch das meinige ist :)
Auf meine Formentera Les Paul kam schließlich die wenig kreative aber dafür umso logischere Nummer "001".
 
narimbur schrieb:
Wenn mein ein billiges Ding in Händen hat spürt man das irgendwie
mjammie, das macht Appetit auf einen fetten Blindtest :lol:

McCracken schrieb:
denn ausgerechnet die 5. Ziffer unterscheidet sich beim Eingestanzten zum Decal. Das läuft auf Baujahr 73 oder 79 heraus, je nachdem, welche Nummer man nimmt.
... den Teil verstehe ich nicht, ich bin bisher davon ausgegangen, dass es 1973 noch gar keine 8-stelligen Numern gab (von daher erstaunt mich auch das Ergebnis des Checkers .... )
 
...ich habe noch einmal auf einem hochauflösenden Bildschirm mit "Adlerblick" nachgeschaut. Die eingestanzte Zahl ist eindeutig eine 9.

Also Bj. 79. Leute, sowas wurde doch damals nicht aufwändig gefälscht! Da gab es wahrlich andere Objekte.
Ich bleibe dabei, die Gitarre wurde m.E. von irgend einem "Punk" (sorry Manuel ;-) ) verwurstet und ist dann wieder mehr oder weniger in den Urzustand versetzt worden. Ohne großen finanziellen Aufwand. Sie sollte eben einfach wieder hübsch werden. Nicht mehr und nicht weniger, es handelt sich ja schließlich um eine Aktion Anfang 80 und, wie gesagt, das bei einer 79er LP Custom. Zu der Zeit nichts wirklich Besonderes.

Meine 2ct
 
narimbur schrieb:
Ich habe eh morgen einen Termin in der Nähe der Köpenickerstr. und dann gehe ich mal zu dem Gitarrendokter der mir hier empfohlen wurde.

Bin gespannt, was der sagt.

Vielleicht kann ich ja auch dem Gregor Hilden eine Mail schicken, dass er sich diesen Thread mal ansieht.

Und?????? :idea:
 
Hallo!
In meiner Nähe bietet gerade jemand eine Les Paul Custom von 1973 für einen guten Preis an, da das aber trotzdem noch eine nicht zu verachtende Menge an Geld ist wollt ich mich hier mal informieren um sicher zu gehen das es keine Fake ist.
Ich kann euch momentan nur dieses Bild liefern, mehr sollten in den nächsten Tagen kommen.
http://i.ebayimg.com/00/s/MTAyNFg3Njg=/z/OR0AAOxy3zNSeNag/$(KGrHqVHJCEFJmI(whkiBSeN,gUqJQ~~48_20.JPG

Das Baujahr sollte sich mit der Seriennummer und den Codes der Potentiometer bestätigen lassen, auf was für andere Dinge sollte ich noch achten?
 
Auch wenn viele Eigentümer von 70er Les Pauls das anders sehen (wollen).

Eine LP aus dieser Zeit ist alt, aber kein Sammlerstück. Sie ist keine 58er und auch keine "kleine" 58er. Zumal die Bezeichung "Norlin-Ära" mit guten Gründen negativ belegt ist.

Deswegen denke ich nicht, dass jemand so etwas fälschen lässt. Es sei denn, er legt einfach ein headstock-decal über eine alte Pearl oder so. Deswegen denke ich auch nicht, dass sie nur noch die Hälfte wert ist, weil mal einer einen DiMarzio eingebaut hat.

Kauf sie als Gebrauchsgitarre. Eine Ferndiagnose, was sie als solche wert ist, kann ich nicht geben. Wohl aber eine Ferndiagnose, dass Sammler- oder Liebhaber- oder Vintagepreise da nicht taugen.

Guckst Du mal bei ebay, siehst Du, dass solche Dinger zwar mit 4.000 Dollar oder Euro eingestellt werden, aber die Auktion läuft aus, ohne dass ein Bieter den Finger hebt.

PS: Anhand so eines verlinkten Bildes die Echtheit zertifizieren kann natürlich kein Mensch.
 
Schnabelrock schrieb:
Anhand so eines verlinkten Bildes die Echtheit zertifizieren kann natürlich kein Mensch.

Hallo Luke,

obiger Satz trifft es ganz genau: Auf den ersten Blick wirkt das Korpusbinding auf mich nicht echt; das kann aber eben auch dem schlechten Bild geschuldet sein.

Sobald das Mehr an Bildern eintrifft, kann Dir auch hier weitergeholfen werden. ;-)

Lieben Gruß,

Batz. :cool:

PS: In aller Regel sind die 70er Paulas tatsächlich keine tollen Exemplare; das muss aber nicht auf das Dir angebotene Individuum zutreffen. So oder so wird das Preisniveau klettern; ich hab schon Angst davor, dass sie uns demnächst die 80er-Hobel als "vintage" verkaufen wollen... ;-)
 
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