Wie genau stimmt Ihr Eure Gitarre?

kiroy

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Hallo zusammen!

Ein Test über Stimmgeräte lässt mich nun an meiner bisherigen Praxis zweifeln.

Ich benutze normalerweise ein besonders billiges (15 Euro-) Stimmgerät und habe mir bisher eigentlich nicht so besonders viel Mühe gegeben, meine Gitarre so richtig 100%ig genau zu stimmen.
1. weil das sowieso niemand hört, wenn da mal ein paar Cent daneben liegen,
2. weil (m.M.n.) schon der unterschiedlich starke Druck der Finger ja wieder ein paar Cent mehr oder weniger ergeben (schon die Tatsache, ob ich den Arm an den Git.-Hals lege, ergibt ja einige Cent mehr),
3. weil ich meine 12-saitige Gitarre schon immer absichtlich etwas verstimme (also das Pärchen immer ein paar Cent auseinander), weil es dann viel voller klingt (finde ich).

Was meint Ihr dazu?
Stimmt Ihr Eure Gitarre immer zu 100% genau?
Oder stimmt Ihr ein paar Cent tiefer, weil man mit der Greifhand sowieso immer ein bisschen am Hals zieht?
Lohnt sich ein ganz genaues Stimmgerät oder macht Ihr das auch nur so dass es etwa stimmt?

Bin gespannt auf Eure Antworten.

Viele Grüße und eine schöne Woche!
 
Ich finde, eine gut gestimmte Gitarre ist das wichtigste am ganzen Gelärsch, was man so benutzt. Wenn ich Zeit habe, stimme ich nach der A Saite in Intervallen nach unten, als letztes dann die Tiefe E-Saite.

Wenns schnell gehen soll, nehme ich die temperierte Stimmung vom Peterson, die ist immer noch ausreichend gut.
 
Ich stimme (wenn überhaupt; im Bandkontext natürlich sorgfältiger) mit dem Stimmgerät grob vor, Feintuning erfolgt übers Gehör unter Berücksichtigung meiner spieltechnischen Eigenarten. Da stimme ich ggf. auch während des Spielens nach, ein Stimmgerät auf dem Board z.B. ist für mich völlig unnötig. Allerdings genieße ich den Luxus von Instrumenten, die sich trotz meiner Spielweise (fast) nicht verstimmen... ;-)
 
Ich mache aus dem Stimmen keine Wissenschaft.
Eine über alle Saiten und Lagen hinweg sauber intonierende Gitarre gibt es nicht,
da ist die Physik dagegen.
Ich habe daher einen TU-2, mit dem ich auf der Bühne auch schnell lautlos nachstimmen kann,
mehr Genauigkeit ist mir Latte.


Viele Grüße,
woody
 
Hi!

Ich differenziere da:

1. Zuhause liegt eine Stimmgabel griffbereit, ich stimme einmal nach Gehör und stimme nach, wenn ich glaube, dass es nötig ist.

2. Bei Proben und Gigs wird mit dem TU-2 gestimmt.

3. Bei Aufnahmen wird mit dem TU-2 vorgestimmt, dann spiele ich ich die Akkorde langsam durch und stimme vielleicht nach Gehör die eine oder andere Saite für diesen Song in dieser Tonart nach. Meistens g- und/oder h-Saite.

Zwölfsaitige Gitarren in sich zu einem natürlichen Chorus zu verstimmen, ist mir ein Graus. Okay, mir sind sowohl zwölfsaitige Gitarren und Chorus sowieso ein Graus...

Graus, ähhh, Gruß

erniecaster
 
Moin.
Ich habe zwei sehr genaue Stimmgeräte, aber die nutze ich für Einstellarbeiten und im Orchester. Ansonsten wird in der Band mit Bodentuner oder Billiganklemmteil gestimmt. Das funktioniert auch wenn es drum herum laut ist und reicht.
Was ich viel wichtiger finde: Alle in der Band sollten mit einem Stimmgerät stimmen. Das 440 Hz nicht bei jedem Gerät gleich sind habe ich eben im Orchester festgestellt und auch schon im Studio. Dort liegt das zweite genaue Stimmgerät. Ich glaube aber auch das man die feinen Unterschiede Live oder während einer Probe nicht hört. Da reicht mir der Billigtuner an der Kopfplatte und wenn ich schon "ungenau" stimme, dann eher einen Tick zu hoch. Das mag das Ohr lieber. Kann man sogar mal ausprobieren: Einfach zu einem Backing mal was einsingen/einspielen. Einmal korrekt, einmal zu tief und einmal etwas zu hoch. Das "zu tief" aufgenommene Signal wird man sofort als "schief" identifizieren. Bei zu hoch ist das gar nicht mehr so schlimm. Dabei geht es allerdings um Tendenzen und nicht um Vierteltöne. Deshalb hört auch jeder die falschen Töne beim Bassisten und die Fehler beim Gitarrero werden überhört.
Gruß
Ugorr
 
Woody":2inskw54 schrieb:
Ich mache aus dem Stimmen keine Wissenschaft.
Eine über alle Saiten und Lagen hinweg sauber intonierende Gitarre gibt es nicht,
da ist die Physik dagegen.
Ich habe daher einen TU-2, mit dem ich auf der Bühne auch schnell lautlos nachstimmen kann,
mehr Genauigkeit ist mir Latte.


Viele Grüße,
woody

Nach den ersten Beiträgen dachte ich schon komplett daneben zu liegen nun finde ich aber den Beitrag von dir lieber Gereon und genau so mache ich das auch.
Da ich auch ein Blasinstrument spiele (welches auch nie Stimmen kann) habe ich festgestellt, dass ich ganz unwillkürlich mit den Fingern (so wie eben beim Blasinstrument durch den Ansatz) das auszuintonieren versuche was eben an einer Gitarre nie stimmen kann. Bie Singlenotes geht das einfach aber Unbewusst versuche ich das sogar bei Akkorden.
Ich stimme mit dem im AFX eingebauten Tuner und früher mit dem Korg Teil. Auch einen Racktuner hab ich mal eine Zeitlang verwendet.

Im Studio hatten wir das professionelle grosse Peterson Trumm im Einsatz. Aber erstens dauert dann das Stimmen ewig und zweitens hab ich das dann nimmer gehört.

So mach ich das.

Apropos. Die 12 Saitige verstimme ich nicht absichtlich sondern versuche genau zu stimmen. Gefällt mir im Klang besser.
 
Ups! Hier sind doch anscheinend viele Leute, die es mit der Stimmung sehr genau nehmen.

Danke an Woody und Auge, die mich nicht ganz alleine lassen! ;-)

Ich denke, selbst wenn alle Saiten (leer) ganz genau stimmen, gibt es doch sofort eine leichte "Verstimmung", wenn man einen Ton greift, da dann ja noch der Weg der Saite bis hinunter zum Bund dazu kommt. Je weiter man in Richtung Korpus spielt, desto schlimmer müssen dann eigentlich die Verstimmungen sein. Abhängig von der Saitenlage. Oder täusche ich mich da?

Was mich aber jetzt wundert, ist dass es hier einige Cracks gibt, die sich zutrauen, die Gitarre nach Gehör besser zu stimmen, als mit Tuner! :shock: Ich kann mir - ehrlich gesagt - nicht vorstellen, dass ein menschliches Ohr genauer/besser hören kann, als ein elektronisches Gerät. Ich habe mich, seit ich ein Stimmgerät besitze, blind (oder besser "taub" ;-) ) auf den Tuner verlassen. Es ist ja nicht so, dass ich die Gitarre nicht auch nach Gehör stimmen kann, wenn ich mal den Tuner vergessen habe. Aber so genau, wie das ein Tuner kann, kann ich es nicht. :oops:

Bin mal gespannt, ob es hier noch mehr "Ungenau-Stimmer" gibt.

Na gut, die 12-Saitige werde ich dann doch mal gleichmäßig stimmen. :)
 
Hi!

Ein "Crack" bin ich ganz bestimmt nicht und man muss das auch nicht überbewerten. Mach doch einfach mal folgenden Test:

1. Stimme die Leersaiten deiner Gitarre nach Tuner.

2. Greif einen offenen E-Dur-Akkord, spiel alle sechs Saiten langsam hintereinander an. Vielleicht willst du ja an der g-Saite was nachstimmen? Oder der h-Saite? Dann mach das.

3. Greif jetzt einen offenen C-Dur-Akkord. Das ist dann an der Grenze des Verstimmt-Seins.

Gruß

erniecaster
 
kiroy":1aeh5f9h schrieb:
Was mich aber jetzt wundert, ist dass es hier einige Cracks gibt, die sich zutrauen, die Gitarre nach Gehör besser zu stimmen, als mit Tuner! :shock: Ich kann mir - ehrlich gesagt - nicht vorstellen, dass ein menschliches Ohr genauer/besser hören kann, als ein elektronisches Gerät.

Nene, so war das nicht gemeint.

Die meisten Tuner sind nicht in der Lage, eine Gitarre temperiert zu stimmen. Das bedeutet eben, den bestmöglichen Kompromiss zwischen physikalischem Wert einer Note und dem Wohlklang im Zusammenspiel mit anderen Saiten hinzubekommen. Wenn ich nach dem Gehör in Intervallen stimme, VERstimme ich rein physikalisch gesehen meine Gitarre, um einen Kompromiss für größtmöglichen Wohlklang bei möglichst vielen Akkorden zu erreichen.

Ich höre also nicht BESSER als ein Stimmgerät, sondern eher ANDERS =)

Hier wird das Verfahren hingebungsvoll salbadernd beleuchtet ;-)

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=NZk15-p3qB4&feature=related[/youtube]
 
Moin.
Das Stimmen nach Gehör ist eben immer relatives Stimmen. Und ich glaube es ist auch genauer als die meisten Tuner. Alleine die Anzeige eines Tuners setzt doch schon Grenzen. Mein genauester Tuner ist zwar genau, aber für schnell mal zwischendurch ist der auch nichts, da zu schwer ablesbar. Aber ich würde auch nicht gerne nach diesen 3 LED Tunern stimmen. Nur weil es grün leuchtet, stimmt es eben noch nicht. Mein Basser hatte mal so ein Teil da war "Stimmen=grün" ein Bereich von fast 40 Cent. Und den Unterschied konnte man auch gut hören.
Gruß
Ugorr
 
Hallo,
ich stimme im Proberaum und auf der Büne mit Racktunern, da stört's keinen und ich muß nicht zum Gerät laufen oder im (Halb)Dunkeln den Bodenstimmer (abzulesen ver)suchen. Zuhause tut's das alte TU12 (vorgeschaltet), für akustische Gitarren die gute alte Stimmgabel, A-Saite stimmen, dann den Rest auf Flageoletts/Leersaiten.
Wann? Immer direkt vor dem Spielen, auf der Bühne auch mal in längeren Spielpausen oder wenn's nötig ist (eher selten).

Bleibt in Stimmung,
Thomas
 
Alle 4 Wochen. Oder wenn mich unser Keyboarder schief anguckt, weil ich mal wieder versucht habe, ihm ein ungestimmtes Instrument zu unterstellen, welches nicht zu meinem passt.
Bass ist geil. :-D
 
Thorgeir":13rqcf6u schrieb:
Stroboskoptuner können das eben doch genau. Daher mein Verweis auf den Peterson.

Naja.
Das hängt dann bei Analogen Stroboskop-Stimmgeräten von der Präzision der Schwingkreise ab.
Und digitale Stroboskoptuner sind vom Prinzip her dermaßen albern...
:roll:

Viele Grüße,
woody
 
kiroy":116693yc schrieb:
...

Was meint Ihr dazu?
Stimmt Ihr Eure Gitarre immer zu 100% genau?

Hallo.
Ja.
Warum auch nicht?
Mit brauchbaren Mechaniken und ebensolchem Stimmgerät kein größerer Akt, und meine Ohren sind mittlerweile so auf "temperiert" eingestellt,
dass es mich beim Spielen irgendwann stört, wenns nicht genau stimmt.

tschö
Stef
 
kiroy":3k0jusd0 schrieb:
Was mich aber jetzt wundert, ist dass es hier einige Cracks gibt, die sich zutrauen, die Gitarre nach Gehör besser zu stimmen, als mit Tuner!

So hat das wohl auch keiner gesagt, wobei ich Ugor recht gebe, dass die Genauigkeit der meisten Tuner mit dem geschulten Gehör nicht mitkommt. Wenn es genau sein soll, stimme ich den Grundton und dann komplett über Flageoletts (die beiden e Saiten über die Oktave).

Der "Wohlklang" kommt aber erst über die Kontrolle einzelner Harmonien, die sich einfach für mich als praktikabel erwiesen haben. Erniecaster hat das gut beschrieben, wobei ich das eher über offen gegriffene C, D und A Akkorde mache (das G greife ich beim C Akkord mit). dabei "ermittelt" mein Ohr einen praktikablen Kompromiss.
 
Woody":1cc75dpu schrieb:
Thorgeir":1cc75dpu schrieb:
Stroboskoptuner können das eben doch genau. Daher mein Verweis auf den Peterson.

Naja.
Das hängt dann bei Analogen Stroboskop-Stimmgeräten von der Präzision der Schwingkreise ab.
Und digitale Stroboskoptuner sind vom Prinzip her dermaßen albern...
:roll:

Viele Grüße,
woody

Jaja, die Heisenberg'sche Unschärferelation, ich weiss... :roll:
 
Ich hab eine Zeit lang Peterson Strobostomp benutzt und fand es richtig klasse. War eine echte Verbesserung und bestimmte Intervalle und Akkorde klangen angenehmer, ohne dass man viel kontrollieren musste.

Weniger klasse fand ich, dass das gute (und teure) Teil eher minderwertige Buchsen verpasst bekommen hat, weshalb mich ständig Kontaktwackler plagten. Vielleicht habe ich auch ein Montagsmodell bekommen. Irgendwann ging es auch komplett kaputt (an alle Besitzer: mehr als 9V - z.B. 12 - mag das Gerät gar nicht gerne, im Gegensatz zu OCD & Co.) und jetzt benutze ich das Korg DT-7.

Einen wahnsinnigen Unterschied kann ich nicht vermelden, das Korg ist echt mehr als ordentlich.

Viel wichtiger als das Gerät selbst finde ich persönlich das Gehörtraining und die Vorgehensweise, wie es 7-ender beschrieben hat. Auf jeden Fall würde ich mehr als einen Ton pro Saite stimmen, sprich leer, am 5ten, 12ten und 16ten Bund. Ist vielleicht etwas aufwändig aber wenn die Gitarre die Stimmung einigermaßen hält lohnenswert.

Genauestes Stimmgerät verwende ich in der Regel nur noch, wenn die Oktavreinheit einstellen muss, da kommt wieder Peterson zum Einsatz. In der Software-Version kostet das auch nicht die Welt...
 
Moin,
ich stimme alle Gitarren vor der Probe mit dem Stimmgerät im TLSE,
stimmt ziemlich genau, ich spiele die Flageoletttöne im 12.ten Bund und stimme danach.
Zwischendurch, wenns schräg wird stimme ich nochmals nach.
Vorteil beim TLSE ist der "Mute-Modus", praktisch wenn mann zwischen 2 Songs stimmt.

Ansonsten wechsel ich auch schonmal die Saiten falls garnix mehr geht :hihi:
 
Hi,

zuhause, wenn also kein Zusammenspiel mit anderen Instrumenten erfolgt, stimme ich rein nach Gehör und zwar meistens nach dem, was die a-Saite oder eine der e-Saiten hergibt. Flageolet oder Oktaven, je nach dem.

Beim Proben hauptsächlich Stimmgerät (Kort DT-10), live nur mit dem DT-10. Funktioniert auch ganz gut. Das einzige was nervt ist, dass die Tonhöhe je nach Anschlagstärke variiert. Wenn man fest anschlägt, ist sie zunächst höher, und wird während dem Ausklingen niedriger. Oft ist der Unterschied bei bestimmten Saiten (g..) so eklatant, dass mir das DT-10 kurz nach dem Anschlag einen zu hohen Ton anzeigt, gegen Ende des Ausklingens einen zu niedrigen. Ich versuche da immer, einen vernünftigen Kompromiss zu finden, was im Endeffekt dann auch ganz gut klingt, imho.

Hat jemand das "Problem" auch?
 
Das Thema erinnert mich (zum wievielten Male eigentlich) an Rory Gallagher.

Der pflegte seine Klampfe mal eben zwischen 2 Songs von konventionell auf offen umzustimmen, nebenbei, nach Gehör. Muss grausam geklungen haben ;-)

Na ja, schlechtes Beispiel, der arme Hund hatte ja nur eine einzige Strat, mit der er auskommen musste.

Tom
 
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