Hallo zusammen,
ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt etwas posten soll. Ich hab's einfach mal hier bei Anfänger eingesetzt, weil ich mir immer noch als solcher vorkomme und kurz davor stehe den ganzen Scheiß in die Ecke zu werfen und aufzuhören..................
O.k. ich habe mit 48 begonnen das Gitarrenspiel zu erlernen, ich bin jetzt 54, d.h. ich beschäftige mich seit ca. 6 j. damit. In diesen 6 J. habe ich fast täglich eine Gitarre in die Hand genommen. In den ersten 4 J. hatte ich einen Gitarrenlehrer, 1x pro Woche. Wir haben mit Akustik und nach Noten angefangen. Allerdings bin ich nach einem halben Jahr aus seinem Konzept ausgebrochen und bin einen eigenen Weg gegangen. Er ist ein alter Schulfreund und er hat nicht versucht mich davon abzubringen, er hat mich einfach weiter unterstützt. Ich habe natürlich davon profitiert, aber letztendlich war mein Weg chaotisch und unorganisiert.
Meine Vorlieben gehen von Smooth Jazz, Funk, Fusion über Rock bis Metal.
Ich meinte, ich müsste mal in jede Stilrichtung reinschnuppern, und so weiß ich jetzt viel, kann auch Einiges spielen, aber nix richtig. Mit Harmonielehre und anderer Theorie habe ich mich auch beschäftigt, ich kenne Pentatoniken, Tonleitern, aber ich bin völlig talentfrei. Kreativität, Fehlanzeige, ok., ich weiß wie es geschrieben wird. Ich kenne Akkorde, bei denen ein Freund von mir, der ist Cover Rocker, verständnislos mit dem Kopf schüttelt. Der kann aber Gitarre spielen, ich nicht
Das ist die Kopfgeschichte.
Jetzt kommt die körperliche Geschichte. Klar, ich kann nicht erwarten, dass meine Finger so funktionieren wie bei einem Jugendlichen. Dazu kommt, dass ich kurze, fleischige Wurstfinger habe :shock: . Nach 6 J. hat sich lediglich auf dem Ringfinger ein leichter! Ansatz von Hornhaut gebildet, alle anderen Fingerkuppen haben sich quasi nicht verändert und sind weich wie immer, und das bei quasi täglichem! Spiel seit 6.J. und wir reden hier nicht von 10,15 Min., sondern von manchmal bis zu 3 Stunden.
Bei Barreegriffen muß ich drücken wie ein Pferd und habe dermaßen tiefe Rillen in den Fingern...............es ist einfach alles nur zum :barf:
Diese Defizite versuche ich immer beiseite zu schieben, weil ich denke ich kann nicht der Einzige sein, der solche Finger hat, aber letztendlich erreiche ich damit immer wieder Grenzen, die mich beim Spielen erheblich einschränken.
Jetzt habe ich vor einigen Wochen beschlossen, die o.g. chaotische Vorgehensweise zu beenden und mich auf einige, wenige Dinge zu konzentrieren. Das beinhaltet u.a. das Üben von vorgegebenen Melodielinien über Backingtracks. Unter Benutzung eines Programms zum Verlangsamen mache ich das jetzt seit mehr als einem Monat. Ich übe täglich und ich hatte mir vorgenommen Ende des Monats mit einem Stück fertig zu sein, mich aufzunehmen und dies in diesem Forum einzustellen. Davon bin so weit weg, dass ich das möglicherweise noch nicht bis Ende des nächsten Monats schaffen werde. Ich stelle fest, dass ich nicht den Hauch von Leichtigkeit in mein Spiel bekomme, die Koordination Kopf - Finger funktioniert nicht. Über die der rechten mit der linken Hand brauchen wir erst gar nicht zu reden.
Alles in allem bin jetzt mal so richtig frustiert. Ich weiß, das der ein oder andere hier mit Sicherheit was dazu schreiben wird..........ob's mir hilft...... ich weiß es nicht...................trotzdem mußte ich mir mal den Frust von der Seele schreiben...........und hoffe natürlich, dass ich am Ball bleibe...........