Hallo Leute,
gestern abend war ich in der Blues Garage Hannover und habe dort meinen Lieblingsgitarristen live gesehen. Vorweg: er ist jetzt erst recht mein Lieblingsgitarrist.
War zum ersten Mal in der Blues Garage. Ist ein netter Schuppen. Vorweg läuft auch durchweg geile Mucke aus dem BluesRock oder HardRock Bereich. Der Laden war gerammelt voll (300 Leute oder so), was mich etwas erstaunt hat, müssen doch in Hamburg zwei Tage vorher nur ca. 150 Leute zum Konzert gekommen sein.
Die Bühne war sehr übersichtlich.
Der Basser hat einen
Fender Jazz Bass über eine Gallien-Krueger Analge gespielt und der Drummer hatte ein sehr niedliches Set, bestehend aus einer (sehr groß aussehenden) BassDrum, Snare, HiHat, StandTom, ein Ride, ein Crash, finito.
Beide haben eine ordentlichen Beitrag und ein solide groovendes Fundament für den Chef abgeliefert.
Richie spielte seine Signature Tele (!) über seinen Signature Conford Amp mit einem eingeschliffenen Zoom Multieffekt (war wohl für ein sparsames Delay zum Andicken eingestellt) in eine 2x12 Conford Box. Dass Herr Kotzen irgendwie am Multi was verändert hat, konnte ich nicht beobachten. Es waren auch keinerlei Bodentreter oder Floorbaorads am Start.
Somit wirklich sparsam: eine Gitarre über einen Einkanaler. Punkt.
Alles an Dynamik kam aus dem Volumenpoti und dem Pickupwahlschalter. Und Dynamik war beachtlich vorhanden.
Was mich an Richie Kotzen so fasziniert, ist, dass der ehemalige Shredder nunmehr prinzipiell recht einfach aufgebaute SONGS im weiteren Umfeld härterten BluesRocks präsentiert. Das ist also weder so eine konstruierte Kopfmucke (wie z.B. Dream Theater) noch abgefahrendes Zeug ala Scott Henderson.
Zudem hat RK sich im Laufe der Jahre als Sänger extrem weiterentwickelt, mir fallen da immer als Vergleiche Coverdale und Hughes ein.
Besonders fasziniert hat mich die Tatsache, dass seine virtuose Technik nie wie Poser-Selbstzweck daherkommt sondern vollkommen souverän in die Songs eingebettet wird. Was der da an funky grooves, fast countryartigen Pickingeinlagen und gelegentlichen Feuerwerken abgebrannt hat, war allererste Sahne. Und das bei einem insgesamt sehr transparenten Sound, kraftvoller, dennoch akzeptabler Gesamtlautstärke.
Und der Gitarrensound war vom allerfeinsten. Da könnte man sich glatt fragen, wieso es überhaupt Mehrkanal-Amps (geschweige denn *dasböseWort* gibt)
Da hat nix gefehlt. Das war sooooo ENDGEIL !
In Kürze stehen ja schon die nächsten Konzertbesuche bei mir an (Blues Caravan und Greg Koch), aber das gestern wird sehr schwer zu toppen sein. Das könnte glatt das Konzerthighlight 2009 gewesen sein. Mann, was bin ich froh, dass ich da spontan hingefahren bin.
Und die Energie, die da von der Bühne runterkam, hat sogar mich alten Mann soooo wach gehalten (oder war es literweise schwarzer Kaffee lol), dass ich die zwei Stunden Nachtfahrt nach Hause hellwach war.....
ENDGEIL !
Uli