hans-jürgen":3e2ztk4w schrieb:
Meine billigste Les Paul: Tokai LS60 von 1984, 1985 für neu im Laden gekauft, nach Verhandeln 750,- DM inkl. Koffer.
....
Hmmm...
Eigentlich will eine Japano-Tokai ja nicht so recht in die reihe der Billig-LP-Kopien passen,
andererseits sind 750 DM auch nur 80 Euro mehr als heute eine neue Bach-Pauline kostet.
Die Clips gefallen mir richtig gut!
Beide Daumen rauf!
W°°":3e2ztk4w schrieb:
... aber die Mischung aus Existenzekel und Langeweile, lässt die Vergangenheit bei manchem Musiker immer besser erscheinen als die Gegenwart.
Langeweile und Existenzüberdruss, da ist sicher auch was dran, besonders bei Pimping-Zeug wie dem Jäger/Pipper-Dingens.
Bei vielen hat die emotionale "Zurück-Orientierung" aber schlicht den Hintergrund, dass das menschliche Gedächtnis dazu neigt, schlechte Erinnerungen zu löschen/auszublenden und nur die guten aufzubewahren. So erscheint dann in der Erinnerung an früher als besser und schöner gewesen zu sein als heute.
Und man vergisst dabei dann rasch, dass dem eben nicht so war ... Dass es früher genau so Probleme gab wie heute und dass Gutes und weniger Gutes immer parallel existierten. Genau wie heute.
Ich jedenfalls bin froh, heute in einer Zeit zu leben, in der man ohne Erbschaft oder zwei Jahre von Tütensuppe leben zu müssen einen tollen (Röhren-)Amp und eine tolle Gitarre bekommt, und dass beide made in China und der Amp nicht PtP ist, stört mich dabei eigentlich gar nicht.
Ich erinnere mich noch daran, was es damals für die gleiche Knete gab: Teisco-Transenamp und Sperrholz-Strat-Biiligkopie, beides klang zum davonlaufen.
Heute gibt es -für weniger Knete, und das nicht mal inflationsbereinigt- klasse Instrumente aus brauchbarem Massivholz. die annehmbar bis gut klingen (auch ohne Riopalisander-Griffbrett, 13te Obertonreihe und kristallinem Knocjhenleim) und sogar die Stimmung halten.
Trotz aller Liebe zur Gegenwart sollte man technischen Fortschritt auch nicht überbewerten. Der ist manchmal nur eine lahme Krücke.
Viel wichtiger finde ich Fortschritt in gesellschaftlichen Dingen. Viel wichtiger ist, dass wir z.B. heute alle ganz easy und selbstverständlich Freiheiten genießen können, für die wir vor 30 oder mehr Jahren hart hätten kämpfen müssen.
So, genug gelabert, tschö
Stef