Warum spielt Ihr Gitarre?

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Anonymous

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Verehrte Kollegen,

amüsiert bis verblüfft verfolge ich seit Jahren, wie immer mal wieder aus an sich harmlosen Sujets Dogmen und aus Dogmen fast Glaubenskriege
entstehen (erinnert mich etwas an Gullivers Reisen: der Krieg um das Thema, auf welcher Seite das Frühstücksei politisch korrekt geköpft werden solle).

Mir persönlich erschließt sich ein Ansatz nicht so ungeheuer, der da sagt „auf der Suche nach dem magischen Ton, immer und überall“ (entschuldige Pit, das ist keinesfalls persönlich gemeint und schon gar nicht abwertend, aber es paßt so schön als Grundlage für meinen Gedankengang) und dann enorm viel Geld ausgibt für die letzten zwei Prozent Soundverbesserung, die sich spätestens beim nächsten Kneipengig nicht mehr erkennen lassen, weil der Strom falsch herum aus der einzigen Steckdose kommt.

Klar macht es Spaß, Instrumente zu suchen, die nicht nur gut klingen, sondern einem optimal liegen und sie ggf. so lange umzubauen, bis das der Fall ist. Es macht auch Spaß, an Sounds herumzutüfteln, wenn einem ein bestimmtes Ergebnis vorschwebt.

Ich persönlich spiele nicht für mich, ich spiele für andere und versuche, sie zu unterhalten und ihnen einen netten Abend zu verschaffen. Ich habe keine Tendenz zur musikalischen Selbstverwirklichung, außer, dass ich das, was ich spiele, ordentlich machen möchte. Es ist mir natürlich nicht vollkommen egal, was ich dann spiele, aber in gewissen Grenzen für mich diskussionsfähig. Ich bin mir bewußt, dass ich als Gitarrist dabei eine dienende Funktion habe und habe Freude daran.
Entsprechend wähle ich mein Equipment danach aus, ob es den Zweck erfüllt, den Räumlichleiten angemessen ist und problemlos funktioniert.
Offensichtlich ist das ein nicht für alle hier gültiger Ansatz.

Könnt Ihr vielleicht ein bißchen darüber schreiben, was Euch motiviert, Euch so sehr mit Eurem Gerödel zu beschäftigen, dass man sich über Lötzinn, Querschnitten von Netzkabeln und derlei Dinge echauffieren müßte?
 
Hallo Jörg,
tja man spielt ja verschiedene Rollen als Gitarrero! Bei mir ist es so, dass ich erstmal für mich spiele und nicht an andere denke. Da ist vorallem mit meinen eigenen Sachen so. Ich will der Welt keine Botschaft mitteilen und mich erstmal nur an meinen Songs erfreuen. Die Freude an der Musik, die Emotion die im Spiel entsteht und die Fortschritte (egal ob jetzt Ausdruck oder auch mal Spieltechnik) motivieren mich, da immer weiter meinen Weg zu gehen. Mittlerweile finden auch ein oder zwei andere Kasper meine kleinen Akustik-Miniaturen ganz nett und das freut mich natürlich sehr und ist auch eine gewisse Triebfeder.

Wenn ich mit der Band spiele, ist das eine ganz andere Sache. Da bin ich dann Dienstleister mit möglichst viel Spaß an der Sache. Und bin dann für das Publikum bzw. für den Veranstalter da und versuche deren Anforderungen so gut wie möglich zu erfüllen, ohne mich als Mensch und Musiker zu arg verbiegen zu müssen. Klappt ganz gut!

Gitarren und das ganze Gerödel passe ich o.g. Bedürfnissen an. Zum Glück kann ich mir alles leisten und bin ekwipmentmäßig mit nix groß verheiratet. Eigentlich ist das eine schöne teure Nebensache. Solange der Amp und die Gitarre gut sind, ist alles im Lot :o)

[PS: Will jemand evtl. ne Fender Flame oder 'nen AER Domino kaufen?]

Tja, das ist es in groben Zügen.
 
mad cruiser":px0u68qh schrieb:
Könnt Ihr vielleicht ein bißchen darüber schreiben, was Euch motiviert, Euch so sehr mit Eurem Gerödel zu beschäftigen, dass man sich über Lötzinn, Querschnitten von Netzkabeln und derlei Dinge echauffieren müßte?

Was diese Frage angeht, müsste ich mich eigentlich gar nicht angesprochen fühlen, denn ich habe weder das Gehör die Qualität des Lötzinns eines Amps noch den Querschnitt seines Netzkabels heraus zu hören. Und es interessiert mich auch nicht.

Ich spiele einzig und allein Gitarre, weil mir das Herz aufgeht, wenn ich gute Musik höre und noch mehr, wenn ich sie selber spiele. Dabei freu ich mich wie ein Schneekönig, wenn mir ein Riff gut gelingt oder mir eine Harmonie in den Sinn kommt. Am Schönsten ist es allerdings mit Freunden Musik zu machen. Was ist dazu brauche ist einzig und allein ein Instrument, das mir gut in den Händen liegt. Das kann eine LesPaul, eine Strat oder eine Jaguar sein, aber auch ein chinesischer Nachbau und ein warm und rund klingender Amp.

So ein wenig erinnert mich diese detailverliebte Diskussion um handgewickelte Pickups, Brücken aus Alu oder handwired Amps an die HighEnd Hifi Freaks, die angeblich auch heraushören, ob das Netzkabel ihres Plattenspielers aus sauerstofffreien Kupferlitzen hergestellt ist. Eine ganze Industrie lebt von diesem Hype um das letzte Quentchen Klang. Und man findet dieses Phänomen überall, sei es in der Profifotografie, bei Computergrafikkarten und selbst bei Kochtöpfen und Kochgeschirr.

Doch machen wir uns nichts vor, das Foto das uns berührt lebt nicht von der Superlinse eines Kamerahersteller, sondern vom Motiv und dem richtigen Moment, das spannende Computerspiel nicht von der Grafikkarten mit der besten Schatten- und Reflexsimulation, sondern von der Spielidee und der Spannung und das gute Essen nicht vom sündhaftteuren Kochtopf, sondern von den Zutaten des Gerichts und des Fähigkeiten des Koch. So ist es auch in der Musik. Die Sounds eines Santana, Clapton, Knopfler u.a. macht weder das Lötzinn im Amp oder das Kabel davor. Es sind die Spielkünste dieser Musiker, die selbst auf einem 200,- China -Komplettset immer noch wie Santana, Clapton oder Knopfler klingen würden.

Ich mach mir und meinen Spielkünsten nix vor - ich werd nie wie Santana, Clapton oder Knopfler spielen können und kauf mir deswegen auch keine Signaturegitarre oder einen Pickup bei dem der Meister Hand aufgelegt hat.

Grüße vom Peter
 
Ich habe es da anfangs ausschliesslich mit Billy Gibbons gehalten: "Women. Easy access to women, that's it".

Später kam dann eine Form von Exhibitionismus hinzu und erst noch viel viel später hat mit steigenden Fähigkeiten auch das Vergnügen angefangen, dem Publikum Vergnügen zu mit der Musik zu bereiten.

Und ich freu' mich jeden Abend, wenn ich in meinem Wohnzzimmer 'rundschaue und meine Gitarren und Saxophone anschaue.

Ich mache Musik hauptsächlich für mich selbst.
 
Hi,

ich halt´s da mit dem Rolli, bis auf den Umstand, dass ich mir nicht immer die Klamotten leisten kann, die ich gerne hätte. ;-)



Darum habe ich mich entschlossen die letzten 2% "Sound" durch Üben rauszuholen. Das geht, ist aber ein hartes Brot mitunter.

Ein dickes Netzkabel finde ich aber ebenso wenig interessant, wie stundeslanges Üben langweiliger Technik-Standards, um die flüssig unter die Finger zu bekommen und zu beherrschen und in der Folge das Instrument. Da bin ich aber auch froh drüber. Wobei der Weg zum "goldenen Strom" vermutlich genau so lange ist, wie der , zur Beherrschung des Instrument, ich da aber noch eine persönliche Entwicklung habe.


PeterAusH":2f9ebw8y schrieb:
Doch machen wir uns nichts vor, das Foto das uns berührt lebt nicht von der Superlinse eines Kamerahersteller, sondern vom Motiv und dem richtigen Moment, das spannende Computerspiel nicht von der Grafikkarten mit der besten Schatten- und Reflexsimulation, sondern von der Spielidee und der Spannung und das gute Essen nicht vom sündhaftteuren Kochtopf, sondern von den Zutaten des Gerichts und des Fähigkeiten des Koch. So ist es auch in der Musik. Die Sounds eines Santana, Clapton, Knopfler u.a. macht weder das Lötzinn im Amp oder das Kabel davor. Es sind die Spielkünste dieser Musiker, die selbst auf einem 200,- China -Komplettset immer noch wie Santana, Clapton oder Knopfler klingen würden.

Es ist geradezu ernüchternd:
Von den Vorzügen der Technik und der Qualität des einen oder an Objektes ist man ja durchaus überzeugt und glaubt daran.

Wenn man das Ergebnis betrachtet, ist es aber nicht mehr, als das Ergebnis der Arbeit und Hingabe, die man in etwas gesteckt hat, oder eben nicht. Es gibt, gerade in der Musik, keine doppelten Boden und kein Netz.

Wie W°° schon schrob an anderer Stelle: Hätten die Kollegen lieber etwas mehr geübt, statt das nächste Youtube-Demo ihres neuesten Gearschnapps zu erzeugen, der eine oder andere Ohrenkrebs wäre an uns vorbeigegangen.

Da tut auch nix das Preisschild am Objekt der Begierde mehr was dran.
 
N´abend,

auch wenn ich jemand bin, der von Zeit zu Zeit Spaß daran findet, mit Instrumenten-, Boxen- und auch Netz ( :-D ) - Kabeln verschiedenster Art herumzutesten und das den Anschein erwecken könnte, dass da die Neigung zur Frickelei im stillen Kämmerlein hintersteht, greife ich doch am liebsten zum Instrument, wenn ich mit einer netten Leuten gute Musik machen kann, zum Glück kommt das auch häufig genug vor.
Das Märchen von "Gitarre spielen um die Mädels zu beeindrucken" habe ich nie geglaubt, entweder bleibt der Gitarrist als letzter mit der Klampfe am Lagerfeuer sitzen oder die Mädels ziehen bei Auftritten mit dem Basser ab (wahrscheinlich, weil der sich weniger Gedanken um sein Equipment macht) :-D

Die Motivation ist dabei ähnlich wie bei Rolli und Marcello, d. h. in erster Linie freue ich mich darüber, wenn das, was ich da spiele mir gefällt. Wenn dann Bandkollegen und das Publikum auch von Zeit zu Zeit mal Lob aussprechen, freut mich das um so mehr. Ein latentes Verlangen nach Anerkennung ist natürlich immer vorhanden, warum sollte ich sonst auch den einen oder anderen Soundschnipsel im www veröffentlichen...?!

Die ganze Bastelei und Testerei gehört für mich aber zum Spaß am Hobby dazu, da will ich aber auch keinem meine Meinung aufzwängen oder missionieren. Ich weiß, was mir gefällt und wie ich einen Sound erzeugen kann, der mir gefällt (auch ohne Voodoo - Strom), den Grund für einen unbefriedigenden Probeabend oder vergeigten Auftriitt habe ich aber (glaube ich) noch nie auf die falschen Kabel im Koffer geschoben (es sei denn, es war kaputt ;-) ).

Viele Grüße,
Andreas
 
Wenn ich nicht Gitarre spielen würde, würde ich eventuell Klarinette spielen.
Und das wäre schrecklich.
 
Hallo cruiser,

ich denke, die Frage könnte auch lauten:

Warum spielen wir nicht lieber Gitarre, als solch kleinkariertes Zeugs zu schreiben und zu lesen?

Ausgangspunkt dieser endlosen Threads ist doch meist irgendein Missverständniss und darauf baut dann eine Materialschlacht an Argumenten und Scheinargumenten, Beleidigungen, Zitaten und Unterstellungen auf, bei der es dann bloß noch darauf ankommt, nicht das Gesicht zu verlieren.

Mir hat der Lötzinn-Blödsinn (danke Magman) gereicht, ich halte mich erstmal zurück und konnte schon drei Gedanken-Inkontinenz-Attacken erfolgreich unterdrücken. :dafuer: Leider ist das hier gerade ein Rückfall :( , nobody is perfect.

Aufgemerkt, wir alle haben mal unrecht. Das ist leider viel zu oft der Fall. Nur die wenigsten gestehen sich das dann selber ein und noch weniger schaffen es, das anderen gegenüber zuzugeben.

So, ich gehe jetzt gitarrieren, denn ich mag Musik. So einfach ist das. Das hört sich bei mir bisher zwar selten gut an, dafür weiß ich jedoch, dass das ausschließlich an mir liegt. Aber die Anzahl der Erfolgserlebnisse scheint zuzunehmen, und auch diesbezüglich weiß ich, dass das ausschließlich an mir liegt.

Daniel
 
Hallo Jorge,

ich liebe es einfach, es ist Lebensinhalt, es muß nicht unterhalten, ich bin da einfach Entdecker mit Leidenschaft.

Wenn es das nicht gäbe, wäre die Welt um soviel ärmer und ich vermutlich ein berühmter Misanthrop.
 
Hi.

Interessante Frage... Nun warum spiel ich Gitarre? Also es begann irgendwie so im Alter von so 9 oder 10 Jahren, als ich Musik als solche überhaupt entdeckte. Schnell kristallisierten sich da Bands raus, die mich einfach faszinierten und ich wollte sowas unbedingt auch selber mal versuchen, um zumindest zu verstehen, wie "diese Klänge" überhaupt produziert werden. Tja, Papa hat dann schnell mal so'n 200W Marshall Boliden und so ne 80er Epiphone Powerstrat angeschafft und dann gings auch schon los. Okay, der Anfang war schwer, aber nach und nach lief es und ich lernte sehr schnell neue Leute und damit verbunden auch musikalische Subkulturen kennen, woraus sich später ein Großteil meines sozialen Umfelds entwickelte.
Irgendwann kam dann jedoch ein tiefer Schlag, als ich eines Winters durch eine Glasscheibe schlitterte und mir den rechten Arm dabei zerlegte. Sehnen, Nerven, das volle Programm. Tja, zuerst sah es so aus, als ginge gar nichts mehr, selbst jetzt einige Jahre danach ist die Beweglichkeit noch eingeschränkt und meine Fingerspitzen und Handinnenfläche partiell taub.
Dennoch hab ich es weiterhin probiert und es hat funktioniert. Ich hab zwar einen räudigen Anschlag, aber um Punkrock hat's immernoch gereicht, auch wenn es nie wirklich meine Musikrichtung war. Tjoa, jetzt wohn ich seit kurzem wieder in Frankfurt und hab Dank meines Instruments in kürzester Zeit einige nette leute kennengelernt, mit denen man gerne die Zeit vertreibt.
Summa summarum ist die Gitarre nicht nur mein seelisches Auslassventil sondern auch der Schlüssel zu neuen Kontakten. Schöne Erkenntnis, oder? :-D
 
Ich kann gar nicht sagen, wieso ich Gitarre spiele.
Beste Antwort: weil ich das 'schon immer' mache.
Damals, zu Kaisers Zeiten, als ich anfing, war der Grund klarer: Mädels und weil die Kumpels in einer Band spielten.
Ich blieb dann irgendwie beim Gitarre spielen. Ließ mich nicht los. Gitarre wurde zu einem Teil meiner Persönlichkeit.
Und deshalb spiele ich immer noch.
 
Es macht Laune...es ist nur für mich...es hat keinen Wert...ich werde nie wieder in einer Gruppe spielen...
 
Also, sicherlich hat bei mir auch der Billy Gibbons - Ansatz eine Rolle gespielt - aber gibt es etwas geileres als eine Saite zu ziehen, den Ton bis ins Feedback stehen und dann umkippen zu lassen? Als mit der Band zu grooven? Doublestops? Powerchords? Leute zum Tanzen zu bringen? Applaus? Und, und, und...?




Ja, möglicherweise. Aber das gehört hier nicht hin. :mrgreen:
 
Für mich ist das Gitarre Spielen schon immer die schönste Form von Selbstverwirklichung gewesen. Ist irgendwie auch eine Neverending Story. Man lernt selbst nach Jahren immer wieder Neues und es bleibt spannend. Da bleiben die grauen Zellen in Schwung und es macht tierisch Spaß. Ist ein Klasse Ventil um seine tiefsten Gedanken und Gefühle ans Tageslicht zu befördern und Anderen mitzuteilen.

… oh Gott! Ick hoffe, ick werd jetzt nich religiös? Oder?
smiley_emoticons_schiefguck.gif
 
schocka":1jsdg4xz schrieb:
Die ganze Bastelei und Testerei gehört für mich aber zum Spaß am Hobby dazu, da will ich aber auch keinem meine Meinung aufzwängen oder missionieren. Ich weiß, was mir gefällt und wie ich einen Sound erzeugen kann, der mir gefällt (auch ohne Voodoo - Strom), den Grund für einen unbefriedigenden Probeabend oder vergeigten Auftriitt habe ich aber (glaube ich) noch nie auf die falschen Kabel im Koffer geschoben

Das trifft es exakt. So sehe ich das auch.

Als ich mich durch diesen dicken Brei der schwarzen Magie wühlte, der hier zur Zeit heftigst brodelt, da kam mir die Erinnerung an das hier:

auge":1jsdg4xz schrieb:
http://www1.gitarrebass.de/news/2008/08/jam.html

Das finde ich super und ich gratuliere herzlichst.

Leider ist der Soundschnipsel verschwunden (?) Schade.

Was du da abgeliefert hattest, das hatte mir gewaltig gut gefallen.

Mit einfachsten Zutaten, Squier-Strat, Yamaha DG-Stomp und eine Billig-Soundkarte, so war das doch.

Wenn man´s natürlich nicht kann, muss man halt über Billigstrom, Lötzinn und handverdrahtete Amps schwafeln.

Jetzt bin ich etwas am eigentlichen Thema vorbei, aber das mußte jetzt mal sein.

Tom
 
Ich habe ja gundsätzlich an einigen Stellen des Lebens lernen müssen, dass ich anders bin als andere. OK, andere auch anders als ich (flöt)...

Ich höre anders als andere, manchmal subjektiv mehr, nicht zu verallgemeinern. Mein Gehör "trifft" den Kammerton "A" auf max. einen viertel Ton, ich höre "Flöhe husten" und ziehe daraus meine Konsequenzen. Aber ich empfinde es als schade, wenn Leute immer von sich auf andere schließen müssen, ein Grund, weshalb ich keine Grundsatzdiskussionen mehr mitführe.

Ich dürfte erst sehr spät an die Gitarre, mein Vater hätte (verm. wg. eigener Unmusikalität) gerne in mir einen weiteren Gerhard Wunderlich (Organist; Gebrauchsmusiker) gesehen (OK, ich habe z.B. Noten gelernt... ;-) ). Allerdings hatte ich sehr klare Vorstellungen von "meinem" Instrument und erweiternd vom Klang einer Gitarre, was mich dann zunächst etwas in die Rolle des Theoretikers gedrängt hat und mir später noch nicht einmal leid tat; Leo Fender oder Charles Kaman haben schon meinen Nerv getroffen, von der Klangvorstellung her und auch vom technischen Aspekt her betrachtet (die Sicht des Ingenieurs halt...).

Ich singe gerne, spiele gerne Gitarre (überhaupt ist mir Musik sehr wichtig) und erfreue mich selbst am Ergebnis. Wenn es anderen auch gefällt, freut mich das natürlich... :cool: Und es ist klasse, wenn meine Band mich so einsetzten kann, wie es dem Gesamten wohlgefällig ist!

Erziehen muss ich meine Kinder, dem Rest kann ich nur meine Meinung entgegenhalten und (gut) damit leben, dass es immer zwei Seiten gibt.
 
Am Anfang war es einfach cool, ein Instrument zu spielen, welches von langmähnigen Bürgewrschrecken auch gespielt wurden. Da hab ich nciht wirklich darüber nachgedacht, wieso...es hat einfach Spass gemacht ordentlich Krach zu machen und meine Eltern zu verstören. ;-)

Inzwischen ist es ein Lebensinhalt geworden. Familienersatz. Zu Hause übe ich nur für mich, um die für mich ganz persönlich geltende Perfektion zu erreichen. Wobei ich nicht so vermessen bin, mich da mit meinen Helden zu vergleichen. Ich bin kein "Profi".
Ich kann stundenlang irgendwelche Skalen spielen und mich aber auch an enem Lied festbeissen, Akkordklischees durchspielen, einfach über "Band in a box" - Jamtracks drübernudeln. Ich bin dann Meilen entfernt von der Realität. Es ist Entspannung und Abenteuer zugleich.
Wie sehr es mich einimmt,habe ich gemerkt, als ich zu Ostern einen steifen Arm, eine steife Schulter bekam und lange Zeit nicht spielen konnte. Das war hart... :shock:

Bin ich auf der Bühne,dann halte ich es wie in meinem "normalem" Job. Dann bin ich Dienstleister. Das sehe ich dann genauso wie mr_335. Dann sollen und müssen die Leute gut unterhalten werden. Dafür wird man im Regelfall ja auch bezahlt.
 
Moin,

warum spiele Ich Gitarre? Ich brauche nicht ganz so
viele Worte für meine Antwort: Ich kann nicht anders!


Grüße,

Andreas
 
Um bei Andi-O einzusteigen:

Ich kann nichts anderes. :lol: (vor allem nicht singen !)

Oder, wie alles begann....

Weil ich Black Night von Deep Purple gehört habe.
Weil mein Kumpel auch Gitarre spielte.
Weils cool war...

Und zwischendurch, nach 9 Jahren Pause....und da bin ich wieder bei Andi:

Ich kann nicht anders.

Allerdings - und jetzt komme ich wieder zur Voodoo-Thematik:

Inzwischen bin ich gnadenlos am downsizen und fühl mich gut dabei.
Meine Ohren sind inzwischen altersangemessen resistent gegen Flöhehusten. Daher besteht keine Gefahr irgendwelcher Modifikationszwänge für 2 % mehr Sound.
Übrigens hört den da draußen eh keiner.
Das ist somit eh nur fürs Ego.

Gruß Uli
 
Ich spiele Gitarre, um im seelischen Gleichgewicht zu bleiben, und weil ich noch Ziele habe, die ich verwirklichen will. Band, Proben, Auftritte, all das liegt noch vor mir, ich bin heiß drauf, alles was mir noch fehlt ist das Können.

Und weil Üben eben manchmal anstrengend oder frustrierend sein kann, suche auch ich nach meinem magischen Ton um meine Unzulänglichkeiten auszugleichen. Da geht es noch nicht um die feinsten Lötzinn-Nuancen, sondern um so einfache Fragen wie High-Gain oder Crunch, Hamburger oder Singlecoil, Gibson- oder Fender-Mensur.

Weil ich ein armer Student bin, kaufe ich kein Voodoo ein, sondern verschwende meine Zeit lieber mit dem Verlöten neuer Schaltungen und Pickups an meiner Chevy-Strat. Gar nicht verkehrt: Wenn mal was kaputt ist, weiß ich so langsam, wie ichs repariere ohne 25€ beim Gitarrenbauer hinzulegen für eine kalte Lötstelle oder einen Wackler.

Und auf einen Trichter hat mich das ganze eben doch schon gebracht: Die Sounds, die ich mag, sind keine High-Gain-Sounds. Pickups mit übel hohem Output machen mal Spaß für ein paar Minuten, aber schöne Klänge sind anders.

Fazit: Weniger kaufen, mehr basteln; weniger basteln, mehr spielen.
 
...gute Frage.

Guten Morgen erstmal,

ich habe in der Grundschule mit 6 Blockflöte gelernt, incl. Notenlesen. Dabei bin ich wohl positiv aufgefallen ob der musischen Ader, durfte auf diversen Weihnachtsaufführungen und Schulfesten im Grundschulchor solieren. Erste Bühnenluft...
Mit 9 meine erste 3/4 Konzertgitarre bekommen, bei einem Kumpel meines Onkels (Tanzmusiker) um die Ecke Unterricht bekommen. Bisschen Präludien, bisschen Zupftechnik, dann Rhythmus, nach 3 Jahren dann "kann dir nichts mehr beibringen, Rest musst du selbst machen".

Meine Eltern mussten mich nie anhalten zum üben, im Gegenteil, um 6:00 morgens aufgestanden und als erstes ein bisschen gedudelt, noch vor dem Waschen.
Mit 13-16 Schülerband mit 2 Freunden, Auftritte gehabt (mit klarem Ziel Geld zu verdienen um besseres Equipment zu kaufen...in dem Alter schon!! Verrückt!).
Mit 17 in eine richtig gute Band reingerutscht, alles ältere Mitspieler von 24-32, danach gings ab, 3x4 Std Probe die Woche, 40 Gigs/Jahr bis ich 22 war.

Dann beruflich bedingt weggezogen, aus die Maus. 15 Jahre nur daheim für die Kids auf der alten Konzertgitarre "Willi der Wassertropfen" und "Eddie Zauberfinger" geklimpert, 1x im Jahr wehmütig die E-Gitarre eingestöpselt und in Erinnerungen geschwelgt.
Habe meine Musik-Leidenschaft dann passiv ausgelebt, angefangen CD's und Musik-DVD's zu sammeln, Stereoanlage ausgebaut, mein Haus sozusagen um die Anlage drumrum geplant ;-)

Letztes Jahr dann Trennung, neue Beziehung...und meine alte Liebe, meine alte Leidenschaft wieder vorgekramt. Bei guitarworld angemeldet ;-) und meine immer schon latente GAS-Sucht ausgelebt (immer noch heftigst dabei). Seit Sommer endlich wieder in einer Band aktiv, kein besonders versierter Haufen, aber es macht Spass und optimal um wieder reinzukommen, Spielpraxis zu bekommen.

In dem Wissen, daß ich spieltechnisch Ende der 80er stehengeblieben bin ist bei mir GAS eindeutig Ersatz für Nicht-Können.
Ich bin aber auch gerne am planen, tüfteln, suche immer nach der für mich optimalen, praktikablen Lösung und kann mich stundenlang gedanklich mit sowas beschäftigen, recherchieren, basteln. Das ist für mich mindestens genauso entspannend wie das Spielen selbst.

Gott sei Dank habe ich kein absolutes Gehör, ich oute mich hiermit als jemand der keine Flöhe husten hört, ich mit verbundenen Augen meine 3 Strats (mit 008, 009, 010er Saiten) vermutlich nicht auseinanderhalten könnte, weswegen ich mein Augenmerk nicht auf Lötzinn, umgedrehte Stromkabel und mit von Jungfrauen bei Vollmond handgewickelten Drähten aus von Mondgestein gewonnenen Metall hergestellten Pickups legen muss. Ich mag vernünftiges Equipment, leiste mir hochwertiges Gebrauchtes (Erfüllung von Jugendträumen), weiss aber daß das bei mir grossteils Perlen vor die Säue ist. Aber es klingt gut und es macht mich glücklich!

Warum Gitarre? Weil ich mit 9 eine bekommen habe. Wäre es Klavier oder Schlagzeug gewesen, wärs auch ok .
Der Mädchenfaktor war zwar in der Bandzeit da, aber weder Ziel noch sonderlich ausgeprägt bei mir. Gibt da ziemlich witzige Episoden... :oops:

Auf jeden Fall ist Musik ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens, immer gewesen, auch wenn meine handwerklichen musikalischen Fertigkeiten eher dürftig sind, ich da weit unter meinen Möglichkeiten geblieben bin.
Ich habe zum Glück die Gabe mich in Musik hineinversetzen zu können (selbstgespielt oder passiv konsumiert), zu spüren, in mich aufzusaugen, zu fühlen.
Ich tauche darin ab, bin in ihr, sie in mir, und die Aussenwelt mit allen Problemen und Problemchen ist dann weg.
Es ist meine Zuflucht, meine Therapie, mein Medium zur Entspannung, daraus schöpfe ich Kraft.
Egal in welcher Form ich mich damit beschäftige, zuhöre, selbst spiele oder Equipment plane, bastele.

Deswegen Musik / Gitarre. Es macht mich glücklich.

Viel Text, danke fürs Lesen.

Hatte mir selbst bis dato nie Gedanken drüber gemacht über das warum...

Gruss

Juergen2
 
das gitarren spielen fing bei mir wie ihr vielleicht wisst erst vor etwa einem jahr an, es diente quasi als "therapieinstrument" ^^ wollte eigentlich zuerst frauenfänger schreiben aber das haben wohl schon einige, darum bleib ich mal bei der version. würde jetzt gerne noch was schreiben wie: dabei geblieben bin ich weil das ganze geld das ich damit verdiente mir half das stück mondland zu kaufen auf dem nun meine villa steht... aber leider ist es noch nicht so weit. und auch wenn es nie passiert, man darf ja noch träumen, oder?

nolinas":3m2j3q2o schrieb:
Ausgangspunkt dieser endlosen Threads ist doch meist irgendein Missverständniss und darauf baut dann eine Materialschlacht an Argumenten und Scheinargumenten, Beleidigungen, Zitaten und Unterstellungen auf, bei der es dann bloß noch darauf ankommt, nicht das Gesicht zu verlieren.

bei den ganze steckdosen-lötzinn-zauberwasser-und weiss nicht noch was disskusionen begleiten mich immer die worten meines idols (der chef):
"wenn du spielen kannst, holst du selbst aus nem schukarton mit saiten soviel raus das man sie ein anfänger gleich für ne stadivari hält."
klar merkt man selbst schnell mal klangunterschiede wenn man geübter ist bei der beherschung des instruments, aber man sollte dabei immer mal wieder back to the roots (oder so) gehen.

PeterAusH":3m2j3q2o schrieb:
Und trotzdem sehne ich mich manchmal nach diesem ersten Equipment. Zu gern würd ich die beiden Teile mal wieder in die Hand nehmen, aber sie sind natürlich - wie sicher bei den meisten von euch - längst verkauft und für bessere Teile gegangen.

man erinnert sich immer an die ersten, nicht die zweiten. oder weiss einer von euch noch wer zweite mann aufem nordpool war? ^^
 
juergen2":2buxnq1h schrieb:
Viel Text, danke fürs Lesen.

Keine Ursache.

Ich habe mich in Deiner Geschichte wiedergefunden.....

Beruflich bedingter Wegzug. Spielpause Bis auf Kinderlieder....
Dann doch wieder aufgerappelt....

Kenn ich alles :-P

Hat Dich mir nähergebracht.... ;-)
 

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