Was verdienen eigentlich Mietmusiker?

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guitman

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Man sieht ja immer wieder mal tolle Begleit- oder Hintergrundmusiker, die mal offen (Künstler/in XY & Band) oder weniger offen (offiziell Bandmitglied, aber tatsächlich Angestellte ? des Bandleaders oder Managements) als Mietmusiker ausgewiesen sind.

Mich würde einfach mal interessieren, wie solche Musiker (vertraglich) beschäftigt werden und was übliche Honorare sind. Sind das befristete Angestellte, die nur für die Proben- und Konzertzeit bezahlt werden? Nach Tagen, Wochen oder Auftritten (was ist mit TV-Playback)?

Ein Andreas Dopp oder Hardy Kaiser von der Ina Müller Band sind ja offensichtlich bezahlte Mietmusiker, auch wenn sie seit Jahren immer dabei sind. Richten die dann alle ihre Aktivitäten nach den Terminen von Ina Müller, um nicht den vermutlich gut bezahlten regelmäßigen Job zu verlieren?

Ein Helmut Krumminga dagegen ist zwar Bandmitglied von BAP, dürfte aber sicherlich 'nur' Angestellter von Wolfgang Niedecken (oder dessen Firma) sein. Bekommen solche festen Bandmusiker ein normales Monatsgehalt (plus Tantiemen als Songwriter) und sonst nichts?

Es gibt ja diverse B(G)eri(ü)chte, dass z.B. der Bassist von Metallica offizielles Bandmitglied ist, aber pro Jahr 1 Million Dollar dafür bekommt. Oder dass Bon Jovi niemals eine Band waren, sondern (selbst Richie Sambora) immer nur Angestellte von Jon. Das gleiche bei den Eagles, wo alle nur Angestellte von Henley und Frey sind, etc. etc. Und ein Darryl Jones (Stones) oder Greg Howe (Timberlake) werden sicher ganz anders bezahlt als der normale deutsche Begleitmusiker.

Was ist hierzu bekannt (man muss ja keine Namen nennen)? Mich interessieren aber mehr die lokalen Verhältnisse. Wer kann da aus dem Nähkästchen plaudern?
 
es gilt das gagengeheimnis. es handelt sich NICHT um feste tarife sondern um einzel ausgehandelte honorare bzw. gagen, die von fall zu fall HÖCHST unterschiedlich ausfallen können. eine tour wird zb anders honoriert als ein einzel-gig und das selbe gilt für TV sachen im vergleich zu echten live-gigs. es kann ebenso sein, daß nicht alle musiker das selbe honorar bekommen :
in einer profi-bigband zb bekommt der erste trompeter und der drummer etwas mehr - die haben auch die größte verantwortung ... der musikalische leiter einer band wird auch separat entlöhnt.
es gibt so viele ausnahmen und besonderheiten, daß hier eine aussage immer nur einen einzelfall beschreiben kann. und niemand wird sagen können, daß es dabei immer gerecht zugeht : die u-musik-kollegen, die jeden abend im musical oder theater sitzen (oder auf tournee sind) und dienen (und in der regel auch eine langjährige ausbildung hinter sich haben), werden unterbezahlt wohingegen die glücklichen musiker, die mit einem auch nur halbwegs bekannten POP-act unterwegs sind, mit dem mehrfachen nach hause gehen....
du musst da halt mal im persönlichen gespräch versuchen, mehr zu erfahren ! wird aber sicher nicht ganz einfach sein ....
 
Pauschal lässt sich da gar nichts sagen, und wie die Kollegen schon vorweg geschickt haben: über Geld spricht man nicht ;-)

Wohl aber kann man über "einzelvertragliche" Regelungen, also die Ausgestaltung von solchen "Mietmusiker"verhältnissen sprechen und nachdenken.

Zum Beispiel Ina Müller, oder Mickey Meinert bei Schilller oder meinetwegen auch Guy Pratt bei Pink Floyd/David Gilmour: Wenn Dein Hauptauftraggeber Dir den Kaleneder schon mal die Hälfte vom Jahr füllt, wäre es wirtschaftlich nicht sehr umsichtig, so jemanden für die tolle Bluesssession am Reiherbacher Weiher eine Absage zu erteilen, oder?

Genauso ist es nicht unüblich, dass die "Späterdazugekommenen" eher den Rang eines Angestellten begleiten, was aber auch nicht verwerflich ist, meiner Ansicht nach.
Nur mal das Beispiel Metallica: die Band hat schon vor Trujillos Einstieg einiges an Dividende erwirtschaftet, da ist es doch einsichtig, dass jemand, der erst nach 20 Jahren in die Band kommt, nicht mit 25 Prozent, und das auch noch rückwirkend, beteiligt werden, kann. Auf einer Million hingegen kann man es sich mal locker gemütlich machen, schließlich ist man das Risiko los, wenn mal eine Platte floppt oder eine Tour nicht sooo dolle läuft.
Und das mitunter gar nicht so abwegig: in meiner Zeit als tourender Tontechniker am Monitorpult kam es durchaus auch mal vor, dass man als Techniker mit mehr Kohle am Ende der Tour nach Hause ging als die Musiker, wenn's eben mal von den Besucherzahlen stagnierte oder man schlicht zu knapp kalkuliert hat.

Zu den Eagles: die meisten Hits der Band gehen ja auch auf das Konto von Frey und Henley, somit gehört Ihnen auch das größte Stück vom Kuchen. Nichts gegen Timothy B. Schmitt, aber unter Hotel California steht eben Frey/Henley (und Felder).

Auch Richard Wright war irgendwann nur mehr "Angestellter" von Pink Floyd.


Bei einer Band ist es auch nicht anders wie in einer Firma: es gibt eben Chefs und Unternehmer, auf der anderen Seite muss es aber auch Angestellte geben :-)

Ich denke mal, Phil Manzanera hat bei David Gilmour auch ein fürstliches Gehalt bekommen und war nicht "gleichberechtigter" Mitgitarrist, aber den Profi zeichnet eben aus, dass er für sein Geld auch dann überdurchscchnittliche Leistung bringt.
 
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