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Anonymous
Guest
Nachdem ich mir nun vor einigen Wochen einen neuen "Amp für alle Fälle" gegönnt habe, möchte ich ein kleines Review hier nicht vorenthalten. Das Gleiche steht übrigens auch auf der T-Webseite des Produkts. Bitte also nicht wundern.
Auf der Suche nach einem leichten Amp der mir das Mitschleppen meines Effektboards erspart, hatte ich den HV20T schon sehr lange im Visier. Im Gegensatz zum etwas größeren HV30T hat er den Vorteil, dass der Hall und die übrigen Effekte getrennt zu bedienen sind.
Zunächst die Haptik:
Schon das Auspacken führte zu einem absoluten Aha-Erlebnis. Wirklich wertige Verarbeitung, ein wunderschönes Bedienboard und alle Potis sind sehr leichtgängig und übersichtlich angeordnet. Die Kiste ist mit ihren 9,5kg nicht zu klein und nicht zu groß.
1. Erster Spieleindruck:
Die Tele dran, Potis der Kanäle grob voreingestellt, alle Effekte rausgedreht und einen Akkord durchgezogen. Oh weh ist der laut. Volumen runter, Gain neu eingepegelt und es wird besser. Leise ist aber nicht drin. Dann wird die Kiste gleich matt und kraftlos. Der Leadkanal erweist sich als besonders zickig und britzelt voll durch, ein wenig verwaschen. Lead bedeutet aber Einzeltonspiel und die singen nun wieder klar durch alles durch.
Noch bin ich nicht sicher ob ich den Amp behalte.
2. Zweiter Spieleindruck:
Mehrere Tage habe ich mich nun auf dem Amp eingespielt und auch eine Bandprobe damit bestritten. Der erste Eindruck muss stark relativiert werden, zumal der Speaker mittlerweile auch eingespielt sein dürfte. Der Amp ist mittlerweile auch leise spielbar. Sogar ganz leise (unter Zimmerlautstärke) klingt er jetzt brillant und klar. Ich liebe die beiden Kanäle.
2.1 Cleankanal:
Im Cleankanal setze ich den Gainpoti auf 15:00h. Lautstärke wird mit dem Volumenpoti geregelt. Bei dieser Einstellung cruncht die Tele herrlich fett. Mit dem Vol-Poti an der Tele lässt sich der Zerrgrad hervorragend kontrollieren. Klars Clean ist mit einem Dreh machbar. Ganz "Old School". Ein super Rhythmussound mit allen Schattierungen die das Instrument ermöglicht. Auch für Lead setzt sich dieser Kanal durch.
2.2 Leadkanal:
Der Leadkanal ist mit der Gaineinstellung auf 11:00h die ideale Ergänzung. Gleicher Sound mit deutlich mehr Höhen, also extrem durchsetzungsfähig und ebenso gut mit dem Volumenpoti der Gitarre kontrollierbar. Clean geht aber keinesfalls. Im Gegensatz zum Cleankanal ist der Leadkanal kaum dynamisch ausgelegt. Powerchords nimmt er auch, aber das ist nicht so ganz mein Fall, weil der Sound bei zu viel Gain dann doch etwas "vermatscht". Es ist halt ein reiner Leadkanal und das kann er gut.
Unter dieser Voraussetzung betrachtet sind die beiden Kanäle hervorragend aufeinander abgestimmt.
3. Hall:
Es ist ein digitaler Hall, der mich zunächst ein wenig enttäuscht hat. Er hallt auch auf Maximaleinstellung nicht wirklich lange nach. Allerdings klingt er in meinen Ohren tatsächlich nach einem Federhall und "scheppert" auch genau so wie diverse alte Hallspiralen. Nach einiger Gewöhnung an den recht eigenen Hallsound finde ich ihn sogar richtig gelungen; sehr praxisnah also.
4. EFX:
Das Effektangebot ist recht vielfältig. Es kann jeweils aber nur ein Effekt ausgewählt werden. Gelungen finde ich die Boostoptionen und die Delaysektion. Die anderen Effekte habe ich noch nie vermisst und werde sie wahrscheinlich auch nie benutzen.
Boost benötige ich auch nicht, da ich das dynamische Spiel und den Einsatz des VolPotis an der Gitarre nutze. Letztendlich bleibt für mich nur die Option "Short Delay", die einen herrlichen dreidimensionalen Sound erzeugt. Wirklich gut gemacht. Das Ganze beim Solo im richtigen Augenblick per Fußschalter zugeschaltet und man glaubt zu fliegen ...
Fazit:
Der Amp bietet genau das was ich von Kustom erwartet habe. Ein absolut durchdachter praxisorientierter Amp. Tauglich für eine Band aber auch für zu Hause im Wohnzimmer. Der 10"-Celestionspeaker klingt sehr räumlich und wirkt niemals angestrengt. Kustom bewegt sich ja eigentlich mit allen Produkten weitab vom Mainstream und das ist gut so. Equipment das sich aufs Wesentliche konzentriert und das dann fürs gezahlte Geld richtig gut kann ...
Auf der Suche nach einem leichten Amp der mir das Mitschleppen meines Effektboards erspart, hatte ich den HV20T schon sehr lange im Visier. Im Gegensatz zum etwas größeren HV30T hat er den Vorteil, dass der Hall und die übrigen Effekte getrennt zu bedienen sind.
Zunächst die Haptik:
Schon das Auspacken führte zu einem absoluten Aha-Erlebnis. Wirklich wertige Verarbeitung, ein wunderschönes Bedienboard und alle Potis sind sehr leichtgängig und übersichtlich angeordnet. Die Kiste ist mit ihren 9,5kg nicht zu klein und nicht zu groß.
1. Erster Spieleindruck:
Die Tele dran, Potis der Kanäle grob voreingestellt, alle Effekte rausgedreht und einen Akkord durchgezogen. Oh weh ist der laut. Volumen runter, Gain neu eingepegelt und es wird besser. Leise ist aber nicht drin. Dann wird die Kiste gleich matt und kraftlos. Der Leadkanal erweist sich als besonders zickig und britzelt voll durch, ein wenig verwaschen. Lead bedeutet aber Einzeltonspiel und die singen nun wieder klar durch alles durch.
Noch bin ich nicht sicher ob ich den Amp behalte.
2. Zweiter Spieleindruck:
Mehrere Tage habe ich mich nun auf dem Amp eingespielt und auch eine Bandprobe damit bestritten. Der erste Eindruck muss stark relativiert werden, zumal der Speaker mittlerweile auch eingespielt sein dürfte. Der Amp ist mittlerweile auch leise spielbar. Sogar ganz leise (unter Zimmerlautstärke) klingt er jetzt brillant und klar. Ich liebe die beiden Kanäle.
2.1 Cleankanal:
Im Cleankanal setze ich den Gainpoti auf 15:00h. Lautstärke wird mit dem Volumenpoti geregelt. Bei dieser Einstellung cruncht die Tele herrlich fett. Mit dem Vol-Poti an der Tele lässt sich der Zerrgrad hervorragend kontrollieren. Klars Clean ist mit einem Dreh machbar. Ganz "Old School". Ein super Rhythmussound mit allen Schattierungen die das Instrument ermöglicht. Auch für Lead setzt sich dieser Kanal durch.
2.2 Leadkanal:
Der Leadkanal ist mit der Gaineinstellung auf 11:00h die ideale Ergänzung. Gleicher Sound mit deutlich mehr Höhen, also extrem durchsetzungsfähig und ebenso gut mit dem Volumenpoti der Gitarre kontrollierbar. Clean geht aber keinesfalls. Im Gegensatz zum Cleankanal ist der Leadkanal kaum dynamisch ausgelegt. Powerchords nimmt er auch, aber das ist nicht so ganz mein Fall, weil der Sound bei zu viel Gain dann doch etwas "vermatscht". Es ist halt ein reiner Leadkanal und das kann er gut.
Unter dieser Voraussetzung betrachtet sind die beiden Kanäle hervorragend aufeinander abgestimmt.
3. Hall:
Es ist ein digitaler Hall, der mich zunächst ein wenig enttäuscht hat. Er hallt auch auf Maximaleinstellung nicht wirklich lange nach. Allerdings klingt er in meinen Ohren tatsächlich nach einem Federhall und "scheppert" auch genau so wie diverse alte Hallspiralen. Nach einiger Gewöhnung an den recht eigenen Hallsound finde ich ihn sogar richtig gelungen; sehr praxisnah also.
4. EFX:
Das Effektangebot ist recht vielfältig. Es kann jeweils aber nur ein Effekt ausgewählt werden. Gelungen finde ich die Boostoptionen und die Delaysektion. Die anderen Effekte habe ich noch nie vermisst und werde sie wahrscheinlich auch nie benutzen.
Boost benötige ich auch nicht, da ich das dynamische Spiel und den Einsatz des VolPotis an der Gitarre nutze. Letztendlich bleibt für mich nur die Option "Short Delay", die einen herrlichen dreidimensionalen Sound erzeugt. Wirklich gut gemacht. Das Ganze beim Solo im richtigen Augenblick per Fußschalter zugeschaltet und man glaubt zu fliegen ...
Fazit:
Der Amp bietet genau das was ich von Kustom erwartet habe. Ein absolut durchdachter praxisorientierter Amp. Tauglich für eine Band aber auch für zu Hause im Wohnzimmer. Der 10"-Celestionspeaker klingt sehr räumlich und wirkt niemals angestrengt. Kustom bewegt sich ja eigentlich mit allen Produkten weitab vom Mainstream und das ist gut so. Equipment das sich aufs Wesentliche konzentriert und das dann fürs gezahlte Geld richtig gut kann ...