Live Demoaufnahme im Proberaum

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Anonymous

Guest
Hallo,

ich brauche mal eure Meinung (und hoffentlich Anregungen/Tipps) ob man mit unseren vorhandem Equipment ein ordentliches Demo produziert bekommt.

Der Plan ist es erstmal zu versuchen alles Live einzuspielen, da eine gewisse Eigendynamik bei uns erwünscht ist. Sollte das absolut in die Hose gehen werden wir nochmal über Einzelaufnahme der Instrumente diskutieren müssen.

Grob geht der Musikstil in Richtung Melodischen Black Metal. Allerdings schwer einzuordnen da viele Elemente aufgegriffen werden. Erste Eindrücke kann man hier schonmal bekommen:

http://innerabsence.de/music.htm

Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es aufgrund der Größe des Raums (kleiner Raum) zu Übersprechungen der einzelnen Instrumente auf den Mikros der anderen Instrumente kommen. Lässt sich so etwas Demotauglich im nachhinein bereinigen?

So zum Equipment:
- Als Mischpult steht uns ein 16 Kanal Fostex 450 mit 4 Subgruppen zur Verfügung (Jeder Kanal hat zusätzlich einen Direct Out).
- An Soundkarten sind ein M-Audio Delta 44 und ein M-Audio Delta 66 vorhanden. Also quasi 8 Spuren.

Das Equipment konnten wir glücklicherweise zu einem Spottpreis von einer anderen Band abkaufen die sich aufgelöst hat.

Zur Bandaufstellung, gedachter Mikroabnahme und Spurenverteilung:

Schlagzeug:

the t.bone DC 1000 set
1x Bass Drum Mikrofon
4x dynamisches Snare/Tom Mikrofon
1x Raummikro als Overhead

geplante Einzelspuren:
1x das Gesammte Schlagzeug (grob am Pult vorgemischt) via Subgruppe
1x Snare als einzelspur via Direct Out
1x Bass Drum via Direct Out


Bass:

Von Direct Out des Amps ins Mischpult und dort via Direct Out in die Soundkarte

Gitarren:
Gitarre 1 - DAP PL-07 (SM57 Klon)
Gitarre 2 - Superlux PRA 628 MKII

Beide Amps haben einen Direct Out. Macht es Sinn diese extra abzunehmen und dann mit der jeweiligen Mikroabnahme zu mischen(müsste dann direkt am Pult passieren über jeweils eine Subgruppe pro Gitarre)

Dazu kommen noch 2x Gesang über 2 SM58 die jeweils direkt ins Pult gehen und von dort per Direct Out in die Soundkarte.


Momentan steht alles noch in der Theorie und vieles wird natürlich über ausprobieren laufen müssen.
Hoffe trotzdem das ihr mir ein paar Tipps und Anregungen geben könnt,
da ich zwar das Zepter, was die Aufnahmen und Planungen dazu angehen, vor die Füße geworfen bekommen habe, allerdings selber absolut "unbeleckt" an die Sache rangehe.

LG und vielen Dank im vorraus
 
Ragnar0okie schrieb:
http://innerabsence.de/music.htm

Wie habt Ihr die Aufnahmen gemacht?
Das klingt doch schon zum Teil ziemlich amtlich.


Ragnar0okie schrieb:
Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es aufgrund der Größe des Raums (kleiner Raum) zu Übersprechungen der einzelnen Instrumente auf den Mikros der anderen Instrumente kommen. Lässt sich so etwas Demotauglich im nachhinein bereinigen?
·

Nein.
Entweder ihr bekommt das Übersprechen sinnvoll genutzt, oder es gibt ein Problem.


Ragnar0okie schrieb:
Schlagzeug:

the t.bone DC 1000 set
1x Bass Drum Mikrofon
4x dynamisches Snare/Tom Mikrofon
1x Raummikro als Overhead

geplante Einzelspuren:
1x das Gesammte Schlagzeug (grob am Pult vorgemischt) via Subgruppe
1x Snare als einzelspur via Direct Out
1x Bass Drum via Direct Out


Bass:

Von Direct Out des Amps ins Mischpult und dort via Direct Out in die Soundkarte

Gitarren:
Gitarre 1 - DAP PL-07 (SM57 Klon)
Gitarre 2 - Superlux PRA 628 MKII

Hmm, ok.
Was plant Ihr als Raummikro für das Schlagzeug?
Ich halte es für keine gute Idee, das Schlagzeug mit einem Haufen Mikrofone zu versehen und das dann per Subgruppe aufzunehmen; was Ihr da 'grob am Pult vorgemischt' fabriziert, bekommt ihr nie wieder ausbalanciert, wenn das nicht 100%ig stimmt.
Ein sorgfältig platziertes Mikrofon für das ganze Kit plus Kik und evtl. Snare wird Euch da wahrscheinlich sichere Ergebnisse bringen.
Keep it simple, gerade am Anfang.

Den Bass würde ich DI vor dem Amp abnehmen.

Ragnar0okie schrieb:
Beide Amps haben einen Direct Out. Macht es Sinn diese extra abzunehmen und dann mit der jeweiligen Mikroabnahme zu mischen(müsste dann direkt am Pult passieren über jeweils eine Subgruppe pro Gitarre)

Wofür?
Auch damit mach man sich leicht Kopfschmerzen.

Viele Grüße,
woody
 
Mal abgesehen davon, dass die DI Ausgänge der Amps nur sinnvoll sind, wenn sie auch al eigene Spur in den Rechner gehen kann man das so machen. Kann sein dass der Rechner mit 2 Audiokarten verwirrt wird, ausbprbieren.

Grusss


Reverend Riddimkilla
 
Moin,
wenn ihr das ganze Zeugs immer zur Verfügung habt, dann lasst es doch immer dran und schneidet möglichst oft mit. Das gibt zum einen die Möglichkeit zu kontrollieren, und mit der Zeit sollte sich das Ergebnis durch häufige Optimierung auch verbessern.
In meiner früheren Band haben wir damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Aufnahmen waren immer möglich durch Einlegen einer Kassette (ja, ist was länger her...) und Starten der Aufnahme. Eines unserer besten Demotapes ist so durch Zufall auf einer Probe entstanden, wir hatten einfach Lust alles diszipliniert zu spielen, und haben statt 2 Liedern fast unser komplettes Programm aufgenommen.

Weniger ist manchmal mehr, besonders wenn der Raum klein ist kannst du dir das Overhead sparen. Neulich gab es mal einen Youtube Beitrag über das Mikrofonieren eines kompletten Schlagzeug mit nur einem Mikro. Und das klang nicht so schlecht.

Übersprechen läßt sich verhindern, indem alle Schallquellen isoliert werden. Schlagzeug im Raum, Sänger vor der Tür, keine Amps sondern alles über DI und Monitoring über Kopfhörer. Ist also aufwändig.

Und wenn ihr ein richtig gutes Demo haben wollt, dann nehmt ihr mit Bordmitteln auf, probt euch den Arsch ab bis alles perfekt sitzt, und geht dann in ein kleines Studio und spielt es da ein. Live oder nacheinander, je nachdem was euch oder dem Studio besser passt. Das kostet nicht die Welt.

Viel Spass!

Ciao
Monkey
 
Hallo und danke schonmal für die schnellen Antworten.

Woody schrieb:
Wie habt Ihr die Aufnahmen gemacht?
Das klingt doch schon zum Teil ziemlich amtlich.

Die Aufnahmen sind mit 2 Raummikros entstanden. Ist von der Qualität sicherlich ok aber wir möchten für eine richtige Demo CD eine bessere Qualität erreichen.
Und mit dem neuen Equipment dachte ich werden wir das auch.
Auch wenn ich mich erst in das ganze Recording, Mixdown, Mastering Thema reinfinden muss. Das wird zwahr sicherlich noch einige nerven kosten, aber der Wille dazu ist da.


Woody schrieb:
Hmm, ok.
Was plant Ihr als Raummikro für das Schlagzeug?
Ich halte es für keine gute Idee, das Schlagzeug mit einem Haufen Mikrofone zu versehen und das dann per Subgruppe .......Ein sorgfältig platziertes Mikrofon für das ganze Kit plus Kik und evtl. Snare wird Euch da wahrscheinlich sichere Ergebnisse bringen.


Das Raum Mikro für die Becken ist glaube ein Behringer, Modell hab ich gerade nicht im Kopf.
OK mein Gedanke bei den ganzen Mikros am Schlagzeug war eher, dass die ja sehr na an der Geräuchquelle sitzen die sie aufnehmen sollen und so die anderen Instrumente weniger bis nicht hörbar mit aufnehmen als ein oder 2 Raummikros für das komplette Kit.



Woody schrieb:
Den Bass würde ich DI vor dem Amp abnehmen.

Wie meinst du das? Über den Direct Out der am Amp ist? So wäre ja auch der Plan gewesen?



Woody schrieb:
Wofür?
Auch damit mach man sich leicht Kopfschmerzen.

OK, naja hier war der Plan den Sound der DO und Mic Aufnahme zu mischen um den Sound evtl etwas fetter/voller zu machen.
Also keine gute Idee?

Riddimkilla schrieb:
Kann sein dass der Rechner mit 2 Audiokarten verwirrt wird, ausbprbieren.

Die beiden Karten sind miteinander kaskadierbar und laufen bis jetzt auch einwandfrei zusammen. daran wirds also nicht scheitern. Nach längerem darüber nachdenken dann eher daran das evtl 1-2 Kanäle mehr nicht schlecht wären. Aber man muss es ja auch nicht gleich übertreiben :-D

Monkeyinme schrieb:
wenn ihr das ganze Zeugs immer zur Verfügung habt, dann lasst es doch immer dran und schneidet möglichst oft mit

Genau das war langfristig der Plan :cool:

Zum Thema ins Studio gehen....Das ist für uns vorerst keine Option. Sicher werden wir da auf anhieb klanglich wesentlich bessere Ergebnisse einfahren. Aber uns geht es nicht darum schnellstmöglich das Bestmögliche Ergebnis zu erzielen, sondern eher mit dem Prozess des Aufnehmens zu wachsen, Erfahrung zu sammeln und möglichst viel über die Abläufe an sich zu lerne.
Um irgendwann für möglichst viele Sachen die Verantwortung übernehmen zu können, wenn es an eine Albumaufnahme geht.
 
Erwartet zunächst mal nicht zu viel von dem neuen Setup, da gibt es noch viel auszuprobieren und zu erfahren und zu lernen, nicht nur auf tontechnischer Ebene. Viel Spass dabei! :hochfuenf:

Reverend Riddimkilla
 
Aus Sicht des Veranstalters bevorzugen wir (Freiburger Blues Association e.V) mit Sorgfalt aufgenommene Live Demos aus dem Proberaum gegenüber einer überproduzierten Studiodemo. Wir wollen wissen, was die Band im Zusammenspiel drauf hat. Eine solche Live Demo kann man mit den geschilderten Equipment machen. Das Übersprechen der Mikrophone erfordert eben eine andere Herangehensweise im Mix, welche dem Live Sound der Band eh besser entspricht. Arrangement, Tightness, Zusammenspiel und Dynamik sind unsere ersten Entscheidungskriterien. Wenn insgesamt die Leistung stimmt, fällt ein etwas schräges Bending oder ein falscher Ton nicht so ins Gewicht.
 
@ frhay8

Hätte ehrlich gesagt gar nicht damit gerechnet das der Plan einer Live Demo gerade bei Veranstaltern auf positives Feedback trifft. Aber beim 2. darüber nachdenken, macht das natürlich absolut Sinn.
Das bestärkt mich auf jeden Fall in dem Vorhabenm das Demo Live aufzunehmen.

Danke
 
Moin,

seit längerer Zeit nehmen wir (Sängerin, Backing Vocals, Schlagzeug, 2 Gitarren, Bass) uns selbst im Übungsraum auf.
Vorweg kann ich sagen, dass der Zenith eigentlich nie erreicht wurde. Es gibt immer noch etwas zu verbessern. Von absoluter Grütze am Anfang bis zu brauchbaren Ergebnissen hat es Monate gebraucht.
Wenn es hilft, kann ich ja mal die eigenen Erfahrungen nennen:

Wichtigste Erfahrung: Weniger ist mehr bzw. viel hilft nicht viel!

Wir gehen inzwischen wie folgt vor:

Schlagzeug: 1 Mikro in die Basedrum, 1 Mikro auf die Snare, 2 Overhead (eins reicht eigentlich und hat den Vorteil, dass Phasenschweinereien ausbleiben. Andererseits kannst Du 2 Overheads aber näher an das Set bringen, was wiederum Übersprechen verringert). Zur Not bringt sogar ein einziges Großmembran Mikro gute Ergebnisse

siehe: http://www.youtube.com/watch?v=iS_YZpn818A

Ein Submix des Schlagzeugs ist bei uns kläglich gescheitert weil die Lautstärkeverhältnisse der abgenommenen Teile eigentlich ständig variierten (Songart, Tagesverfassung des Trommlers etc.).

Alles direkt ins Interface.

Sängerin/Backing: Direkt ins Pult und via Direct Out ins Interface

Gitarren: Close Miking (ohne Raummikro) direkt ins Interface (bei uns haben sich auch die Superlux bewährt).....aber.....solltet ihr vernünftige Outputs an den Amps sowie sehr gute DI Elektronik besitzen, geht diesen Weg! Ihr habt deutlich weniger Schweinereien später beim Mix! Dem Wirt wird es egal sein, ob der Verstärker den absolut authentischen 68er Blackface Chime hat ;-) .

Bass: DI out direkt ins Interface, sonst nix!

So, Übersprechen habt Ihr dann nur noch bei den beiden Gesangs- und den Drummikros. hier lässt sich vor der Aufnahme noch einiges durch Aufstellungsmaßnahmen verbessern (hierbei hilft simple Logik "Mikros direkt in der PA Schneise sind eher suboptimal ;-) " und evtl. ein geschlossener Kopfhörer, der im laufenden Betrieb den Gesamtsound kontrolliert.

Denkt immer daran: "Shit in, Shit out!"

Dem verbleibenden Übel kommt ihr dann beim Mischen bei. Übersprechen grenzt man am Besten durch Korrektur/Beschneidung der einzelnen Frequenzbänder ein. Das ganze wird deutlich vereinfacht, wenn Ihr bei der Probe schon daran denkt (z.B. keine Vollbassbedienung am Gitarrenverstärker etc.).

O.g. sind meine eigenen Erfahrungen und sicher nicht die einzige Wahrheit. Wahr ist aber, dass wir inzwischen mit dem "Endergebnis" (klanglich) zufrieden sind. Ob es für ein professionelles Demo reicht, weiß ich nicht. Es klingt jedenfalls deutlich besser als mit dem Handyrecorder aufgenommen.
Das Mischen geht auch prima von der Hand, wenn ich auch zugestehen muss, dass das noch einmal ein ganz eigenes Thema ist, von dem ich, im Gegensatz zu Anderen hier, wenig verstehe. Zum Glück gibt es Presonus Studio One, da wird einem vieles von voreingestellten Algorithmen abgenommen.

Puh, ist viel geworden! Ich hoffe, es hilft ein wenig.
 
@ Tommy

Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht. Das wird sicherlich helfen.

Es gibt nur einen Punkt der mir nicht so richtig in den Kopf will, vllt hab ich da aber auch einfach nur einen Denkfehler.

Und zwar wurde hier eins zwei mal erwähnt, dass man mit einem oder zwei Mikros + Bass und Snare extra für das Schlagzeug bessere Ergebnisse einfahren wird. Mir erschließt sich der Grund bzw der Unterschied nicht so richtig.

Wenn ich die Toms und die Hi Hat auf eine Subgruppe lege und Bass Drum und Snare einzeln auf Spuren lege. Wo ist da der Unterschied zu Snare und Bass Drum einzeln abnehmen und den Rest mit Raum mikro?

Am ende hab ich in der Summe doch auch Snare und Bass einzeln und alles andere auf einer Spur. Nur das ich über meine geplante Methode auf den einzelnen Spuren noch etwas mit einem eq die Frequenzen der HiHat, und Toms etwas hervorheben kann bevor sie zu einer Subgruppe zusammengefasst werden.

Vllt kann da jemand noch etwas Licht hinter mein Dunkel bringen :)
 
Ragnar0okie schrieb:
@ Es gibt nur einen Punkt der mir nicht so richtig in den Kopf will, vllt hab ich da aber auch einfach nur einen Denkfehler.

...nein, theoretisch nicht. In der Praxis haben wir aber festgestellt, dass die Aufnahmen der linken und rechten Drumset Hälfte über Overheads harmonischer werden. Raumanteil und gewissermaßen Anteile von Übersprechungen sorgen dafür, dass unangepasste Lautstärkeprobleme nicht so ins Gewicht fallen als beim knallhart direkt abgenommenen Submix.
Das ganze bezog sich allerdings bei uns auch auf den Umstand, dass der billige Drumabnahme Mikrosatz vom T, den wir anfangs auch benutzten m.E. Grütze ist. Das sieht bei hochwertigen Mikros wahrscheinlich wieder ganz anders aus.
Prinzipiel kann man aber sagen, dass ein mit Overheads abgenommenes Drumset von sich aus im Mix natürlicher klingt und weniger nachträgliche Kurbelei verursacht. Allerdings schlagen Übersprechungen auch mehr ins Kontor.
Probiert einfach beides aus.
 
Ragnar0okie schrieb:
Wenn ich die Toms und die Hi Hat auf eine Subgruppe lege und Bass Drum und Snare einzeln auf Spuren lege. Wo ist da der Unterschied zu Snare und Bass Drum einzeln abnehmen und den Rest mit Raum mikro?

Übersprechen wurde ja schon genannt, mehr Mikros nehmen mehr Kram 'irgendwie' auf.
Und wenn dieses 'irgendwie' eher ungeil ist, dann ist mehr 'irgendwie' mehr ungeil.
Dass dieses 'irgendwie' eher ungeil sein wird, hängt mit Richtcharachteristik der Mikros und Phasenlage der Signale zusammen.
Mikros klingen nicht aus allen Richtungen gleich gut, und umso mehr offene Mikros man jongliert, desto eher nimmt man Kram auf, den man so nicht will.
Zum Thema Phasenlage, hör mal hier rein:



Dadurch, dass sich die Signale unterschiedlich summieren ändert sich der Gesamtsound dramatisch (und das bei 240p).
es kann Dir also passieren, dass Du Dir mit einem blöd platzierten Mikro z.B. den Bass komplett aushöhlst.
Das müsstes Du mit jedem einzelnen Mikro vorher checken, und dann nichts mehr verändern...
Mehr Mikros sind immer mehr Geschisse als weniger...

Viele Grüße,
woody
 
Hab' mir die Aufnahmen auch mal angehört. Klingt doch für den Anfang garnicht so schäbbig. :)

Da ich auch schon kommerzielle Aufnahmen im Proberaum mit einer Handvoll Mikros und einem zweikanaligen Interface gemacht gabe kann ich aus eigener Erfahrung berichten: Da geht einiges ... wenn man sich denn ein bisschen dahinterklemmt und am Ball bleibt. Unter Umständen muss man erstmal eine Durststrecke von mäßigem Erfolg durchschreiten. Das soll Dich aber nicht entmutigen ... im Gegenteil.

Bleiben wir bei der Aufgabenstellung ... Du willst alles gleichzeitig Live im Proberaum aufnehmen und hast 8 Kanäle.

Der kleine Raum ist kein Hinterniss. Im Gegenteil. Eure Art von Musik braucht einen sehr direkten Sound und ein zu großer Raum würde entsprechend auch so klingen und das Signal evtl. verwaschen. Ich würde alles so direkt wie möglich Mikrofonieren.

So würde ich vorgehen:

1. Den Raum weitestgehen "tot" machen ... also reflektionen minimieren. D.h. Teppiche oder anders schweres Zeug an glatte, harte Flächen machen. Die Ecken nicht vergessen. (Gute Teppichquelle ist übrigens ein Messegelände. Da werden nach Messen oft quadratkilometer an Teppich von den Messeständen weggeworfen.)
Durch diese MAßnahme werden die Signale direkter und der Raum fühlt sich leiser an.

2. Kanalzuordnung: 2x Gesang, 2x Gitarre, 1x Bass, 3x Drums
Gitarren: am Cab so nah wie möglich mikrofonieren und dann das Cab von hinten abschirmen um übersprchungen zu minimeren (geht prima mit dicken Sesselpolstern, die man v-Förmig vor die Box stellt. Quelle: Sperrmüll)
Bass: DI. Monitoring über Amp so leise wie möglich oder Kopfhörer.
Drum: 1 Mic in die Bassdrum (von vorne rein bis kurz vors Schlagfell ... ihr wollt ja viel Kick :) ... Falls Bassdrum vorne zu, Loch reinschneiden oder von hinten am Schlagpunkt abnehmen; 1 Mic an die Snare. Hier kann man mit Position und Abstand experimentieren, um die richtige Menge HiHat mit draufzukriegen. 1 Mic für den Rest des Sets. Hier würde ich nicht zwingend von oben abnehmen sondern eher von vorne, relativ nah zwischen Toms und Becken.
Vocals: Die beiden Sänger (nennt man das Sänger bei euch? :)) so stellen, dass sie mit'm Kopf ganz nah an den Gesangsboxen sind, also am besten direkt davor. So kann die Lautstärke der Gesangsanlage minimiert werden. Besser noch, Kopfhörer verwenden und Gesangsanlage aus machen.

Ihr werdet euch zwar gegenseitig beschissen hören, aber so kriegt ihr die Signale einigermaßen konkret auf's Band und damit lässt sich dann gut weiterarbeiten.

Wenn ihr euren Drummer zum klick spielen lasst, könnt ihr den Mix dann später auch super nutzen um dann im Overdub verfahren alle Instrumente sorgfältig nochmal drüberzuspielen. Ist dann quasi mit Bandfeeling.


Wie gesagt ... so würde ich es mit den Mitteln machen. Aber jeder Jeck ist anders. Vielleicht war ja was brauchbares dabei. Halt uns auf dem Laufenden.

Gruß
.Gurki
 
So, wow das ist ja mal massig Input :shock: :) Wahnsinn. Danke.

Also erste Ratlosigkeit gabs gestern direkt beim ersten ausprobieren. Die beiden Karten laufen nicht synchron...laut foren und faq´s von M-Audio hab ich aber wahrscheinlich im Treiber einfach nur einen Haken vergessen zu setzen. MultiCard Sync muss da extra aktiviert werden. Muss ich nächste Woche nochmal schauen. Hoffe dass das Problem löst.

Ansonsten sind wir für die ersten Tests folgender Maßen vorgegangen.

Das Schlagzeug haben wir jetzt erstmal mit einer zusätzlichen Spur abgenommen da *Trommelwirbel* ja das Delta 66 hat 2 Kanäle mehr als das 44. Wer hätte es gedacht :). Man muss halt manchmal einfach augen und ohren aufsperren.

Also Mikrofoniert und folgendermaßen zusammengefasst:

Schlagzeug:
1x Overhead via Raum Mikro ->Spur 1
1x Snare -> Spur 2
1x Base -> Spur 3
3x Toms -> Spur 4

Bass:
war gestern nicht dabei würde aber via DO vom amp in Spur 5 gehen

Gitarren:
Gitarre 1 - via Mikro -> Spur 6
Gitarre 2 - via DO -> Spur 7 ( ich hab mich bei der Aufnahme meiner Gitarrenspur für den DO des Blackstar Amps entschieden statt über ein Mikro aufzunehmen, den haben die Jungs von Blackstar wirklich gut hinbekommen)

Vocals
Sänger 1 (ja auch bei uns nennt man das Sänger @Gurkenpflücker ;-) )war gestern auch nicht da und Sänger 2 haben wir gestern auch sein lassen da der nur Backing Vocals macht.
Die beiden würden aber jeweils Direkt in Spur 8 und 9

Die Schlagzeugspuren liegen alle auf Spuren einer Karte daher sind die Spuren untereinander Synchron und nach einer Weile waren auch die Lautstärken der einzelnen Schlagzeugspuren relativ gleichmäßig am Pult voreingestellt.


Gurkenpflücker schrieb:
Hab' mir die Aufnahmen auch mal angehört. Klingt doch für den Anfang garnicht so schäbbig.
Danke :-D aber besser gehts alle mal und die Zeit dafür ist JETZT ;-)

OK die Abnahme des Schlagzeuges via Raum Mikro + Snare und Kick werden wir bei gelegenheit auch mal austesten. Wir kommen halt alle leider nur 1x die Woche zusammen von daher wird hier immer mal gestückelt Feedback von mir kommen.

zu 1. Den Raum weitestgehen "tot" machen
Ich denke das wir unseren Raum schon relativ gut gedämmt haben. Er ist nicht komplett tot aber es schaukelt sich auch nichts all zu sehr hoch.

zu 2.
hab ich ja schon gesagt das wir die 3 Mikro Abnahme bei Gelegenheit mal testen werden.
Inwieweit wir das Abhören über Mikros bewerkstelligen können müssen wir mal schauen. Ich muss dazu sagen das die Übersprechungen der Instrumente auf den Mikros gestern wirklich ziemlich gering war (wahrscheinlich wird das mit Bass und Gesang nochmal was ganz anderes). Selbst über das Raummikro kam von den anderen Instrumenten nicht so viel an. Ich denke das man damit auf jeden Fall arbeiten können wird.

@Gurkenpflücker
Das Kick Mikro komplett in die Bass Drum rein ja? macht in der Mitte des Felllochs schon ordentlich Betrieb, aber ich werds gerne Probieren :)

Ob wir unseren Drummer auf Klick spielen lassen müssen wir mal sehen. Aufgrund diverser Takt und Tempiwechsel eher schwierig realisierbar. Mal schauen ob wir da eine geschickte Lösung finden. Schön wäre es natürlich wenn wir das irgendwie hinbekommen. Lässt sich das über Automationen in der DAW relasieren das Tempo und Taktart autmatisch wechseln?

@Woody
Das Video zur Phasenlage werd ich mir am WE mal in Ruhe zu Gemüte führen. Danke schonmal dafür.

So das war jetzt auch erstmal wieder viel.
Wenn ich nächste Woche das Problem mit den asynchronen Soundkarten geregelt bekomme, kann ich ja mal ein paar Rohaufnahmen schicken, dass ihr mal seht wie weit wir sind.
 
Ragnar0okie schrieb:
Die beiden Karten laufen nicht synchron...

na sowas ... :shock: na den Haken findst du noch.

Raumakustik, das mit den Teppichen ist schonmal ganz brauchbar, bringt aber nur was in den hohen Frequenzen aber nix im Bassbreich ... da ist leider die Physik gegen. Also nicht wundern wenn eure Aufnahmen etwas mumpfig klingen. Na hier und heute egal, macht mal und stellt auch gerne mal was hier ein, dann hören wir gerne mal rein.

Gruss

Reverend Riddimkilla
 
Gurkenpflücker schrieb:
1. Den Raum weitestgehen "tot" machen ... also reflektionen minimieren. D.h. Teppiche oder anders schweres Zeug an glatte, harte Flächen machen. Die Ecken nicht vergessen. (Gute Teppichquelle ist übrigens ein Messegelände. Da werden nach Messen oft quadratkilometer an Teppich von den Messeständen weggeworfen.)
Durch diese MAßnahme werden die Signale direkter und der Raum fühlt sich leiser an.

Dicke Teppichrollen in die Ecken stellen sollte auch gegen Bassgewummer etwas helfen.

Viele Grüße,
woody
 
So, klasse. Hatte gerade nochmal den M-Audio Support zu dem Sync Problem angeschrieben.

Das kam als Antwort: "Der Multicard Support ist unter Windows 7 nicht mehr möglich."
:evil: :cry:

Seht ihr eine Chance das über Asio 4 All Synchron zu bekommen? Oder muss ich nochmal nach einer anderen Karte ausschauh halten?
 
So nachdem es etwas ruhiger war aufgrund der technischen Probleme und vielem hin und her probieren ist der aktuelle Stand jetzt folgender Maßen...

Die beiden M-Audio Karten wurden erstmal durch ein M-Audio Firewire 1814 Interface ersetzt.
Mit der Qualität bin ich auch "für eine Demo" Aufnahme zufrieden. Allerdings stellen sich mir eins zwei Fragen wo ich einfach nicht wirklich schlau draus werde.

Und zwar hat das Interface ja noch digitale Eingänge für Adat und soweiter.
Momentan liegen alle 3 Toms zusammen auf einer Spur. Wie könnte ich mir denn die digitalen Eingänge zu nutze machen um die auch noch jeweils auf eine Spur zu bekommen? Was benötige ich dafür? Wenn ich alle Kanäle inkl, der Digitalen ausnutzen könnte tun sich ungeahnte Möglichkeiten auf :-D.

Hoffe mir kann jemand helfen schlauer zu werden.
 
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