A
Anonymous
Guest
Hallo erstmal
Bin neu hier .
Und trotz fortgeschrittenem Alter seit ein paar Monaten auch neu in die
E-Gitarre eingestiegen . (Mal abgesehen von ein paar Grundlagenerfahrungen im zarten Jugendalter .
Aber das war noch mit der Westerngitarre .)
Deshalb erstmal ein kleiner Bericht über Erfahrungen mit einem Aldi E-Gitarren Set . Könnte ja vielleicht hier im Anfängerforum von Interesse sein .
Hab aber als Anfänger auch noch einige Fragen dazu . Siehe am Ende des Beitrags . Also evtl. anwesende Profis bitte ganz lesen
Hab also im November 06 bei Aldi Süd ein Gitarrenset erstanden .
(E-Gitarre ; Werkzeug zur Gitarre ; 20 Watt Verstärker mit Overdrive und Klangreglern; Gitarrenband ; Tragetasche ; Kopfhörer ;
E-Gitarrenschule ; Plektren )
Alles zusammen für 99 Euro
Klar : "Man hört" ja immer , das man die Finger von sowas lassen soll. Aber es war doch zu verlockend , sich jetzt im fortgeschrittenen Alter doch noch den Traum von der E-Gitarre zu erfüllen , der früher immer an den enormen Preisen für die entsprechende Ausrüstung scheiterte .
Und vor allem natürlich auch an gesunden Selbstzweifeln : Erst legt man sich das ganze sündhaft teure Zeug zu und dann wird es einem natürlich zu schwierig und zeitaufwändig und es verstaubt in der Ecke .
Aber zumindest diesbezüglich kann man ja mit dem Aldi Gitarrenset nicht viel falsch machen :
Wenn das dann in der Ecke verstauben sollte ist wenigstens nicht viel Kohle zum Fenster rausgeworfen
Und für meine Ansprüche (Halt noch´n bisschen rumklimpern und dabei mit dem Sound und den Möglichkeiten der E-Gitarre rumspielen und sich wenigstens noch als so ne Art einsamer Altrocker fühlen) würde das Teil eh locker ausreichen .
Musste bei dem Preis also einfach zuschlagen .
Beim Öffnen der grossen Packung zuhause , wurden meine niedrigen Erwartungen dann allerdings sogar äusserst positiv widerlegt :
Hatte als "Gitarre" ja so ne Art Spanplatte mit Saiten drauf erwartet .
Aber :
Hals aus Ahorn , Griffbrett aus Palisander .
Und als beruflich gelernter Techniker fiel mir erstmal auf , dass das Teil auch überraschend sauber verarbeitet war und optisch kein Unterschied zu den teuren Klampfen bestand , die ich mir vorher im Musikgeschäft angeschaut hatte .
Alles glatt wie ein Kinderpopo . Saubere Rundungen . Korpus schwarz hochglanzlackiert ; ohne jeden Lackfehler . Sogar die "Bierbauchaussparung" auf der Rückseite des Korpus war wie bei einer Original Fender Stratocaster vorhanden . Da kamen doch gleich gewisse Rockstargefühle auf .
Beim ersten rumklimpern schepperte dann auch nichts .
Sie war sogar werksmäßig noch fast richtig gestimmt .
Der Verstärker hörte sich im Overdrive mit hochgedrehter Verzerrung wirklich nach sehr bösem Hardrock an und war , wie sich´s gehört , auch verdammt laut Zimmerlautstärke nur mit viel Feingefühl an der untersten Position des Lautstärkereglers einzustellen .
Die Gitarrentasche sogar gepolstert , praktisch und stabil mit zusätzlichem Staufach und zusätzlichem Schultertrageriemen . Der beiliegende Billig-Kopfhörer im Klang überraschenderweise besser als alle HIFI Dinger , die ich so rumliegen hatte und dank beiliegenden Adapter auch an kleinen Klinkenbuchsen verwendbar .
Einziges Problem : Im Overdrive ziemliche Brumm und Nebengeräusche .
Das lag aber nur am beiliegenden "Gitarrenkabel" .
(War eigentlich gar kein Gitarrenkabel sondern ein zweckentfremdetes Mikrofonkabel)
Aber wie ich inzwischen weiss , kann/sollte man die beiliegenden Kabel bei den meisten Gitarrensets (nicht nur von Aldi ) sowieso am Besten gleich entsorgen und durch ein richtiges Gitarrenkabel ersetzen .
Jetzt nach einigen Monaten schon fortgeschrittener im Kenntnisstand hab ich inzwischen auch weiterreichende Tests und Untersuchungen an der Aldi Gitarre vorgenommen :
Sie ist ein 100 prozentiger Fender Stratocaster Nachbau.
Sehr gut , weil :
Wenn man mal etwas fortgeschrittener ist und die ersten Reparaturen , Umbau , Verbesserungs und Tuningmassnahmen an seiner "Aldicaster" vornimmt , gibt´s für die legendäre weitverbreitete Stratocaster bzw. ihre Nachbauten halt massenweise Teile auf dem Markt .
Und auch Einstellungen ; entsprechende andere Schaltungen ,Umbau-Tipps und Tricks für die Stratocaster schwirren im Netz massenweise rum und können 1 zu 1 für die "Aldicaster" übernommen werden .
Hab inzwischen auch Halskrümmung , Saitenlage , Oktavreinheit Bundreinheit , Tremolomechanik usw. getestet .
Überraschenderweise auch alles im grünen Bereich .
Die Tremolomechanik ist material und konstruktionstechnisch z.b. nicht nur haargenau die Gleiche wie bei einer Original Stratocaster sondern auch genau das gleiche Glump
( Ein paarmal heftiger betätigt und die Gitarre ist halt mal mehr mal weniger verstimmt .
"Innereien" im Elektrofach :
Genauso geschaltet wie bei der Stratocaster . Geschirmte Kabel . Ein Teil des Schlagbretts (dort wo die Potis und der 5-Wegeschalter sitzen ) innen sogar noch mit Alufolie zur zusätzlichen Schirmung beklebt .
Kabelschirmung , alle Potigehäuse , Tremolomechanik/Saiten und Ausgangsbuchse an Erde angeschlossen .
(Die Original Stratocaster ist höchstens genauso , wenn nicht schlechter geschirmt !) ;
Ansonsten einziger Unterschied : Die Potis sind natürlich aus Fernost . Und auch der 5-Wegeschalter ist ne gekapselte Fernost Version .
Wobei aber ja böse Zungen behaupten , dass der sogar langlebiger ist
( da besser gegen Verschmutzung und Korrossion geschützt ) als der offene amerikanische Schalter der Original Stratocaster
Was fehlt , ist die Auskleidung des gesamten Elektrikfachs mit Alu zwecks kompletter Abschirmung .
Aber das ist bei den allermeisten noch so teuren Edelgitarren auch nicht anders !
Fazit :
Vielleicht seh ich das ganze ja irgendwie zu sehr als reiner Techniker .
Von daher unterscheidet sich eine Aldi Gitarre jedenfalls so gut wie nicht von anderen .
Technisch gesehen ist ja eine E-Gitarre sowieso nur ein äusserst primitives
Gerät . (Z.b. Bei der Tremolo-Mechanik einer Fender Stratocaster oder auch allen Anderen stehen selbst jedem miserabelsten Maschinenbautechniker die Haare zu Berge
Von den reinen Herstellungs/Materialkosten her ist heutzutage jedenfalls höchstens der Preis einer Aldi Gitarre wirklich "angemessen" .
Als noch relativ "unbelasteter" Betrachter der Musiker/Gitarrenszene keimt daher doch irgendwie der Verdacht auf , dass die "Fantasiepreise" für Markengitarren grossteils davon kommen , weil hier der "Markenhype" noch viel ausgeprägter ist als beim sonstigen heute überall üblichen "Lifestyle" ?
Oder wie ich feststellen musste , herrscht oft auch schlicht grosse Unkenntnis .
Als ich mich vor dem Kauf der "Aldicaster" z.b. in verschiedenen Musikgeschäften informierte (wo der Chef/Verkäufer bekanntermaßen selbst Gitarrist ist) und vor allem wissen wollte , was denn nun genau den enormen Preisunterschied zwischen so ner Aldi E-Gitarre und ner sauteuren Marken Gitarre ausmacht , wurde die Aldi-Gitarre zwar erstmal generell verteufelt . Aber auf genauere Nachfrage fielen denen auch meist nur irgendwelche Schlagworte ein wie :
"Die ist nicht bundrein !"
Tja , das stellte sich dann aber eben als falsch heraus :
Erstmal ist keine noch so teure Gitarre jemals richtig bundrein . Das geht bei Saiteninstrumenten ja schon rein physikalisch nicht . Gitarren klingen daher immer irgendwie "falsch".
Und zweitens ist die "Aldicaster" definitiv auch nicht mehr oder weniger bundrein als eine Original Stratocaster .
(Wohl eher sogar mehr : Weil : Gerade in der Massenfertigung , wie sie wohl bei den Aldi Gitarren üblich ist , werden hochpräzise computergesteuerte Maschinenstrassen verwendet , bei denen die nach der üblichen Formel errechneten Bundabstandswerte bis auf 3 Nachkommastellen genau schlicht nur in den Computer eingetippt werden müssen . Und schon legt draussen in der Halle die Maschine los und fräst das auf diese tausendstel genau . Und das bei den nächsten zehntausend Hälsen wieder genau gleich .
Das schafft kein noch so versierter kleiner Instrumentenbauer mit seinem "Primitivmaschinenpark" bzw. womöglich noch in Handarbeit )
Oder nächstes oft gehörtes Schlagwort :
"Da ist der Korpus aus Sperrholz oder gar Spanplatte ! " .
Stimmt für die "Aldicaster" erstens schonmal nicht .
Und zweitens :
Mag zwar bei manchen Billiggitarren in der Tat so sein .
Aber selbst wenn :
Der Unterschied in den Produktionskosten für Spanplatte oder Echtholz dürften sich für den Hersteller auch nur im Centbereich bewegen und erklärt die enormen Preisunterschiede auch nicht .
Deshalb jetzt meine Fragen :
- Woher kommt nun wirklich der Riesen Preisunterschied ?
- Hab bei meiner "Aldicaster" gerade das Elektrofach geöffnet , um es komplett mit Alufolie zu schirmen .
Dabei wurde das Holz des Korpus sichtbar . Würde mich interessieren um welche Holzsorte es sich handelt !?
Anhaltspunkte :
- Ist wohl keine zu teure Holzsorte
- Ist sehr hell (fast weiss) . Hat etwa 1 cm breite , hellbraune Maserungsstreifen . (Also wenn man von oben auf den Boden des Faches schaut)
Und dann noch so kleine sehr schmale und kurze "Riefen" (wohl Wasserkanäle oder sowas )
Sieht insgesamt fast genauso aus wie Balsaholz . Ist nur wesentlich härter und schwerer .
- Und ich trau´s mich ja kaum noch zu fragen (*wegduck*) .
Die Gitarre ist von "C.Giant" .
Unter dem Namen ist aber beim Googeln nichts zu finden . (Ist wohl ein reiner Marketingname , Billiglabel eines anderen Herstellers oder sowas)
Hat einer ne Ahnung , von welchem Hersteller die wirklich kommt ?
Und evtl. ne Internetadresse ?
So , hoffe ich hab jetzt hier in meiner Anfängernaivität nicht gleich sämtliche "heilige Hallen" entweiht / heilige Kühe geschlachtet und fliege nicht gleich wieder hochkant raus .
Grüsse
Bin neu hier .
Und trotz fortgeschrittenem Alter seit ein paar Monaten auch neu in die
E-Gitarre eingestiegen . (Mal abgesehen von ein paar Grundlagenerfahrungen im zarten Jugendalter .
Aber das war noch mit der Westerngitarre .)
Deshalb erstmal ein kleiner Bericht über Erfahrungen mit einem Aldi E-Gitarren Set . Könnte ja vielleicht hier im Anfängerforum von Interesse sein .
Hab aber als Anfänger auch noch einige Fragen dazu . Siehe am Ende des Beitrags . Also evtl. anwesende Profis bitte ganz lesen
Hab also im November 06 bei Aldi Süd ein Gitarrenset erstanden .
(E-Gitarre ; Werkzeug zur Gitarre ; 20 Watt Verstärker mit Overdrive und Klangreglern; Gitarrenband ; Tragetasche ; Kopfhörer ;
E-Gitarrenschule ; Plektren )
Alles zusammen für 99 Euro
Klar : "Man hört" ja immer , das man die Finger von sowas lassen soll. Aber es war doch zu verlockend , sich jetzt im fortgeschrittenen Alter doch noch den Traum von der E-Gitarre zu erfüllen , der früher immer an den enormen Preisen für die entsprechende Ausrüstung scheiterte .
Und vor allem natürlich auch an gesunden Selbstzweifeln : Erst legt man sich das ganze sündhaft teure Zeug zu und dann wird es einem natürlich zu schwierig und zeitaufwändig und es verstaubt in der Ecke .
Aber zumindest diesbezüglich kann man ja mit dem Aldi Gitarrenset nicht viel falsch machen :
Wenn das dann in der Ecke verstauben sollte ist wenigstens nicht viel Kohle zum Fenster rausgeworfen
Und für meine Ansprüche (Halt noch´n bisschen rumklimpern und dabei mit dem Sound und den Möglichkeiten der E-Gitarre rumspielen und sich wenigstens noch als so ne Art einsamer Altrocker fühlen) würde das Teil eh locker ausreichen .
Musste bei dem Preis also einfach zuschlagen .
Beim Öffnen der grossen Packung zuhause , wurden meine niedrigen Erwartungen dann allerdings sogar äusserst positiv widerlegt :
Hatte als "Gitarre" ja so ne Art Spanplatte mit Saiten drauf erwartet .
Aber :
Hals aus Ahorn , Griffbrett aus Palisander .
Und als beruflich gelernter Techniker fiel mir erstmal auf , dass das Teil auch überraschend sauber verarbeitet war und optisch kein Unterschied zu den teuren Klampfen bestand , die ich mir vorher im Musikgeschäft angeschaut hatte .
Alles glatt wie ein Kinderpopo . Saubere Rundungen . Korpus schwarz hochglanzlackiert ; ohne jeden Lackfehler . Sogar die "Bierbauchaussparung" auf der Rückseite des Korpus war wie bei einer Original Fender Stratocaster vorhanden . Da kamen doch gleich gewisse Rockstargefühle auf .
Beim ersten rumklimpern schepperte dann auch nichts .
Sie war sogar werksmäßig noch fast richtig gestimmt .
Der Verstärker hörte sich im Overdrive mit hochgedrehter Verzerrung wirklich nach sehr bösem Hardrock an und war , wie sich´s gehört , auch verdammt laut Zimmerlautstärke nur mit viel Feingefühl an der untersten Position des Lautstärkereglers einzustellen .
Die Gitarrentasche sogar gepolstert , praktisch und stabil mit zusätzlichem Staufach und zusätzlichem Schultertrageriemen . Der beiliegende Billig-Kopfhörer im Klang überraschenderweise besser als alle HIFI Dinger , die ich so rumliegen hatte und dank beiliegenden Adapter auch an kleinen Klinkenbuchsen verwendbar .
Einziges Problem : Im Overdrive ziemliche Brumm und Nebengeräusche .
Das lag aber nur am beiliegenden "Gitarrenkabel" .
(War eigentlich gar kein Gitarrenkabel sondern ein zweckentfremdetes Mikrofonkabel)
Aber wie ich inzwischen weiss , kann/sollte man die beiliegenden Kabel bei den meisten Gitarrensets (nicht nur von Aldi ) sowieso am Besten gleich entsorgen und durch ein richtiges Gitarrenkabel ersetzen .
Jetzt nach einigen Monaten schon fortgeschrittener im Kenntnisstand hab ich inzwischen auch weiterreichende Tests und Untersuchungen an der Aldi Gitarre vorgenommen :
Sie ist ein 100 prozentiger Fender Stratocaster Nachbau.
Sehr gut , weil :
Wenn man mal etwas fortgeschrittener ist und die ersten Reparaturen , Umbau , Verbesserungs und Tuningmassnahmen an seiner "Aldicaster" vornimmt , gibt´s für die legendäre weitverbreitete Stratocaster bzw. ihre Nachbauten halt massenweise Teile auf dem Markt .
Und auch Einstellungen ; entsprechende andere Schaltungen ,Umbau-Tipps und Tricks für die Stratocaster schwirren im Netz massenweise rum und können 1 zu 1 für die "Aldicaster" übernommen werden .
Hab inzwischen auch Halskrümmung , Saitenlage , Oktavreinheit Bundreinheit , Tremolomechanik usw. getestet .
Überraschenderweise auch alles im grünen Bereich .
Die Tremolomechanik ist material und konstruktionstechnisch z.b. nicht nur haargenau die Gleiche wie bei einer Original Stratocaster sondern auch genau das gleiche Glump
( Ein paarmal heftiger betätigt und die Gitarre ist halt mal mehr mal weniger verstimmt .
"Innereien" im Elektrofach :
Genauso geschaltet wie bei der Stratocaster . Geschirmte Kabel . Ein Teil des Schlagbretts (dort wo die Potis und der 5-Wegeschalter sitzen ) innen sogar noch mit Alufolie zur zusätzlichen Schirmung beklebt .
Kabelschirmung , alle Potigehäuse , Tremolomechanik/Saiten und Ausgangsbuchse an Erde angeschlossen .
(Die Original Stratocaster ist höchstens genauso , wenn nicht schlechter geschirmt !) ;
Ansonsten einziger Unterschied : Die Potis sind natürlich aus Fernost . Und auch der 5-Wegeschalter ist ne gekapselte Fernost Version .
Wobei aber ja böse Zungen behaupten , dass der sogar langlebiger ist
( da besser gegen Verschmutzung und Korrossion geschützt ) als der offene amerikanische Schalter der Original Stratocaster
Was fehlt , ist die Auskleidung des gesamten Elektrikfachs mit Alu zwecks kompletter Abschirmung .
Aber das ist bei den allermeisten noch so teuren Edelgitarren auch nicht anders !
Fazit :
Vielleicht seh ich das ganze ja irgendwie zu sehr als reiner Techniker .
Von daher unterscheidet sich eine Aldi Gitarre jedenfalls so gut wie nicht von anderen .
Technisch gesehen ist ja eine E-Gitarre sowieso nur ein äusserst primitives
Gerät . (Z.b. Bei der Tremolo-Mechanik einer Fender Stratocaster oder auch allen Anderen stehen selbst jedem miserabelsten Maschinenbautechniker die Haare zu Berge
Von den reinen Herstellungs/Materialkosten her ist heutzutage jedenfalls höchstens der Preis einer Aldi Gitarre wirklich "angemessen" .
Als noch relativ "unbelasteter" Betrachter der Musiker/Gitarrenszene keimt daher doch irgendwie der Verdacht auf , dass die "Fantasiepreise" für Markengitarren grossteils davon kommen , weil hier der "Markenhype" noch viel ausgeprägter ist als beim sonstigen heute überall üblichen "Lifestyle" ?
Oder wie ich feststellen musste , herrscht oft auch schlicht grosse Unkenntnis .
Als ich mich vor dem Kauf der "Aldicaster" z.b. in verschiedenen Musikgeschäften informierte (wo der Chef/Verkäufer bekanntermaßen selbst Gitarrist ist) und vor allem wissen wollte , was denn nun genau den enormen Preisunterschied zwischen so ner Aldi E-Gitarre und ner sauteuren Marken Gitarre ausmacht , wurde die Aldi-Gitarre zwar erstmal generell verteufelt . Aber auf genauere Nachfrage fielen denen auch meist nur irgendwelche Schlagworte ein wie :
"Die ist nicht bundrein !"
Tja , das stellte sich dann aber eben als falsch heraus :
Erstmal ist keine noch so teure Gitarre jemals richtig bundrein . Das geht bei Saiteninstrumenten ja schon rein physikalisch nicht . Gitarren klingen daher immer irgendwie "falsch".
Und zweitens ist die "Aldicaster" definitiv auch nicht mehr oder weniger bundrein als eine Original Stratocaster .
(Wohl eher sogar mehr : Weil : Gerade in der Massenfertigung , wie sie wohl bei den Aldi Gitarren üblich ist , werden hochpräzise computergesteuerte Maschinenstrassen verwendet , bei denen die nach der üblichen Formel errechneten Bundabstandswerte bis auf 3 Nachkommastellen genau schlicht nur in den Computer eingetippt werden müssen . Und schon legt draussen in der Halle die Maschine los und fräst das auf diese tausendstel genau . Und das bei den nächsten zehntausend Hälsen wieder genau gleich .
Das schafft kein noch so versierter kleiner Instrumentenbauer mit seinem "Primitivmaschinenpark" bzw. womöglich noch in Handarbeit )
Oder nächstes oft gehörtes Schlagwort :
"Da ist der Korpus aus Sperrholz oder gar Spanplatte ! " .
Stimmt für die "Aldicaster" erstens schonmal nicht .
Und zweitens :
Mag zwar bei manchen Billiggitarren in der Tat so sein .
Aber selbst wenn :
Der Unterschied in den Produktionskosten für Spanplatte oder Echtholz dürften sich für den Hersteller auch nur im Centbereich bewegen und erklärt die enormen Preisunterschiede auch nicht .
Deshalb jetzt meine Fragen :
- Woher kommt nun wirklich der Riesen Preisunterschied ?
- Hab bei meiner "Aldicaster" gerade das Elektrofach geöffnet , um es komplett mit Alufolie zu schirmen .
Dabei wurde das Holz des Korpus sichtbar . Würde mich interessieren um welche Holzsorte es sich handelt !?
Anhaltspunkte :
- Ist wohl keine zu teure Holzsorte
- Ist sehr hell (fast weiss) . Hat etwa 1 cm breite , hellbraune Maserungsstreifen . (Also wenn man von oben auf den Boden des Faches schaut)
Und dann noch so kleine sehr schmale und kurze "Riefen" (wohl Wasserkanäle oder sowas )
Sieht insgesamt fast genauso aus wie Balsaholz . Ist nur wesentlich härter und schwerer .
- Und ich trau´s mich ja kaum noch zu fragen (*wegduck*) .
Die Gitarre ist von "C.Giant" .
Unter dem Namen ist aber beim Googeln nichts zu finden . (Ist wohl ein reiner Marketingname , Billiglabel eines anderen Herstellers oder sowas)
Hat einer ne Ahnung , von welchem Hersteller die wirklich kommt ?
Und evtl. ne Internetadresse ?
So , hoffe ich hab jetzt hier in meiner Anfängernaivität nicht gleich sämtliche "heilige Hallen" entweiht / heilige Kühe geschlachtet und fliege nicht gleich wieder hochkant raus .
Grüsse