Kabeltest Wildenburg 2007

univalve

Power-User
27 Mai 2014
2.098
0
Hi zusammen,

so, hier kurz die Zusammenfassung des Kabeltests vom Samstag auf der Wildenburg. Vielen Dank nochmals an Woody für das spielen und Julian für's umstecken.

Als Referenzkabel haben wir das Sommer Vintage Kabel verwendet. (Testlänge war 3 - 4,5m) Nach jedem Kabel wurde dieses Kabel wieder gespielt um ein einheitliche Ausgangsbasis festzulegen. Woody spielte sehr gleichbleibend immer die gleichen Akkorde. Die genannten Attribute wurden in der Gruppe der Hörer abgestimmt. Vergleiche beziehen sich immer auf das Referenzkabel Sommer Vintage!

Sommer Vintage 3m - definierte Bässe, ganz oben (in den Höhen) etwas offener bzw. mehr als bei dem Großteil der anderen Kabel, sehr ausgeglichen

Sommer Spirit 3m - mittiger als das Sommer Vintage

Bill Lawrence Kabel (28 Jahre alt) - dumpf

Spectraflex Fatso Flex (4,5m) - keine Mitten

Klotz La Grange (3m) - sehr nah an Sommer Vintage, etwas offener, das Kabel ist deutlich steifer

Vovox (3m) - Höhen, straffer im Bass, glatter gedämpft (gedreht (also gegen die eigentliche Laufrichtung) klingt es "topfig")
*Das Testkabel hat gebrummt und ist wohl defekt, da wir noch ein 6m Vovox ohne Brummen getestet hatten (ich werde dort Nachfragen und berichten)

Silver Flex Horizon (3m) - Höhen bedämpft, Mitten weg

Kabel von Frank (5m - siehe Quote ganz unten) - sehr transparent und ausgewogen, natürlicher Sound

BKL Studioline - mittig, tiefmitten, kaum Bass

Klotz Matthias Jabs Signature (3m) - sehr klar, wenig Bass, viel Definition

Sommer Tricone (0,22qmm - 3m) - ausgewogen allerdings mulmig und bedämpfte Mitten

Klotz Titanium (6m) - Höhen bedämpft,, leicht muffig

Spectraflex Vintage (4,5m) - sehr transparent, degelig, weniger Bass, "frequenzial" sehr ausgeglichen

Metallkabel (Duschschlauch, 4m) - "end of the line": am wenigsten Transparenz

Whirlwind (10 Jahre, 4,5m) - Bässe und (Hoch-)Höhen bedämpft, kein Mittenbauch

Sommer Spirit (0,5qmm - 3m) - wie Tonregler 1/4 zugedreht

Am besten hatten die folgenden Kabel abgeschnitten (völlig subjektiv!!!!):
- Frank sein Kabel
- Vovox
- Sommer Vintage --> Preis/Leistungsverhältnis ungeschlagen.

frank":3p709x3p schrieb:
Die Klinken meines Kabels sind normale Standardware. Das Kabelmaterial an sich ist nicht gerade das billigste, aber durchaus ebenfalls noch Standardware.
Ganz und gar nicht Standard ist das Lötzinn. Es hat einen besonders hohen Silberanteil. Und Silber leitet nun mal besser als Zinn. Und nach Aussagen der Techniker - die löteten übrigens u.a. für die Skorpions das Studio zusammen und wissen wohl, wovon sie reden - liegt darin das Geheimnis.

greetz
univalve
 
Wenn mans nur liest kann mans kaum glauben, dass sich der Sound zwischen den Kabeln so "sehr" unterscheidet (oder überhaupt).
Sehr interessant. Wäre gern dabei gewesen ;)
Danke für die Zusammenfassung.
 
Guter und interessanter Bericht Robin. Danke für deine Mühen :top:

...als Anwesender und angespannter 'Mithörer' kann ich all diese Aussagen über die Kabel bestätigen. Es war schon interessant was da für Unterschiede zu hören waren. Unter etwa 24 Ohrenpäärchen waren wir uns fast immer schlüssig, was die Meinung und auch Beurteilung angeht.

Zum Schluss wurde auch verdeckt gehört unter der Jury, um zumindest in dieser Gruppe dass best-klingendste Kabel zu bestimmen ;-)

Natürlich muss man sagen, dass es einige z.B. gerade mögen, wenn Kabel etwas höhenbedämpft, oder auch leicht mittenlastig klingen - ich denke da z.B. an unsere Jazzfreude, oder auch Bassisten!
 
Hi Robin,

erst einmal vielen Dank für die Zusammenfassung und vielen Dank
an die Tester für den Aufwand! Wie sich liest, muß es also nicht
unbedingt das teuerste Kabel sein. Ich spiele zB. Spectraflex
genauso gerne wie die Sommer Cable, die ja auch getestet wurden.
Habt Ihr eigentlich keine Bilder von dem Test gemacht? ;-)
 
Ja, Robin,

das ist eine gute, nüchterne Beschreibung dessen, was ich noch mitbekommen habe.

Gute Arbeit, Mann, danke dafür!

Ich verschiebe das mal in FAQ, damit`s auch in Zukunft leicht gefunden wird.
 
doc guitarworld":2k5cfyr3 schrieb:
...
Habt Ihr eigentlich keine Bilder von dem Test gemacht? ;-)

Nee, ging nicht. Das klicken der Auslöser hätte die Ohren der Jury abgelenkt... :lol:

Der Test war schon witzig, aber schade das der Raum eine eigenartige Akkustik hat. Bogendecken verteilen den Ton sehr im Raum, und wenn man nicht direkt vor dem Speaker gesessen hat, so wie die Jury, waren die Unterschiede leider nicht zu hören. Selbert schuld! Ich war beeindruckt von der Ernsthaftigkeit und der Durchführung des Tests, Respekt! Und von den einhelligen Meinungen der Jury...

Aber nix desto trotz werde ich mir erst ein neues Kabel kaufen, wenn mein jetziges nicht mehr ist. Und dann gerne ein SommerVintage (sorry, Classic...), die anderen sind mir zu teuer. Irgendwo muß die Relation noch stimmen, und wenn mein Kabel "nur" halb so teuer ist, wie mein Amp mal gebraucht plus Retrofit war... hhhhhmmmmm. So gut spiele ich (leider) nicht...

Ciao
Monkey
 
univalve":2i2xj2m4 schrieb:
so, hier kurz die Zusammenfassung des Kabeltests vom Samstag auf der Wildenburg.

Für alle diejenigen, die nicht dabei waren, möchte ich anmerken, dass die Unterschiede hörbar waren, aber natürlich nur Nuancen ausmachen.

Meiner persönlichen Ansicht nach fallen diese Unterschiede im Livebetrieb z.B. bei einer Rockband nicht mehr in´s Gewicht; bei einem Jazzduo hingegen schon. Wirklich interessant werden die Aussagen vermutlich erst in der (professionellen) Studiosituation.
 
mad cruiser":1tdfo3ga schrieb:
Meiner persönlichen Ansicht nach fallen diese Unterschiede im Livebetrieb z.B. bei einer Rockband nicht mehr in´s Gewicht ...

Da zählen dann auch so Sachen wie Steifigkeit, evtl. Trittschallprobleme und die Roadtauglichkeit. Ich persönliche finde optisch die Bügeleisen-Stoffüberzüge sehr lecker, aber wenn da dreimal Bier drüber war, dann siffen die ein wie die Sau und stinken wie ein alter Handkäse hinter einem Heizkörper (das Verstecken von Handkäse hinter Heizkörpern in Büroräumen ist im Winter ein beliebter hessischer Brauch, um dem Kollegen in dem Büro mitzuteilen, dass er nicht nur Sympathisanten in seinem direkten Arbeitsumfeld hat :lol: ). Auch ist es live unschön, wenn sich die Kabel auf dem Boden steif kringeln bzw. aufstellen und so Stolperfallen darstellen.
 
mad cruiser":4kzrxih1 schrieb:
Für alle diejenigen, die nicht dabei waren, möchte ich anmerken, dass die Unterschiede hörbar waren, aber natürlich nur Nuancen ausmachen.
Stimmt, Mad,

und stimmt nicht.

Es sind - nicht nur bei wertigem Equimpent - eben die Nuancen die den Sound formen. Und zwar alle zusammen in der Summe. Und genau das macht meiner Meinung nach den Unterschied!

Übrigens: Ein wertiges Kabel zwischen eine preiswerte Gitarre und einem preiswertem Amp gespannt verändert den Soundderart deutlich hörbar, dass man schon mit geringem Aufwand ein deutlich besseres Sounderlebnis haben wird. Ist zwar erstaunlich, aber wahr!
 
frank":2h6adjhr schrieb:
Es sind - nicht nur bei wertigem Equimpent - eben die Nuancen die den Sound formen. Und zwar alle zusammen in der Summe. Und genau das macht meiner Meinung nach den Unterschied!

:oops:

Lieber Frank,

Du hast natürlich völlig Recht. Vielleicht setze ich als schlichter Gebrauchsgitarrist einfach nur andere Prioritäten... ;-)

(Oder es liegt daran, dass ich auf der Bühne meist EMGs spiele, und denen ist das sowieso egal, abermals :oops: )
 
univalve":wppgbgq0 schrieb:
Vovox (3m) - Höhen, straffer im Bass, glatter gedämpft (gedreht (also gegen die eigentliche Laufrichtung) klingt es "topfig")
*Das Testkabel hat gebrummt und ist wohl defekt, da wir noch ein 6m Vovox ohne Brummen getestet hatten (ich werde dort Nachfragen und berichten)
So, Problem an Vovox geschilder über das Kontaktformular auf deren Webseite und folgende Antwort bekommen.
Jürg Vogt von Vovox":wppgbgq0 schrieb:
Hallo Robin

So wie Du das Problem schilderst glaube ich zu wissen wo der Schuh drückt.
Bei der allerersten Serie von unseren Kabeln trat ein Korrosionsproblem auf,
das dazu führte, dass die Abschirmung ihre Wirkung verliert. Deshalb die
Brummprobleme. Wir habe das Problem frühzeitig erkannt und auch sofort
gelöst. Leider ist bei Tone-Toys eine Verwechslung aufgetreten und man hat
dort auch später noch Problemkabel ausgeliefert.
Schick das Kabel bitte an unseren Vetrieb und Du erhälst ein neues:
S.E.A. Vetrieb & Consulting GmbH
Auf dem Diek 6
D-48488 Emsbüren

Beste Grüsse
Jürg Vogt
Für ein 2,5 Jahre altes Kabel mein Respekt für den Kundenservice!

greetz
univalve
 
Hallo,

hätte mal ne Frage an die Testteilnehmer:


Welche Sommer-Kabel sind denn da genau getestet worden?


Es ist die Rede von "Sommer Spirit".

Handelte es sich dabei um "The Spirit" oder um "The Spirit xxl"?


Des weiteren diente ja als Referenzkabel ein Sommer Vintage.

Ist das das "SOMMER CABLE - SC-Classique"?
Weil auf der Sommer-HP ist dies das einzige Kabel, welches irgendwie mit "Vintage" in Verbindung steht. Ein anderes Vintage-Kabel habe ich nicht gefunden.


thx

ChriZ
 
gitarrero":3jsm3ve6 schrieb:
Ist das das "SOMMER CABLE - SC-Classique"?
Weil auf der Sommer-HP ist dies das einzige Kabel, welches irgendwie mit "Vintage" in Verbindung steht. Ein anderes Vintage-Kabel habe ich nicht gefunden.


thx

ChriZ

Vintage ist doch das Zauberwort!! ;-)

Ich war auch irritiert, aber ich denke, es handelt sich um das Classic! Meine Frage ist folgende: Was ist mir der Stoff Ummantelung? Ist das so "vintage" wie bei den Spectraflex Kabeln, oder ist das eher robuster und wasserabweisend ?
Die Stoffummantelung sieht zwar gut aus, ärgerlich jedoch, wenn es eine Verbindung mit "Bühnensuppe" aus Pils, Schnaps und Zigarettenasche eingeht. Stinkt und klebt wie Sau. Sieht nach Epidemiegefahr aus!
 
*PUSH*

Bin auch gerade in der Neuanschaffung der Kabel und ein Erfahrungsbericht zu Marcellos Frage wäre auch mir sehr hilfreich! Was nützt mir der geilste Sound der Welt, wenn ich spät. nach 3 Gigs das Kabel net mehr anpacken möchte?!?! ;-)
 
Vibas":vodt0at8 schrieb:
*PUSH*

Bin auch gerade in der Neuanschaffung der Kabel und ein Erfahrungsbericht zu Marcellos Frage wäre auch mir sehr hilfreich! Was nützt mir der geilste Sound der Welt, wenn ich spät. nach 3 Gigs das Kabel net mehr anpacken möchte?!?! ;-)

Wenn Du die Umwicklung bei den Spectraflex oder auch Sommer Cable
Classic meinst, ist das imho nicht so schlimm, wenn man jetzt nicht grade
ein einer Band spielt, die für gewöhnlich mit Bier oder anderen Flüssigkeiten
beworfen wird auf der Bühne ;-) Selbst mein ältestes Spectraflex
mit hellgrünem Wickler ist zwar sicherlich längst nicht mehr so ganz
hellgrün. Aber siffig ist es nicht trotz häufigem Gebrauchs. Für Bierzelt-, Punk- und AC/DC-Coverbands
empfehle ich aber Kabel ohne Garnwickler ;-)

Tante Edit: Ich habe Marcellos Frage erst jetzt gesehen, danke also für das *Push*.

Der Wickler vom Sommer Cable ist etwas engmaschiger, glatter in der Oberfläche.
Das könnte zur Folge haben, daß auch die Schmutzaffinität nicht so stark
ausgeprägt ist.
 
Also,


Diese Kabel sehen halt gut aus und machen was sie sollen. Die Ummantelung hat einen gewissen Charme.Keine Frage! Sie ist sicherlich zumindest zu einem guten Teil tatsächlich Stoff und ob und wie viel synthetische Faser drin ist, kann ich nicht sagen .

Das Kabel verschmutzt, wie jedes andere Kabel im Gebrauch auch. Nur, natürlich lässt sich das Dingen nicht richtig reinigen, da der Schmutz ins Geweben eindringt. Ein reguläres Kunstoff-Kabel, was sich im Prinzip unter der Ummantelung ja auch befindet, lässt sich abwaschen mit Seifenlauge. Aufgrund dessen: Über die Zeit, wird dieses Kabel versiffen. Es ist die Frage in welchen Locations man es einsetzt. Zu Hause, wird es lange ansehnlich bleiben, im Live-Einsatz auf siffigem Kneipenboden und einmal in der Bierfütze getränkt, ist es vermutlich sofort "Essig".

Leider hat auch dieses Kabel einen starken Drang, sich innerlich zu "verdrillen" und Schlingen zu bilden. Mich nervt das ziemlich, ist aber bei anderen Kabeln auch so. Ich habe hier ein Cordial CKN 122, das drillt sich zwar , aber die Ummantelung ist sehr elastisch und bildet so kaum Schilingen und wickelt sich nicht so auf. Finde ich ziemlich gut. Allerdings betont es klanglich den "Präsenz" - Bereich und ist etwas schlank in den "bauchigen" Mitten. Alles natürlich "marginal" . Total scheiße klingt das auch nicht. Ich habe hier ein Horizon Kabel und das Dingen klingt wirklich objektiv schlecht!! Total Dumpf und Dünn. Jederzeit bei einem A/B Vergleich sehr gut wahrnehmbar. Ich werde jedenfalls nächstes Mal das Sommer XXL probieren...
 
Marcello":3ipsv36x schrieb:
Leider hat auch dieses Kabel einen starken Drang, sich innerlich zu "verdrillen". Mich nervt das ziemlich, ist aber bei anderen Kabeln auch so. Ich werde jedenfalls nächstes Mal das XXL probieren...
Aus meiner Sicht die eindeutig bessere Wahl. Das Spirit XXL ist viel flexibler, ist (auf Dauer) leichter sauber zu halten, und klingt quasi genauso. Das Tweed-ähnliche Gewebe sieht ganz nett aus, nervt aber mit Gedrille - ich habe ein bestimmtes Classique nun seit Wochen im Einsatz, das verdreht sich noch genauso wie am ersten Tag. Künftig für mich nur noch XXL.
 
Rat Tomago":13wphakd schrieb:
doc guitarworld":13wphakd schrieb:
Für Bierzelt-, Punk- und AC/DC-Coverbands
empfehle ich aber Kabel ohne Garnwickler ;-)

Und bei Guitarworld Sessions!
Nach der Session in Siegburg war ich froh Kabel zu haben, die man abwischen kann! ;-)

Schöne Grüße
Moritz

Upps, wieso denn dass? Hat da jemand'n Bier ausgeschüttet. Also der Doc kann das nicht gwesen sein, da geht jeder Tropfen 'inline' :lol:


....zum Vintätsch Kabel: Man muss es mögen, auch wenn es etwas versüfft aussieht ;-) Bringen tut das Garn nix, aber es ist das schönste Kabel der Welt. Spirit XXL klingt definitiv gleich gut und ich denke, es hält ne ewige Ewigkeit so stabil wie es gemacht ist!

....so ich muss los Kabel waschen, legen und bügeln :lol:
 
Hi Jungs,

eigentlich wäre ich ja heute eine Woche in den Tennisurlaub gefahren, aber leider gestern beim Training den linken Fuss kaputtgespielt.

Also hab ich mir zur Erhaltung der Lebensfreude ein paar neue Kabel geleistet. Als da wären:

Sommer The Spirit XXL 3m
Sommer The Spirit 6 m
Planet Waves PW-S-05 Lautsprecher-Kabel, Länge 1,5 m mit 24 Karat Goldbeschichtung

Der Vergleich zu meinen selbst gelöteten alten Kabeln war leider doch ernüchternd: --> Im Prinzip kein Klang-Unterschied. Besonders von Lautsprecherkabel hätte ich irgend etwas hörbares erwartet.

Naja, mit der Verarbeitung aller Kabel und der voraussichtlichen Haltbarkeit bin ich schon zufrieden. Aber merkliche Soundunterschiede gibbet leider nich. Evtl. sind meine selbst gelöteten Kabel auch nicht so schlecht gewesen. Da haben andere Röhrentypen doch um Welten mehr Einfluss auf den Klang.

So, jetzt das Bein wieder hoch legen und Eis drauf, .... und das wo mein Urlaub gestern erst angefangen hat .... sollte doch ein Sporturlaub werden, jetzt eben doch viel Gitarre-klimpern.
 
Habt ihr beim Kabel-Vergleichstest die Kabel auch jeweils in der entgegengesetzten Laufrichtung probiert?

Falls nein, bitte hier lesen:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.p ... 5#msg64645

Ja, auch ich gehörte einst zu den Lächlern & Zweiflern und habe das, was mir ein gewisser Udo P. in unseren gelegentlichen, spätabendlichen Marathontelefonaten immer wieder so alles erzählte anfangs vom einen Ohr einfach durch's andere wieder entweichen lassen...

... bis er dann mal bei einem seiner Besuche drei verschiedene Netzkabel dabeihatte. Solche, welche in HiFi-Kreisen je für einige Hunderter bis über tausend Euro gehandelt werden.

Noch immer lächelnd habe ich dann mein Standard-Netzkabel auf seine Aufforderung hin gegen solch ein 'Wunderkabel' getauscht - und war hocherstaunt über das Ergebnis. Der Ampsound war zwar nicht 'sauberer' im Sinne von 'cleaner', was mich bei einem British Style Amp eher bestürzt als erfreut hätte - aber der Ton war definierter, detailreicher und einfach noch's Tick saftiger, als mit dem bürklin'schen Standard-Netzkabel.

Dann wieder mit dem Standard-Netzkabel gespielt, kam von ihm die Aufforderung: "Jetzt dreh den Netzstecker doch mal um!" Erneut lächelnd tat ich, um wiederum erstaunt einen zwar marginalen, aber dennoch wahrnehmbaren Unterschied im Ampsound feststellen zu können.

Ist doch Wechselstrom! Sorry, ich habe keine Erklärung für dieses Phänomen

Es ging weiter mit dem Speakerkabel - einmal so rum, dann anders herum - und siehe da! Wieder ein Unterschied hörbar (*Erstaunt-Smiley*, der oben in der Leiste fehlt). Bei den weitergehenden Speakerkabel-Versuchen wie z.B. anstatt am Boden liegen lassen mal hochhängen, oder die überschüssige Kabellänge statt am Boden liegen zu lassen aufgerollt in einen Eimer Wasser legen konnte ich jedoch keinen Unterschied mehr wahrnehmen, obgleich Udo meinte, auch hier durchaus noch einen Unterschied wahrzunehmen.

Aber die 'eigentliche' Überraschung war dann der Soundunterschied beim simplen Umdrehen des Gitarrenkabels! Und das, obwohl ich gar keine Gitarrenkabel habe, bei denen eine gewisse 'Laufrichtung' vorgegeben bzw. gekennzeichnet ist!

Ich habe auch keine Monsterkabel, Fatzoflex, oder sonstige 'soundfärbenden' Kabel, da sich mir als Ampdesigner die Verwendung solcher Kabel von vorneherein verbietet, sondern ganz schnöde Spectraflex-Kabel. Und das Ergebnis mit meinem Lieblings-Spectraflex, 3m lang stoffummantelt, 370pF Kapazität, kein messbarer Widerstand oder Induktivität und bereits seit ca. 15 Jahren bei mir im Einsatz:

In der einen Laufrichtung ist der Ton satt, warm, voll, detailliert, ausgewogen und mit milder Präsenz - in der anderen Laufrichtung ist der Ton kalt, eckig, spröde, etwas bassschwach, aber dafür mit aufdringlichen bis leicht ätzenden Hochmitten/Höhen.

Gut, die Termina oben überzeichnen die realen Unterschiede zugegeben etwas, aber dennoch ist es ein Unterschied, den ich fast mit 'brachial' bezeichnen würde - und der Unterschied ist bei jeder Gitarre und jedem Amp der gleiche

Seitdem sind bei mir natürlich ALLE Kabel laufrichtungsgeprüft und dementsprechend gekennzeichnet. Aber nochmals - fragt mich nicht, wo diese Unterschiede bei schnödem Wechselstrom herrühren! Ich kann es nicht erklären.

Larry
 
Hallo Larry,

ich habe mir rausgenommen, der Einfachheit halber, den Text mal hierher zu kopieren. Ich hoffe, das war in Ordnung so.

Verrat mir doch bitte mal, wie ich ohne spezielle Meßmethodik rausbekomme,
in welche Richtung das "positive" Signal läuft, also kalt oder warm?!
Ich glaube schon, daß es eine Richtung gibt. Nur wie bestimmen?

Apropos: Grüße an Wuller!
 
Ääähm, sacht mal, ich möchte hier niemanden auf die Füße treten - ich hab ja schon vieles wundersame erlebt in der Elektrotechnik, aber ist das nicht ein bisschen voodoo?
 
Magman":1vu8hwno schrieb:
Ääähm, sacht mal, ich möchte hier niemanden auf die Füße treten - ich hab ja schon vieles wundersame erlebt in der Elektrotechnik, aber ist das nicht ein bisschen voodoo?
Die technisch, rationale Teilpersönlichkeit in mir, die IMMER ALLES zählen, messen oder wiegen können will, was ist und sein wird dachte das auch mal - bis meine Ohren dann eines besseren belehrt wurden ;-)

Tipp: Geh' diese Sache frei von jeglicher esoterischer Prädisposition einfach nur mal mit den Ohren an - und deine Ohren werden Augen machen :lol:

Larry
 

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