E
erniecaster
Power-User
- 19 Dez 2008
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- 4.489
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Hallo!
Gestern war ein Gig in einem Restaurant angesagt. Besetzung: Sängerin, Gitarrist (elektroakustisch) mit Backgroundvocals, Cajon-Spieler. Von irgendwoher hieß es in Sachen Anlage im Vorfeld "wir haben da noch Aktivboxen, die reichen dafür allemal". Das wurde mir von anderer Seite bestätigt, also erklärte ich mich für die Endverstärkung nicht verantwortlich (Mischer, Mikros, Kabel etc. habe ich ja) und hakte das Thema erstmal geistig ab.
Freitag holten wir die Boxen und organisierten schnell noch ein Paar Boxenständer. Zuhause schnell mal ins Internet gelinst, Hersteller und Typ angegeben und das hier gefunden:
http://www.elektronik-star.de/PA-Box-Skytec-38cm-15-Aktiv-Lautsprecher-1500W_i4080.htm
Fünfzehner Speaker plus irgendwelche Hochdinger drin, brauchbare Anschlüsse, kaum glaubhafte 1500 Watt. Aber sei es drum, selbst wenn der Hersteller die wahre Leistung mal eben verdreifacht hat, sind das immer noch 500 Watt PRO SEITE!! Das sollte reichen.
Als ich - verwöhnt wie ich bin - den Preis gesehen habe, wurde mir ein wenig blümerant. Kann so ein billiger Kram mehr als einen lauen Furz? Egal, war jetzt eh zu spät, um sich noch um was anderes zu kümmern. Für den Fall, dass die Anlage völlig untauglich sein sollte, hatte ich meinen AER-AG 8 noch mit. Wäre vermutlich etwas unterdimensioniert aber wir hätten den Gig eben sehr leise gespielt.
Also den ganzen Kram ins Auto. Bißchen groß sind die Dinger für meinen Fiesta schon, wenn noch Boxen- und Mikroständer, Kabelkiste, Gitarren und diverser anderer Krempel bewegt werden soll.
Die Location war vielleicht 70 oder 80 m² groß, blöderweise als Schlauch mit etwa 4 bis 5 Meter Breite zugeschnitten. Eine Seite zum größten Teil Fenster, natürlich ohne Gardinen. Fußboden gefliest, im Raum vielleicht 30 Menschen als Dämmfleisch. Wir konnten erst spät aufbauen, als schon Gäste da waren - nichts also mit Soundcheck unter Ausschluß der Öffentlichkeit...
Alles schön verkabelt, den Volumenregler der Boxen auf 1 gestellt, Master am Mischpult auf ca. 8 Uhr, muss ja nicht brettern beim Soundcheck. Am Mischer stehen die Potis für Gesang und Gitarre noch so wie beim letzten Gig. Einen Refrain anstimmen, das passt schonmal. Die Stimmen und die Gitarre kommen druckvoll, plastisch und lebendig rüber, wunderbar. Das Mikro im Cajon brauchte ein bißchen Bassunterstützung vom Pult, dann kam ein ordentliches Pfund raus. Das Mischpult stand eine Armlänge von mir entfernt, wir fingen also einfach an und ich drehte den Master am Mischer dann mal gefühlvoll von 8 Uhr auf 12 Uhr. Wir kamen keine halbe Strophe weit, da wurde uns schon heftig winkend signalisiert, dass wir VIEL zu laut seien. Master runter auf 10 Uhr, alle waren zufrieden.
Damit ich nicht missverstanden werde: Es war durchaus schon eine Lautstärke im Laden, dass sich die Gäste nur noch mühsam unterhalten konnten und sowohl am Pult als auch an den aktiven Boxen selbst war richtig Luft nach oben.
Sowohl die Sängerin als auch ich sind mal während des Gigs nach vorne gegangen und waren über die Soundqualität doch erstaunt. Dass teure Anlagen besser sind als diese Dinger, ist ja klar und sollte für niemanden eine Überraschung sein. Das hier war aber wirklich deutlich mehr als nur "in Ordnung" oder "brauchbar".
Aber jetzt nochmal für´s Protokoll: Diese etwas betagten Aktivboxen kosten pro Stück NEU hunderfuffzich Tacken. Zwei Stück also 300 €. Dazu dann noch einen Mischer, beispielsweise:
https://www.thomann.de/de/mackie_cfx_12_mkii.htm
den hier für ungefähr die gleiche Kohle, sind wir bei 633 €, nochmal in die Tasche greifen, um Boxenständer und Kabel zu kaufen, dann steht da mit 800 € eine Anlage, mit der man locker einen üblichen Proberaum und kleinere Locations beschallen kann. Für eine vierköpfige Band keine unüberwindbare finanzielle Hürde zu Beginn und wenn die P.A. mal leistungs- und qualitätsmäßig aufgestockt wird, sind die Dinger als Monitore immer noch brauchbar (kippfähig) und einen kleinen Mischer kann man immer mal gebrauchen.
Ich bin wirklich nachhaltig beeindruckt und erwäge, die nächste Gage in diese Dinger zu investieren. Wenn die Dinger leistungsmäßig und qualitativ nicht reichen, wird halt was geliehen und auch jemand ans Pult gesetzt.
Für Pro- und Contra-argumente, Erfahrungsbericht mit der mir völlig unbekannten Firma Skytec etc. bin ich dankbar!
Gruß
erniecaster
Gestern war ein Gig in einem Restaurant angesagt. Besetzung: Sängerin, Gitarrist (elektroakustisch) mit Backgroundvocals, Cajon-Spieler. Von irgendwoher hieß es in Sachen Anlage im Vorfeld "wir haben da noch Aktivboxen, die reichen dafür allemal". Das wurde mir von anderer Seite bestätigt, also erklärte ich mich für die Endverstärkung nicht verantwortlich (Mischer, Mikros, Kabel etc. habe ich ja) und hakte das Thema erstmal geistig ab.
Freitag holten wir die Boxen und organisierten schnell noch ein Paar Boxenständer. Zuhause schnell mal ins Internet gelinst, Hersteller und Typ angegeben und das hier gefunden:
http://www.elektronik-star.de/PA-Box-Skytec-38cm-15-Aktiv-Lautsprecher-1500W_i4080.htm
Fünfzehner Speaker plus irgendwelche Hochdinger drin, brauchbare Anschlüsse, kaum glaubhafte 1500 Watt. Aber sei es drum, selbst wenn der Hersteller die wahre Leistung mal eben verdreifacht hat, sind das immer noch 500 Watt PRO SEITE!! Das sollte reichen.
Als ich - verwöhnt wie ich bin - den Preis gesehen habe, wurde mir ein wenig blümerant. Kann so ein billiger Kram mehr als einen lauen Furz? Egal, war jetzt eh zu spät, um sich noch um was anderes zu kümmern. Für den Fall, dass die Anlage völlig untauglich sein sollte, hatte ich meinen AER-AG 8 noch mit. Wäre vermutlich etwas unterdimensioniert aber wir hätten den Gig eben sehr leise gespielt.
Also den ganzen Kram ins Auto. Bißchen groß sind die Dinger für meinen Fiesta schon, wenn noch Boxen- und Mikroständer, Kabelkiste, Gitarren und diverser anderer Krempel bewegt werden soll.
Die Location war vielleicht 70 oder 80 m² groß, blöderweise als Schlauch mit etwa 4 bis 5 Meter Breite zugeschnitten. Eine Seite zum größten Teil Fenster, natürlich ohne Gardinen. Fußboden gefliest, im Raum vielleicht 30 Menschen als Dämmfleisch. Wir konnten erst spät aufbauen, als schon Gäste da waren - nichts also mit Soundcheck unter Ausschluß der Öffentlichkeit...
Alles schön verkabelt, den Volumenregler der Boxen auf 1 gestellt, Master am Mischpult auf ca. 8 Uhr, muss ja nicht brettern beim Soundcheck. Am Mischer stehen die Potis für Gesang und Gitarre noch so wie beim letzten Gig. Einen Refrain anstimmen, das passt schonmal. Die Stimmen und die Gitarre kommen druckvoll, plastisch und lebendig rüber, wunderbar. Das Mikro im Cajon brauchte ein bißchen Bassunterstützung vom Pult, dann kam ein ordentliches Pfund raus. Das Mischpult stand eine Armlänge von mir entfernt, wir fingen also einfach an und ich drehte den Master am Mischer dann mal gefühlvoll von 8 Uhr auf 12 Uhr. Wir kamen keine halbe Strophe weit, da wurde uns schon heftig winkend signalisiert, dass wir VIEL zu laut seien. Master runter auf 10 Uhr, alle waren zufrieden.
Damit ich nicht missverstanden werde: Es war durchaus schon eine Lautstärke im Laden, dass sich die Gäste nur noch mühsam unterhalten konnten und sowohl am Pult als auch an den aktiven Boxen selbst war richtig Luft nach oben.
Sowohl die Sängerin als auch ich sind mal während des Gigs nach vorne gegangen und waren über die Soundqualität doch erstaunt. Dass teure Anlagen besser sind als diese Dinger, ist ja klar und sollte für niemanden eine Überraschung sein. Das hier war aber wirklich deutlich mehr als nur "in Ordnung" oder "brauchbar".
Aber jetzt nochmal für´s Protokoll: Diese etwas betagten Aktivboxen kosten pro Stück NEU hunderfuffzich Tacken. Zwei Stück also 300 €. Dazu dann noch einen Mischer, beispielsweise:
https://www.thomann.de/de/mackie_cfx_12_mkii.htm
den hier für ungefähr die gleiche Kohle, sind wir bei 633 €, nochmal in die Tasche greifen, um Boxenständer und Kabel zu kaufen, dann steht da mit 800 € eine Anlage, mit der man locker einen üblichen Proberaum und kleinere Locations beschallen kann. Für eine vierköpfige Band keine unüberwindbare finanzielle Hürde zu Beginn und wenn die P.A. mal leistungs- und qualitätsmäßig aufgestockt wird, sind die Dinger als Monitore immer noch brauchbar (kippfähig) und einen kleinen Mischer kann man immer mal gebrauchen.
Ich bin wirklich nachhaltig beeindruckt und erwäge, die nächste Gage in diese Dinger zu investieren. Wenn die Dinger leistungsmäßig und qualitativ nicht reichen, wird halt was geliehen und auch jemand ans Pult gesetzt.
Für Pro- und Contra-argumente, Erfahrungsbericht mit der mir völlig unbekannten Firma Skytec etc. bin ich dankbar!
Gruß
erniecaster