Hughes & Kettner Amps... charakterlos ?

burke":1100dgwf schrieb:
Ein Player, der sein "eigenes Spiel" voll im Griff hat und einfach gut ist, klingt auf fast allen Amps gut.

Wie wahr, wie wahr!! Das musste ich in all den Jahren immer wieder erschreckend feststellen. Bleibt mir auf ewig ein Rätsel, warum ich nicht mittlerweile auch zu diesen Gitarristen zähle. :?

(Kurioserweise gab es da aber auch mal einen Gitarristen, der auf verschiedenen Anlagen gleichbleibend "schlecht" klang - obwohl er recht versiert war und einen eigenen Stil besaß.)

Sei's drum. Falls ich es zur nächsten GW-Session schaffe, lasse ich meine Gitarre gern zu Haus und übernehme den Part des Session-Sängers (insofern dort auch mal ein Song angezählt wird)! :shock:

Gruß

[EDIT]
Wer oder was hat mich heute morgen geritten, "wahr" ohne "h" zu schreiben...? :shock:
[/EDIT]
 
rockz":3578ug79 schrieb:
burke":3578ug79 schrieb:
Ein Player, der sein "eigenes Spiel" voll im Griff hat und einfach gut ist, klingt auf fast allen Amps gut.

(Kurioserweise gab es da aber auch mal einen Gitarristen, der auf verschiedenen Anlagen gleichbleibend "schlecht" klang - obwohl er recht versiert war und einen eigenen Stil besaß.)

Gruß

Genau diese beiden Geschichten kenne ich auch. Mit musikalischem Gehör, Geschmack und Erfahrung merkt man schnell, was ein Amp gut macht, und was man besser sein lassen sollte.
Sensible, erfahrene Musiker mit einem großen Repertoir stellen ihren Stil auf die jeweiligen Schwächen des Verstärkers ein.
Weniger versierte Musiker stellen den Verstärker auf ihre gitarristischen Schwächen ein.
Ein paar unsensible Musiker stellen den Verstärker gar nicht ein, braten ihre 4 gelernten Töne der Pentatonik hinein und sagen, dass der Verstärker schlecht ist.
 
burke":2jo171yf schrieb:
Ein Player, der sein "eigenes Spiel" voll im Griff hat und einfach gut ist, klingt auf fast allen Amps gut.
Ich finde leider den alten Thread nicht mehr, aber da hatte wir beide es schon davon, wie wer über welchen Amp klingt und ich meinte, das ich "meinen" Ton aus den meisten rausbekomme. Nett, das Du inzwischen die gleiche Einsicht bekommen hast (ist jetzt nicht böse oder erzieherisch gemeint ;-) ). Aber die Diskussion war von Dir aus damals etwas anders.

Aber um auf das Letztliche zurückzukommen:
Ihr könnt mich von mir aus arrogant o.ä. nennen, aber ich finde für meinen Spielstil (meine Affenklauen auf dem Cowboypaddel) H&K Amps charakterlos!
Das ganze kann ich auch halbwegs begründen (abgesehen von meinem negativen "Label-Eindruck"):
- H&K Amps kommen zu langsam:
Als Beispiel (schnelle Ansprache links, langsame rechts):
Fender Deluxe RI ---------------- H&K ------------Marshall
Die Striche sind mit Absicht in der Menge angetragen - also H&K eher am Marshall.
- Der H&K Zerrsound ist nichts halbes und nichts ganzes. Abgesehen von einem Santana-mäßigen Sound bekomme ich da für mich nichts Gutes raus - BTW: falls ich eine Paula spiele sieht das dann schon ein bischen besser aus. Der Mittenregler ist zwar effektiv, aber es gibt nicht die gewünschte Mischung, die mich glücklich machen könnte.
- Die Dynamik kommt nicht so rüber, wie ich es erwarte. Das hängt auch mit dem erstgenannten Punkt zusammen.
- ich bekomme im Zerrsound nicht die schönen verwaschenen Akkorde vom Verstärker richtig "generiert" - vor allem im Bezug auf Emo-Core-Sounds. Das komprimiert und glättet mir zu stark.

Ok, ich werde mir demnächst meine Meinung zu den Amps sparen, da es ja auch keinen Sinn hat, wenn dann grundsätzlich versucht wird, mich aufzuklären, dass es wohl an mir liegt, das die Amps charakterlos sind. Aber wie vermessen ist man eigentlich, wenn man auf diese Idee kommt und das äußert? Meint ihr ich schreib das hier nur, weil mir der H&K-Schriftzug Brechreiz verursacht? Was ja zugegebenermaßen stimmt ;-) . Wenn ich es nicht ausprobiert hätte, wäre mir auch die Zeit zu Schade dazu was zuschreiben.

greetz
univalve
 
Tach auch,

Ich glaub man muss sich ein wenig von diesem "Markendenken" lösen. Solche Verallgemeinerungen ("ein marshall klingt gut, ein XY schlecht") taugen in der Regel nichts.

Ich kann jetzt nur für meine Erfahrungen sprechen. Hab bisher 2 H&Ks angespielt, einmal den Triamp und noch irgendeine Combo dessen Name mir entfallen ist. Ich fand den Sound auch nicht überzeugend. Wo ist sonst nen schönen Ton aus nem Amp rauskitzeln kann musste ich ihn bei den beiden H&Ks ihn schon fast rausprügeln. Hab lange versucht mit den Einstellungen irgendwas hinzubekommen was mir gefällt, aber hat letztlich nichts gebracht.

Das heisst jetzt nicht das H&K ne schlechte Marke ist. Gibt bestimmt Modelle die es in sich haben (würd ja gern mal nen Zentera anspielen ;-) ). Das gilt aber generell für fast alle Marken. Es gibt bessere und schlechtere Modelle, wobei diese Wertung auch nur sehr subjektiv ist und vom jeweiligen sonstigem Equipment und der Spielweise abhängt.
 
univalue":vp0h6rc2 schrieb:
Der H&K Zerrsound ist nichts halbes und nichts ganzes. Abgesehen von einem Santana-mäßigen Sound bekomme ich da für mich nichts Gutes raus - BTW: falls ich eine Paula spiele sieht das dann schon ein bischen besser aus. Der Mittenregler ist zwar effektiv, aber es gibt nicht die gewünschte Mischung, die mich glücklich machen könnte.

Moin,

witzigerweise wurde / werden die meisten H&K Amps ja unter Mithilfe von Herrn Blug entwickelt und getestet. Der ist Strat-Player... :lol: ;-)

Gruß
VVolverine
 
PainofSalvation":2ovqtuhu schrieb:
Tach auch,

Ich glaub man muss sich ein wenig von diesem "Markendenken" lösen. Solche Verallgemeinerungen ("ein marshall klingt gut, ein XY schlecht") taugen in der Regel nichts.

Ich kann jetzt nur für meine Erfahrungen sprechen. Hab bisher 2 H&Ks angespielt, einmal den Triamp und noch irgendeine Combo dessen Name mir entfallen ist. Ich fand den Sound auch nicht überzeugend. Wo ist sonst nen schönen Ton aus nem Amp rauskitzeln kann musste ich ihn bei den beiden H&Ks ihn schon fast rausprügeln. Hab lange versucht mit den Einstellungen irgendwas hinzubekommen was mir gefällt, aber hat letztlich nichts gebracht.

Das heisst jetzt nicht das H&K ne schlechte Marke ist. Gibt bestimmt Modelle die es in sich haben (würd ja gern mal nen Zentera anspielen ;-) ). Das gilt aber generell für fast alle Marken. Es gibt bessere und schlechtere Modelle, wobei diese Wertung auch nur sehr subjektiv ist und vom jeweiligen sonstigem Equipment und der Spielweise abhängt.

univalve":2ovqtuhu schrieb:
Aber um auf das Letztliche zurückzukommen:
Ihr könnt mich von mir aus arrogant o.ä. nennen, aber ich finde für meinen Spielstil (meine Affenklauen auf dem Cowboypaddel) H&K Amps charakterlos!
Das ganze kann ich auch halbwegs begründen (abgesehen von meinem negativen "Label-Eindruck"):
- H&K Amps kommen zu langsam:
Als Beispiel (schnelle Ansprache links, langsame rechts):
Fender Deluxe RI ---------------- H&K ------------Marshall
Die Striche sind mit Absicht in der Menge angetragen - also H&K eher am Marshall.
- Der H&K Zerrsound ist nichts halbes und nichts ganzes. Abgesehen von einem Santana-mäßigen Sound bekomme ich da für mich nichts Gutes raus - BTW: falls ich eine Paula spiele sieht das dann schon ein bischen besser aus. Der Mittenregler ist zwar effektiv, aber es gibt nicht die gewünschte Mischung, die mich glücklich machen könnte.
- Die Dynamik kommt nicht so rüber, wie ich es erwarte. Das hängt auch mit dem erstgenannten Punkt zusammen.
- ich bekomme im Zerrsound nicht die schönen verwaschenen Akkorde vom Verstärker richtig "generiert" - vor allem im Bezug auf Emo-Core-Sounds. Das komprimiert und glättet mir zu stark.

Ok, ich werde mir demnächst meine Meinung zu den Amps sparen, da es ja auch keinen Sinn hat, wenn dann grundsätzlich versucht wird, mich aufzuklären, dass es wohl an mir liegt, das die Amps charakterlos sind. Aber wie vermessen ist man eigentlich, wenn man auf diese Idee kommt und das äußert? Meint ihr ich schreib das hier nur, weil mir der H&K-Schriftzug Brechreiz verursacht? Was ja zugegebenermaßen stimmt ;-) . Wenn ich es nicht ausprobiert hätte, wäre mir auch die Zeit zu Schade dazu was zuschreiben.

greetz
univalve

Zu 1: Das wunderte mich, wenn der Triamp Modell 2 gewesen wäre, denn
der ist einfach nur perlig und gradewegs für die Strats designed ...
Und um Tone kämpfen mußte ich weder beim Zentera noch
beim Triamp II.

Zu 2: Interessant ist sicherlich auch zu erwähnen, daß Leute die zB.
Stein-und-Bein auf Fender Combochen ;-)
schwören, mit dem Tone eines Rivera Knucklehead, Triamp II
oder Brunetti 059 nicht so viel anfangen können ... ist demnach
aber imho kein Grund, zB. Hughes & Kettner Amps als
charakterlos tönend darzustellen ... mein Geschmack sind
kleine ranzige Fender Combochen eben nicht, diese hätten eher
eine Verwendung für einen bestimmten Cheesy-Sound (wenn
man das als charaktervoll bezeichnen mag). Den liefert
der Triamp eben nicht ...

Apropos Santana-Sound - Paula - Mitten - .... :

Mesa Boogie! (Ist aber auch nicht jederman´s Sache hier ;-) )

Wenn man aber einen sehr guten dynamischen High-Gain-Sound
wünscht, der den Grundcharakter der verwendeten Gitarre nicht
färbt und sensibel auf das Volumenpoti der Gitarre reagiert, kann man,
nein sollte man den Triamp II antesten. Der EQ ist stimmig, es tut
sich was über den gesamten Regelweg, die Dynamik dieses
Kraftpakets ist klasse. Den "Rest" besorgt der Spieler oder die Spielerin!
Da können 1000e erfahrene und versierte Gitarristen nicht irren!

Clean & Crunch ist californisch und britisch, wie man mag, über jeden
Zweifel erhaben. Wer da keinen guten Sound hinbekommt auf Anhieb,
hat´s mit den Ohren oder steht eben auf was gaaaaanz anderes (s.o.)

Und da Geschmack etwas scheinbar unbegreifliches
und für jeden einzigartiges darstellt, könnte diese
Diskussion noch Jahre andauern, wenn man mag ...
 
doc guitarworld":2vedyxjy schrieb:
Clean & Crunch ist californisch und britisch, wie man mag, über jeden Zweifel erhaben.

:shock: Lieber Sven,

kannst Du mir dann bitte mal flüstern, warum Du den Boliden veräußertest ? Abgesehn davon, dass es bei Dir Prinzip ist, immer für eine Überraschung gut zu sein...
 
Hi,

mir fehlt hier erst mal der klare Maßstab !

Definiert doch mal " Charakter " im Bezug auf Amps.Würde mich interessieren, was jeder einzelne so als wichtigsten Charakterzug eines Amps bezeichnet.

Wenn hier über Charakter diskutiert wird, dann sollte man ja auf einer gemeinsamen Basis starten. Sonst ist es wieder ein Marktschreien für die eigene Ampwahl.
 
Ich glaube, "Charakter" wird in diesem Thread viel zu sehr mit "positive Eigenschaften" vereint/verwechselt. Betrachtet "Charakter" mal nicht als Qualitätsmerkmal, sondern als reine Eigenschaft - ich denke mal, das ist es, worauf DunkelElf hinauswollte :)
Unter Umständen kann ein "charakterloser" Amp auch sehr positiv sein - er gibt den Ton des Gitarristen wieder, ohne selbst zu stark zu färben.
 
Hallo zusammen,
für mich gibt es eigentlich genau zwei Sorten von Amps.
Welche, mit denen ich kann, und welche, mit denen ich nicht kann.
Wobei der Teil der Verstärker, die mir unsympatisch sind, klar überwiegt.
Gruß,
Woody
 
mad cruiser":3btyx7ot schrieb:
doc guitarworld":3btyx7ot schrieb:
Clean & Crunch ist californisch und britisch, wie man mag, über jeden Zweifel erhaben.

:shock: Lieber Sven,

kannst Du mir dann bitte mal flüstern, warum Du den Boliden veräußertest ? Abgesehn davon, dass es bei Dir Prinzip ist, immer für eine Überraschung gut zu sein...

Das schrob ich schon weiter vorne ;-) es mangelte an Geld
für Aufnahmegerät, so mußte einer gehen. Es war der, den
ich mit größter Wahrscheinlichkeit am ehesten wieder am Markt
finde ... ich habe jetzt auch californisch und british, allerdings
in Form von drei Amps :cry:
 
Moin,

Ich finde die Diskussionen um Verstärker schon witzig. Zeigt es doch, dass wir keine (musikalischen) Geschichten erzählen, sondern immer nur die bekannte Zeichen kaligrafieren. Da ist dann das Papier, auf dem das Zeichen erscheint genau so wichtig, wie der Inhalt des geschriebenen.
 
W°°":4r11t3ad schrieb:
Moin,

Ich finde die Diskussionen um Verstärker schon witzig. Zeigt es doch, dass wir keine (musikalischen) Geschichten erzählen, sondern immer nur die bekannte Zeichen kaligrafieren. Da ist dann das Papier, auf dem das Zeichen erscheint genau so wichtig, wie der Inhalt des geschriebenen.

Es ist wahr und Du hast es wieder auf Deine charmant-kompakte
Weise darstellen können ... ich finde übrigens meinen "Tone"
auf fast jedem Amp charaktervoll ;-) es macht nur auf manchem
Amp keenen Spaß!
 
doc guitarworld":21kj0hca schrieb:
Es ist wahr und Du hast es wieder auf Deine charmant-kompakte Weise darstellen können

Yo! Walters Quintessenz hat hierbei wieder einen recht philosophischen Charakter - lese ich, zugegeben, immer wieder gern. ;-) Kleiner Wehmutstropfen: Eine objektiv nüchterne Betrachtung seiner Zeilen, könnte einer - von subjektiven Betrachtungsweisen geprägten - Diskussion folglich manchmal die Grundlage entziehen. :lol:

Gruß
 
rockz":35wyfczo schrieb:
doc guitarworld":35wyfczo schrieb:
Es ist wahr und Du hast es wieder auf Deine charmant-kompakte Weise darstellen können

Yo! Walters Quintessenz hat hierbei wieder einen recht philosophischen Charakter - lese ich, zugegeben, immer wieder gern. ;-) Kleiner Wehmutstropfen: Eine objektiv nüchterne Betrachtung seiner Zeilen, könnte einer - von subjektiven Betrachtungsweisen geprägten - Diskussion folglich manchmal die Grundlage entziehen. :lol:

Gruß

Nabend,

wer weiß? Ich bin noch nicht fertig mit dem Gedanken. Vielleicht ist ein Teil der Musik eine Art Kaligrafie? Ist Blues eine Art, bekannte Zeichen "schön" zu malen? Wenn ja - wo endet die Kaligrafie und wo beginnt die Schriftstellerei? Woran macht man den Unterschied fest und was wollen wir sein?
 
In der Programmierung gibt es einen netten Spruch: "C-Code sieht aus, als hätte man ein Gürteltier über die Tastatur gerollt" - ich denke, das wäre eine passende Analogie zum Free Jazz :-D
 
Tja,

Verstärker sind halt auch bloß Menschen.
Und Gitarren auch.
Und die Musiker auch.
Und wenn es zusammen passt, dann haben eben Charaktere zusammengefunden, und wenn nicht, dann hat halt irgend einer einen schlechten Charakter gehabt.
Sagen die anderen.
Und dann kommt die Trennung und dann ein nächster Charakter.

Wenn man ergo als Musiker keinen Charakter hat, wie soll man dann wissen, ob ein verstärker- oder Gitarrencharakter zu einem passt ?
 
Na jut,

ich muß mich da doch noch mal äußern,
univalve":25nb3ofc schrieb:
Ich finde leider den alten Thread nicht mehr, aber da hatte wir beide es schon davon, wie wer über welchen Amp klingt und ich meinte, das ich "meinen" Ton aus den meisten rausbekomme. Nett, das Du inzwischen die gleiche Einsicht bekommen hast (ist jetzt nicht böse oder erzieherisch gemeint ;-) ). Aber die Diskussion war von Dir aus damals etwas anders.

Meine Einschränkung war wohl zu subtil oder nicht offensichtlich genug... aus den meisten "brauchbaren" Amps hol ich auch "brauchbare" Töne. Ob das dann immer nach mir klingt in dem Sinne, daß das jemanden auffallen würde (ah, das ist der burke), weiß ich nicht. So weit bin ich wohl noch nicht. Aber togal, in meiner (Metall-) Band mit unserem Repertoire würde ich mit einem Vintage-Style-Amp nicht sehr weit kommen. Es wäre schlicht das falsche Werkzeug. Und das meinte ich in der Diskussion, in der wir unterschiedlicher Meinung waren (jedenfalls habe ich das so im Gedächtnis, ich find den Topic auf die Schnelle auch nicht mehr und halte das nicht für so wichtig). Vielleicht könnte ich was mit 2-3 verschiedenen Zerr-Pedalen was reißen, aber meine "Rolle" in der Band habe ich schon sehr auf mein vorhandenes Erquickment zugeschnitten. Sprich, ich nutze ständig die verschiedenen Zerrstufen meines Amps. Und die gehen von Jazz-Clean bis HiGain.

univalve":25nb3ofc schrieb:
Aber um auf das Letztliche zurückzukommen:
Ihr könnt mich von mir aus arrogant o.ä. nennen, aber ich finde für meinen Spielstil (meine Affenklauen auf dem Cowboypaddel) H&K Amps charakterlos!

Ich hab eine Zeitlang mit dem TriAmp in der Band gespielt, als ich mein Top noch nicht hatte. Das gefiel mir auch nicht. Hab die Sounds immer arg mit meinem Boss GT-5 digital bearbeitet (EQs und so), bis sie mir einigermaßen gefielen. Und selbst dann war ich damit nicht so glücklich. Ist aber auch ein paar Tage her.

Klarer geworden, was ich mit meiner Differenzierung meine? Also Auf Sessions etc. ist es mir relativ egal, über was für eine Schüssel ich verstärkt werde, hauptsache ich kann mich hören und komm mit der Technik zurecht. In der Band/ on stage bin ich schon recht an meinen Amp gebunden und müßte mich erst arg umgewöhnen, wenn ich über etwas anderes spielen würde.

Gruß
burke
 
W°°":1ppslhgt schrieb:
Nabend,

wer weiß? Ich bin noch nicht fertig mit dem Gedanken. Vielleicht ist ein Teil der Musik eine Art Kaligrafie? Ist Blues eine Art, bekannte Zeichen "schön" zu malen? Wenn ja - wo endet die Kaligrafie und wo beginnt die Schriftstellerei? Woran macht man den Unterschied fest und was wollen wir sein?

Schade, dass hier die Diskussion endet. Es hätte mich interessiert zu erfahren, wie Ihr Eure Musik und Eure Gitarrenhelden einschätzt.
Ist ein gutes Blues Solo die nahtlose Anenanderreihung von bekannten Phrasen und der Ton ist darum so wichtig, weil er genauso bekannt ist, wie der musikalische Inhalt? Wo bewegt sich ein Robben Ford?
Gibt es Musiker und Stilrichtungen, die wirklich frei sind ? Oder ist es so, dass große Musiker nur ein größeres Repertoir an Phrasen besitzen?
Gibt es überhaupt so etwas, wie musikalische Schriftstellerei, oder sind wir nur unterschiedlich begabte Schriftsetzer?
 
Cher Waldä,
die Diskussion endet? Hoffentlich nicht. Nur ich kann für meinen Teil sagen, dass mir eine definierte Antwort schwerfällt, da die Grenzen teilweise sehr verschwommen sind - für mein Empfinden.

Ich versuch's mal:
Es gibt einen Haufen Gitarristen, von denen wird gesagt, sie dudeln nur Pentatonikskalen (o.dgl.) durch. Dennoch sind sie unverwechselbar, weil jeder die Pentatonikskalen in seinem Stil dudelt. Das sind die Kaligraphen.
Dann gibt es die Schriftsteller, die neue Werke schaffen und von anderen zitiert werden.
Und Schriftsetzer - sie setzen Zitate in eine eigene Reihenfolge, verzichten aber auf Kaligrafie dabei.

Keines der drei ist eine Qualitätskategorie - in jeder gibt es Süsskirschen und Trockenpflaumen.

Um einen Gitarrenhelden zu nennen: Eric Clapton ist für mich ein Kaligraph. Ein Pentatonikreiter vor dem Herrn - aber eindeutig identifizierbar.
Beispiel: vor ein paar Jahren ereignete sich folgendes; ich sitze nach der Schule am Mittagstisch, mein Vater kommt zur Mittagspause nach Hause, marschiert ins Wohnzimmer und legt eine soeben neu gekaufte CD ein. Das Stück fängt mit einem Gitarrensolo an.
Ich schrei aus der Küche: "Das ist doch Clapton!"
Vater aus'm Wohnzimmer: "Wat?" *leiser dreh*
Ich wieder: "Das ist Eric!"
Vater: "Hm..." *kommt mit der cd in die küche*
Es handelte sich um "Phil Collins - But seriously". Das angespielte Stück war "Let it rain down" - An der Gitarre: Slowhand.

Nun, was bin ich? Kann ich das selber beurteilen? Versuch: ich bin Kaligraph mit Tuscheklecksern an den Schnörkeln. An der eindeutigen Identifizierbarkeit arbeite ich noch ;-)

Ich weiss nicht, ob das wirklich die Antwort ist, die Du haben wolltest - aber ich habe mich bisher kaum auf solch einer, sagen wir, "philosophischen Ebene" mit Musik auseinandergesetzt, weil ich nicht das Bedürfnis hatte.

Die Musik ist da, oder wird geschaffen. Sie weckt Emotionen bei mir oder lässt es bleiben. Manches kann ich immer wieder hören und entdecke jedesmal neue Feinheiten, anderes wird schon beim zweiten Betrachten langweilig. Dazwischen wiederum befinden sich Stücke, wo ich zwar nichts neues entdecke, mittlerweile jedes Gitarrensolo mitsummen kann (mein Bürokollege weiss davon ein Lied zu singen *g*), die aber dennoch nicht langweilig werden.
Hilfe, wo sortiere ich das ein?
 
burke":3tjmkbho schrieb:
Na jut,

ich muß mich da doch noch mal äußern,
univalve":3tjmkbho schrieb:
Ich finde leider den alten Thread nicht mehr, aber da hatte wir beide es schon davon, wie wer über welchen Amp klingt und ich meinte, das ich "meinen" Ton aus den meisten rausbekomme. Nett, das Du inzwischen die gleiche Einsicht bekommen hast (ist jetzt nicht böse oder erzieherisch gemeint ;-) ). Aber die Diskussion war von Dir aus damals etwas anders.

Meine Einschränkung war wohl zu subtil oder nicht offensichtlich genug... aus den meisten "brauchbaren" Amps hol ich auch "brauchbare" Töne. Ob das dann immer nach mir klingt in dem Sinne, daß das jemanden auffallen würde (ah, das ist der burke), weiß ich nicht. So weit bin ich wohl noch nicht. Aber togal, in meiner (Metall-) Band mit unserem Repertoire würde ich mit einem Vintage-Style-Amp nicht sehr weit kommen. Es wäre schlicht das falsche Werkzeug. Und das meinte ich in der Diskussion, in der wir unterschiedlicher Meinung waren (jedenfalls habe ich das so im Gedächtnis, ich find den Topic auf die Schnelle auch nicht mehr und halte das nicht für so wichtig). Vielleicht könnte ich was mit 2-3 verschiedenen Zerr-Pedalen was reißen, aber meine "Rolle" in der Band habe ich schon sehr auf mein vorhandenes Erquickment zugeschnitten. Sprich, ich nutze ständig die verschiedenen Zerrstufen meines Amps. Und die gehen von Jazz-Clean bis HiGain.
Einverstanden. Sehe ich genauso. :)
Ich denke Du hast recht, dass die letzte Diskussion eher in eine andere Richtung (vintage gut oder doch ned) ging.

burke":3tjmkbho schrieb:
univalve":3tjmkbho schrieb:
Aber um auf das Letztliche zurückzukommen:
Ihr könnt mich von mir aus arrogant o.ä. nennen, aber ich finde für meinen Spielstil (meine Affenklauen auf dem Cowboypaddel) H&K Amps charakterlos!

Ich hab eine Zeitlang mit dem TriAmp in der Band gespielt, als ich mein Top noch nicht hatte. Das gefiel mir auch nicht. Hab die Sounds immer arg mit meinem Boss GT-5 digital bearbeitet (EQs und so), bis sie mir einigermaßen gefielen. Und selbst dann war ich damit nicht so glücklich. Ist aber auch ein paar Tage her.

Klarer geworden, was ich mit meiner Differenzierung meine? Also Auf Sessions etc. ist es mir relativ egal, über was für eine Schüssel ich verstärkt werde, hauptsache ich kann mich hören und komm mit der Technik zurecht. In der Band/ on stage bin ich schon recht an meinen Amp gebunden und müßte mich erst arg umgewöhnen, wenn ich über etwas anderes spielen würde.

Gruß
burke
Klar. Auch hier: meine Meinung sei selbige.
Das ganze war auch nicht als Angriff auf Dich gemeint. Sorry falls das so durchkam.

Ich klinke mich nur aus der H&K charakterlos Sache jetzt aus, da manche scheinbar nicht begreifen wollen, das ich eine eigene Meinung zu den Amps habe und diese mir auch durch Erfahrung (spielen, ausprobieren etc) angeeignet habe. Wer mich denn weiterhin belehren will, kann das gerne schreiben. Mir geht's am allerwertesten vorbei und wird meine "Markenvorkonfektionierte" Meinung nicht ändern. Soviel zum Stein der Weisen.

Zu W°° Anmerkung, was wichtiger ist "Ton oder Tonfolge" (darf ich das so banal zusammenfassen?). Schlichtweg beides. Eines der eindrucksvollsten Beispiele hierfür ist Kurt Ebelhäuser von Scumbucket (spielt auch bei Blackmail). Der spielt exakt die Töne die ich nicht erwartet hätte und generiert eine schöne, aber nicht plump daher kommende Gitarrenmelodie. Was ist so toll? Die Phrasierung, die jeweiligen Töne zu dem Akkord, wie auch die weiteren Tonfolgen UND sein Sound. Wäre es nicht der Sound, den er dazu wählt, wäre es nur halb so gut (intensiv, stimmungsvoll).


greetz
univalve
 
W°° schrieb:
Ist ein gutes Blues Solo die nahtlose Anenanderreihung von bekannten Phrasen und der Ton ist darum so wichtig, weil er genauso bekannt ist, wie der musikalische Inhalt? Wo bewegt sich ein Robben Ford?
Gibt es Musiker und Stilrichtungen, die wirklich frei sind ? Oder ist es so, dass große Musiker nur ein größeres Repertoir an Phrasen besitzen?
Gibt es überhaupt so etwas, wie musikalische Schriftstellerei, oder sind wir nur unterschiedlich begabte Schriftsetzer?

Hallo W°°,

diese Betrachtungsweise finde ich sehr interessant und es lohnt sich darüber mal den einen oder anderen Gedanken zu verschwenden.
Ich denke schon, daß es sowas wie eine musikalische Schriftstellerei gibt. Phrasen klingt in meinen Ohren etwas negativ, ich würde eher Worte dazu sagen.
Ein guter Schriftsteller hat eben einen großen Wortschatz und kreative Köpfe kommen auch auf Wortneuschöpfungen.
Aber der Musiker hat gegenüber dem Schriftsteller noch einen Freiheitsgrad mehr, er kann seinen Worten durch seinen Ton Ausdruckskraft verleihen.
Wenn zwei Gitarristen ein und diesselben Töne spielen, klingt der eine vielleicht langweilig und hässlich, während der andere lebendig und ausdrucksvoll klingt.
Ein guter Sound ist dabei die Stimme des Gitarristen, was er damit macht ist eine andere Sache.

Gruß Dan
 
W°°":26i9bnke schrieb:
Schade, dass hier die Diskussion endet. Es hätte mich interessiert zu erfahren, wie Ihr Eure Musik und Eure Gitarrenhelden einschätzt.

Ich wünschte, ich könnte etwas mit mehr Substanz zu dieser außergewöhnlich interessanten Diskussion beitragen.
Da ich seit 36 Jahren das gleiche Solo spiele, sollte ich zu diesem Thema eigentlich besser die Schnauze halten.

Dennoch ein Gedanke: in der klassischen Musik gilt jemand, der ein vorgegebenes Musikstück sehr gekonnt darbietet, als großer Musiker.
Neu geschaffen hat er dabei nichts, außer die vom Komponisten erteilten Weisungen zur Darbietung mehr oder weniger eigenständig zu interpretieren.

Ich habe ganz einfach Respekt vor jeder Art von überdurchschnittlicher musikalischer Leistung, gleichgültig, ob sie in einem Akt der Kreativität besteht oder in der gekonnten Aneinanderreihung von Zitaten. Wenn es gut gemacht ist, kann ich mich auch an einer AC/DC-Coverband erfreuen.

Abgesehen davon, haben alle möglichen Ansätze ihre Berechtigung, denke ich mal. Und denjenigen, der mit aller Kraft und großem Bemühen darum ringt, ein Stück Musik halbwegs erträglich darzubieten,achte ich genauso hoch wie das Genie, welches mit unerträglicher Leichtigkeit ständig Höchstleistungen absondert.
 
mad cruiser":30cbsczt schrieb:
kann ich mich auch an einer AC/DC-Coverband erfreuen.

.....Abgesehen davon, haben alle möglichen Ansätze ihre Berechtigung, denke ich mal. Und denjenigen, der mit aller Kraft und großem Bemühen darum ringt, ein Stück Musik halbwegs erträglich darzubieten,achte ich genauso hoch wie das Genie, welches mit unerträglicher Leichtigkeit ständig Höchstleistungen absondert.

Ja, Jörg, sicher!

Die meisten Musiker streben ein Leben lang nach der perfekten Form für die eine Sache. Ob Klassik, Blues, Rock und auch Jazz. Das ist musikalische Kaligrafie.

Das war aber nicht meine Frage. Sondern: Gibt es in der Musik wirkliche Geschichtenerzähler, oder sind nur die Horizonte unterschiedlich groß?
 
hi leute,
wirklich eine sehr interessante diskussion.
Meine Frage, die ich einfach mal in den Raum stellen will:

Ist nicht das, was auf dem Verstärker drauf steht zu 90 % Prestige?

Man stelle sich folgendes Szenario vor: Eine Metalband/ (Hard)rockband spielt live. Was sieht man? Klar... mindestens ein Marshallstack... Warum? Ist es nicht so, dass sich bestimmte Amps bei bestimmten Musikrichtungen eingebürgert haben... oder sollte ich sagen... die Namen der Hersteller?

Direkt zum Thema H&K:
Ich persönlich würde nicht zögern, mir so ein Aquarium zu kaufen. Davon mal abgesehen, dass der Showeffekt sehr groß ist (was immer eine Rolle spielt, da könnt ihr mir erzählen, was ihr wollt ;) ) , sind die Sounds doch wirklich mit den mittlerweile stark etablierten Marken ebenbürtig. Es ist immer der Hang zum Besonderen, wenn man mal "was anderes" spielt, als die gängigen Marken.
Hughes&Kettner sind zudem meiner Meinung nach stark im kommen. Immer öffter sieht man die schmucken Stücke in Musikvideos/ Liveauftritten.
So... zerreißt mich :)

winke
chris
 
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