Monkeyinme":x0buod78 schrieb:
Zu den Gesetzgebungen, eine freie Marktwirtschaft, in der ausschließlich Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen gibt es nicht.
So weit korrekt.
Und kann auch nur bei einer gewissen Konkurrenz funktionieren.
Nö, Preisbildung über Angebot und Nachfrage funktioniert auch im Monopol.
Nur eben anders als im Polypol, bei dem es viele Anbieter gibt, ohne Dominanz eines einzelnen.
Das Resultat sind immer höhere Preise und schlechtere Versorgung, so sagt die Volkwirtschaftslehre.
Daher sollten marktwirtschaftliche Staaten auch eine strenge Kartell- und Monopolkontrolle haben.
Was leider fast nie zutrifft.
Je mehr Regeln und Gesetze es gibt, desto mehr Ausnahmen oder Umgehungen werden gesucht und gefunden. Eben verantwortungsbewußtes Handeln der eigenen Position gegenüber. Die Welt ist für uns so schlecht, wie wir sie als Gemeinschaft machen. Es gibt mit Sicherheit schlechtere Modelle auf der Welt, als das westeuropäische in diesen Zeiten.
Völlig richtig.
Allerdings leben unserer Märkte auch aufgrund der Ausbeutung schwächerer Märkte, z.T. gesetzlich so gewollt. Z.B. EU-Exportsubventionen für Fleischabfälle oder Obst und Gemüse nach Afrika. Bei solchen Gesetzen, bzw. deren Auslegung könnte ich persönlich kotzen. Wurde aber von den gesetzgebenden Gremien im Sinne der eigenen Märkte so beschlossen. Da verliere ich ein bißchen den Glauben an die Möglichkeit, Marktwirtschaft verantwortungsbewußt für alle (!) zu gestalten.
....
Die Ausbeutung des ökonomisch Schwächeren ist in Marktwirtschaften immer systemimmanent.
Immer.
Sei es international die Ausbeutung der wirtschaftlich schwächeren Staaten, insbesondere in der sogenannten dritten Welt, sei es die Ausbeutung minder qualifizierter Arbeitnehmer oder von Frauen im Beruf im Inland.
Genau gegen diese Ausbeutung hat sich das Konzept der sozialen Marktwirtschaft gerichtet. Welches in den 50er Jahren einen Aufschwung wie nie dagewesen beschert hat.
Seit Helmut Schmidt, und viel massiver unter Helmut Kohl, Schröder und Merkel, wurde die soziale Marktwirtschaft aufgegeben zu gunsten einer Vettern- und Marktwirtschaft (siehe Umsatzsteuerbonus für Hoteliers, siehe Milliardensubventionen an Banken, Kernkraftwerksbetreiber usw.). Die Folgen sehen wir ja, ein Blick auf den Arbeitsmarkt genügt. Z.B. 800.000 Arbeitsplätze, deren Vollzeit-Lohn nicht mal das Existenzminimum erreicht, subventioniert durch den Staat in Form von Hartz IV.
Siehe fehlende Mindestlöhne, siehe Leiharbeiter (gleiche Arbeit, erheblich weniger Lohn, weniger Urlaub, weniger Rechte), siehe Tarifabschlüsse für Leute mit abgeschlossener Berufsausbildung (!), die unter 6 Euro Stundenlohn beinhalten. Siehe Milliardensubventionen and Siemens, Daimler und Co., die zum Dank für diese Staatsknete Jobs ins Ausland verlagern, und zwar ohne dass Papa Staat was tut (z.B. Subventionen zurückfordert).
Was hat das alles mit Mesa/Boogie zu tun?
Nun, viel, finde ich.
In einem Wirtschaftssystem, das staatlicherseits die Stärkeren fördert und die Schwächeren klein hält, da darf man nicht erwarten, dass Unternehmen wie Meinl oder Mesa sich fair verhalten oder zu fairem Verhalten gedrängt werden.
Und wo der Staat versagt, muss sich der Bürger halt selbst kümmern.
Z.B. durch Kauf im europäischen Nachbarländern.
Wäre ja auch dumm von der Globalisierung immer nur die Nachteile zu erleben ohne die Vorteile zu nutzen, wo dies möglich ist ...
Tschö
Stef