groby
Power-User
- 21 Nov 2005
-
- 2.242
- 2
- 20
Interessant.
Nicht schlecht
Aber da man bei deiner Beschreibung sehr den Geschmack erkennt, darf ich mir eine Gegendarstellung erlauben.
Eine Gretsch klingt hübsch und nett, brav in den Obertönen und ausgeprägt in den Bässen, hat ein eher sanftes, oft wenig ausgestrahltes oberes Mittenspektrum und ist aber in den unteren Mitten ausgeprägter, was ihrem Sound eine gewisse Wärme verleiht. Genau das richtige für etwas indirektes und letztlich auch belangloses Geseichte weil der nur augenscheinlichen Ausgeglichenheit auch das Verbindliche, Kraftvolle fehlt. Brian Setzer tut gut daran, mit etwas Crunch die klangliche Substanz von dem ursprünglichen "JingleJangle" (wie du selber sagst) auf etwas Kraftvolleres, Substanzielleres einzudampfen. Wer Gretsch spielt, trinkt auch gerne Baileys.
Eine Tele hingegen hat eine Direktheit in der Ansprache und in den Obertönen die zunächst etwas forsch und ruppig erscheint, aber eine Unmittelbarkeit offenbart die sich recht gut in den Frequenzen einer Band in den Vordergrund drängt. Die Bässe einer Tele sind bei guten Instrumenten ausreichend vorhanden aber recht "flankensteil" (Danke an Bernd Meiser für diesen schönen Begriff) also recht frequenzklar umrissen, nicht so wollig und kuschelig großzügig bei manch anderen Instrumenten. Hier bei der Tele sind die bei einer Gretsch eher ausgeglichen bis sanft vorhandenen Hochmitten ausgeprägter. Da macht sie alleine oft hart-klingend aber auch schneidig und scharf.
Sie passt gut zu Männern die wissen was sie wollen, zu einem Dreitagebart und auch Steak. Blutig bis medium rare. Keine Beilage.
Aber mal im Ernst: die einzige Art, Klänge unbestechlich und intersubjektiv nachvollziehbar zu beschreiben, wäre höchstens, wenn wir alle die Datenblätter der vermutlich vielen Tausend von einem Kemper ausgelesenen Parameter lesen lernen würden wie eine mathematische Fremdsprache.
Solange es soweit ist, müssen wir wohl mit der metaphorischen Zwangs-Ungenauigkeit von Wörtern wie "sumpfig" oder "hart" leben müssen.
Nicht schlecht
Aber da man bei deiner Beschreibung sehr den Geschmack erkennt, darf ich mir eine Gegendarstellung erlauben.
Eine Gretsch klingt hübsch und nett, brav in den Obertönen und ausgeprägt in den Bässen, hat ein eher sanftes, oft wenig ausgestrahltes oberes Mittenspektrum und ist aber in den unteren Mitten ausgeprägter, was ihrem Sound eine gewisse Wärme verleiht. Genau das richtige für etwas indirektes und letztlich auch belangloses Geseichte weil der nur augenscheinlichen Ausgeglichenheit auch das Verbindliche, Kraftvolle fehlt. Brian Setzer tut gut daran, mit etwas Crunch die klangliche Substanz von dem ursprünglichen "JingleJangle" (wie du selber sagst) auf etwas Kraftvolleres, Substanzielleres einzudampfen. Wer Gretsch spielt, trinkt auch gerne Baileys.
Eine Tele hingegen hat eine Direktheit in der Ansprache und in den Obertönen die zunächst etwas forsch und ruppig erscheint, aber eine Unmittelbarkeit offenbart die sich recht gut in den Frequenzen einer Band in den Vordergrund drängt. Die Bässe einer Tele sind bei guten Instrumenten ausreichend vorhanden aber recht "flankensteil" (Danke an Bernd Meiser für diesen schönen Begriff) also recht frequenzklar umrissen, nicht so wollig und kuschelig großzügig bei manch anderen Instrumenten. Hier bei der Tele sind die bei einer Gretsch eher ausgeglichen bis sanft vorhandenen Hochmitten ausgeprägter. Da macht sie alleine oft hart-klingend aber auch schneidig und scharf.
Sie passt gut zu Männern die wissen was sie wollen, zu einem Dreitagebart und auch Steak. Blutig bis medium rare. Keine Beilage.
Aber mal im Ernst: die einzige Art, Klänge unbestechlich und intersubjektiv nachvollziehbar zu beschreiben, wäre höchstens, wenn wir alle die Datenblätter der vermutlich vielen Tausend von einem Kemper ausgelesenen Parameter lesen lernen würden wie eine mathematische Fremdsprache.
Solange es soweit ist, müssen wir wohl mit der metaphorischen Zwangs-Ungenauigkeit von Wörtern wie "sumpfig" oder "hart" leben müssen.