Hardware Vodoo (E-Gitarre)

A

Anonymous

Guest
Hallo zusammen,

hier folgt jetzt mal ein kleiner Erfahrungsbericht in Sachen Hardware:

In letzter Zeit häufen sich ja, beispielweise in G&B die Berichte und Tests über edle Hardware und was beispielsweise eine neue Bridge an der Gitarre soundtechnisch Alles so verändern kann.
Ich gebe gern an dieser Stelle zu, dass ich diesem ganzen Sound Vodoo sehr kritisch gegenüberstehe und vielfach auch dem allgemeinen Vintage Wahn nichts abgewinnen kann.
Dafür habe ich in meinem Leben schon zu viele Standard Gitarren gehört und gespielt, die richtig gut waren und den oftmals überteuerten Boutique und Vintage Kram mindestens ebenbürtig waren.

Die Hardware an meiner Düsenberg Starplayer special war schon ziemlich abgerockt (ich schrieb das schon mal) und ich wollte da einfach mal etwas Neues montieren.
Ich habe natürlich ausführlich die Preise der Edelhersteller wie ABM, Tone Pros usw. studiert und habe mich dann doch immer davor gescheut, für eine Bridge und Saitenhalter so viel Kohle auszugeben.
Durch einen Bekannten habe ich dann aber günstig die LP- Hardware (die natürlich auf die Düse passt) von Tone Pros erstehen können.

Gestern abend ging es also ans fröhliche Umbauen...

:cool:

Der erste Eindruck war auf jeden Fall sehr positiv. Die Teile von Tone Pros (bzw. Gotoh) sehen alleine optisch schon sehr hochwertig aus und liegen richtig fett in der Hand. Das Material sieht sehr sauber verarbeitet und poliert aus.Da kommt zunächst einmal Freude auf. Ich mag es einfach, wenn man gute Verarbeitung schon sieht, bevor man sie "spürt".

Die alten Saiten nebst Harware entfernt und frisch ans Werk.
Zuerst der Saitenhalter. Meine Güte der geht richtig stramm über die Bolzen und sitzt bombenfest und zwar schon bevor man ihn mit den Madenschrauben zusätzlich arretiert. Da wackelt nichts und das Teil bewegt sich keinen Millimeter.

Dann habe ich die Bridge ausgetauscht. Dafür habe ich zuerst die alten Haltbolzen aus dem Korpus geschraubt und versucht die neuen einzustezen. Auch das war mit etwas Kraftaufwand verbunden und ich musste das Gewinde der Schrauben etwas wachsen, damit sie besser in das Holz "flutschten". Auch hier: Sitzt fest und bewegt sich keinen Millimeter. Dann die Bridge aufgesetzt und auch wieder mittels Madenschrauben fixiert.
Dann fix die Saiten aufgezogen und gedehnt, ein bisschen Feintuning, alles einstellen und dann der Trockentest:

Hier folgte nun zunächst einmal die Ernüchterung:
Die Gitarre klang trocken zwar etwas anders, aber der große Aha-Effekt blieb aus. Ich würde es so beschreiben: Die Höhen waren etwas weniger präsent und das gesamte Klanbild erschien mir etwas "wuchtiger" und sogar etwas dumpfer. Da ich generell ein Freund von Höhen (so lange sie nicht zu schneidend sind) bin, hat mich der Trockentest natürlich nicht froh gestimmt.

Heute abend dann Bandprobe und somit der Test am Amp.
Marshall JVM 205 OD Kanal im grünen Modus, alle Regler auf 12 Uhr, Volume auf 9 Uhr. Eine Einstellung, mit der ich immer beginne.

ACDC A-Powerchordgedenkgriff und reingehauen...

WOWWWWW....
Was war das ????

Laut, verdammt laut (war die in der Einstellung schon immer so laut tönend ?). Zunächst machte sich Ungläubigkeit bei mir breit, das KANN ja nicht sein. Aber doch, die Einstellung am Amp war so, wie ich die Gitarre auch früher immer gespielt habe. Kein Mehr an Gain und auch keine höhere Einstellung am Volume Regler des Amps.
Das Teil war auf einmal richtig laut oder sollte ich vielleicht besser schreiben "präsent" ?
Ich weiß gar nicht mal, ob es schiere Lautstärke oder einfach nur das Anheben einer bestimmten Frequenz ist, die diese subjektiv empfundene Dynamiksteigerung verursacht hat, aber die Düse drückte richtig was raus, OHNE dabei zu basslastig oder undifferenziert zu klingen.
Mit mehr "GAS" (durch Zuschalten eines OD Pedals) ertönte ein gutes Pfund Sustain und das geliebte "Umkippen" in die Obertöne ging auch wie von selbst.
Es ist nicht so, als hätte die Gitarre das vorher nicht auch schon gekonnt, aber irgendwie geht jetzt alles viel feinzeichnender auf und irgendwie auch "einfacher".

In der Probe sollte sich dann weiterhin herausstellen, dass sich das Instrument erheblich besser durchsetzt, schon erstaunlich.
Es ist nicht so, als hätte sich die Gitarre grundlegend verändert, aber irgendwie wirkt sie "breiter" aufgestellt mit mehr Durchschlagskraft und erhöhter Dynamik.
Hätte ich persönlich nicht für möglich gehalten.
Die Investition hat sich definitiv gelohnt, zumal ich wirklich einen günstigen Preis für die (gebrauchte) Hardware gezahlt habe.

Ich würde es wieder tun...



:cool:
 
...ein kleines Beispiel, wie stark Psychoakustik wirken kann:

Gestern im Fernsehen, es ging um die Laute "da", "ba" und "ga". Eine Frau stand vor der Kamera und wiedeholte pausenlos einen dieser Laute. Man musste jetzt sagen welchen Laut sie aussprach. Es war eindeutig "da..da..da..da"..usw..
Nun wurde der Zuschauer aufgefordert, die Augen zu schließen. Zu hören war eindeutig "ba..ba..ba..ba"....Augen geöffnet...eindeutig "da..da..da"..etc..
Was war passiert? Die Tonspur gab ein deutliches "ba" wieder, während die Kamera die Frau synchron beim Sagen von "da" zeigte.

Unglaublich, wie unser Gehör von den anderen Sinnesorganen beeinflusst wird bzw. wie sehr sich die Sinnesorgane gegenseitig beeinflussen!

Hier der Link: http://www.prosieben.de/tv/galileo/videos/extrem-sinnestaeuschungen-clip (ab ca. 9:35Min)
 
tommy schrieb:
Gestern im Fernsehen…
…hat Pro7 mal wieder Zeug von anderen "geklaut".
Original kommt diese Vorführung aus der Reihe "Brain Games" von National Geographic; wer sich für das Thema interessiert, sollte sich die Sendungen mal anschauen: http://www.natgeotv.com/de/brain-games

(Sorry für OT, aber mir kam gerade ein wenig die Gal(ileo)le hoch. ;-))
 
Ich kenne diese Beiträge, zumindest in dieser Art.
Das ist ja so ein bisschen wie mit den Pavlowschen Hunden.

Ich halte von zu viel Klangvodoo ja auch nichts, nur in dem Fall war das Ergebnis so eindeutig, dass man das alleine mit einer Psychoanalyse des Spielers nicht befriedigen kann.... ;-)

Die Bandkollegen wussten nichts von dem Umbau und meinten nach den ersten 2 Songs nur, "was denn mit meiner Gitarre los sei und ob ich die PUs getauscht hätte..."


:cool:
 
"Die einen sagen dies,
die and'ren sagen so.
Die Wahrheit liegt wahrscheinlich
in der Mitte irgendwo."


- Stoppok

Natürlich gibt es Psychakustik. Natürlich hören wir, was wir hören wollen.

Aber dass der Austausch von Gitarrenteilen einen Unterschied ausmacht, der gering oder auch deutlich ausfallen kann, wird hier doch ebenfalls niemand komplett bestreiten wollen, oder...?

Unterm Strich ist das auch scheißegal: Wenn sich der Doc mit seiner Düse jetzt wohler fühlt, ist das Geld gut investiert gewesen. Was den Rest anbelangt: Da macht sich doch eh jeder seinen eigenen Reim drauf (s.o.).

Gruß,

Batz. :cool:
 
...Doc, ich wollte Dich auch nicht in Frage stellen. Jede Ursache hat schließlich eine Wirkung. Nur, ob mehr oder weniger bis hin zu kaum wahrnehmbar, empfindet jeder anders. Wenn dann noch Psychoakustik mit ins Spiel kommt, kann es schon mal in Richtung Voodoo gehen.
Hatte ich schon angemerkt, dass Du eventuell in purer Freude über die schönen blitzenden Teile einfach besser gespielt hast? :cool: (Aus tommy, sitz!)

Nein Blödsinn, ich wollte nur etwas provozieren.....sicherlich gehört ein Steg zu den Dingen, die den Sound beeinflussen. Es ist schließlich das Teil, das zusammen mit dem Sattel, das einzige ist, welches direkten Kontakt zu der schwingenden Saite hat. Ich selbst habe da auch schon deutliche Soundunterschiede ausgemacht. :)

Edit: Hatte mir u.a. für eine '57 Epi Les Paul Junior mal eine schweineteure Wraparound gekauft. Nach kurzer Zeit flog sie wieder raus, weil für mich die billige original Gussbrücke besser klang. Mir das einzugestehen hat ziemlich Überwindung gekostet. Da war definitiv keine Psychoakustik im Spiel.
 
Batz Benzer schrieb:

Unterm Strich ist das auch scheißegal: Wenn sich der Doc mit seiner Düse jetzt wohler fühlt, ist das Geld gut investiert gewesen. Was den Rest anbelangt: Da macht sich doch eh jeder seinen eigenen Reim drauf (s.o.).

Gruß,

Batz. :cool:


Genau so sehe ich das auch.
Es soll ja auch Leute geben die keinerlei Unterschiede zwischen Guss-, Alu-, oder Stahlblock am Tremolo hören. Jeder hört und empfindet halt anders.
 
tommy schrieb:
Edit: Hatte mir u.a. für eine '57 Epi Les Paul Junior mal eine schweineteure Wraparound gekauft. Nach kurzer Zeit flog sie wieder raus, weil für mich die billige original Gussbrücke besser klang. Mir das einzugestehen hat ziemlich Überwindung gekostet. Da war definitiv keine Psychoakustik im Spiel.

Ich hatte dasselbe mit meiner ersten Gretsch Electromatic. ;-)
 
Leveler Reveler schrieb:
tommy schrieb:
Edit: Hatte mir u.a. für eine '57 Epi Les Paul Junior mal eine schweineteure Wraparound gekauft. Nach kurzer Zeit flog sie wieder raus, weil für mich die billige original Gussbrücke besser klang. Mir das einzugestehen hat ziemlich Überwindung gekostet. Da war definitiv keine Psychoakustik im Spiel.

Das kenn ich: Da hab ich extra mal ein teures Vibrato mit Stahlblock für eine meiner Strats importiert, weil so ein billiges mit dünnem Gussblock ist ja nix, tja, am Ende klang die Gitarre aber mit dem alten "Billig-"Vibrato viel mehr nach meinem Geschmack und ich musste mich auch durchringen, das zuzugeben! Geld verbrennen Deluxe! :roll: ;-)

...auch erlebt bei meiner 7 American Standard. Gussreiter+ Gussblock = mein Sound. Wer hat eigentlich damals definiert, dass Guss minderwertiger sei? Vielleicht die pöse Stratstahlblockindustrie - Lobby? :lol:

Mich würde ernsthaft mal interessieren, inwieweit in Foren, Vintagekreisen, Verlagen, Handel etc. von einflußreichen Leuten bewusst manipuliert wird um eigene Interessen zu verfolgen.
 
Deswegen sage ich diesen Satz so häufig, und lieber ein Mal zu viel als zu wenig:

Anders ist in erster Linie erst einmal anders, und nicht besser oder schlechter.

Die Sache mit dem Vibratoblock hab ich bereits in beide Richtungen erlebt. Für mich war es bisher so: Die "halben Hähne" aus dem Classic Vibes mit einem Stahlblock zu ersetzten hat sich in meinen Ohren immer gelohnt; die vollen Gussteile selten bis "eher nicht".

Gruß,

Batz. :cool:
 
tommy schrieb:
Leveler Reveler schrieb:
tommy schrieb:
Edit: Hatte mir u.a. für eine '57 Epi Les Paul Junior mal eine schweineteure Wraparound gekauft. Nach kurzer Zeit flog sie wieder raus, weil für mich die billige original Gussbrücke besser klang. Mir das einzugestehen hat ziemlich Überwindung gekostet. Da war definitiv keine Psychoakustik im Spiel.

Das kenn ich: Da hab ich extra mal ein teures Vibrato mit Stahlblock für eine meiner Strats importiert, weil so ein billiges mit dünnem Gussblock ist ja nix, tja, am Ende klang die Gitarre aber mit dem alten "Billig-"Vibrato viel mehr nach meinem Geschmack und ich musste mich auch durchringen, das zuzugeben! Geld verbrennen Deluxe! :roll: ;-)

...auch erlebt bei meiner 7 American Standard. Gussreiter+ Gussblock = mein Sound. Wer hat eigentlich damals definiert, dass Guss minderwertiger sei? Vielleicht die pöse Stratstahlblockindustrie - Lobby? :lol:

Mich würde ernsthaft mal interessieren, inwieweit in Foren, Vintagekreisen, Verlagen, Handel etc. von einflußreichen Leuten bewusst manipuliert wird um eigene Interessen zu verfolgen.

Hi,

ich hab in meiner Mexico Classic Player 60´s Strat den originalen Gussblock gegen einen aus Stahl getauscht und der Unterschied: Enorm!

Ich war wirklich verblüfft! Mehr Klingel, mehr Snap und Twang und zwar deutlich. Für Cleansounds klasse, für verzerrte Sachen in meinen Ohren nicht so. Da ich die Strat eher clean spiele ist das für mich eine schöne Aufwertung gewesen, allgemeingültig kann das aber wohl kaum sein.

Das bleibt halt Geschmackssache, daher ist Guss wohl auch kaum klanglich minderwertiger, nur eben anders.

Dass solche Umbauten aber deutliche Unterschiede hervorbringen können, steht für mich fest. Das hab ich für mich auch schon beim Herumbrobieren mit Tele-Brücken und Reitern festgestellt. Man kann Gitarren sehr gut damit in Richtungen "tunen", die einem gefallen.

Dass dies und das als "besser" angepriesen wird ist doch ganz normal in unserer Konsumgesellschaft. Beeinflusst werden wir dauernd aus allen Richtungen. Bei uns ist in Sachen Werbung doch immer Flut, da gibt es keine Ebbe und kein Pardon.

Gruß Diet
 
Was war passiert? Die Tonspur gab ein deutliches "ba" wieder, während die Kamera die Frau synchron beim Sagen von "da" zeigte.
Dieses Phänomen ist in der Wahrnehmungspsychologie schon seit ein paar Jahrzehnten unter dem Begriff "McGurk-Effekt" geläufig. Es handelt sich dabei entgegen allen Gerüchten nicht um einen Burger mit Gurken. Es wurde auch weder von Pro 7 noch von National Geographic entdeckt, sondern von einem britischen Entwicklungspsychologen dieses Namens.

http://www.nature.com/nature/journal/v264/n5588/abs/264746a0.html

Es ist nicht überliefert, ob Herr McGurk auch Gitarre gespielt hat.
 
diet schrieb:
Dass solche Umbauten aber deutliche Unterschiede hervorbringen können, steht für mich fest. Das hab ich für mich auch schon beim Herumbrobieren mit Tele-Brücken und Reitern festgestellt. Man kann Gitarren sehr gut damit in Richtungen "tunen", die einem gefallen.

Dass dies und das als "besser" angepriesen wird ist doch ganz normal in unserer Konsumgesellschaft. Beeinflusst werden wir dauernd aus allen Richtungen. Bei uns ist in Sachen Werbung doch immer Flut, da gibt es keine Ebbe und kein Pardon.

Gruß Diet

So sieht es wohl aus, Dieter.
 
Mal ehrlich: Ich habe schon viel Hardware in meinem Leben getauscht,
aber noch nie, nie, niemals aus klanglichen Gründen. Getauscht habe ich,
wenn das Zeux mechanischer Schrott war oder aus Umbaugründen
nicht mehr gepasst hat. Hat den Vorteil, dass der Austausch bis jetzt
immer Sinn gemacht hat und kein Geldverbrennen war ;-)
 
Batz Benzer schrieb:
Natürlich gibt es Psychakustik. Natürlich hören wir, was wir hören wollen.

Aber dass der Austausch von Gitarrenteilen einen Unterschied ausmacht, der gering oder auch deutlich ausfallen kann, wird hier doch ebenfalls niemand komplett bestreiten wollen, oder...?

Wenn ich mir realistische Videos von Guitarworld Kollegen anschaue, dann irgendwie schon...




:ptg_muahaha:
 
Also, ich muss es ja noch einmal betonen:

Grundsätzlich bin ich diesem ganzen Tone-Vodoo eher nicht zugeneigt. Klar, eine Gitarre sollte schon klingen (was auch immer das sein mag, grins... ) , aber zu den Leuten, die das Gras wachsen hören, gehöre ich definitiv nicht.
Zumal ich mir den ganzen teuren Kram ohnehin nicht kaufen könnte...
So sehr ich mir das auch eventuell wünschen würdekönntewolltemüsste, aber einen 4000 € Paula oder Strat geht einfach nicht.

Finde ich persönlich jetzt auch gar nicht so schlimm, weil s.o.

Aber bei dem Hardwarewechsel war der Unterschied wirklich frappierend und das hat mich dann schon überrascht. Gespielt habe ich übrigens gestern keinsfalls besser, sondern eher unterirdisch...
DAS kann es also auch nicht gewesen sein...

;-)

Zu dem obigen Video:

Also, ich würde mal meinen wollen beim Trockentest und bei lang ausklingenden einzeln (!) angespielten Saiten einen Unterschied ausmachen zu können.
Was da jetzt "besser" oder "schlechter" sein soll, entzieht sich da meiner Kenntnis aber die einzeln angespielten Saiten klingen nicht wirklich gleich, das höre ich schon, selbst über die popeligen PC Boxen meines Laptops.
Verstärkt, sieht es dann tatasächlich anders aus...

Da höre ich auch nicht wirklich einen Unterschied.
Aber na ja... DAS ist ja auch nicht meine Düse... ;-)
 
steve_d schrieb:

McGurk war mir nicht bekannt.

Das Phänomen aber schon. Ich erlebe Musik anders, wenn ich sie SEHE UND HÖRE, als wenn ich sie nur höre.

Aber davon mal abgeschnitten.

Ich habe nie begriffen, warum Menschen ihr Ohr nicht als SINNESORGAN begreifen. Als einen labilen Organismus, eng vernetzt mit dem Gehirn und jener Nische darin, die man „Gefühl“.nennt. Oder wo immer das wohnt. Und wie immer die Gemütslage gerade ist, hören wir ANDERS.

Heute klinge ich perfekt. Morgen, mit den gleichen Einstellungen klingt es Scheiße. Warum?????

Manche Leute hier erscheinen mir wie Freaks, die einen Golf GTI tunen. Da ist kein Unterschied.

Seit ich den neuen Michelin auf 8 ½ Zoll Felgen und den um 20 Grad geneigten Heckspoiler fahre, erhöht sich meine Kurvengeschwindigkeit um den Faktor 2,5.

Vermutlich ist die Kurvengeschwindigkeit die gleiche, aber es muss doch besser sein, weil…….

Ich empfehle daher Blindtest.

Und alle fallen auf die Schnauze. Hatten wir schon einige Male.
Ich kann eine Rickenbacker im Hörtest nicht von einer Gibson Les Paul unterscheiden.

Bemüht mal die Suche…..

Tom
 
madler69 schrieb:
Mal ehrlich: Ich habe schon viel Hardware in meinem Leben getauscht,
aber noch nie, nie, niemals aus klanglichen Gründen. Getauscht habe ich,
wenn das Zeux mechanischer Schrott war oder aus Umbaugründen
nicht mehr gepasst hat. Hat den Vorteil, dass der Austausch bis jetzt
immer Sinn gemacht hat und kein Geldverbrennen war ;-)

Hi,

auch mal ehrlich.
Das heißt, Du meinst irgendwelcher Austausch aus klanglicher Sicht hat keinen Sinn?
Nie und nie nich?

Gruß Diet
 
diet schrieb:
Das heißt, Du meinst irgendwelcher Austausch aus klanglicher Sicht hat keinen Sinn?

Kann sein, kann nicht sein.

Standrad Tremolo ausgetauscht gegen eines aus Staaaaahl. Obere Preisklasse.

Klang zu scharf. Für mein Ohr.

Rückbau auf Guss.

Nachteil: Ballends fressen sich fest im dem weichen Material.

Abhilfe: Mit einem Dorn durchstechen.

Klang: Wie ich es haben wollte. Die Billigbrücke passte perfekt.

Nicht alles, was als gut und teuer angepriesen wird, passt in die Gesamtkonstruktion.

Tom
 
diet schrieb:
Das heißt, Du meinst irgendwelcher Austausch aus klanglicher Sicht hat keinen Sinn?

Hab ich nicht behauptet.

Ich hab einen Hardware-Tausch bis jetzt nur nicht mit dem Hintergrund
einer klanglichen Verbesserung durchgeführt, sondern immer nur mit
dem Sinn und Zweck etwas technisch/mechanisch zu verbessern.
Wenn ich den Klang einer Gitarre ändern möchte, drehe ich an anderen Rädchen...
 
Ich mag ja diese Auto-Vergleiche.
Wer glaubt, dass ein Motortuning eine entscheidend höhere Kurvengeschwindigkeit bringt, ist ein Idiot. Und wer denkt nur mit der Abstimmung des Fahrwerks den Sieg zu erringen, wird auf der nächsten langen Geraden überholt.
Und auf der Bühne - Verzeihung - bei Regen kommt noch das Können des Fahrers hinzu...

Jetzt mag der ein oder andere einwenden, dass ja schon alle anderen Teile optimiert sind. Auf der Bühne steht DER Amp, eine penibel aufeinander abgestimmte Effektkette, eine tolle Gitarre und ein begabter Gitarrero. Na dann, wenn es nur noch an der Bridge scheitert - drauf damit! ;-)

Ralf
 

Beliebte Themen

Zurück
Oben Unten