Telecaster - Twang statt Eierschneider - How to?

HanZZ

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Nachdem wir ja in dem "Tele oder Strat"-Thread abschliessend geklärt haben, dass eine Telecaster in jeden Haushalt gehört, möchte ich nochmal darauf hinweisen, was mich persönlich an der Tele stört.

Die meine ist eine Fender 52er RI ("Duke") Tele, deren Verdrahtung von "Vintage wiring" auf "modern" umgelötet wurde. Sie hat vom Vorbesitzer (ein gewisser Duke Robillard) Jumbo Frets spendiert bekommen und eben dieses Instrument ist auf Dukes "World ful of Blues" schön twangig zu hören.

Nur ich bekomme das nicht hin.

Insbesondere mit dem Bridge-PU ist es immer der Eierschneider-Sound zu dem ich viel leichter gerate, als zum Twäng. Den Bridge-PU allein zu spielen, ist wie Stecknadeln im Ohr, wenn man nicht das Tone-Poti runterregelt. Switcht man dann zum Hals-PU zurück, ist der fast schon dumpf.

Ich find's klasse, was andere mit der Tele für 'nen klasse Sound haben können (so auch Duke Robillard mit eben der, die jetzt meine ist), aber mir gelingt das einfach nicht.

Also: Tell me how to twang, please.


Cheers

HanZZ
 
Aus dem Lameng fallen mir folgende mögliche Ursachen ein:

Finger, Anschlag, Plektrum, Amp, Ampeinstellung, Speaker, Aufnahmetechnik, Nachbearbeitung, Arrangement und Mix.

Es gibt da aber sicher noch mehr mögliche Faktoren.

Viele Grüße,
woody
 
Woody":3pqv5k6e schrieb:
Aufnahmetechnik, Nachbearbeitung, Arrangement und Mix.

.... fallen aus dieser Betrachtung eigentlich heraus, weil ich eigentlich nur an's Spielen und soforthören dachte.

Woody":3pqv5k6e schrieb:
Finger, Anschlag, Plektrum

... sind alle exakt dieselben, die ich für meine anderen Gitarren auch benutze.

Woody":3pqv5k6e schrieb:
Amp, Ampeinstellung, Speaker

...dito. Es sind ein SuperChamp (nix XD <- plöder Smily, ICKS-Deeh!)), ein Vibrolux Reverb oder ein Pro Junior. Klappen all mit den anderen Klampfen prima. (alles IMHO und für meine Ohren zu meiner Zufriedenheit.
 
Andere Potiwerte? Normal für Singlekeulen sind ja Werte um die 250kOhm, bei Humbuckern um die 500kOhm (um die Höhen anzutreiben), demnach mal was um die 150 bis 100 kOhm antesten?
 
Hi Hans,
da auch ich ein großer Fan von dem Duke bin und auch einige Songs von ihm covere kann ich dir sagen es liegt speziell an seinem Spiel und auch an seinem Equipment und deren Einstellungen - was er da spielt muss ich dir als Fan ja nicht näher erläutern. Egal, ob Tele, Strat, oder Jazzmama - es klingt immer nach Duke. Ich bekomme das auch nur annähernd hin - mal besser, mal schlechter ;-)

...und wenn es dann nach HanZZ, oder Magman klingt ist's doch auch okay :lol:
 
Ich würde erst mal probieren, den Amp so einzustellen, dass Du für beide PUs einen akzeptablen Kompromiss hin bekommst. Dem Rest wirst Du Dich nur über die Spieltechnik annähern.
 
7-ender":2mwvapub schrieb:
IDem Rest wirst Du Dich nur über die Spieltechnik annähern.

Bingo - ne andere verlässliche Auskunft kann man da nicht geben ;-)

ich war auch ewig nicht mit meinem Sound zufrieden und
wollte auf Strats einen irgentwie "fetteren" Sound haben.

=> monate/jahrelanges Üben um einen "besseren" Sound zu erzeugen

lerne also den Sound den du magst zu erzeugen
und lerne den Sound den du erzeugst zu mögen


Gruß
 
HanZZ":3m8jlvke schrieb:
Woody":3m8jlvke schrieb:
Aufnahmetechnik, Nachbearbeitung, Arrangement und Mix.
.... fallen aus dieser Betrachtung eigentlich heraus, weil ich eigentlich nur an's Spielen und soforthören dachte.

Ja, aber Spielen und Soforthören ist was völlig anderes, als die Sounds, die die jeweiligen Helden so von Platte haben.

HanZZ":3m8jlvke schrieb:
... sind alle exakt dieselben, die ich für meine anderen Gitarren auch benutze.
[…]
Klappen all mit den anderen Klampfen prima. (alles IMHO und für meine Ohren zu meiner Zufriedenheit.

Naja, eine Tele ist ein anderes Tier als eine ES.
Die will deutlich anders angefaßt, angeschlagen und verstärkt werden.

Viele Grüße,
woody
 
Dr.Dulle":1j1is8hr schrieb:
lerne also den Sound den du magst zu erzeugen
und lerne den Sound den du erzeugst zu mögen

Cooles Statement, das ich sofort unterschreiben würde - nachdem ich die fehlenden Kommata eingesetzt hätte :-)

Ich bin mit allen Sounds zufrieden, dich ich erzeuge. Nur nicht mit dem, den ich mit der Tele hinbekomme.
Es klingt immer nach HanZZ und es gefällt mir. Aber mit der Tele -> Eierschneider statt Twang.

Es soll ja auch nicht unbedingt nach Duke Robillard klingen.
Ich hatte gehofft, dass jemand, der "telegener" ist, als ich, mich der Sache näherbringen könnte.

Also bleibt die Tele schön im Wohnzimmer hängen und ich spiele weiter Strat, Paula und ES.
 
HanZZ":5u8o5q6t schrieb:
Also bleibt die Tele schön im Wohnzimmer hängen [...].

Die ungenutzte Tele du mir schenkst, mich glücklich machen du wirst...
yoda1.gif
 
HanZZ":2an03c40 schrieb:
Dr.Dulle":2an03c40 schrieb:
lerne also den Sound den du magst zu erzeugen
und lerne den Sound den du erzeugst zu mögen

Cooles Statement, das ich sofort unterschreiben würde.

Also bleibt die Tele schön im Wohnzimmer hängen und ich spiele weiter Strat, Paula und ES.


Naja ganz so hatte ich es ja nicht gemeint ;-) ,
aber sich deinen Telesound erstmal zu Hause zu "erarbeiten"
kann durchaus auch ein Mittel sein.

Ich hab mein oben beschriebenenes Üben oft
Zuhause mit einem Kopfhörer + Preamp + Hall gemacht.


MMn ist ca 90% von solchen Fortschritten durch deine
Hände + Ohren + deine Kreativität beeinflußt.
Der Rest ist dann das Equipment......

Gruß
 
Hallo HanZZ,

ich habe als ungeübter Tele-Spieler, unter anderem mit der Neigung zu modernen Countrysounds, auch schon oft mit der Tele als solches und mit deren Sound gekämpft.
Habe es jetzt so einigermaßen im Griff, da ich den Stegpickup etwas gekippelt habe, auf der Seite der hohen Saiten also etwas niedriger eingestellt und ich setze einen Compressor ein, im Moment den FeldWaldUndWiesen-Boss(CS-3). Da läßt sich auch mit den Reglern Attack und Tone einiges ins rechte Licht rücken.
Das wäre vielleicht mal des Ausprobierens wert, ansonsten bin aber auch ich sehr gespannt auf Aussagen von erfahreneren Leuten, da mich dieses Thema, wie ich oben schrub, sehr beschäftigt.

Let's twäng !
 
Also mir hat Mitte der 80er Jahre mal ein Rick Vito grundlegendes Tele-Setting erklärt:

1. Seiten nicht unter 10-52
2. Saitenlage am Sattel (sic!) hoch
3. Pickups hochdrehen
4. Lautstärkeregelung leicht runterdrehen...
5. Und dann reinhauen....
 
@HanZZ

mir geht es ähnlich wie Dir HanZZ.

irgendwann mußte bei auch mal eine Tele her. Ich finde wirklich viele Telesounds geil die andere produzieren, mir selbst gelingt das irgendwie aber auch nicht zu meiner Zufriedenheit. Mit meinen Strats und Deans bin ich eigentlich ganz glücklich.

Bei mir allerdings ist mir zu wenig Schärfe im Ton. Hatte darüber hier auch schon mal einen Thread gestartet.

Aber das Equipment ist meist garnicht entscheident, der Spieler ist es. Für mich immer mal wieder interessant, wenn ein anderer Gitarrero über meine Anlage spielt. Klingt auch gleich anders.

Ein gutes Beispiel dafür ist Gregor Hilden. Der hat ja nun auf Youtube jede Menge unterschiedliche Setups, aber das was sein Spiel bzw. seinen Ton ausmacht ist immer da, ob ausgemachtes Vintageschätzchen oder Billigklampfe.
 
Moin,

ich hab ja immer so meine Phasen. Mal ist es die Strat,- mal die Paula-, mal die xyz-Phase. Im Moment ist die Tele dran.
Als ich vor ein paar Wochen mal wieder die Tele ausgegraben habe, hatte ich bei den ersten Proben ein ähnliches Problem wie Du. In einem Punkt sogar wahrscheinlich ein etwas grösseres, weil ich am Hals einen Humbucker betreibe, der Unterschied zwischen Steg und Hals ist also noch ein bisschen grösser.
Ich habe dann in den folgenden Wochen ein bisschen herumgespielt um den Sound in den Griff zu bekommen. Mein grösstes Problem war auch ein extrem scharfer Klang am Steg, bei Einstellung des Amps auf einen guten Steg-Sound mumpfte der Hals so vor sich hin.
Zunächst habe ich versucht den Volume Poti von 500K gegen 250k zu tauschen. Bei der nächsten Probe hatte ich den leisen Eindruck ich hätte irgendwie an Durchsetzungsvermögen verloren, die hohen Saiten klangen aber immer noch zu scharf. Also wieder zurück zu 500K Potis.
Eigentlich war ich mit dem Steg-Sound bei Akkordspiel und leichter Verzerrung ganz zufrieden, nur bei Single-Notes oder Arpeggios klang es mir zu scharf. Wenn ich den Tone-Regler ein wenig zurückgenommen habe klang das schon ganz ordentlich. Beim Umschalten auf den Hals mumpfte es aber wieder.
Meine Lösung für diese Problem bestand ganz einfach darin, den Toneregler für den Hals PU zu deaktivieren.
Also Akkordspiel mit Zerre, Steg PU und aufgedrehtem Tone Regler, Single Notes etc. mit Mitte oder Steg und heruntergeregeltem Tone, schmatzige Soli mit dem Hals HB ohne jeden Einfluss des Tone Reglers.
Seitdem bin ich ziemlich zufrieden.

Schöne Grüße,
Ralf
 
HanZZ":3vovi8be schrieb:
Den Bridge-PU allein zu spielen, ist wie Stecknadeln im Ohr, wenn man nicht das Tone-Poti runterregelt. Switcht man dann zum Hals-PU zurück, ist der fast schon dumpf.


HanZZ


Ich bin ja auch jemand, der mit so´nem Standard Tonepoti gut zurecht kommt und das durchaus auch sinnvoll einzusetzen findet. Eben um den Ton am Steg etwas abzumildern. Dabei drehe ich fast nie ganz zu, aber immer ein wenig. Mir gefällt die Textur, die der Ton dann bekommt.

Schaltet man nun zum Hals-PU um, so muss man halt wieder aufdrehen. So ist das nunmal, wenn es mumpft. Was man aber sehr gut probieren kann:

Zwei Prüfschnüre, ein paar billige Kondensatoren mit unterschiedlichen Werten und dann mal durchprobieren, was einem da zusagt. Vielleicht findest du einen Wert , der einen guten Kompromiss darstellt.

Die Lösung vom Ralf ist natürlich auch eine praktische Lösung, wenn ich das Tone-Poti am Hals eh nicht nutze!
 
Mhh, ich mag ja die Tele grundsätzlich sehr gern.
Und die, die ich privat in den letzten Jahren gespielt hab - Fender American Vintage 52 RI, Diego Bigsby Tele, Saint Blues Bluesmaster II, Saint Blues 61 South - waren alle vom Grundsound her unterschiedlich, funktionier(t)en aber an meinem Setup prima.
Also gleiche Ampeinstellung wie bei der SG, der Paula, oder der Strat, und alle tönen gut. Halt anders, aber eben alle mit einer Einstellung.
Ich spiele auch häufig mit den Fingern, ohne Picks, und reisse die Saiten da ziemlich deftig. Knallt, schneidet aber nicht.
Bei allen Teles hatte ich den Steg-PU immer recht hoch an den Saiten, und den Hals-PU gaanz weit unten. Und damit hats immer gepasst, egal ob normaler Tele-Neck-PU oder (wie bei der 61 South) P90 am Hals.
 
Moin,

ist vielleicht für dich noch nicht der Moment der Tele gekommen? Ich habe lange auf meinen Duesenberg Twäng gewartet, ca. 6 Monate. Danach war es unglaublich geil!!! Also abwarten und Blues trinken.

Ciao
Monkey
 
Hallo,
ich glaube daß man nicht so sehr versuchen sollte auf ner Tele dasselbe zu spielen wie auf den Strat-Style Gitarren.
Sondern eher einen Stil entwickeln der dem Klang entgegenkommt.
Die Eingebung kam mir erst spät, als ich zum ersten Mal mit einem anderen Gitarristen zusammen in ner Band spielte.
Da wars super zu entdecken wie Arpeggios, oder kurz mit den Fingern angerissene Fills, oder auch dicht am Steg von unten nach oben durchgezogene Akkorde klingen können.
Das kriegt man mit nem Tele-Stegpickup super hin.
Oder perkussive ,funkige Pattern, die trotz geringer Lautstärke gut zu hören sind.
Deshalb mein Tip,
nicht dasselbe wie auf der Strat spielen, denn dann hätte man die ja auch nehmen können, sondern mit der Tele halt im Tele-Style spielen lernen.
Ein paar Country-Licks kommen auch im Rock ganz gut.
Hoffe war mal nen Ansatz,
Grüße, Stefan
 
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