Review: Harley Benton ST-Modern Strat

Ich hab' beide Videos runtergeladen, gleichzeitig mit VLC abgespielt und hin- und hergeswitched, die Augen geschlossen, nur gehört.

Vom Sound her ist da für mich kein Faktor 10 (Preis) zu hören, auch nicht Faktor 2.

Was allerdings nur Du beurteilen kannst, ist wie sich die Gitarre bespielen läßt, ob Du sie gern in die Hand nimmst. Über den Preis der Hardware wollen wir hier nicht diskutieren, das wäre ungerecht.

Interessant zwecks objektiverer Beurteilung wäre ein PU-Tausch.
 
Die fühlen sich beide sehr gut an, da habe ich nichts zu meckern (die Harley Benton ist nur einfach viel zu schwer um sie live im Stehen mit Gurt zu spielen).

Ich denke die Strat hat etwas größere dynamische Reserven und wahrscheinlich lässt sich der Ton dort auch noch stärker durch den Anschlag modellieren.

Aber Preis Faktor 10 ist schon heftig!

Fender Custom Shop Instrumente sind halt auch Sammler-Objekte. Ich wollte so etwas über viele Jahrzehnte haben und konnte mir das aber nicht leisten. Jetzt bin ich damit versorgt und das Kapitel ist für mich abgeschlossen. Das schöne ist dass man solche Instrumente auch sehr gut und sehr schnell für einen ordentlichen Preis wieder verkauft bekommt (manchmal sogar mehr als den Neupreis).

Sollte ich jemals wieder eine Mucke in einem Schützenfestzelt machen müssen, dann würde ich auf jeden Fall die Harley Benton mitnehmen (und müsste da keine Abstriche machen in Punkto Intonation und Stimmstabilität, und für Top 40 wäre der Humbucker am Steg auch noch ein weiteres Feature).
 
Aber Preis Faktor 10 ist schon heftig!

Ich denke die Strat hat etwas größere dynamische Reserven und wahrscheinlich lässt sich der Ton dort auch noch stärker durch den Anschlag modellieren.
DAS meinte ich immer wenn ich von Güte spreche...:unsure:

P.S.: Vielen Dank für deine Darbietungen!
Hätte es die Gitte in diesem ikonischen Fender-Rot beim T gegeben, wäre ich fast schwach geworden, hihi :LOL:

Achso, schwer könnte auch immer noch Restfeuchte sein, weil die Dinger werden ja nur noch schnellgetrocknet und nicht abgelagert.
Die armen Wälder...:cry:
Erle und Ahorn gibts aber wohl noch zu Hauf...
 
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Wie will man dass denn messen?

Das kann man nicht messen; Aber ich kann meinen Höreindruck, noch dazu konzentriert und mit geschlossenen Augen, bewerten. Und da kann ich sagen "Gefällt mir" oder "Gefällt mir nicht", "Ich höre einen großen Unterschied, oder nicht" usw.
Soweit zum Klang, den man, wenn gewollt, mit technischem Gerät massiv beeinflussen kann.

Entscheidend, für mich, sind mittlerweile andere Kriterien bei einer Gitarre: Gefällt sie mir optisch, wie läßt sie sich bespielen, Will-Haben-Faktor . . .

Von daher gibt es für mich, wie bei vielen anderen Dingen, das Werkzeug, das Mittel zum Zweck, das ich Wertschätze, weil es einfach seine Aufgabe ohne Schnickschnack erfüllt, dass können dann auch oft die preiswerten Vertreter - und dann gibt es natürlich die Dinge, wo, ich nenn' das mal Emotionen eine Rolle spielen: Schönheit, Design, edle Materialen, langer Traum und, und, und

- und da sind wir z. B. bei Custom Shop, und ja, da gibt's schon feine Sachen, wo ich den Kaufpreis ausblende, oder er zumindest eine untergeordnete Rolle spielt, weil einfach das Will-Haben-Gefühl, der emotionale Wert, die Wertschätzung für Handarbeit u. dgl. da ist.

Fender Custom Shop Instrumente sind halt auch Sammler-Objekte. Ich wollte so etwas über viele Jahrzehnte haben und konnte mir das aber nicht leisten. Jetzt bin ich damit versorgt und das Kapitel ist für mich abgeschlossen. Das schöne ist dass man solche Instrumente auch sehr gut und sehr schnell für einen ordentlichen Preis wieder verkauft bekommt (manchmal sogar mehr als den Neupreis).


Sollte ich jemals wieder eine Mucke in einem Schützenfestzelt machen müssen, dann würde ich auf jeden Fall die Harley Benton mitnehmen (und müsste da keine Abstriche machen in Punkto Intonation und Stimmstabilität, und für Top 40 wäre der Humbucker am Steg auch noch ein weiteres Feature).

Deckt sich ja mit meiner Denkweise.

Nichtsdestotrotz, mir kann man Pat Metheneys Lieblingsgitarre oder Cory Wongs Lieblingsamp in die Hand drücken, an die Profiliga, in der Du spielst, komme ich auch damit nicht annäherend heran. Der Sound kommt eben doch -zum Teil- aus den Fingern, ob bei einer Harley Benton oder einer Custom Shop.
 
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Spannend auf jeden Fall - danke für die Mühe mit den Videos!
Ich höre auch keinen großen Unterachied.
Das es trotzdem viele (gute) Gründe gibt, sich für ein teureres Instrument zu entscheiden, ist für mich aber auch unbestritten…
 
Habe mir heute nochmal beide Videos mit frischen Ohren und Studio-KH's angehört.
Die HB schlägt sich tatsächlich wacker und die Teslas sind auch ok.
Wahrscheinlich war ich wirklich auf die Position Steg-Mitte reingefallen.
Ist der Humbucker gesplittet und wie sieht die Electric aus?
Da kann man ja meist noch viel rausholen bei günstigeren Gitarren...

LG
 
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Ja, man kann den Humbucker splitten. Aber erstens klingt die Zwischenstellung Mitte-Steg dann trotzdem nicht klassisch nach Strat-Mark Knopfler (sondern einfach nur dünn, harsch in den Höhen und einfach charakterlos) und zweitens muss man dazu den Knopf vom Treble-Regler hochziehen. Der geht aber total schwer hoch, so dass man meist abrutscht mit den Fingern (und man dann versuchen muss den Fingernagel irgendwie unter den Regler zu bekommen).
 
Ja, man kann den Humbucker splitten. Aber erstens klingt die Zwischenstellung Mitte-Steg dann trotzdem nicht klassisch nach Strat-Mark Knopfler (sondern einfach nur dünn, harsch in den Höhen und einfach charakterlos)

Daß ein gesplitteter Humbucker nach Single Coil klingt, sollte man auch nicht grundsätzlich erwarten.
Ich nutze selbst in der PRS die Split-Funktion nicht mehr, ist irgendwie "nichts Halbes" und "nichts Ganzes".
 
Daß ein gesplitteter Humbucker nach Single Coil klingt, sollte man auch nicht grundsätzlich erwarten.
Ich nutze selbst in der PRS die Split-Funktion nicht mehr, ist irgendwie "nichts Halbes" und "nichts Ganzes".
Ich kenne 3 von mir getestete Möglichkeiten (und für gut befunden), wie man einen echten Single-Coil Sound trotz Humbucker hinbekommt.
- zwei günstige gegenphasige Fender Singles kaufen und seriell verschalten mit Split-Option
- einen Seymour Duncan StagMag verwenden
- Herrn Kloppmann fragen, wenns Boutique sein soll
In allen 3 Fällen würde ich ein 500K log Push/Push Poti als Klangregelung und ein einfaches als Mastervolume verwenden

Das alles nur, wenn einem was am Single am Steg liegt und nicht die Gitarre wechseln möchte. ;)

LG
 
...zweitens muss man dazu den Knopf vom Treble-Regler hochziehen. Der geht aber total schwer hoch, so dass man meist abrutscht mit den Fingern (und man dann versuchen muss den Fingernagel irgendwie unter den Regler zu bekommen).
Hallo,
da habe ich einen Tipp.

Erst brauchen wir Geometrie und Mathematik und ich meine das wirklich ernst. Wenn man sein Plektrum stumpf mit der Kante auf das Pickguard stellt, ist der Winkel zwischen Plektrum und Pickguard 90 Grad. Jetzt bitte das Plektrum "abkippen" auf die Hälfte des Winkels = 45 Grad. Jetzt noch einmal abkippen auf die Hälfte = 22,5 Grad Winkel.

Jetzt mit diesem Winkel einfach mal das Plektrum unter das Tonepoti schieben. Das Tonepoti wird damit quasi "hochgehebelt" und das funktioniert wirklich gut.

In der Praxis bedeutet das, dass man als Spieler sein Plektrum einfach zwischen den Fingern behalten kann, bei den meisten ohne Änderung der Spielhaltung. Statt Anschlag der Saiten drückt man das Plektrum halt unter das Tonepoti, klick, fertig.

Dabei verstehe ich mal wieder nicht, warum das so blöde verkabelt ist. Ich dachte immer, dass der HB hauptsächlich ungesplittet genutzt wird und die Zwischenstellung mit gesplittetem Stegpickup. Wer spielt denn schon den vollen HB zusammen mit dem Mittelpickup?

Gruß

erniecaster
 
Jetzt mit diesem Winkel einfach mal das Plektrum unter das Tonepoti schieben. Das Tonepoti wird damit quasi "hochgehebelt" und das funktioniert wirklich gut.
Das werde ich mal ausprobieren. Trotzdem nicht wirklich praxistauglich.

Dabei verstehe ich mal wieder nicht, warum das so blöde verkabelt ist. Ich dachte immer, dass der HB hauptsächlich ungesplittet genutzt wird und die Zwischenstellung mit gesplittetem Stegpickup. Wer spielt denn schon den vollen HB zusammen mit dem Mittelpickup?
Bei den Ibanez-Gitarren (zumindest bei den JEM und bei den Satriani-Modellen) ist das so und das hat mir prima gefallen. Aber das macht die Schaltung aufwändiger und damit teurer, deswegen wird das bei der Harley Benton dem Rotstift zum Opfer gefallen sein.
 
uiih, das wäre die nächste spannende Diskussion: kann es Sinn machen PUs in eine Gitarre einzubauen, die teurer sind als die Gitarre selbst?
Also ich denke ja :)

Habe ich hier gemacht bei meiner absoluten Lieblingsstrat, eine von mir über Jahre zusammengestellte und verfeinerte Partscaster.

Hals ist von einer Fender American Standard, der Body ist handgebaut von André Waldenmaier (Staufer-Guitars), die Pickups sind ein ST60 Set von Kloppmann (mit Reversed middle Pickup und einem Tillcaster am Steg), die Trem-Grundplatte und der Stahlblock sind von Callaham, die Saitenreiter von Raw-Vintage.
Die Elektrik hat mir ein Freund zusammengelötet unter Verwendung von durchgemessenen CTS-Potis. Der Kondensator wurde nach Gehör ausgesucht (Kabel nach draußen legen und dann mt einer Krokodilklemme die unterschiedlichen Kondensatoren mit Gitarre am Breakup-Amp anhören).

Dies ist meine Theater-Gitarre, weil sie kaum Nebengeräusche produziert (jedenfalls in den beiden Zwischenstellungen). Um bei der Stimmstabilität und beim Klang alles rauszuholen liegt das Trem fest auf dem Korpus auf. Floating mag ich eigentlich lieber, aber Job ist Job, und wenn mal eine Saite reißt ist das allemal einfacher mit festem Trem den Song noch zu Ende zu spielen.

Hier ein Klangbeispiel zum gleichen Backingtrack. Diese Strat bringt glaube ich genau die Höhen, die Isso bei der Harley Benton vermisst hat.
Von meinem Gefühl her ist bis jetzt keine meiner Fender Custom Shop Strats an diese Partscaster herangekommen.

 
Humbucker splitting:
Das Push-Pull-Poti durch ein Pusch-Push-Poti ersetzen sollte das Problem lösen.
Ein Mini-Kipp-Schalter ist ebenso eine Lösung und paßt ins E-fach, Gilmour läßt grüßen.

Du hast ja nun schon mehrmals die PUs in Deinen Gitarren hin- und hergetauscht. (Isso, andere und ich natürlich auch)
Mein Fazit ist, dass eine teure Gitarre und teure PUs nicht grundsätzlich "der heilige Gral" sind.
Es kommt immer darauf an welchen Klang ich erwarte und welche Komponenten noch alles an der Signalkette beteiligt sind.

Von daher muß man bei der HB fragen, welches Genre soll sie bedienen. Ich erinnere nur kurz daran, dass Du ja auch mit Kloppmänner nicht in jeder Gitarre immer zufrieden warst.

Wenn die Substanz -Korpus und Hals- gut ist, dann lohnt sich ein Austausch der restlichen Komponenten mit anderen, nicht unbedingt teureren Teilen, immer. Wenn man nur mal schaut, was ein Korpus und Hals bei Fender oder Warmoth kosten.

Vergleich Harley Benton mit Partscaster: Sollte man nicht machen, ist einfach ungerecht. Wieviel hat Deine Partscaster insgesamt gekostet? Wieviele Stunden sind dabei draufgegangen. Meine erste Partscaster hat mindestenst genausoviel gekostet, wie eine Custom Shop, eh' ich zufrieden war. (Korpus, 3 Hälse, 2 Trems, 3 Satz PUs usw.) Das wird bei Dir nicht viel anders sein.
 
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Vergleich Harley Benton mit Partscaster: Sollte man nicht machen, ist einfach ungerecht. Wieviel hat Deine Partscaster insgesamt gekostet? Wieviele Stunden sind dabei draufgegangen. Meine erste Partscaster hat mindestenst genausoviel gekostet, wie eine Custom Shop, eh' ich zufrieden war. (Korpus, 3 Hälse, 2 Trems, 3 Satz PUs usw.) Das wird bei Dir nicht viel anders sein.
Ca. 15 Jahre ausprobieren, Korpusse, Hälse, Pickups, Hardware, in allen möglichen Variationen. So wie die Partscaster jetzt ist wird sie aber wohl etwas länger bleiben! Und ja, das hat alles einiges gekostet.

Trotzdem ist der Vergleich zur Harley Benton interessant. Klar klingen Custom Shop Instrumente und diese Partscaster offener und dynamischer, aber sooooooo gewaltig sind die Unterschiede eben auch nicht (jedenfalls auf einer Aufnahme).

Man kommt mit recht geringem Aufwand schon sehr weit, aber die letzten paar Prozent kosten halt richtig Arbeit, Know How, Durchhaltevermögen und natürlich Geld.
 
Volle Zustimmung Euch beiden!
Mir ergings im Laufe der vielen Jahre ähnlich.
die Pickups sind ein ST60 Set von Kloppmann (mit Reversed middle Pickup und einem Tillcaster am Steg),
Ich meine, an einigen Stellen meine Haar mit Kloppmann 'Marcus Deml (Errorhead)'-Set herauszuhören.
Besonders am Neck-PU und Zwischenstellung. Sollen ja nur ganz leicht Overwound ST 60's sein.
Ich liebe sie, etwas dunkler und mittiger als die Fender Fat 50's ohne die typische Glocke und das 'Suppige' :D zu verlieren.
Sehr angenehm, mit viel Substanz und High-End im Anschlag!
Von meinem Gefühl her ist bis jetzt keine meiner Fender Custom Shop Strats an diese Partscaster herangekommen.
Das glaube ich dir gern. Weil Gefühle sind immer ehrlich! (laut meinen damaligen Psychologen /-innen):D

LG
 
. . . aber sooooooo gewaltig sind die Unterschiede eben auch nicht (jedenfalls auf einer Aufnahme).

Schrieb ich ja eingangs auch schon. Im Blindtest gibt's da am Klang der HB nichts auszusetzen. Klar, Frequenzgang, Dynamik usw. sind anders, aber eben nur anders, nicht schlechter. Die Fender PUs klingen untereinander auch alle anders.

Ca. 15 Jahre ausprobieren, Korpusse, Hälse, Pickups, Hardware, in allen möglichen Variationen. So wie die Partscaster jetzt ist wird sie aber wohl etwas länger bleiben! Und ja, das hat alles einiges gekostet.

Das kenne ich - bin gerade an meiner zweiten, weil mir das einfach Leid tut, Einzelteile für soviel Geld verstauben zu lassen.

Man kommt mit recht geringem Aufwand schon sehr weit, aber die letzten paar Prozent kosten halt richtig Arbeit, Know How, Durchhaltevermögen und natürlich Geld.

Du bist eben ein Perfektionist, und bei dem was Du spielst und wie, hört man das ja auch.

Von meinem Gefühl her ist bis jetzt keine meiner Fender Custom Shop Strats an diese Partscaster herangekommen.

Da spielen natürlich auch Emotionen eine Rolle -zumindest bei mir- und eben die von Dir erwähnten 15 Jahre ausprobieren. Stell Dir mal vor, Du müßtest den Aufwand, der für's Teile wechseln draufgegangen ist, einschl. ausgiebigem Testen, bei einem Gitarrenbauer oder Fender bezahlen.

Das glaube ich dir gern. Weil Gefühle sind immer ehrlich!

(y) Da sagst Du was. Natürlich hast Du recht, nur leider sind nicht alle Leute ehrlich zu sich selbst.
 
Hab eben versucht zur Silvester-Party das 3 Sat Konzert mit AC/DC mit meiner bescheidenen 2.1 Canton Heimanlage zum Wohlklang zu bringen.
Keine Chance!
Ist eine einzige komprimierte Sch.... und das liegt bestimmt nicht an der Band!
Meinen bescheidenen Gästen ist das nicht so aufgefallen, die amüsieren sich prächtig, hehe. :D

LG

P.S.: Kennt ihr Aperol-Spritz?
Habsch mal gekooft.
Jo, jetzt klingst selbst für mich akzeptabel, war nur ein bischen Staub und Schmand auf den Potis, hihi
Mir ist immer noch schleierhaft, auch bei Gitarren, wie der da hinkommen kann...? :unsure:
 
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Auch wenn gute Strats ein ewiges Thema sind:
Hab hier nen altes Audio von mir gefunden.
Mein Überschwang an der Haar, 2000 Euro günstiger als entsprechende Fender, hehe!
Qualität lässt sich im entscheidenden Moment nur fühlen...! ;)
Trump wird Toben!
 
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