totales Waterloo im A/B-Test

...hm,

unser Leben besteht heutzutage aus so vielen Zweifeln, Kompromissbemühungen und Unsicherheiten. Ständig wird unser Gehirn mit bunten Eindrücken zugemüllt, die wir irgendwie verarbeiten und bewerten müssen. Ständiges Abwägen verhindert konsequente Zielführung.

Und jetzt soll man sich plötzlich auf seinen Urinstinkt beschränken und rein emotional Klang "in sich hinein lassen", um eine zielgerichtete Entscheidung zu treffen? Das funktioniert m.E. nur bei einem Kind oder vielleicht noch bei einem Esotheriker, möglicherweise auch bei einem Hamster.
 
Hallo Rolf,

gitarrenruebe schrieb:
erniecaster schrieb:
Ich habe einfach nur das Gefühl, dass sich hier eine Menge Aussagen, Meinungen und vermeintliches Wissen als Bullshit entpuppen. Meine auch.
Sollen wir als Konsequenz jetzt den Laden hier dicht machen?

Nein, natürlich nicht. Das Gegenteil ist der Fall.

Ich finde es viel wichtiger, sich dieser Dinge bewusst zu werden und zu versuchen, daraus Konsequenzen zu finden und dann auch zu ziehen. Welche das sind, kann ich jetzt beim besten Willen noch nicht sagen.

Ich erinnere nur daran, dass Woody ja vor kurzem auch festgestellt hat, dass nicht alles so einfach ist, wie es bei einem A/B-Test scheint. Vielleicht ist das ja auch totaler Quatsch.

Gruß

erniecaster
 
Ich sag´s mal so:
Wenn ich eine halbe Stunde auf meinem Line6 Zeug gedengelt hab und dann an den 2203 geh,
dann ist das natürlich eine andere Welt.
Eine Welt, die ich aber nicht mehr auf die Bühne bringen WILL.
Zu schwer.
Zu laut.
Klingt geil, ist aber nicht praktikabel ...
Ich hab lang gerungen, aber die Amps, die hier aus nostalgischen Gründen rumstehen,
die kommen in Kürze unter den Hammer:
2203 samt 4x12" und JTM45 mit 2x12" müssen leider gehen ... :drama:
Es bleiben nur noch die 1x12" Kisten.
Jaaa, ich weiß ... Blasphemie ... aber die Teile waren seit 3 Jahren nicht mehr draußen. Weg damit.
Wenn jemand Interesse hat ... ich mach am WE Bilder ...
 
tommy schrieb:
...hm,

Das funktioniert m.E. nur bei einem Kind oder vielleicht noch bei einem Esotheriker, möglicherweise auch bei einem Hamster.

Ok, da ich weder Esotheriker noch Kind bin, bekenn ich mich zum Hamster, der durchaus grds. in der Lage ist ausschließlich nach Gefühl zu entscheiden....

Schwierig wird es dann, wenn ich mir einen Tag Bedenkzeit gebe....dann lass ich andere mitreden...und dann wird`s schwierig. Genauso ist ein "Erwachsenenproblem"...das man Bauchentscheidungen zu hinterfragen beginnt, weil man das ja so gelernt hat.

Es gibt aber bei Instrumenten und Amps durchaus den Moment der entscheidet ob eine Sache geil oder ungeil ist...und das sind die ersten 5 Minuten...... ;-)
Im Verliebtsein ist es übrigens auch nicht anders. Unser Unterbewußtsein hat eine deutlich höhere Kompetenz als unser Bewußtsein....man sollte darauf hören!
 
Nochmal zum Verdeutlichen: in der konkreten Bandsituation ist es, vermute ich, kein großer Akt zu entscheiden, welche Klampfe nun besser passt, bei diesem Stück bei diesen Lautstärken in dieser Tonart.
Und hier stimme ich mit Ollie total überein, solche Entscheidungen trifft man am besten schnell und aus dem Bauch heraus.

Die Frage nach dem Besser muss in meinen Augen immer die Rückfrage aufwerfen "Besser wofür?"
Beim Gitarrenkauf weiß ich mittlerweile sehr genau, welche Situationen ich hardwareseitig gut bedienen kann, und was Lücken sind, die ich mit einem neuen Instrument abdecken will.

Viele Grüße,
woody
 
ollie schrieb:
Wenn Walter Recht hat, dann bringt Aufnehmen nix....
Dann agieren Ohren ausschließlich bedarfsgerecht. Jegliche Soundoptimierung ist dann den Bedürfnissen des Zuhörers geschuldet....

Wenn Woddy Recht hat, zählt nur der Kontext, wenn Groby Recht hat, dann ist der Kontext ein Symptom der Hilflosigkeit und Ernie sitzt dabei verzweifelt in der Ecke und traut seinen Ohren nicht mehr....

Wir gründen ein Gitarren-Psychologie Unterforum.....

Abgemacht! ;-)

Im Ernst - natürlich haben wir Erfahrungswerte und Parameter für das, was wir als Ton und Ergebnis erwarten. Darum verstehe ich auch Woodys Ansatz, bestimmtes Besteck für bestimmte Einsatzzwecke zu haben.

Worauf ich in Ernies Verzweiflung nur hinweisen wollte ist, dass keines unserer Sinnesorgane sich so stark den Verhältnissen anpassen kann, wie unser Ohr. Wir hören zwischen 5 und 120 db, zwischen Ping und Pinknoise. Und darin jeweils das, was für unser Gehirn im Moment relevant ist.
Es muss klar sein, dass dieses Gerät uns beim Versuch eines objektiven Vergleichs schon mal in die Irre führt, denn Objektivität, sprich feste hör - Parameter, stehen der Variabilität und damit der Hauptaufgabe unseres Gehörs diametral gegenüber.
 
erniecaster schrieb:
"Geh in einen Laden und such dir die am besten klingende Gitarre aus."

Ich für mich verfahre eher nach der Devise:

"Kauf Dir die Gitarre, die Du gerade größtmöglich haben willst!"

Das hat manchmal mit Klangverhalten oder Bespielbarkeit überhaupt nichts zu tun.
 

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