frank
Power-User
- 13 Okt. 2004
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- 3.673
- 0
Hi Leute,
vor einigen Wochen lief mir die Gibson des Monats, eine CS 336, über’n Weg. Nach erstem Test im Laden nahm ich sie für 3 Tage mit heim, um sie mir noch mal richtig zu Gemüt zu führen. Zufällig waren auch noch drei geschätzte und vor allem erfahrene GW’ler bei mir zu Besuch, so dass auch sie eine Meinung zu der Gitarre bilden konnten.
Die CS 336 ist auf den ersten Blick scheinbar eine verkleinerte ES 335. Tatsächlich verfolgt Gibson mit ihr ein etwas anderes Konzept. Im Gegensatz zur 335 ist Body und Decke der 336 nicht laminiert, sondern aus dem vollen Holz gefräst. Und: Die 336 ist deutlich kleiner als die 335. In der Größe ist sie etwa mit einer Les Paul vergleichbar. Das Bild gibt den Größenunterschied zwischen 335 und 336 zutreffend wieder.
Bauweise:
Der Body ist aus einem Stück Mahagoni gesägt und innen bis auf einen Soustainblock hohlgefräst, die Decke ist aus Ahorn gearbeitet.
Ich habe die Gitarre geröntgt. Interessanterweise ist der Soustainblock nicht durchgehend, sondern endet ca. 1 cm hinter dem Tailpiece. Also ist der Korpus auch unterhalb des Tailpiece hohlgefräst.
Die Rückseite des Bodies ist ebenso konturiert wie die aufgesetzte Decke.
Der Hals ist aus Mahagoni.
Die Hardware entspricht dem bei Gibson üblichen Material, die PU's sind die altbekannten Classic 57, die über einen Toggle geschaltet und mit je 2 Poties reguliert werden.
Insgesamt saubere Nitrolackierung.
Die Hardware ist silberfarben, das Binding schön angegilbt, die Kopfplatte wird von einem kleinen Crown-Inlay geziert, das gut zu den Dot-Inlays passt. Optisch ist die Gitarre also zurückhaltend, mit der schwarzen Lackierung aber insgesamt von eher elegantem Erscheinungsbild.
Verarbeitung:
An meiner CS 336 sind keine Verarbeitungsmängel an Holzarbeiten, Lackierung, Binding, der Hardware oder der Elektrik erkennbar. Zumindest bei dieser 336 hat der Customshop ganze Arbeit geleistet.
Handling:
Ob sitzend oder stehend, die Gitarre liegt angenehm in den Händen, hängt am Gurt ohne Kopflastigkeit. Der Hals fasst sich sehr gut und „schnell“ an.
Mir gefällt die Positionierung des Toggleswitch über den Poties sehr gut, schnell zu finden, schnell zu bedienen.
Die beiden Cutaways ermöglichen einen sehr bequemen Zugriff bis hin in die höchsten Lagen.
Auch schön, dass die Klinkenbuchse sich in der Zarge befindet.
Das Gewicht beträgt sagenhafte 2,7 Kg!
Sound:
Das Konzept geht auf. Die beiden Classic 57 liefern einen genialen Sound.
Der Hals-PU ist voll und rund ohne zu muffeln, der Neck-PU liefert schöne Höhen ohne zu spitz zu schreien.
Beide reagieren sehr gut auf die Volume- und Tone-Poties. In Verbindung mit der Togglestellung resultiert daraus eine Soundvielfalt sondergleichen.
Ob funky Rhytmus, das harte Rockriff, doch lieber der sanft angezerrte Blues, bis hin zum reinen vollen Clean, die Gitarre liefert jeden Sound völlig problemlos. Neben ihrem eigenständigen Sound imitiert sie eine Les ebenso sicher wie fast schon eine Strat. Und auch dieser schmutzige Sound einer 335 ist vorhanden. Alles nur eine Frage der Toggle-, der Potie-Stellung und - nicht zu vergessen natürlich - des Anschlags; denn sie hat auch Attack.
Soustain ist mehr als ausreichend vorhanden und klingt in sehr angenehmen Obertönen aus.
Was mir besonders gefällt ist, dass die 336 weder bass- noch höhenbetont klingt. In allen Bereichen ist sie völlig ausgewogen, lässt sich aber dennoch durch die Poties ganz nach Gusto beeinflussen.
Die Konstruktion ist trotz Semibody ist erstaunlich feedbackresistent.
Wen wundert’s nach dieser Beschreibung, dass ich diese Gitarre gekauft habe?
Auch nachdem ich sie nun Wochen Stunde um Stunde gespielt habe, ich habe noch keinen Mangel entdecken können.
Fazit:
Die Gitarre ist nicht das, was man ein Schnäppchen nennt, keine Frage. Aber wer sich in dieser Preisklasse nach einer mehr als guten Gitarre für Rock oder Blues umschaut, der sollte mal einen Blick auf sie werfen und sie – besser noch – antesten. Sie ist nämlich deutlich mehr, als nur noch eine zusätzliche Semi auf dem Markt.
vor einigen Wochen lief mir die Gibson des Monats, eine CS 336, über’n Weg. Nach erstem Test im Laden nahm ich sie für 3 Tage mit heim, um sie mir noch mal richtig zu Gemüt zu führen. Zufällig waren auch noch drei geschätzte und vor allem erfahrene GW’ler bei mir zu Besuch, so dass auch sie eine Meinung zu der Gitarre bilden konnten.
Die CS 336 ist auf den ersten Blick scheinbar eine verkleinerte ES 335. Tatsächlich verfolgt Gibson mit ihr ein etwas anderes Konzept. Im Gegensatz zur 335 ist Body und Decke der 336 nicht laminiert, sondern aus dem vollen Holz gefräst. Und: Die 336 ist deutlich kleiner als die 335. In der Größe ist sie etwa mit einer Les Paul vergleichbar. Das Bild gibt den Größenunterschied zwischen 335 und 336 zutreffend wieder.
Bauweise:
Der Body ist aus einem Stück Mahagoni gesägt und innen bis auf einen Soustainblock hohlgefräst, die Decke ist aus Ahorn gearbeitet.
Ich habe die Gitarre geröntgt. Interessanterweise ist der Soustainblock nicht durchgehend, sondern endet ca. 1 cm hinter dem Tailpiece. Also ist der Korpus auch unterhalb des Tailpiece hohlgefräst.
Die Rückseite des Bodies ist ebenso konturiert wie die aufgesetzte Decke.
Der Hals ist aus Mahagoni.
Die Hardware entspricht dem bei Gibson üblichen Material, die PU's sind die altbekannten Classic 57, die über einen Toggle geschaltet und mit je 2 Poties reguliert werden.
Insgesamt saubere Nitrolackierung.
Die Hardware ist silberfarben, das Binding schön angegilbt, die Kopfplatte wird von einem kleinen Crown-Inlay geziert, das gut zu den Dot-Inlays passt. Optisch ist die Gitarre also zurückhaltend, mit der schwarzen Lackierung aber insgesamt von eher elegantem Erscheinungsbild.
Verarbeitung:
An meiner CS 336 sind keine Verarbeitungsmängel an Holzarbeiten, Lackierung, Binding, der Hardware oder der Elektrik erkennbar. Zumindest bei dieser 336 hat der Customshop ganze Arbeit geleistet.
Handling:
Ob sitzend oder stehend, die Gitarre liegt angenehm in den Händen, hängt am Gurt ohne Kopflastigkeit. Der Hals fasst sich sehr gut und „schnell“ an.
Mir gefällt die Positionierung des Toggleswitch über den Poties sehr gut, schnell zu finden, schnell zu bedienen.
Die beiden Cutaways ermöglichen einen sehr bequemen Zugriff bis hin in die höchsten Lagen.
Auch schön, dass die Klinkenbuchse sich in der Zarge befindet.
Das Gewicht beträgt sagenhafte 2,7 Kg!
Sound:
Das Konzept geht auf. Die beiden Classic 57 liefern einen genialen Sound.
Der Hals-PU ist voll und rund ohne zu muffeln, der Neck-PU liefert schöne Höhen ohne zu spitz zu schreien.
Beide reagieren sehr gut auf die Volume- und Tone-Poties. In Verbindung mit der Togglestellung resultiert daraus eine Soundvielfalt sondergleichen.
Ob funky Rhytmus, das harte Rockriff, doch lieber der sanft angezerrte Blues, bis hin zum reinen vollen Clean, die Gitarre liefert jeden Sound völlig problemlos. Neben ihrem eigenständigen Sound imitiert sie eine Les ebenso sicher wie fast schon eine Strat. Und auch dieser schmutzige Sound einer 335 ist vorhanden. Alles nur eine Frage der Toggle-, der Potie-Stellung und - nicht zu vergessen natürlich - des Anschlags; denn sie hat auch Attack.
Soustain ist mehr als ausreichend vorhanden und klingt in sehr angenehmen Obertönen aus.
Was mir besonders gefällt ist, dass die 336 weder bass- noch höhenbetont klingt. In allen Bereichen ist sie völlig ausgewogen, lässt sich aber dennoch durch die Poties ganz nach Gusto beeinflussen.
Die Konstruktion ist trotz Semibody ist erstaunlich feedbackresistent.
Wen wundert’s nach dieser Beschreibung, dass ich diese Gitarre gekauft habe?
Auch nachdem ich sie nun Wochen Stunde um Stunde gespielt habe, ich habe noch keinen Mangel entdecken können.
Fazit:
Die Gitarre ist nicht das, was man ein Schnäppchen nennt, keine Frage. Aber wer sich in dieser Preisklasse nach einer mehr als guten Gitarre für Rock oder Blues umschaut, der sollte mal einen Blick auf sie werfen und sie – besser noch – antesten. Sie ist nämlich deutlich mehr, als nur noch eine zusätzliche Semi auf dem Markt.
