Logik-Frage: Saitenspannung bei Floyd Rose

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Anonymous

Guest
Hallo,

ich bin schon eine Weile am überlegen, wie es sich mit der Saitenspannung eines Floyd Rose Vibratos im Vergleich zu einem Hardtail Steg verhält.
Angenommen, ich möchte für Benden o.Ä. ein ähnliches Spielgefühl auf allen Gitarren erzielen.
Es wird ferner angenommen, dass die Mensur immer gleich ist.
Nehme ich dann für die Floyd Rose Gitarre einen dickeren, dünneren oder einen gleichen Satz Saiten wie für die mit Hardtail?
Eigentlich müsste ja bei gleicher Saitenstärke immer der gleiche Zug auf der Saite sein, um den gleichen Ton zu erzeugen.
Andererseits aber verändert das Floyd Rose ja irgendwas am Saitenzug.
Ich komme da gerade einfach nicht weiter, vielleicht haben andere da mehr Erfahrung als ich.

Danke schonmal!
 
Moin,

Du musst auf jeden Fall beim Benden mehr Kraft aufbieten, um den gewünschten Ton zu erzielen, weil das leichtgängige Floating Vibrato gleichzeitig "hochkommt" und somit der Saitendehnung entgegenwirkt.

Insofern wirst Du m.E. nie das gleiche Feeling bekommen wie bei einem Hardtail.

Um diesen Effekt zu vermeiden, lässt man z.B. bei einer Strat durch erhöhte Federspannung das Vibrato gerne auf dem Body aufliegen, was bei einem Floyd Rose ersteinmal nicht geht.

Um diesen Effeckt zu erzielen kann man bei FR Gitarren eine sog. Backbox einbauen. Um Näheres über dessen Funktion zu erfahren siehe bitte mal selbst bei Rockinger etc. nach.

Kurze Rede, langer Sinn: Immer nur dann, wenn das Vibrato beim Benden nicht "hochkommt" kannst Du das gleiche Spielgefühl erreichen, wie bei einem Hardtail.
 
Spielgefühl war vielleicht das falsche Wort, Kraftaufwand passt besser.
Natürlich lässt sich nicht das gleiche Feeling erreichen.
 
Hallo,

also dickere Saiten würden nur sehr bedingt was bringen. Es kommt darauf an, dir beim Spielgefühl wichtiger ist, wie weit du die Saiten ziehen musst, oder mit welcher Kraft.

Mit dickeren Saiten kannst du den "Bendweg" mit FR verringern, so dass er eventuell dem Stoptail entspricht. Weil dadurch das FR härter wird, weil es weiter vorgespannt ist. Allerding musst du dann mit mehr Kraft ziehen.

Du könntest auch veruschen eine Feder aus dem Floyd Rose herauszunehmen, das würde den selben Effekt erzielen.
 
guitargod":21pm8bib schrieb:
Es kommt darauf an, dir beim Spielgefühl wichtiger ist, wie weit du die Saiten ziehen musst, oder mit welcher Kraft.
Sorry, hatte nicht gelesen, dass du schon das Spielgefühl definiert hattest.

tommy":21pm8bib schrieb:
Um diesen Effeckt zu erzielen kann man bei FR Gitarren eine sog. Backbox einbauen.

Ich glaube die Black bringt nichts weil, ja der Tremoloblock beim benden von der Black Box weggezogen wird, oder? So sieht es zumindest bei Rockinger aus.
 
Guitargod":3vps5tef schrieb:
Ich glaube die Black bringt nichts weil, ja der Tremoloblock beim benden von der Black Box weggezogen wird, oder?
So sieht es zumindest bei Rockinger aus.

Yep -
die Black Box verhindert totales Verstimmen bei gerissener Saite.
Andersherum macht sie gar nix.

Gruß
 
Um einen definierten Ton zu benden, ist der Kraftaufwand bei sonst identischen Bedingungen immer gleich, weil die Tonhöhe durch die Spannung der Saite definiert ist.
Ist der Querschnitt der Saite gleichbleibend, ist also auch immer die gleiche Zugkraft nötig.
Je weicher das Vibrato eingestellt ist, desto weiter musst du die Saite ziehen, um die gleiche Spannung und damit den Zielton zu erreichen, da das Vibrato - wenn es nachgibt - etwas 'Extra-Saite' zugibt.

Bei dünneren Saiten wird der Kraftaufwand geringer, da die zu erreichende Spannung durch den kleineren Saitenquerschnitt eine kleinere Zugkraft erfordert. Bei dickerem Saitenquerschnitt ist es umgekehrt.
Wie weit du die Saite benden musst, ist nicht abhängig von der Saitendicke, sondern von der Mensur.
Um eine definierte Spannung (Ton) zu erreichen, musst du die Saite mit einer Zugkraft längen (dehnen).
Je länger die Saite ist, desto mehr muss die Saite absolut gelängt werden, um die gleiche Dehnung (Verhältnis von Ziellänge zu Anfangslänge) und damit die gleiche Spannung (Ton) zu erhalten.

Gruß
Jürgen
 
tommy":1vq26yxz schrieb:
Moin,

Du musst auf jeden Fall beim Benden mehr Kraft aufbieten, um den gewünschten Ton zu erzielen, weil das leichtgängige Floating Vibrato gleichzeitig "hochkommt" und somit der Saitendehnung entgegenwirkt.

Das klingt logisch, ist aber nur teilweise richtig.
Wie weit sich das Tremolo bwei Bendings bewegt, hängt von der Summe der eingehängten Federn ab.

Andererseits wird beim FR das Stück Saite hinter Steg und Sattel abgeklemmt, so dass diese bei Bendings nicht mehr federn können.
In der Praxis wirkt sich das so aus, dass sich eine Gitarre mit großem Kopf und Stoptailpice wesentlich weicher anfühlt, als die gleiche Gitarre mit FR.
Dabei sind die Kräfte, die man braucht, einen Ton von A -> B zu bringen bei gleicher Mensur identisch. Nur die Wege auf dem Griffbrett und die Elastizität der Saite verändern sich.

EDIT: Ich sehe gerade, Jürgen war schneller...
 
Richie":2vcs7uq1 schrieb:
ich möchte für Benden o.Ä. ein ähnliches Spielgefühl auf allen Gitarren erzielen.

Einfacher ist es sich an die unterschiedllichen Gitarren zu gewöhnen.

Ich spiele alle Arten, kurze und lange Mensuren, mit Vibrato (Floyd, 2 Pfosten und Vintage) und ohne. Ich wechsle viel und ich mache mir nie Gedanken über die Unterschiede und offenbar entscheidet ganz einfach das Ohr und nicht der Finger, wann ein passt.

Um wieder einmal das Auto als Vergleich herzunehmen, aber ich verbringe eben viel Zeit in einem solchen: Jedesmal, wenn man ein Auto zum ersten Mal fährt, fühlt es sich recht ungewohnt an. Wechselt man auf der nächsten Fahrt wieder auf das vorige, kommt einem dieses ziemlich seltsam vor. Wenn man ein paar Mal hin und hergewechselt hat, merkt man keinen Unterschied, man hat sich einfach auf beide gewöhnt.

Dem Hochkommen des Vibratos könnte man auch mit dem Handballen entgegenwirken. Mache ich aber nicht, weil die Hand da meist woanders ist und das ja auch nicht einfach ist, weil man da noch einen 2. Faktor hat, der auf die Stimmung wirkt.
 
Guitargod":2qc9zqrb schrieb:
guitargod":2qc9zqrb schrieb:
Es kommt darauf an, dir beim Spielgefühl wichtiger ist, wie weit du die Saiten ziehen musst, oder mit welcher Kraft.
Sorry, hatte nicht gelesen, dass du schon das Spielgefühl definiert hattest.

tommy":2qc9zqrb schrieb:
Um diesen Effeckt zu erzielen kann man bei FR Gitarren eine sog. Backbox einbauen.

Ich glaube die Black bringt nichts weil, ja der Tremoloblock beim benden von der Black Box weggezogen wird, oder? So sieht es zumindest bei Rockinger aus.

Moin,

die Vibratofederspannung muss natürlich erhöht werden. Dann hast Du einen ähnlichen Effekt wie beim "Stratauflieger".
 
tommy":1sq7xnd8 schrieb:
Guitargod":1sq7xnd8 schrieb:
guitargod":1sq7xnd8 schrieb:
Es kommt darauf an, dir beim Spielgefühl wichtiger ist, wie weit du die Saiten ziehen musst, oder mit welcher Kraft.
Sorry, hatte nicht gelesen, dass du schon das Spielgefühl definiert hattest.

tommy":1sq7xnd8 schrieb:
Um diesen Effeckt zu erzielen kann man bei FR Gitarren eine sog. Backbox einbauen.

Ich glaube die Black bringt nichts weil, ja der Tremoloblock beim benden von der Black Box weggezogen wird, oder? So sieht es zumindest bei Rockinger aus.

Moin,

die Vibratofederspannung muss natürlich erhöht werden. Dann hast Du einen ähnlichen Effekt wie beim "Stratauflieger".

Natürlich! Ich dachte, das ist klar... :-D
 
Schon mal über ein Tremel-NO nachgedacht?

Damit kannst Du auf Wunsch das FR festsetzen und hast ein ähnliches Spielgefühl wie auf einer Gitarre mit fester Brücke

Das Ding kostet glaub ich ca. 80 Euro ist aber eine wirklich gute Investititon, wie ich finde


 
Richie":xrtoec16 schrieb:
Hallo,

ich bin schon eine Weile am überlegen, wie es sich mit der Saitenspannung eines Floyd Rose Vibratos im Vergleich zu einem Hardtail Steg verhält.
Angenommen, ich möchte für Benden o.Ä. ein ähnliches Spielgefühl auf allen Gitarren erzielen.
Es wird ferner angenommen, dass die Mensur immer gleich ist.
Nehme ich dann für die Floyd Rose Gitarre einen dickeren, dünneren oder einen gleichen Satz Saiten wie für die mit Hardtail?
Eigentlich müsste ja bei gleicher Saitenstärke immer der gleiche Zug auf der Saite sein, um den gleichen Ton zu erzeugen.
Andererseits aber verändert das Floyd Rose ja irgendwas am Saitenzug.
Ich komme da gerade einfach nicht weiter, vielleicht haben andere da mehr Erfahrung als ich.

Danke schonmal!

http://www.goolive.de/schatzsuche232635
 
Hallo!

straycatstrat":356lzl99 schrieb:
Schon mal über ein Tremol-NO nachgedacht?

Dieses Teil möchte ich mal in den Himmel loben!

Man kann damit das Tremolo festsetzen und zwar mittels einer Rändelschraube. Das dauert fünf Sekunden. Und damit kann man den Soundunterschied zwischen schwebendem und festgesetztem Vibrato problemlos an der eigenen Gitarre erkunden.

Wer eine Gitarre mit Tremol-No findet, sollte das unbedingt selbst ausprobieren.

Doof finde ich nur den Namen. Müsste doch eigentlich Tremol-maybe heißen, oder?

Gruß

e.
 
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