Wie bekommt man missliebige Untermieter aus dem Proberaum?

[doc guitarworld]

Vielleicht habe ich das überlesen, aber mir ist nicht klar ob die 17 Proberaumnutzer zB. 3 oder 4 Bands ergeben. Ich habe auch bereits derartigen Ärger gehabt, mußte dem Geld hinterherlaufen, was pro Monat immerhin 250 DM waren. Ich habe dann irgendwann, ich meine nach zwei Monaten zusätzlich vertelefonierter Kohle, Vorstrecken und alleiniger Putzmännertätigkeit mithilfe meiner Bandkollegen den mir besser bekannten Mitgliedern der anderen zwei Bands in Aussicht gestellt, den Proberaum zeitnah verlieren zu können, wenn sich da nichts ändert. Daraufhin, und nach lediglich gut gemeinten Versprechungen, man würde das bandintern regeln, tat sich nicht viel bis nichts und der Tag kam. Es war ein Samstag, Proberaumtür und Fenster waren zwecks Räumung vorher mit ausreichend einkalkuliertem Vorlauf geöffnet und ich wartete auf die Bagage. Lediglich ein Gitarrist einer Band holte sein Zeug raus, sagte mir, er hätte sich getrennt u.a. wg. der "Zuverlässigkeit" seiner Mitstreiter, könne leider auch nicht mehr machen, gab mir noch seinen Anteil und wünschte einen schönen Tag. Ich habe daraufhin die Schlösser ausgetauscht. Das ist dem Rest erst 2 Wochen später aufgefallen, die Probehäufigkeit war wohl eher gering. So gering war auch die Zahlungsmoral und das Interesse. Größer indes war das Gemecker ... ich hätte keinen Bock mehr auf so etwas und kann deinen Ärger sehr, sehr gut nachvollziehen. Mach einen Termin (am besten schriftlich) zwecks möglicher Räumung, teile deinen Ärger mit und mach denen klar, daß das Verhalten asozial ist, was da bislang an den Tag gelegt wird. Ich meine, man muß doch von Erwachsenen ein gewisses Gemeinschaftverhalten erwarten können. Und ganz ehrlich, ich meine, warum solltest Du den Dreck dieser Leute noch wegräumen?!

Ich habe mittlerweile einen Kellerraum im Haus für die Musik.

 

[Anonymous]

Hallo Sascha,

0. Die Mietanteile sind seit nunmehr elf Tagen fällig. Selbst mit dem Ärgernis des regelmäßig vermüllten Proberaumes reicht das, so glaube ich, nicht aus, um Euch derart zu vergrätzen. Ich nehme also an, dass die Herrschaften nicht zum ersten Mal zu spät zahlen und das Thema schon eine Geschichte hat.

1. Ihr habt bisher eine absolute Sonnenscheinvereinbarung, die nur funktioniert, wenn sich alle an die Regeln halten. Dabei erscheint mir besonders eigenartig, dass das Risiko, dass ein Bandmitglied seinen Monats-Mietbeitrag nicht zahlt, nicht bei den Bands liegt, wo es eigentlich hingehört. Genau dieses Risiko liegt vielmehr bei Dir. Es mag sein, dass nur mir das seltsam vorkommt. Vielleicht ist das ja üblich? :shrug:

2. Jetzt oder vielleicht schon seit längerem halten sich nicht mehr alle an die ausgemachten Regeln und ihr steht vor der Entscheidung:
a) lieber alle Bands möglichst bei der Stange halten, damit die Proberaummiete so günstig bleiben kann und dafür die bekannten Unregelmäßigkeiten und Schluderein in Kauf nehmen, oder
b) keine weitere Zeit und Energie verschwenden, um fremde Erwachsene zu erziehen aber dafür eine höhere Proberaummiete riskieren.

Du schreibst, dass ihr Euch für b) entschieden habt. Andererseits ist Dir oder euch die geringe Miete so wichtig, dass Du sogar bereit bist, deren Siff zu beseitigen. Darum bin ich mir nicht sicher, was ihr wirklich wollt und was euch das wert ist.
Ganz ehrlich, den Dreck anderer wegzumachen, das fühlt sich kein bisschen wie Rock´n´Roll an, höchstens für die Halbwüchsigen.
Ihr seid da die Herren im Stall, doch lasst ihr euch von denen die Regeln diktieren! Das ist die Realität Sascha!

3. Entweder Du wählst einen handfesten Weg in der Art, wie ihn Dir erniecaster gewiesen hat und nimmst all´ das in Kauf was schon geschrieben wurde, oder Du machst es auf die langweilige Tour: Kündigung, Rausschmiss/Schlosswechsel, neuer/richtiger Vertrag mit jeder Band als Partei.

a) Es böte sich an, vielleicht nur einen Stressverursacher konsequent anzugehen und hinauszuwerfen. Die Auswahl ließe sich z.B. so treffen:
- Ausmaß der Stressverursachung (Zahlungsverzug und Müllproblem),
- Anzahl der Mitglieder (je kleiner die Band, desto kleiner der ausfallende Mietanteil),
- bekannte handfeste Auflösungstendenzen (je geringer der Banderfolg umso eher löst sie sich sowieso auf)
- genau das Gegenteil von allem, um irrsinnig, unvernünftig und damit unberechenbarer zu erscheinen,
- beliebige andere Gründe.

Dieses Vorgehen müsste klar und koimpromisslos gegenüber den anderen Parteien dargestellt und erklärt werden. Dabei schadet es sicher nicht, wenn der Eindruck entsteht, die allgemeine Verwahrlosung der Sitten habe euch wahnsinnig werden lassen und konfliktvermeidendes Verhalten sei von eurer Seite nunmehr nicht mehr zu erwarten, selbst um den Preis des höheren Mietanteiles.

Das reicht vielleicht aus, um die anderen zu anständigem Verhalten zu motivieren.

b) Bedenkenswert wäre vielleicht dennoch, gegenüber allen zunächst die fristgemäße Kündigung auszusprechen und sogleich zwei der drei Bands für die Zeit danach neue schriftliche Untermietvertrtäge anzubieten.
Denn um eine Veränderung der Vereinbarungen kommt ihr doch nicht herum. Sobald ein Untermieter weg ist, erhöhen sich schließlich die Mietanteile für alle anderen. Und wenn ihr schon mal dabei seid, könnt ihr das dann ja auch schriftlich fixieren. Am Ende hat das für die Verbliebenen sogar noch einen erzieherischen Wert.

4. Es hätte ganz sicher Vorteile, statt der aktuell 17 Ansprechpartner nurmehr 3 zu haben. Dass Du das nicht glaubst, liegt wohl nur daran, dass Du es nicht kennst.


Guten Abend

Daniel

 

[Anonymous]

Alter Scholli. Da wird mir mal wieder bewusst, warum es klug ist keine Untermieterbands in meinen Raum zu lassen!

Ich seh das im Prinzip so: der ganze Vertragsmist wär mir auch gleich, ich hab überhaupt keinen Bock mich mit Juristen abzugeben und irgendwen zu verklagen. Wie Sascha schreibt: auf einen Handschlag muss Verlass sein.

Wenn mich da wer enttäuscht, der auf wiederholte Aufforderung nicht zahlt, würde ich mir für 5,90 Euro nen neuen Schließzylinder im Baumarkt kaufen. Zum Auswechseln des Zylinders braucht es einen Schraubendreher und 5 Minuten Zeit. Das Zeux was die säumige Band in dem Raum hat ist dann das Faustpfand. Gegen Zahlung der Mietrückstände darf es von den Eigentümern abgeholt werden.

 

[Anonymous]

Guten Abend,

Da wird mir mal wieder bewusst, warum es KLUG ist keine Untermieterbands in meinen Raum zu lassen!

Ich seh das im Prinzip so: der ganze Vertragsmist wär mir auch gleich, ich hab überhaupt keinen Bock mich mit Juristen abzugeben und irgendwen zu verklagen. Wie Sascha schreibt: auf einen Handschlag muss Verlass sein.

Da wird mir mal wieder bewusst, dass Klugheit auch nur ein relativer Begriff ist.

Wenn mich da wer enttäuscht, der auf wiederholte Aufforderung nicht zahlt, würde ich mir für 5,90 Euro nen neuen Schließzylinder im Baumarkt kaufen. Zum Auswechseln des Zylinders braucht es einen Schraubendreher und 5 Minuten Zeit. Das Zeux was die säumige Band in dem Raum hat ist dann das Faustpfand. Gegen Zahlung der Mietrückstände darf es von den Eigentümern abgeholt werden.

Das Verfahren funktioniert nur solange gut, wie Du es mit wenigen Leuten zu tun hast, die zudem noch Deinen Begriff von Klugheit teilen.
Sobald sie etwas richtig dämliches tun, nämlich z.B. einen Blick ins BGB werfen oder einen anderen Dummkopf, z.B. Jurastudenten im 2. Semester, dazu befragen, läuft das u.U. nicht mehr so männlich und überzeugend ab.
Und dann bestimmst nicht mehr Du, ob Du Dich mit Juristen abgeben musst.

Friedliche Bettruhe dem Erdenkreis

Daniel

 

[Anonymous]

Guten Abend,

Da wird mir mal wieder bewusst, warum es KLUG ist keine Untermieterbands in meinen Raum zu lassen!

Ich seh das im Prinzip so: der ganze Vertragsmist wär mir auch gleich, ich hab überhaupt keinen Bock mich mit Juristen abzugeben und irgendwen zu verklagen. Wie Sascha schreibt: auf einen Handschlag muss Verlass sein.

Da wird mir mal wieder bewusst, dass Klugheit auch nur ein relativer Begriff ist.

Wenn mich da wer enttäuscht, der auf wiederholte Aufforderung nicht zahlt, würde ich mir für 5,90 Euro nen neuen Schließzylinder im Baumarkt kaufen. Zum Auswechseln des Zylinders braucht es einen Schraubendreher und 5 Minuten Zeit. Das Zeux was die säumige Band in dem Raum hat ist dann das Faustpfand. Gegen Zahlung der Mietrückstände darf es von den Eigentümern abgeholt werden.

Das Verfahren funktioniert nur solange gut, wie Du es mit wenigen Leuten zu tun hast, die zudem noch Deinen Begriff von Klugheit teilen.
Sobald sie etwas richtig dämliches tun, nämlich z.B. einen Blick ins BGB werfen oder einen anderen Dummkopf, z.B. Jurastudenten im 2. Semester, dazu befragen, läuft das u.U. nicht mehr so männlich und überzeugend ab.
Und dann bestimmst nicht mehr Du, ob Du Dich mit Juristen abgeben musst.

Friedliche Bettruhe dem Erdenkreis

Daniel

Wie soll es denn sonst ablaufen?
Du würdest also für ein paar säumige Monatsmieten a'17€ jemanden verklagen oder wie? Am besten noch, wenn es noch nicht mal einen Untermietvertrag gibt...

Der Punkt ist doch, dass es hier überhaupt nicht um den monetären Wert an sich geht, sondern darum, dass hier jemand meint, sich auf Kosten anderer durchschnorren zu können.

So fein auch alle juristischen Regelungen sein mögen - ich selbst hätte jedenfalls überhaupt keine Lust, mein außerberufliches Alltagsleben auch noch mehr als nötig von Rechtsanwälten und Paragrafenreitern bestimmen zu lassen. Vermutlich bin ich aber deswegen auch kein Vermieter.

 

[Anonymous]

Wie soll es denn sonst ablaufen?
Du würdest also für ein paar säumige Monatsmieten a'17€ jemanden verklagen oder wie? Am besten noch, wenn es noch nicht mal einen Untermietvertrag gibt...

Mir scheint, dass Du den Thread nicht vollständig gelesen hast. Darum weiß ich nicht recht, wie ich Dir antworten soll.

Der Punkt ist doch, dass es hier überhaupt nicht um den monetären Wert an sich geht, sondern darum, dass hier jemand meint, sich auf Kosten anderer durchschnorren zu können.

Der Punkt ist eher, wie eine Situation herbeigeführt werden kann, mit der Saschas Band leben kann. Dies sowohl im Hinblick auf die Zahlungsmoral der Mitmieter, als auch im Hinblick auf deren leicht besondere Einstellung zum sozialverträglichen Ordnungsbemühen.

So fein auch alle juristischen Regelungen sein mögen - ich selbst hätte jedenfalls überhaupt keine Lust, mein außerberufliches Alltagsleben auch noch mehr als nötig von Rechtsanwälten und Paragrafenreitern bestimmen zu lassen. Vermutlich bin ich aber deswegen auch kein Vermieter.

Eine ähnliche Einstellung dürfte in Saschas Fall der Grund dafür sein, dass er sich nun sein "außerberufliches Alltagsleben auch noch mehr als nötig . . . bestimmen lassen" muss, und zwar von ungezogenen Möchtegernmusikern statt Juristen. Dies betrifft das Einfordern und Eintreiben der Mietanteile, das Aufklaren des Proberaumes . . .

Es gibt ungezählte Vermieter die es schaffen, ihre Mietverhältnisse zur beiderseitigen Zufriedenheit auch ohne ständigen Besuch von Rechtsanwälten zu gestalten.

Gute Nacht

Daniel

 

[trekkerfahrer]

Hi Nachbar (ich gehe mal von CH in OB aus???),

der Doc hat es auf den Punkt gebracht.
Du bist der Hauptmieter. Wenn Du den Vertrag mit dem Vermieter auflöst hat sich das Thema für die Untermieter auch erledigt. Also stelle ihnen genau das in Aussicht. Entweder sie zahlen dann, oder Du bist sie los.
Im Zweifelsfall machst Du dann einfach einen neuen Vertrag. Fertig.

Schöne Grüße
Ralf

 

[muelrich]

Dies sowohl im Hinblick auf die Zahlungsmoral der Mitmieter, als auch im Hinblick auf deren leicht besondere Einstellung zum sozialverträglichen Ordnungsbemühen.

Vorbemerkung: ich habe das auch mal erlebt, vor 15 Jahren. Wir haben einen Verein gegründet, um eine kommunale Liegenschaft als Proberäume anmieten zu können. Als wir gehen mussten, durften die drei Vorstandsmitglieder (ich war so doof, eins davon zu sein) den ganzen Scheiss wegräumen und saubermachen, den die "coolen Kids" da hinterlassen hatten....

Daher: der Sascha ist doch nicht dafür da, diesem asozialen Pack die Erziehung angedeihen zu lassen, die zu Hause vernachlässigt worden ist.

Rausschmeissen, vor die Fresse hauen, Arschlecken !

Sorry, keine Smileys übrig gewesen....

 

[Anonymous]

Inhalt auf Wunsch des Autors am 09.10.2013 gelöscht.

 

[finetone]

Wenn ich mir die Aussagen zum Proberaum und den Untermietern so durchlese, insbesondere auch die Geschichte mit der weiten Fahrerei, würde ich in der Situation einfach den Proberaum kündigen und einen Neuen suchen, der etwas näher liegt und vielleicht kleiner und damit günstiger ist.

p

:lol:

:roll:

Mein lieber Jörg,
so etwas mag bei Dir in der Gegend vielleicht funktionieren, aber hier im Pott sind bezahlbare Proberäume in akzeptabler Qualität eher Mangelware und eher ein Glücksgriff.

Ich habe z.B. meine/unsere Band gerade aufgelöst und spiele jetzt selbst in einer anderen Band. Aber bevor ich in irgendwann in die Verlegenheit komme doch wieder was eigenes zu machen und dann die endlose Sucherei wieder losgeht, trage ich die Kosten für meinen Raum lieber allein. Ohne Untermieter.
(habe ja auch noch genug Geraffel und eine Testräumlichkeit brauche ich ja auch immer noch)