M
moritz
Bekanntes Mitglied
- 20 Mai 2008
-
- 86
- 0
Hallo zusammen,
da ich bisher von diesem Forum hauptsächlich als Mitleser profitiert habe möchte ich mich nun in Form eines Reviews auch mal aktiv einbringen.
Vorgeschichte:
Schon seit längerem war ich auf der Suche nach einem kleinen, bezahlbaren Übungsverstärker. Dieser sollte leise gut klingen, ohne Röhren arbeiten (da ich gerne mal nur für wenige Minuten rumdudele) und anschlussseitig möglichst flexibel sein. Ich hab dann kurz mit den Yamaha THR Geräten geliebäugelt (waren mir zu teuer), das Pendant von Boss gefiel mir klanglich nicht und einen Combo wollte ich mir auch eher nicht anschaffen, da ich genug Boxen rumstehen habe.
Schon vor längerer Zeit hatte mich ein Youtube-Video was den Hotone Purple Wind angeht ziemlich angefixt, der Preis von ca.160€ jedoch abgeschreckt. Dieses hier:
http://www.youtube.com/watch?v=AqIeM6dsD1M
Als Session den Preis dann auf 119€ gesenkt hat hab ich kurzentschlossen zugeschlagen.
Der Amp:
Das kleine Teil ist ungefähr so groß wie ein standard Boss-Treter und tatsächlich ein vollwertiger Verstärker! Die Endstufe liefert 5 (laute!) Watt. Der Preamp hat eine 3-Band Klangregelung, die extrem effektiv zur Sache geht, Gain regelt die Verzerrung und Volume die Lautstärke. Der speaker-out erkennt automatisch die Impedanz der angeschlossenen Box (4-16 Ohm). Das kleine Teil hat sogar einen Effekt-Weg, der absolut tadellos funktioniert, einen Aux-In und einen Headphone/line-out. Die Verarbeitung ist top, alles wirkt wertig (außer vielleicht die Plastikknöpfe- die schauen eher billig aus), das Gehäuse ist sehr solide und aus Metall!
Sound & Handling:
Das oben angegebene Video gibt den Sound des Amps sehr gut wider, der Amp klingt genau so! Und mir gefällt das sehr gut! Am besten klingt er m.M.n. wenn Gain voll aufgedreht ist und auch Volume etwa halb auf ist. Dann ist das allerdings schon über Zimmerlautstärke, ich habe Level etwa auf 9-10 Uhr. Das Ding ist echt laut!
Ich habe den Amp an verschiedenen Boxen getestet: 2x12“ Tubetown/Greenbacks – klingt sehr geil, aber zum üben zu laut/groß. 1x10“ Jensen Vintage / open-back – nicht optimal die Kombi, aber auch nicht schlecht. Mein Favorit: 1x10“ Blackstar HT10 / closed-back – klingt sehr fett, auch bei niedrigen Lautstärken, macht Spaß!
Die Box steht jetzt unter meinem Schreibtisch, der Amp oben auf dem Tisch. Momentan habe ich auch mein Pedalboard angeschlossen (Git>TU2>Okkocomp>TS9>CM Plexidrive>HOTONE Input>FX send>CM Chorus XII>TC E. Flashback>TC HOF mini> FX Return>Blackstar 1x10). Das klingt sehr geil, ist alles mit einem Knopfdruck betriebsbereit und verschwindet alles dezent unter dem Schreibtisch. Mit Pedalen funktioniert der Kleine (auch im FX-Weg) ganz hervorragend.
Den Sound würde ich tendenziell eher als „glatt“ als „kratzbürstig“ beschreiben. Vielleicht sogar ein klein bisschen schönfärbend, beim rumdaddeln daheim stört mich das nicht. Gain auf max ist ein fetter mid-gain Sound, der sich mit einem TS o.ä. davor auch schön anblasen lässt. Cleane Sounds sind auch möglich – jedoch nicht das besondere Talent des Amps. Auch niedrigere Gain-Einstellungen haben mich eher nicht so angemacht – volle Kanne ist die Devise! Die Dynamik ist sehr gut, verschiedene PU-Konstellationen kommen gut rüber, die Unterschiede zwischen verschiedenen Gitarren allerdings nicht ganz so deutlich wie an einem guten Röhren-Amp.
Was ich noch probiert habe:
- aus dem line-out des Hotone in den FX-Return meines Damirox „The Forge“ (2 x El84) > 2x12“ Tubetown > klingt richtig gut, Dynamik & Ansprache dadurch noch etwas besser.
- aus dem CM Plexidrive direkt in den FX-return des Hotone – auch das funktioniert hervorragend und klingt sehr gut.
- aus dem line-out in die die Hifi-Anlage – funktioniert, klingt gut, aber von Spielgefühl halt etwas anders.
- Headphone out: hab ich nur kurz getestet. Funktioniert gut, klanglich jetzt kein Highlight aber ok. Aux-In hab ich noch nicht getestet.
Fazit:
Empfehlung! Das Teil ist ein vollwertiger Verstärker, laut (!), mit vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten und klingt und reagiert richtig gut! An einer entsprechenden Box ist das Ding evtl. auch Session-tauglich würde ich mal behaupten (konnte ich aber noch nicht testen).
Ob als Übungsamp, zum Recorden, als Mini-Endstufe für Modeller oder als Notfall-Tool in der Kabelkiste…gibt’s übrigens auch in der Geschmacksrichtung „VOX“.
Viele Grüße
Moritz
[Hinweis: Dieses Review spiegelt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen und Ansichten wider. Für das Produkt habe ich den vollen Preis bezahlt und stehe in keiner Weise in Verbindung zu dem Hersteller, Vertrieb usw. (außer halt als Kunde) ]
da ich bisher von diesem Forum hauptsächlich als Mitleser profitiert habe möchte ich mich nun in Form eines Reviews auch mal aktiv einbringen.
Vorgeschichte:
Schon seit längerem war ich auf der Suche nach einem kleinen, bezahlbaren Übungsverstärker. Dieser sollte leise gut klingen, ohne Röhren arbeiten (da ich gerne mal nur für wenige Minuten rumdudele) und anschlussseitig möglichst flexibel sein. Ich hab dann kurz mit den Yamaha THR Geräten geliebäugelt (waren mir zu teuer), das Pendant von Boss gefiel mir klanglich nicht und einen Combo wollte ich mir auch eher nicht anschaffen, da ich genug Boxen rumstehen habe.
Schon vor längerer Zeit hatte mich ein Youtube-Video was den Hotone Purple Wind angeht ziemlich angefixt, der Preis von ca.160€ jedoch abgeschreckt. Dieses hier:
http://www.youtube.com/watch?v=AqIeM6dsD1M
Als Session den Preis dann auf 119€ gesenkt hat hab ich kurzentschlossen zugeschlagen.
Der Amp:
Das kleine Teil ist ungefähr so groß wie ein standard Boss-Treter und tatsächlich ein vollwertiger Verstärker! Die Endstufe liefert 5 (laute!) Watt. Der Preamp hat eine 3-Band Klangregelung, die extrem effektiv zur Sache geht, Gain regelt die Verzerrung und Volume die Lautstärke. Der speaker-out erkennt automatisch die Impedanz der angeschlossenen Box (4-16 Ohm). Das kleine Teil hat sogar einen Effekt-Weg, der absolut tadellos funktioniert, einen Aux-In und einen Headphone/line-out. Die Verarbeitung ist top, alles wirkt wertig (außer vielleicht die Plastikknöpfe- die schauen eher billig aus), das Gehäuse ist sehr solide und aus Metall!
Sound & Handling:
Das oben angegebene Video gibt den Sound des Amps sehr gut wider, der Amp klingt genau so! Und mir gefällt das sehr gut! Am besten klingt er m.M.n. wenn Gain voll aufgedreht ist und auch Volume etwa halb auf ist. Dann ist das allerdings schon über Zimmerlautstärke, ich habe Level etwa auf 9-10 Uhr. Das Ding ist echt laut!
Ich habe den Amp an verschiedenen Boxen getestet: 2x12“ Tubetown/Greenbacks – klingt sehr geil, aber zum üben zu laut/groß. 1x10“ Jensen Vintage / open-back – nicht optimal die Kombi, aber auch nicht schlecht. Mein Favorit: 1x10“ Blackstar HT10 / closed-back – klingt sehr fett, auch bei niedrigen Lautstärken, macht Spaß!
Die Box steht jetzt unter meinem Schreibtisch, der Amp oben auf dem Tisch. Momentan habe ich auch mein Pedalboard angeschlossen (Git>TU2>Okkocomp>TS9>CM Plexidrive>HOTONE Input>FX send>CM Chorus XII>TC E. Flashback>TC HOF mini> FX Return>Blackstar 1x10). Das klingt sehr geil, ist alles mit einem Knopfdruck betriebsbereit und verschwindet alles dezent unter dem Schreibtisch. Mit Pedalen funktioniert der Kleine (auch im FX-Weg) ganz hervorragend.
Den Sound würde ich tendenziell eher als „glatt“ als „kratzbürstig“ beschreiben. Vielleicht sogar ein klein bisschen schönfärbend, beim rumdaddeln daheim stört mich das nicht. Gain auf max ist ein fetter mid-gain Sound, der sich mit einem TS o.ä. davor auch schön anblasen lässt. Cleane Sounds sind auch möglich – jedoch nicht das besondere Talent des Amps. Auch niedrigere Gain-Einstellungen haben mich eher nicht so angemacht – volle Kanne ist die Devise! Die Dynamik ist sehr gut, verschiedene PU-Konstellationen kommen gut rüber, die Unterschiede zwischen verschiedenen Gitarren allerdings nicht ganz so deutlich wie an einem guten Röhren-Amp.
Was ich noch probiert habe:
- aus dem line-out des Hotone in den FX-Return meines Damirox „The Forge“ (2 x El84) > 2x12“ Tubetown > klingt richtig gut, Dynamik & Ansprache dadurch noch etwas besser.
- aus dem CM Plexidrive direkt in den FX-return des Hotone – auch das funktioniert hervorragend und klingt sehr gut.
- aus dem line-out in die die Hifi-Anlage – funktioniert, klingt gut, aber von Spielgefühl halt etwas anders.
- Headphone out: hab ich nur kurz getestet. Funktioniert gut, klanglich jetzt kein Highlight aber ok. Aux-In hab ich noch nicht getestet.
Fazit:
Empfehlung! Das Teil ist ein vollwertiger Verstärker, laut (!), mit vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten und klingt und reagiert richtig gut! An einer entsprechenden Box ist das Ding evtl. auch Session-tauglich würde ich mal behaupten (konnte ich aber noch nicht testen).
Ob als Übungsamp, zum Recorden, als Mini-Endstufe für Modeller oder als Notfall-Tool in der Kabelkiste…gibt’s übrigens auch in der Geschmacksrichtung „VOX“.
Viele Grüße
Moritz
[Hinweis: Dieses Review spiegelt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen und Ansichten wider. Für das Produkt habe ich den vollen Preis bezahlt und stehe in keiner Weise in Verbindung zu dem Hersteller, Vertrieb usw. (außer halt als Kunde) ]