Wie ersetze ich einen Bassisten?

Also mit dem Looper hatte ich mir auch überlegt. Aber dann kann ich mir gleich ein Backing am PC erstellen u. mit dem iPod auf die Bühne gehen.
genau das wollte ich nicht. Das ist mir zu starr.
 
arni schrieb:
Ich frage mich warum es noch nicht ein Gerät gibt wie den Vocalisten, nur statt zweite Stimmen eben einen Bass.
Na ganz einfach: Weil das Ziel-Publikum für ein solches Gerät verschwindend gering sein dürfte, und somit Entwicklungs- und Vetriebs-Kosten ins keinem wirtschaftlich sinnvollen Verhältnis zum Gewinn stehen würden.

Davon abgesehen ist eine Chord-Erkennung nicht grundsätzlich zuverlässig machbar. Wenn da bei einer 2. oder 3. Stimme (die dann meist auch nur im Refrain mal zum Einsatz kommt) stellenweise schiefe Töne generiert werden, ist das wohl eher zu verkraften als bei einem ständig mitspielenden Bass. Versagt hier die Erkennung aufgrund zB "jazziger" Chords, kann man gleich abbrechen.

Produzier dir die Läufe am Rechner vor oder benutz Plugins für eine Begleit-Automatik, uns feuer diese dann mit einem Midi-Pedal ab. Ableton Live wäre für sowas zum Beispiel bestens geeignet oder Band-in-a-Box.
 
Moin!

Ich werkele die letzten Monate ja auch an so einem unplugged-Ding rum und kann dir sagen, was ich probiert und wieder verworfen habe...

Zunächst habe ich auf den RC-3-Looper gesetzt, das ist geil, wenn man sich damit beschäftigt und wenn man es drauf hat. Bei mir endete es mit von mir eingespielten Basslinien zum Klick und irgendwann merkte ich, dass das praktisch Playbacks sind und das war mir dann zu doof (siehe oben das Modern-Talking-Foto ;-)). Den Looper nehme ich also nur noch für den Anfang von Wanted Dead Or Alive, um diesen fetten Orgel/Bass/Digde-Sound unter das Intro zu legen.

Bass: Dann habe ich meinen Bass neben mich gestellt, die drei hohen Saiten mit einem Tuch "gemutet" und entsprechend die Tiefe E angeschlagen, wenn es (für ein Solo) passte. Mit Kapo sogar wechselnde Tonarten! :-D ;-) Funktioniert! Ist aber hoher Aufwand und nur für Passagen geeignet.

Dann habe ich mit Octavern experimentiert, um die Gitarre einfach dicker zu machen. Fazit: Nur der Hog kann das einigermaßen, war mir zu teuer. OC-3 und alles in der Preisklasse kannst du vergessen, mehr Matsch als Nutzen.

JETZT setze ich viel mehr auf Percussion und lasse den Bass einfach weg. Dazu habe ich den Single Shaker sowie den Triple Jingle von Beatnicker sowie den Logarhythm. Das bringt "Schwung" in die Songs ohne viel Stress.

Dem Publikum ist das alles übrigens sauegal - gerade die "einfachen" Typen (bevorzugt Engländer ;-) ) mit Gitarre und gut kommen da total an. Konnte letzten Monat ja mit Matt Woosey spielen und das ist einfach nur Hammer, was einer mit Gesang und Gitarre machen kann. Von daher glaube ich mittlerweile an "Weniger ist mehr." :) Gerade das Musikergelaber, das wir ja für wichtig halten, versteht das Publikum schlicht null. Letzten Monat spielte so ein Acoustic-Duo auf 'nem Stadtfest und schon der Soundcheck war einigermaßen unüberzeugend, da erzählt der eine Gitarrist dem Publikum dann original von der "Röhre", die in seiner Gitarre verbaut sei und das die aufwärmen müsse (glaube bei Takas gibts da so ein paar Kaltröhrenmodelle, auch egal)... Das Publikum hat echt obernull verstanden, was er da gelabert hat. Dann kam gleich der nächste und laberte von seinen "Pedalen", die er treten könne und dann mache der "Sound weiter" - äh, ja... Auch wenn "Pedale" für uns im aktiven Wortschatz fest verankert ist - Normalos wissen ober gar nicht, was das sein soll... Fazit: Weniger labern, mehr Songs! ;-)

Grüße!
o:dee
 
o:dee schrieb:
Dem Publikum ist das alles übrigens sauegal -
o:dee

Ich glaube, dies ist ein weiser Satz! Die Leute wollen einen mitreissenden Vortrag - mit Schmackes sozusagen. Ob du die Originaltonart singst, das Arrangement das die Stones 1973 in Buxtehude gespielt haben, goldene Kabel oder n Schlüpper aus Naturlatex... all das interessiert niemand! Mitreissend, leidenschaftlich und mit viel Spass muss es vorgetragen sein, dann fragt auch niemand nach dem fehlenden Bass.

Little less conversation - more action please! :)
 
Al schrieb:
o:dee schrieb:
Dem Publikum ist das alles übrigens sauegal -
o:dee

Ich glaube, dies ist ein weiser Satz! Die Leute wollen einen mitreissenden Vortrag - mit Schmackes sozusagen. Ob du die Originaltonart singst, das Arrangement das die Stones 1973 in Buxtehude gespielt haben, goldene Kabel oder n Schlüpper aus Naturlatex... all das interessiert niemand! Mitreissend, leidenschaftlich und mit viel Spass muss es vorgetragen sein, dann fragt auch niemand nach dem fehlenden Bass.

Little less conversation - more action please! :)

Hi,

hast Du ne Ahnung.....der Gitarristen-Polizei (eine Spezial-Einheit der Musiker-Polizei) ist das nun ganz und gar nicht egal.....lass Dich von denen bloss nicht erwischen...wenn Du da lediglich mitreissend, leidenschaftlich und mit viel Spass was vortraegst und nicht die politisch korrekte Bestzung oder das politisch korrekte Equipment verwendest...

Gruss
Der Nominator
 
Nominator schrieb:
Al schrieb:
o:dee schrieb:
Dem Publikum ist das alles übrigens sauegal -
o:dee

Ich glaube, dies ist ein weiser Satz! Die Leute wollen einen mitreissenden Vortrag - mit Schmackes sozusagen. Ob du die Originaltonart singst, das Arrangement das die Stones 1973 in Buxtehude gespielt haben, goldene Kabel oder n Schlüpper aus Naturlatex... all das interessiert niemand! Mitreissend, leidenschaftlich und mit viel Spass muss es vorgetragen sein, dann fragt auch niemand nach dem fehlenden Bass.

Little less conversation - more action please! :)

Hi,

hast Du ne Ahnung.....der Gitarristen-Polizei (eine Spezial-Einheit der Musiker-Polizei) ist das nun ganz und gar nicht egal.....lass Dich von denen bloss nicht erwischen...wenn Du da lediglich mitreissend, leidenschaftlich und mit viel Spass was vortraegst und nicht die politisch korrekte Bestzung oder das politisch korrekte Equipment verwendest...

Gruss
Der Nominator

Haha, sind das die Typen die Samstag abend mit verschränkten Armen und stierem Blick vor der Bühne stehen, statt selber Gigs zu spielen? ;-)
 
Al schrieb:
Haha, sind das die Typen die Samstag abend mit verschränkten Armen und stierem Blick vor der Bühne stehen, statt selber Gigs zu spielen? ;-)
Die tauchen überall auf und heißen "Statler" und "Waldorf".
 
Unser Unplugged-Projekt ist ja seit diesem Jahr vom Duo zum Trio angewachsen. Ein Percussion-Spieler ist dazugekommen. Das gibt schon mal Groove.

Aber: wenn ich an der E-Gitarre soliere, fehlt ein Bass. Punkt. Ich wüsste nicht, durch was das kompensiert werden könnte.

Aber: ich bin da Sologitarrist. Ob das Publikum genau so denkt, wage ich zu bezweifeln.

Bassisten sind durch nichts zu ersetzen. Ich zB habe bei Songs gar kein Problem damit, wenn ein Schlagzeug erst in der zweiten Strophe einsetzt. Aber ein Song mit Drums und ohne Bass ... das geht für mich überhaupt nicht. Ist grundsätzlich so. Sobald ich so einen Songbeginn höre, höre ich nur noch da drauf, wann - endlich - der Bass einsetzt.
 
muelrich schrieb:
Bassisten sind durch nichts zu ersetzen. Ich zB habe bei Songs gar kein Problem damit, wenn ein Schlagzeug erst in der zweiten Strophe einsetzt. Aber ein Song mit Drums und ohne Bass ... das geht für mich überhaupt nicht. Ist grundsätzlich so. Sobald ich so einen Songbeginn höre, höre ich nur noch da drauf, wann - endlich - der Bass einsetzt.

Das ist echt interessant, ich habe neulich auch über das Thema Minimalbesetzung, bei der ich mich noch wohlfühle, nachgedacht. Bei mir ist es das Schlagzeug, ich finde es sehr viel inspirierender mit einem Schlagzeuger zu jammen als mit einem Gitarristen oder Bassisten. Aber vielleicht liegt es ja daran, dass du schon lange Bass spielst und ich mal ein Jahrzehnt am Schlagzeug verbracht habe ;-)
 
Rat Tomago schrieb:
Bei mir ist es das Schlagzeug, ich finde es sehr viel inspirierender mit einem Schlagzeuger zu jammen als mit einem Gitarristen oder Bassisten.

Also, Kontext 1: Das Hören

Ich kenne Duos Gitarre/Bass, wie zB Susan und Martin Weinert oder Stoppok mit Worthy. Das ist alles ganz fein. Duos Gitarre/Drums ? Nein Danke.

Kontext 2: das Spielen

Wenn wir im Trio spielen, dann spiele ich ja diverse Sachen. Ok, Bass lassen wir jetzt mal in der Diskussion weg, dann ist ja einer da. Solange ich Akustik- oder Baritongitarre spiele, ist die Besetzung g-g-perc ok. Hab ich aber die E-Gitarre am Start UND ich soliere, dann fehlt mir der Bums untenrum. Vielleicht, gar nicht mal, weil ich selber Bass spiele, sondern weil ich früher schon als E-Gitarrist im Trio-Kontext unterwegs war und es gewohnt war, dass beim Solo die beiden Rhythmiker ne Schaufel oben drauf legen ...
Solieren ohne Bass ist wie Sex ohne Ab....... :oops:
 
muelrich schrieb:
Hab ich aber die E-Gitarre am Start UND ich soliere, dann fehlt mir der Bums untenrum. Vielleicht, gar nicht mal, weil ich selber Bass spiele, sondern weil ich früher schon als E-Gitarrist im Trio-Kontext unterwegs war und es gewohnt war, dass beim Solo die beiden Rhythmiker ne Schaufel oben drauf legen ...
Solieren ohne Bass ist wie Sex ohne Ab....... :oops:
Uli, das geht mMn wunderbar.
Mach ich seit Jahren unregelmäßig, Duopartner spielt akustische, ich entweder auch oder elektrisch.
Ausschlaggebend ist da mMn, dass man dann anders spielen muss!
Und zwar auf der Akustischen, aber auch auf der Elektrischen.
Nicht gniedeln, sondern eher "flächig" spielen, dann klappts auch ohne Bass.
 
gitarrenruebe schrieb:
Uli, das geht mMn wunderbar....
Ausschlaggebend ist da mMn, dass man dann anders spielen muss!
...
Nicht gniedeln ...

Rolf, wenn Du wüsstest, wie sich mein Spiel seit der Wildenburgsession geändert hat ;-)

Auf der akustischen finde ich das auch nicht problematisch. Auf der E-Gitarre schon eher.
Wenn man einmal einen Kontrabass am Start hatte ist ohne halt im Frequenzspektrum irgendwie unvollständig.

Mucke ohne Bass ist wie Sex mit Gummi. Es geht, es macht aber nur halb so viel Spaß :oops:
 
muelrich schrieb:
gitarrenruebe schrieb:
Uli, das geht mMn wunderbar....
Ausschlaggebend ist da mMn, dass man dann anders spielen muss!
...
Nicht gniedeln ...

Rolf, wenn Du wüsstest, wie sich mein Spiel seit der Wildenburgsession geändert hat ;-)

Auf der akustischen finde ich das auch nicht problematisch. Auf der E-Gitarre schon eher.
Wenn man einmal einen Kontrabass am Start hatte ist ohne halt im Frequenzspektrum irgendwie unvollständig.

Mucke ohne Bass ist wie Sex mit Gummi. Es geht, es macht aber nur halb so viel Spaß :oops:

Moin Uli,

sehe ich genauso - meine kleine Coverband ist ja Cajon, Bass + Gesang + Akustikgitarre, also ein Trio ... der Klopfer singt noch feine Backings.

Das ist für mich auch das Minimum.

Vorstellen könnte ich mir ansonsten noch 2 x Gitarre, 2 x Gesang .. der Klassiker wenn eine Rockband ihre CD beim Saturn zur Autogrammstunde präsentiert :)

Aber die Fragestellung hier war ja die "onemanshow!" - und da würde ich mich eben nicht verbiegen, sondern einfach rocken mit Gesang und Wandergitarre und auf Solos verzichten - braucht imho eh kein Mensch :) Wenn man das nicht kann oder will, sollte man sich mit anderen Leuten zusammentun und eine Band gründen.
 
Al schrieb:
einfach rocken mit Gesang und Wandergitarre und auf Solos verzichten - braucht imho eh kein Mensch :) ...

Ähm, ein Freund von mir (Forumsmitglied) sagt immer: Gesang ist das notwendige Übel zwischen zwei Soli ...... :shock:
 
Al schrieb:
Spielt dein Freund viele Gigs
JA
Al schrieb:
und sind da auch Leute anwesend,
JA
Al schrieb:
die dann tanzen und so? ;)
JA

und auch wenn er das so sagt, heißt das ja noch lange nicht, dass die Mucke klingt wie Joe Satriani ;-)

Aber da ist schon in jedem Song kraftvolle Gitarrenarbeit zu hören ....
2 Gitarren - no keyboards - no problems LOL
 
Ja, klar - so Bemerkungen sehe ich auch humorvoll - ich geh ja nicht zum Lachen in den Keller :) Meine Erfahrung ist nun mal, dass Gitarrensolos am meisten dem Freude machen, der sie spielt - hier und da mal ein knackiges Solo, das ist was feines.
 
Nach meinem Geschmack ist ein Bass vieeeeeeeeeeeeel wichtiger für einen Song als ein Gitarrensolo. Ohne Bass fehlt das Gefühl, die Seele, der Groove im Song. Ohne Gitarrensolo fehlt nichts.
Für mich würde ein Gitarrensolo pro Konzert und Gitarristen reichen - 2 Minuten, in denen der Gitarrist zeigen darf, was er kann. Die Zuschauer können ja bei Bedarf in der Zeit zur Toilette gehen.

Der Bass ist für die Seele des Songs wichtig - das Solo nur für die Seele des Solisten.
 
uwich schrieb:
Der Bass ist für die Seele des Songs wichtig

Da hast Du vollkommen Recht.

uwich schrieb:
- das Solo nur für die Seele des Solisten.

Da hast Du keinen blassen Schimmer, welche Emotionen sich in einem Solo ausdrücken lassen. Geh mal ordentliche Musik hören ! :shock:

BTW: wenn Du wirklich Recht hättest, gabe es nur Arien und Opern, aber keine Violinkonzerte :roll:
... und Jazz hätte keine Existenzberechtigung ...
... und Gov't Mule Konzerte wären nach 20 Minuten zu Ende ;-)
 
Ich hab seit letzter Woche ein Projekt am Start mit Key/Voc, A-Guit/Sax/Voc (ich) und Sängerin.
Der kEybOarder kann den Bass perfekt spielen und dabei noch ein kleines Orgelsolo rausschiessen.
Die Akustische spiele ich sehr Perkussiv um noch mehr Groove reinzubringen. Bei lounchigen Sachen spiel ich dann Tenorsax (wir haben eine Lounchige "I will survive" Version spontan am Gig kreiert die richtg genial war - kleine Reharmonisationen und Tenorsax bei chilligem Tempo).

So lässt sich zu dritt in jedem Fall wunderbar Musik machen!

So ich geh wieder an den Strand :)

Lg
Auge
 
muelrich schrieb:
uwich schrieb:
- das Solo nur für die Seele des Solisten.

Da hast Du keinen blassen Schimmer, welche Emotionen sich in einem Solo ausdrücken lassen. Geh mal ordentliche Musik hören ! :shock:

quote]

Du hast Recht, es war etwas provokant geschrieben und unter dem Eindruck dutzender Session, die von penetrant herumdudelnden 'Solisten kaputtgedudelt wurden.
Ich kenne einige Solos, die mich sehr berühr(t)en - dies ist aber eher selten.
Als Gitarrist soll ich in meiner Rockband in jeden Song ein Solo reinhauen und will es selber gar nicht (da es oft so klingt wie "reingehauen"). Aber egal, hier geht es um den Bassersatz.

Zum Off-Topic: Seit einigen Wochen spiele ich jetzt in einer Jazzcombo mit als Bassist. Vorher spielte der Organist den Bass mit seiner Fußmaschine. Alle fanden den Sound und den Groove viel besser mit Bassgitarre - selbst der Organist, der sicherlich in einer viel viel höheren Liga spielt als ich.
Der Bass war also retrospektiv doch nicht durch irgendetwas zu ersetzen - wenn, dann nur als Kompromiß
 
uwich schrieb:
Du hast Recht, es war etwas provokant geschrieben und unter dem Eindruck dutzender Session, die von penetrant herumdudelnden 'Solisten kaputtgedudelt wurden.

GsD ... ich dachte schon was schlimmes von Dir. HAHA.
Und ja, Du hast Recht. Sessiongedudel kann nervig sein. Die meisten Sessions haben aber auch wenig mit Musik zu tun. Das ist eher (besonders am ersten Sessiontag, egal welche Sessions ich jetzt meine) so ein kollektives Abspritzen ..... :oops:

Und seien wir doch mal ehrlich:
Ein Drummer ist durch nix zuersetzen, ein Bassist ebensowenig, die geschmackvolle Rhythmusgitarre nicht, und hier und da ein gefühlvolles Solo auch nicht ...
Nur keyboards ...... :shock: :evil: ;-)
 

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