Was ist eigentich Mastering und was passiert da genau?

A

Anonymous

Guest
Servus,

an die Recording Profis... was ist eigentlich das sogenannte Mastering und was passiert da genau?

Werden beim "Mastering" die ganzen einzelnen Spuren zu einer Stereo Spur zusammengemischt, oder greift "Mastering" direkt auf die Stereo Spur zu und verändert diese nochmal?

Grüße
Chris
 
Zweiteres. (ersteres nennt man "Summing")

Knapp formuliert, beim Mastering wird das gesamte Stück nochmal in Dynamik und Sound bearbeitet.

Das wird sicher gleich noch jemand in epischer Breite darlegen.

^^


r
 
@pfälzer Danke für deine Antwort.

@Riddik...

na Pfälzer schrub doch, Mastering erst nützlich seit dem ganzen Digitalscheiß. Kasette und Vinyl sind ja analog. Und wenn du ewig lange MP3's hörst und dann mal wieder eine LP wirste den unterschied gewaltig merken...
 
Pfaelzer schrieb:
hieß übrigens Kramer :cool: ).


Wieso "hieß" ? Hab ich sein Ableben verpasst? Moment - nö , Wikipedia weiss davon auch nix.

Aber war der Herr Hendrix (der ist schon verstorben) nich eh einer von den Rabauken gewesen, die die Leistunsfähigkeit von Röhrenverstärkern ungebührlich überzogen haben, weil sie "lauter" wollten? Der tät sicher auch heute noch mehr wie 0 dB haben wollen ...


r
 
Hallo!

Pfaelzer schrieb:
Ursprung des Masterings ist die oft unbefriedigende und fehlerhafte Digitalisierung analoger Mixe (vor Einführung der CD als digitales Verkaufsmedium gab es faktisch KEIN Mastering).

Nicht verstanden.

Wenn ich digital aufnehme und mische, brauche ich also nicht mehr mastern?

Aber es wird doch noch gemacht?

Gruß

e.
 
Einspruch euer Ehren!!!


Ich geb dir Brief und Siegel, daß du jeden noch so perfekten digitalen Mix mit diversen hochpreisigen und höchstpreisigen analogen Kompressordingern, ob Multiband oder nicht... keine Ahnung, aber mit guten Drähren oder Röhren oder so... (ich glaub du weisst was ich meine, @pfälzer) gesamtklanglich immer noch optimieren kannst, daß es dann wiederum digitalisiert auf der CD wiederum um einiges besser klingt als der rein digitale Mix vorher war.
 
Chris_1981 schrieb:
Kasette und Vinyl sind ja analog. Und wenn du ewig lange MP3's hörst und dann mal wieder eine LP wirste den unterschied gewaltig merken...
Das ist so generell gesagt aber auch Blödsinn. Das ist ein Gerücht was dadurch entstand, das jeder ohne Ahnung, Musik aus jeglichen Quellen in x verschiedene Formate und mit x verschiedene Einstellungen der Kodierung digitalisiert hat. Oftmals ist das Zeug dann auch über Tauschbörsen illegal verteilt worden und jeder dritte hat die Datei dann wieder aus irgendwelchen gründen bearbeitet oder neu enkodiert. Ein anderes Problem ist ansonsten eben auch der "Loudness-War", so dass durch die aktuellen und tot-komprimierten Produktionen ebenfalls der Eindruck entstehen kann, es läge am Format...

Digitale Formate sind nicht ganz allgemein automatisch Mist. Ganz im Gegenteil. Digitale Dateien können sogar deutlich besser sein als jede LP. Das ist alles eine Frage wie der Song und die Datei produziert wurde.
 
iirc ging es beim Mastern erstmal um die Anpassung der Aufnahmen an die Speichermedien.
Bei heftigen Basspegeln sprangen z.B. bei Schalplatten die Nadeln gern aus der Rille und die Rillen wurden sehr breit,
was wenig Spielzeit zur Folge hatte,
also wurden nach der RIAA-Kurve die Aufnahmen im Bassbereich begrenzt (was dann im Abspielgerät wieder rückgängig gemacht wird).
Weiter musste man Aufnahmen im Pegel vereinheitlichen, je nachdem, wie laut die Master-Tapes der einzelnen Stückwe waren, nicht, dass man von Stück zu Stück aufspringen und am Gerät die Lautstärke regeln musste (früher nix Fernbedienung), und Pausen mussten von geeigneter Länge zwischen die Stücke geschnitten werden.
Es ging also darum, aus ein paar Rollen Tonband mit Musikstücken eine zusammenhängende Seite einer Schallplatte zu machen.

Auch bei CD-Produktionen geht es in erster Linie darum, aus einem Haufen disparater Stücke ein zusammenhängendes Master zu machen, das dann vervielfältigt werden kann.

Zwischenzeitlich ist dann aber Menschen aufgefallen, dass man, wenn man ohnehin mit EQs rumfummelt, um Anpassungen für die jeweiligen Medien zu machen,
dann auch noch ein bisschen am Mix herumfuhrwerken kann.
Limiter waren auch erstmal dazu da, Clipping zu vermeiden,
allerdings kann man sie auch prima dazu verwenden, Stücke laut zu machen, und fallen dann im Radio mehr auf, weil, mehr ist mehr.

Das hat dann irgendwann ein Eigenleben entwickelt,
und so wird Mastering mehr und mehr als Brickwall-Limiting und Excitement-Gelegenheit gesehen,
als als das, worum es mal ging:
Die fertigen Mixe bestmöglich auf dem jeweiligen Medium zu repräsentieren.

Viele Grüße,
woody
 
Raptor schrieb:
rmate sind nicht ganz allgemein automatisch Mist. Ganz im Gegenteil. Digitale Dateien können sogar deutlich besser sein als jede LP. Das ist alles eine Frage wie der Song und die Datei produziert wurde.

Einspruch euer Ehren. Meine MP3's sind ausschließlich von meinen Original CD's mit variabler Bitrate gerippte MP3's die im Schnitt zwischen 300 und 500 kbit Bitrate laufen. Das sollte schon einigermaßen hochwertig sein.

Und selbst wenn... lege ich ein und das Selbe Album: Pink Floyd Wish you Where here als CD und als LP ein, schwöre cih auf jeden Blindvergleich ich erkenn die LP... :p .. ok selbst wenn ich mir das knistern wegdenke.

Und das obwohl ich kein Hi-Fi-Fetischist bin sondern das ganz über einen 30 Jahre alten Verstärker nebst Aldi Boxen laufen lassen. Einzig der Plattenspieler hat eine gewisse Qualität.

Und das war jetzt alles Off-Topic .. :) ...
 
Chris_1981 schrieb:
Einspruch euer Ehren. Meine MP3's sind ausschließlich von meinen Original CD's mit variabler Bitrate gerippte MP3's die im Schnitt zwischen 300 und 500 kbit Bitrate laufen. Das sollte schon einigermaßen hochwertig sein.
Dann kannst du immer noch nen schlechten Encoder benutzt haben, oder nen guten, oder irgendeine der vielen anderen Einstellungen falsch gesetzt haben. Es gibt da weit mehr Parameter zu beachten als nur die Bitrate. Auch beim abspielen selbst sind es wieder jede Menge Faktoren. Nicht jede Software und jeder Codec dekodiert gleich.
Chris_1981 schrieb:
Und selbst wenn... lege ich ein und das Selbe Album: Pink Floyd Wish you Where here als CD und als LP ein, schwöre cih auf jeden Blindvergleich ich erkenn die LP... :p .. ok selbst wenn ich mir das knistern wegdenke.
Wir reden hier ja nicht vom Vergleich CD zu LP. Und klar, man kann selbstverständlich Unterschiede hören, eben weil jede Menge Faktoren da eine Rolle spielen. Das hat aber nicht allgemein was mit der Qualität zu tun.
 
Pfaelzer schrieb:
Das hat zwar mit dem ursprünglichen Mastering wenig zu tun...und ich kann kaum noch Radio hören, weil ich dieses blöde analytische Gehör nicht ausschalten kann und inzwischen bei vielen Popproduktionen technische Fehler höre, die ich zu SAE-Zeiten nicht als praktische Diplomarbeit hätte durchgehen lassen...aber das mag dem geneigten Konsumenten egal sein (und es war ihm wahrscheinlich schon immer egal).

Was im Radio vor dem Senden mit Musikdaten noch alles passiert,
das mag man sich auch alles nicht vorstellen.
Erneutes Brickwall-limiting, Phasenschweiereien,
und in welchen Dateiformaten die meiste Musik im Sender vorliegt, will man, glaube ich auch nicht wissen.
Clear Channel in den USA hat seine kompletten datenbanken in MP2 (yep!), wenn ich mich recht erinnere.


Pfaelzer schrieb:
Die Realität ist, dass man alleine durch die technische Seite eine Klangverbesserung erhält, da die Fehlermorrektur einer Mastering-DAW wesentlich besser und natürlicher arbeitet als das Ding in eurem CD-Spieler...und das halt ein Hardware-Dither aesentlich bssere Ergebnisse erzielt als der Algo im Kuhstall.
:wtf:

Jetzt bin ich neugierig.
Lesetipps?
KSM?


Viele Grüße,
woody
 
Hmm,

Ich finde Mastering wird auf Kosten des "Mühegebens" beim Aufnehmen überschätzt ... Auspegeln, Mikrophonierung, Probeaufnahmen durchhören und vergleichen

- Alles was man nachträglich korrigieren kann, sollte man von vorne herein versuchen besser zu machen ... ach

- Presets von irgendwelchen Plugins ersetzen nicht das Hinhören

- Wer´s vorne vergeigt, holt´s hinten nicht mehr raus

Oder kurz - Shit in - Shit out ...

Scheisse kann man nicht polieren - auch nicht mit Mastering ...
 
Aber lieber Heiko,

davon reden wir hier doch gar nicht,

ich hab das so verstanden, mit dem Mastering, wenns schon sehr gut ist, kann man ES noch a bisserl auf die jeweiligen Medien, sprich CD, mp3 optimieren. Und ja sicher ist das alles auch absolut subjektiv, der eine findet mehr Druck untenrum gut, der andere steht mehr auf cup D oder größer, und ein dritter hätte ES gerne ganz schlank und blass.
Manchmal fordert die Musik auch Ihren Teil, und ne Rockscheibe wird anders gemastert als Fusion oder Akkustikgeschrammel.

Ich für meinen Teil habe unendlichen Respkt vor einem guten und gut ausgestattem (mit Ohren und Equipment) Masteringengineer. Und wer anfängt sich ein wenig mit diesem Thema schlau zu machen, wird feststellen, uih.... ein weites Feld, ne da üb ich lieber Gitarre!!!! und geb dem Magier, denn solch Leute haben irgendwie schon diesen Titel verdient, mein Geld auf daß er das Schmuckwerk noch ein wenig poliere... Punkt
 
... Ja, das war nicht Thema ... Ich denke halt das man - gerade im Hobbybereich - immer auf die Basics hinweisen sollte - da hätte ich mir viele Lehrstunden erspart ...
 
Pfaelzer schrieb:
Woody schrieb:
Jetzt bin ich neugierig.
Lesetipps?
KSM?
Für ein KSM bin gerade zu faul...google dich mal mit "Sonic Solutions" bzw. "Sonic System" durch...das war/ist die Standardumgebung für Mastering.
Da gibt es bestimmt Testberichte mit Messprotokollen etc.

p

Die Software nutzt doch auch den Izotope Mbit+ Dither! Keine Ahnung, ob jemand dann noch mit Hardware dithered.

Das Software Dingens gibt es grundsätzlich auch woanders...

P.S: Übrigens habe ich im Netz mit Dither mal eine Blindtest gemacht und ich habe den Algorithmus tatsächlich als am angenehmsten/besten Empfunden. Das ist jedoch soviel Psychoakustik, dass ich da nix quantifizieren konnte.

http://www.24-96.net/dither/blind_shootout.htm
P.S. Das Quantisierungsrauschen ist hier natürlich absichtlich im hörbaren bereich.. man muss die Lautstärke soweit runterdrehen, dass es gerade noch so hörbar wird. Was einem dabei klar wird....

Der ganze High-Tech Kram ist heute für 99% der Musikhörer für die Katz´...höhö..die 13. Obertonreihe par Excellence quasi. Bei jedem Radiosender , auch Klassik, ist die Frage der verwendeten Technik für den Otto-Normal vollkommen nebensächlich, weil man die Qualität der verwendeten Technik nicht "entschlüsseln" kann... Bei den Kollegas, die Dance-Trax über ihren Handy-Lautsprecher hören, bin ich immer ganz fasziniert. Was man haben muss , um die zu erreichen, muss eine ganz spezielle Art der Kommunikation sein.
 
Hi Pfaelzer,

sehr interessant! das was Du erklärt hast, war mir so auch nicht klar. Auch ich war der Meinung, dass Mastering ein Bestandteil der Musikproduktion der Vinyl-Ära ist. Mein Wissen beschränkt sich darauf, dass man heute größtmögliche Lautheit erzeugt und dass alle Signale gleich laut hörbar sind. So wird das zumindest in der Popularmusik gemacht. In der Klassikproduktion ( Orchester ) wird gänzlich auf diese Art Mastering verzichtet, da es hier um Dynamik geht.
Ich persönlich arbeite Lowbugdet, ich habe keine externen zusätzlichen Limiter oder Kompressoren oder Ähnliches. Ich versuche lediglich jeweils saubere brauchbare Signale zu erzeugen und diese dann im Verhältnis abzumischen. Ich habe oft die Stereosumme durch Wavelab gejagt, irgendwie fand ich die Resultate immer zu künstlich, obwohl ich "weniger ist mehr" gefahren bin. Wavelab mag auch vielleicht nicht die Lösung sein, sicher bin ich auch nicht der Masterkönig.

Beste Grüße
 
Beim Thema Mastering bin ich mittlerweile raus
:-D

Wird doch eh jede Woche eine andere Sau durch's Dorf getrieben.

Auch für mich war MAstering eigentlich immer die Optimierung einer Mischung für die digitale Überspielung im Presswerk, mit der Möglichkeit der dezenten Klanganpassung.
Was musste man aber in den letzten Jahren nicht alles über sich erghen lassen, abgesehen vom Loudness War.
Erst musste alles Multiband sein.
Dann kamen die phasenlinearen EQs.
Dann analoge Summierung.
Dann "Komm wir mastern jetzt in Gruppen: die Drums separat, die Gitarren separat, die Vocals kriegen auch ein eigenens MAstering... und dann pappen wir wieder alles zusammen..."
Ganz schlimm auch die Beiträge zum Thema in "Fach"zeitschriften die meist so Begriffe wie Sound und Recording im Namen führen.
 
Mit den Sachen bin ich mittlerweile auch überfordert bzw habe ich keine Lust mehr mich damit noch groß zu beschäftigen. Ich nehme die Musik so auf, wie sie mir gefällt und verarbeite sie dann auch so, wie ich es für richtig halte. Vor allem finde ich es auch komisch, sich dabei nach einem gewissen Trend zu richten, statt zu versuchen, seine eigene Linie zu finden. Außerdem hat man meiner Meinung nach mit ein bisschen Erfahren auch das Zeug dazu, selber zu erkennen, welche Methoden die besten für die eigenen Klänge sind. Das ist halt auch Geschmacksache.
 
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