Merkwürdige Entwickungen

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Anonymous

Guest
Hi all,

seit geraumer Zeit stelle ich fest, das immermehr Amphersteller nun wieder handverlötete Radaukisten anbieten.
Das ein kleiner Hersteller handverlötet ist ja logisch, aber selbst Marshall bietet diesen Luxus nun an.
Ist der computergesteuerte Robotorarm nicht genau genug? - oder was soll das?

Krönung dessen sind nun die analogen Treter, die da aus den Löchern auftauchen.
Ähh, ist digital doch zu steril? Ein Rauschgenerator als Treter würde da Abhilfe bringen.
 
moin

tja das ist wahrscheinlich die Gegenbewegung zu den "perfekten" digitalen bzw. computergesteuerten Produkten.

"Back to the roots" findet man doch besonders im Audio/Musikbereich. Ob das sinnvoll bzw. qualitativ besser ist, will ich jetzt mal nicht kommentieren.
Vielleicht kann man es mit dem "Geist der Musik" erklären, der philosophisch denkenden Musikern durch handarbeit "eingebaut" wird. Denn letztendlich muss man sich eingestehen, dass die meisten analogen Geräte gegen digitale Geräte in der Qualität kaum oder keine Chance haben

Es ist die typische "damals war alles besser"- Mentalität.

Allerdings kann ich es sehr gut nachvollziehen, wenn jemand sagt:
"Ich hätte gerne etwas analoges, originales, nicht perfektes." (vielleicht glauben nämlich gerade diese Leute gerade an den Geist der Musik)


viele grüße
chris
 
Moin,

is ganz einfach. Das kaufende Volk bestimmt den Markt. Früher war alles besser. Früher war Point-to-Point (ich leugne ja nicht, daß das möglicherweise bei bestimmten Anwendungen günstiger ist)... und bitteschön Kohleschichtwiderstände etc bla bla. Muß doch gut klingen, weil ja früher alles besser war. Selbst das dikitaale Geraffel nimmt einem ja das Üben nicht ab... kaufen ist einfacher und tut der Konjunktur gut... lass sie ;-)

Bis dann
burke
 
DUFF":2yaqhe56 schrieb:
Hi all,

seit geraumer Zeit stelle ich fest, das immermehr Amphersteller nun wieder handverlötete Radaukisten anbieten.
was soll das?

In einigen mir persönlich bekannten Fällen ersetzt es fehlendes Talent. :roll:
 
...könnte auch sein, daß man in China günstiger handverlötet als in den Staaten oder Europa mit dem Roboter..

Allerdings weis ich nicht ob bspw. Marshall in China produzieren lässt.
 
Hi Leute,

handverlötet, na und? Mundgetöpfert, das wäre mal eine Erwähnung wert :-D

Gruß und guten Rutsch
Frank
 
DUFF":357j8lsd schrieb:
Hi all,

seit geraumer Zeit stelle ich fest, das immermehr Amphersteller nun wieder handverlötete Radaukisten anbieten.
Das ein kleiner Hersteller handverlötet ist ja logisch, aber selbst Marshall bietet diesen Luxus nun an.
Ist der computergesteuerte Robotorarm nicht genau genug? - oder was soll das?

Krönung dessen sind nun die analogen Treter, die da aus den Löchern auftauchen.
Ähh, ist digital doch zu steril? Ein Rauschgenerator als Treter würde da Abhilfe bringen.

es ist aber auch:
die Röhrentechnik wurde ja nicht erfunden, um die Ketarristen dieser Erde glücklich zu machen und ihre Konten zu schrumpfen, sondern wei es damals nichts anderes gab!
Alle Schaltfunktionen wurden mit Röhren erledigt, egal was; Transistoren und ICs kamen erst viel später.
Die Platinenbestückung gab es ergo auch noch nicht und man hatte nur die Möglichkeit, alles frei zu verdrahten: von Röhrensockel zum Widerstand und mit einem Lötsockel weiter zum Kondensator usw.
( handverlötet deshalb, wei es keine Bestückungsautomaten gab )
Diese Technik war und ist fehlerbehaftet. Die langen Drähte der Bauteile ermöglichen Vibrationen und Temeraturgefälle, kalte Lötstellen "passieren" so deutlich schneller; nicht sauber geputzte Drahtenden der Bauteile und innere Korrosion ebenfalls. Reparatur ist haarig, weil man mit viel Hitze das Knäuel der verlöteten Drahtenden erst lösen muß ...nicht gerade bauteileschonend für das "Umfeld".
Einziger Vorteil war und ist die Fehlersuche: man kann herrlich mit den Meßgeräten rumfetzen und kommt überall dran.
...aber: wenn es wieder modern ist und viel Geld kostet, warum nicht ?
Viele Grüße
Wolfgang, 47 Jahre, der den Krempel mal gelernt hat und sein Brot damit verdient hat, damals ... :?
 
der sound ist der wesentliche grund warum sie nun auch wieder handwired anbieten.
die platinen die sie heutzutage verwenden stellen viel schlechtere leiterbahnen als normale kabel dar, somit wird der sound beeinflusst.
den unterschied hören wahrscheinlich nur wenige, aber es wird gesagt dass handwired verstärker noch besser klingen sollen.
 
grinz":3crm5tmo schrieb:
die platinen die sie heutzutage verwenden stellen viel schlechtere leiterbahnen als normale kabel dar, somit wird der sound beeinflusst..

Hi,

das ist großer Bulls..alat. Ordentlich gelayoutete Platinen in Industriequalität (siehe zB ENGL) beeinflussen den Sound in keiner Weise. Strom kachelt in Lichtgeschwindigkeit durch die Gegend, da machen ein paar cm längeren Weg nichts aus. Einziges Problem sind vielleicht induktive Beeinflussungen, aber wie gesagt, ordentliches Layout und es gibt keine Probleme.

"Man sagt" hin oder her... in einem Blind-A/B-Vergleich würde kein Mensch einen Unterschied hören. Und das ist etwas, was die Voodoo-Fraktion scheut wie der Teufel das Weihwasser ;-).

Gruß
burke
 
burke":2wpxqquu schrieb:
grinz":2wpxqquu schrieb:
die platinen die sie heutzutage verwenden stellen viel schlechtere leiterbahnen als normale kabel dar, somit wird der sound beeinflusst..

Hi,

das ist großer Bulls..alat. Ordentlich gelayoutete Platinen in Industriequalität (siehe zB ENGL) beeinflussen den Sound in keiner Weise. Strom kachelt in Lichtgeschwindigkeit durch die Gegend, da machen ein paar cm längeren Weg nichts aus. Einziges Problem sind vielleicht induktive Beeinflussungen, aber wie gesagt, ordentliches Layout und es gibt keine Probleme.

"Man sagt" hin oder her... in einem Blind-A/B-Vergleich würde kein Mensch einen Unterschied hören. Und das ist etwas, was die Voodoo-Fraktion scheut wie der Teufel das Weihwasser ;-).

Gruß
burke
Jedes ( ! ) Bauteil hat kapazitive Anteile wie auch induktive, bei geschicktem Platinenlayout lässt sich das aber in seiner schädlichen Wirkung auf ein Minimum begrenzen; bei hand-gewiehert wohl eher weniger.
Aber egal, bei dem bisschen Sch**dreck, der da von der Gitarre übertragen werden muß ( Bandbreite ) sind die schädlichen Effekte absolut unwichtig!
 
Hallo zusammen,

ordentliche Handverdrahtungen und ordentliche Platinen klingen ordentlich.
Der Rest halt nicht.


Gruß,
Woody
 
Hi,

also meiner Meinung nach hat das nix mit der Qualität des Amps, sondern ausschliesslich mit der dafür benötigten Arbeit zu tun. Also ich mein den Preis.
 
ich hatte meinen post auf solche hypothetische weise geschrieben, weil laien wie ich diesen unterschied nicht hören, nur ich mit mit renommierten musikern unterhalten habe und eben dieses beim gespräch rausgekommen ist.
jemanden der schon 40 jahre gitarre spielt und das nicht allzu unerfolgreich kann man schon ein ohr spenden :)
 
blues guy":yijr2tmw schrieb:
ein gutes neues Jahr euch allen!


Was hier steht zum Thema PCB versus PTP halte ich für überzeugend:
http://www.bogneramplification.com/Pcboard.htm

Grüße Jürgen

Hi Jürgen,
das wird vermutlich nichts an den Diskussionen ändern, wenn
auch einleuchtend und simpel für jeden (englischverstehenden)
dargestellt ... Du warst nun übrigens für einen kleinen Surfanfall
verantwortlich: von diesem Textbeitrag ausgehend bin ich bei Scott
Henderson gelandet. Hehe!
Frohes neues Jahr auch Dir!
 
Hi,
doc guitarworld":2z1z49l1 schrieb:
das wird vermutlich nichts an den Diskussionen ändern, wenn
auch einleuchtend und simpel für jeden (englischverstehenden)
dargestellt ...

...ich fürchte, das liegt v.a. an den Diskussionspartnern und ihrem technischen Verständnis. Die meisten Gitarristen, die dem Voodoo-Glauben unterliegen, sind nun mal keine Elektronik-Experten, geschweige denn Entwickler/ Schaltungs-Designer... Auch die "renommierten" Musiker erzählen viel Unfug, wenns ans Eingemachte der Elektrotechnik geht. Hier werden oft Ursache und Wirkung nicht schlüssig zusammengeführt

Ich sehe es so wie Woody, es gibt gut klingende Amps in beiden Lagern. Aber PTP ist nicht die Ursache für eben diesen Wohlklang, sondern ein guter Aufbau - renommierte Musiker hin oder her ;-).

Gruß
burke
 
Du warst nun übrigens für einen kleinen Surfanfall
verantwortlich: von diesem Textbeitrag ausgehend bin ich bei Scott
Henderson gelandet. Hehe!
Frohes neues Jahr auch Dir!


Hallo Sven,

Dir auch ein frohes neues Jahr. BTW: wie kommst Du von Bogner zu Henderson? Der spielt doch ´nen CAE OD 100 Amp? ;-)
Auf seiner Homepage finde ich die Odyssee in Punkto Sound lesenswert.

Gruß Jürgen


@burke : vielleicht werden die Begriffe Antiquitäten-Sammler und Musiker von den Marketingfachleuten der Amp-Hersteller verwechselt?

Gruß Jürgen
 
burke":1hm36xgm schrieb:
Hi,
doc guitarworld":1hm36xgm schrieb:
das wird vermutlich nichts an den Diskussionen ändern, wenn
auch einleuchtend und simpel für jeden (englischverstehenden)
dargestellt ...

...ich fürchte, das liegt v.a. an den Diskussionspartnern und ihrem technischen Verständnis. Die meisten Gitarristen, die dem Voodoo-Glauben unterliegen, sind nun mal keine Elektronik-Experten, geschweige denn Entwickler/ Schaltungs-Designer... Auch die "renommierten" Musiker erzählen viel Unfug, wenns ans Eingemachte der Elektrotechnik geht. Hier werden oft Ursache und Wirkung nicht schlüssig zusammengeführt

Ich sehe es so wie Woody, es gibt gut klingende Amps in beiden Lagern. Aber PTP ist nicht die Ursache für eben diesen Wohlklang, sondern ein guter Aufbau - renommierte Musiker hin oder her ;-).

Gruß
burke

Nun, wie mir der Beitrag erleuchten konnte, klingt eine
vernünftig erdachte und umgesetzte Platinenkonstruktion
allemal besser als viele der PTP-Konstruktionen. Und die
Qualität in der Serie ist nunmal eher gegeben bei Platine.

Ich habe zwar schon einiges an Röhrenamps besessen
und ausgiebigausgeführt, aber ich meine, die
meisten waren gut klingende Platinen-Amps. Ist mir
eigentlich auch eher wurscht, das Resultat
zählt. Der THC-Amp könnte mir gefallen ...
 
Wenn die Grundschaltung (auch Layout - aber nicht das Platinenlayout) gut und gleich ist, wird doch wohl keiner einen Unterschied zwischen den gleichen Schaltungen in unterschiedlichen "Fügungen" hören können. Oder? Ich bezweifel das zumindest.
Es geht wohl eher darum, dass man selber sagen kann, man hat "custom, handarbeit, individuell". Oder warum baut jeder an seiner Serien-Harley noch was um?

greetz
univalve
 
ich bin eigentlich auch der meinung dass egal wie ein amp aufgebaut ist, er einfach gut klingen sollte und das resultat zählt. ich hatte ja selber gesagt dass der unterschied geringfügig ist (würde man z.b. zwei gleiche systeme jeweils hw und platine nehmen).
es wurde mir eben nur zugeflüstert dass die dicken kabel beim hw einfach nen ehrlicheren sound haben :)

grüße
 
Hallo zusammen,
das "wie" und "wo" macht bei Verstärkern schon einen gewaltigen Unterschied.
Ein guter Freund von mir hat sich mittlerweile drei Röhrenamps gebaut.
Der Aufbau ging schnell.
Was Zeit kostet, ist das Debuggen.
Ein falsch gelegtes Kabel kann einen Amp völlig unbrauchbar machen, weil er brummt, Eigenresonanz hat (also "hupt") usw. usf.
Einen guten PTP-verdrahteten Amp zu bauen braucht viel Erfahrung und Präzision,
Außerdem macht die Anordnung und räumliche Trennung der Teile auch durchaus einen klanglichen Unterschied.
Ein PTP-Amp wird also immer anders klingen, als ein Platinenamp oder ein anderer PTP-Amp.
Das ist z.T. im Bereich Flöhehusten, aber nicht immer.
Gruß,
Woody
 
ich hab´s schon mal irgendwo geschrieben, ich bin Techniker, daher sehe ich wohl Dinge anders; egal.
Allerdings möchte ich zu bedenken geben, daß der zu übertragende Frequenzbereich ( Bandbreite ) wirklich lächerlich klein ist: unten irgendwo bei 50 Hz, oben wird bei max. 5000 Hz Schicht sein. Ein Verstärker dafür zu bauen ist nun wirklich keine Kunst ( Brummfreiheit, Schwingfreiheit, Rauscharmut usw. mal vorausgesetzt ).
Wenn´s allerdings darum geht, zu lügen, also den Verstärker nicht linear verstärken zu lassen ( was ja das Ideal wäre ), sondern ihm irgend einen Sound einzuhauchen, wird es leider unter technischen Gesichtspunkten nicht mehr meßbar...
 
Hi,

im Endeffekt zählt doch nur der Sound und da hat eh jeder seinen persönlichen Geschmack, ich mag z.B. keine Marshalls ... *aua, nicht so toll hauen* :mrgreen: ... ich hab da noch nie nen anständigen Sound rausbekommen...
 
Hier noch einer, der meint, das die Hände des Erlauchten alles segnen:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... :B:SS:DE:1
Ich halte das für Bullshit. Aber jedem seine Ohren und wer dafür Geld ausgeben möchte, bitte.

BTW: Das Pedal gibt es jetzt in einer biliigeren Version und bei dem Dollarkurs bekommt man das einschließlich Steuern und Versand für knapp unter 150 EUR - allerdings ohne handbemaltes Gehäuse (ahh, richtig, das ist natürlich auch noch sehr wichtig!)


@Woody: Nein, ich glaube nicht, das ein Platinenbestückter Amp anders klingt wie die selbe Schaltung in Point-to-Point. Und was die Geschichte von Deinem Kumpel zumidest (mal wieder) beweist, dass die Mehrkosten für Handarbeit im Normalfall auch gerechtfertigt sind. Ob man die Handarbeit von jemand bei Marshall, Fender oder sonstwo machen lässt oder bei einem kleinen lokalen "Schrauber" der die Dinge klont ist dann was anderes.

greetz
univalve
 

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