iirc ging es beim Mastern erstmal um die Anpassung der Aufnahmen an die Speichermedien.
Bei heftigen Basspegeln sprangen z.B. bei Schalplatten die Nadeln gern aus der Rille und die Rillen wurden sehr breit,
was wenig Spielzeit zur Folge hatte,
also wurden nach der RIAA-Kurve die Aufnahmen im Bassbereich begrenzt (was dann im Abspielgerät wieder rückgängig gemacht wird).
Weiter musste man Aufnahmen im Pegel vereinheitlichen, je nachdem, wie laut die Master-Tapes der einzelnen Stückwe waren, nicht, dass man von Stück zu Stück aufspringen und am Gerät die Lautstärke regeln musste (früher nix Fernbedienung), und Pausen mussten von geeigneter Länge zwischen die Stücke geschnitten werden.
Es ging also darum, aus ein paar Rollen Tonband mit Musikstücken eine zusammenhängende Seite einer Schallplatte zu machen.
Auch bei CD-Produktionen geht es in erster Linie darum, aus einem Haufen disparater Stücke ein zusammenhängendes Master zu machen, das dann vervielfältigt werden kann.
Zwischenzeitlich ist dann aber Menschen aufgefallen, dass man, wenn man ohnehin mit EQs rumfummelt, um Anpassungen für die jeweiligen Medien zu machen,
dann auch noch ein bisschen am Mix herumfuhrwerken kann.
Limiter waren auch erstmal dazu da, Clipping zu vermeiden,
allerdings kann man sie auch prima dazu verwenden, Stücke laut zu machen, und fallen dann im Radio mehr auf, weil, mehr ist mehr.
Das hat dann irgendwann ein Eigenleben entwickelt,
und so wird Mastering mehr und mehr als Brickwall-Limiting und Excitement-Gelegenheit gesehen,
als als das, worum es mal ging:
Die fertigen Mixe bestmöglich auf dem jeweiligen Medium zu repräsentieren.
Viele Grüße,
woody