Ab wann ist alt, VINTAGE

Das Wort "vintage" hat ursprünglich mit Wein (vinum) zu tun, was auch noch im Wort zu erkennen ist. Das stand auch schon 1828 im Wörterbuch. "Weinlese" ist ja auch heute noch eine von mehreren Bedeutungen. Im Zusammenhang mit Gitarren ist es dagegen eher eine große Sprechblase: in vintage veritas.
 
Vintage? - das Wort ist doch schon lange versaut. Auch für mich bedeutet das 50er bis max Anfang 70er Jahre.

Aber schaut mal was man alles so findet bei Ebay Vintage Instrumenten: http://www.ebay.de/itm/Fender-Stratocaster-1986-/121281598104?pt=Gitarren&hash=item1c3cf25298

Davon hatte ich Dutzende in Händen zum pimpen. Echt nix dolles und IMO keine 500 Euro wert. Aber in der Rubrik zieht das wohl und jeden morgen steht ein Dummer auf :-D
 
Magman schrieb:
Aber schaut mal was man alles so findet bei Ebay Vintage Instrumenten: http://www.ebay.de/itm/Fender-Stratocaster-1986-/121281598104?pt=Gitarren&hash=item1c3cf25298

Davon hatte ich Dutzende in Händen zum pimpen. Echt nix dolles und IMO keine 500 Euro wert. Aber in der Rubrik zieht das wohl und jeden morgen steht ein Dummer auf :-D

Schönen guten Morgen,

dann hast Du den Text offenbar nicht gelesen:

"Solche Strats gibt es heute nur noch im Custom Shop ab ca. CHF 4000."

;-)

Ich hätte da auch noch eine 1989er Strat, leider verbastelt. Die Tonabnehmer waren echt nicht der Hit.
Ich habe sie nur noch, weil es meine erste E-Gitarre war und ich einige schöne Erinnerungen damit verbinde.

Aber Vintage? Eher nicht...

Grüße
Zodrella
 
Magman schrieb:
Vintage? - das Wort ist doch schon lange versaut. Auch für mich bedeutet das 50er bis max Anfang 70er Jahre.

Aber schaut mal was man alles so findet bei Ebay Vintage Instrumenten: http://www.ebay.de/itm/Fender-Stratocaster-1986-/121281598104?pt=Gitarren&hash=item1c3cf25298

Davon hatte ich Dutzende in Händen zum pimpen. Echt nix dolles und IMO keine 500 Euro wert. Aber in der Rubrik zieht das wohl und jeden morgen steht ein Dummer auf :-D


Bei dieser Gitarre ist nicht mal das Logo von Fender...


...und Vintage heißt - wenn es um Gitarren geht - vor 1970 gebaut.
 
Kennengelernt habe ich "vintage" als einen schmunzeligen Begriff für etwas ältere Gitarren. Weniger ehrfurchtsvoll als spöttisch...
Heute bedeutet es oft alt und vergammelt, verbastelt oder sogar mit der optischen Trickkiste bearbeitet um abgenutzt auszusehen und dient mehr als Stütze für einen völlig überzogenen Preis.
Die spinnen halt die Römer...
 
Nominator schrieb:
Tomcat schrieb:
...und Vintage heißt - wenn es um Gitarren geht - vor 1970 gebaut.

.Das ist doch mal ne klare Aussage....also wir merken uns: alles was bis zum 31.12 1969 gebaut wurde ist vintage , ab 1.Januar 1970 eben nicht mehr ...

Gruß
Der Nominator

Wenn du so schlau bist, dann Versuch doch mal, für eine 1975er Strat den Preis einer '69er zu erzielen. Oder für eine 1984er. Die ist ja auch schon dreißig Jahre alt. Vintage hat bezieht sich auf Baujahre und Marken und nicht auf das Alter allgemein. Ich hab jedenfalls noch keine Ibanez oder Aria, Hohner, Klira, Maya als Vintage bezeichnet gesehen...
 
Tomcat schrieb:
Nominator schrieb:
Tomcat schrieb:
...und Vintage heißt - wenn es um Gitarren geht - vor 1970 gebaut.

.Das ist doch mal ne klare Aussage....also wir merken uns: alles was bis zum 31.12 1969 gebaut wurde ist vintage , ab 1.Januar 1970 eben nicht mehr ...

Gruß
Der Nominator

Wenn du so schlau bist, dann Versuch doch mal, für eine 1975er Strat den Preis einer '69er zu erzielen. Oder für eine 1984er. Die ist ja auch schon dreißig Jahre alt. Vintage hat bezieht sich auf Baujahre und Marken und nicht auf das Alter allgemein. Ich hab jedenfalls noch keine Ibanez oder Aria, Hohner, Klira, Maya als Vintage bezeichnet gesehen...

Es ist nur für einen Krämer logisch, dass der Preis einen Begriff definiert. :lol:
 
Schönen guten Morgen,

wenn jemand den Nachweis führen kann, dass der Begriff "Vintage" nur für Gitarren (oder Verstärker) verwendet werden darf, die vor einem konkreten Datum hergestellt wurden, so sollte er dies hier posten.
Das könnte die ganze Diskussion hier abkürzen. Bislang habe ich jedoch nur Postings (meine eingeschlossen) gelesen, die das nicht leisten können.

Damit sind wir eigentlich wieder am Anfang: Vintage ist das, auf das sich Verkäufer und Käufer einigen. Die Einstufung ist ebenso verhandelbar wie der Preis.

Übrigens: Was den Vergleich mit Autos betrifft, da scheint es diese Kategorisierung nach Baujahren tatsächlich zu geben (bin aber kein Experte, reines Wiki-Wissen).

Beste Grüße
Zodrella
 
wenn jemand den Nachweis führen kann
wozu diese pseudowissenschaftliche Diskussion. Vintage ist der Begriff, den man bei ebay dazuschreibt, wenn man seinen alten Schrott teuer loswerden will.

Der Begriff ist ansonsten überflüssig wie ein Kropf, das einzig konkrete Beispiel kam von Rokett.
 
Tomcat schrieb:
Wenn du so schlau bist, ...

Erstmal vielen Dank für dein Kompliment.

Tomcat schrieb:
..dann Versuch doch mal, für eine 1975er Strat den Preis einer '69er zu erzielen. Oder für eine 1984er. Die ist ja auch schon dreißig Jahre alt. Vintage hat bezieht sich auf Baujahre und Marken und nicht auf das Alter allgemein. Ich hab jedenfalls noch keine Ibanez oder Aria, Hohner, Klira, Maya als Vintage bezeichnet gesehen...

Nun was den Begriff "vintage" betrifft lässt mich das mehr als kalt. Ich bezahle nicht mehr Geld für eine '69er Strat wenn die '75er oder '85er für mich nicht schlechter erscheint- und sie muss auch nicht unbedingt von einem Hersteller aus einem bestimmten Land kommen.

Vor allem dieses abgewetzte Aussehen dieser Vintage-Instrumenten - für das gern ein höherer Preis erzielt wird - geht mir ebenfalls gelinde gesagt an A.... vorbei.

Wer versucht seinen Lebensunterhalt damit zu betreiben dass er Musikern genau solche von dir beschriebenen Gitarren bestimmter Baujahre und Marken verkauft ist natürlich peinlichst bedacht den Begriff "vintage" sehr streng abzugrenzen, was ich zwar verstehen kann da es ja eine Grundlage seiner Existenz ist, aber trotzdem werde ich nicht zu seinen Kunden zählen. Aber es gibt es ja glücklicherweise genug Gitarrenkollegen die bereit sind eben diese höheren Preise zu bezahlen....sei's drum....oder wie meine schon lange verstorbene Oma immer zu sagen pflegte: "Jedem Tierchen sein Plaisierchen"

Gruß
Der Nominator
 
Ich denke, dass Walters erster (?) Beitrag in die richtige Richtung weist: "vintage", das zeigt ja der Wortstamm, bedeutet zuerst einmal (guter) Wein-Jahrgang. Auf Instrumente aus industrieller Ferigung übertragen würde das dann eben besonders gute Jahrgänge bezeichnen, z.B. sog. "golden age" (1957-1963 ??)Instrumente von Gibson.
Dass gebrauchte Gitarren zu "vintage"-Instrumenten wurden hat ja damit zu tun, dass aktuelle "Jahrgänge" als qualitativ minderwertig/er empfunden wurden. Das setzte wohl etwa zu Beginn der 70er Jahre ein, mit dem Niedergang der Qualität von Norlin-Gibson und CBS-Fender. Dass nun heute ausgerechnet die Klunker, die damals den vintage-Boom angeschoben haben, selbst als "vintage" gehandelt werden, ist sicher ein Treppenwitz der (Gitarren-) Geschichte.
Mein Standpunkt an der Stelle: Was vor 30-40 Jahren fabrikneuer Schrott war, wird heute nicht einfach nur dadurch besser, dass es jetzt alter Schrott ist. Und: (Achtung Frevel!!) Es sind in den letzten 30-40 Jahren neben dem fabrikneuen Schrott der "Großen" (und die haben in der Zeit vereinzelt sicher auch gute Instrumente gebaut...) auch gute und sehr gute Instrumente anderer Hersteller entstanden, und es entstehen auch gerade in der Gegenwart phantastische Instrumente, die den Vergleich mit solchen aus dem Goldenen Zeitalter nicht scheuen müssen. Insofern kann es also durchaus einen sehr guten Jahrgang - sprich "vintage" 2014 bei der Fa. / Manufaktur XYZ geben - "mojo" / Nimbus etc. pp. sind natürlich ein anderes Thema.
 
Nominator schrieb:
Vor allem dieses abgewetzte Aussehen dieser Vintage-Instrumenten - für das gern ein höherer Preis erzielt wird - geht mir ebenfalls gelinde gesagt an A....

Da spricht der Kenner. Der reine Sammler, der den Vintage-Begriff mit geprägt hat und hauptsächlich für die teilweise horrenden Preise verantwortlich ist, will nämlich am liebsten ein makelloses Instrument ohne Macken und Spielspuren. Es geht ihm auch nicht unbedingt um den Klang, der Originalzustand ist entscheidend für den Preis. Da senken der abgewetzte Zustand oder ein fehlendes Originalteil den Preis nämlich teilweise recht erheblich. Das ist sicherlich auch dem hehren Handwerker bekannt, dem in seinem Eifer anscheinend entgangen ist, dass der Krämerladen, in dem ich arbeite, sich aus dem Vintage-Geschäft - bewusst - heraushält.

Ich habe die Abstufungen wie '50s, '60s, PreCBS, CBS, PreNorlin, Norlin etc. nicht geschaffen, aber sie sind mir wohlbekannt.
 
Ich finde den Vergleich mit Wein (wo der Begriff ja herkommt, hatten wir das jetzt schon sieben mal, oder soll ich auch noch?) ganz passend.

An eine gute alte Zeit der Entstehung wird mit dem Begriff erinnert, daher eine romantische Komponente und das Versprechen von Seltenheit und die Behauptung, dass mit Vergehen der Zwischenzeit und der Alterung eine qualitätsseigernde Reifung eingesetzt hätte.

Genauso wie mit Wein ist es mit Gitarren: Manche kommen aus keiner guten sondern einer unglücklichen Entstehungszeit, sind keinesfalls selten sondern nur nicht nachgefragt und sind nicht wirklich reif und besser, nur älter und abgewrackter geworden.

Dasselbe kann man auch über Menschen sagen.
 
Das sagt Wiki dazu: "Vintage (engl. Adjektiv für hervorragend; altehrwürdig; alt; erlesen)".

Ich verstehe darunter ein Instrument, dass aufgrund des Alters und des Spielens (!) einen bestimmten Charakter entwickelt hat. Irgendwie scheint eine alte Stradivari ja auch besonders zu klingen. Aber der Hype, der darum gemacht wird, ist mir völlig fremd. Ich finde es auch normal, eine Gitarre zu säubern, polieren und zu wachsen. Warum sollte ich mir eine Gitarre kaufen, die abgewetzt und vergammelt aussieht. Nur weil sie Rory oder SRV so hinterlassen hat? Für sie war es ein Werkzeug, das damals auch neu war ... ;-) Ich bin mir sicher, wenn ich meine Strat mal 30 Jahre gespielt habe, ist sie auch vintage - für die Leute aus dem Jahr 2044.

Der Gitarrenbauer weiß da sicher mehr drüber zu berichten. Wir wissen, dass es sehr sehr gute neue Instrumente gibt, die (eigenständigen) Charakter haben, sehr gut klingen und noch dazu schön aussehen.

Man muss vielleicht auch unterscheiden zwischen echten Sammlern, die sie in die Vitrine stellen und Soundgourmets, die nur den Klang und das Spielgefühl wollen.
 
rittertrio schrieb:
Man muss vielleicht auch unterscheiden zwischen echten Sammlern, die sie in die Vitrine stellen und Soundgourmets, die nur den Klang und das Spielgefühl wollen.

Diese Unterscheidung ist tatsächlich interessant. Gerade Instrumente, die sich spielerisch und soundmäßig als exzellent erwiesen haben, sind zusammengeschustert...

...ich denke da z.B. an Blackie oder Number One. Und da sie oft und ausgiebig gespielt wurden, kamen im Lauf der Jahre einige Reparaturen oder Ausbesserungen dazu. Mit "all original" ist da nicht mehr viel.
 
zodrella schrieb:
rittertrio schrieb:
Man muss vielleicht auch unterscheiden zwischen echten Sammlern, die sie in die Vitrine stellen und Soundgourmets, die nur den Klang und das Spielgefühl wollen.

Diese Unterscheidung ist tatsächlich interessant. Gerade Instrumente, die sich spielerisch und soundmäßig als exzellent erwiesen haben, sind zusammengeschustert...

...ich denke da z.B. an Blackie oder Number One. Und da sie oft und ausgiebig gespielt wurden, kamen im Lauf der Jahre einige Reparaturen oder Ausbesserungen dazu. Mit "all original" ist da nicht mehr viel.

Richtig. Dennoch hat Blackie einen Preis von $ 950000,- erzielt. Number One ist sicherlich ähnlich einzuschätzen. Aber diese Sammlerpreise haben natürlich nur etwas mit ihren früheren Besitzern zu tun. Blackie wurde, wie wohl den meisten bekannt, aus drei verschiedenen Strats zusammengesetzt, die damals auch noch nicht Vintage, sondern nur "gebraucht" waren. Ich weiß natürlich nichts genaues, aber wenn beispielsweise die Elektronik von einer '56 Strat und der Rest von zwei '57 er Strats gewesen wäre, dann ist das nachweisbar und würde den Wert einer x-beliebigen Strat senken. Bei Blackie war es völlig egal. Es ist Claptons Strat, alles andere ist egal. Und es war ja für einen guten Zweck. ;-)
 
Tomcat schrieb:
Richtig. Dennoch hat Blackie einen Preis von $ 950000,- erzielt. Number One ist sicherlich ähnlich einzuschätzen. Aber diese Sammlerpreise haben natürlich nur etwas mit ihren früheren Besitzern zu tun.den ........ Es ist Claptons Strat, alles andere ist egal. Und es war ja für einen guten Zweck. ;-)

Ja, das sind keine Vintage Instrumente per se (oder vielleicht doch im wahrsten Sinne erlesen?), sondern Reliquien.....


;-)

Alex
 
Alex K. schrieb:
Ja, das sind keine Vintage Instrumente per se (oder vielleicht doch im wahrsten Sinne erlesen?), sondern Reliquien.....

Ja, mittlerweile wohl Reliquien wie die Gebeine von Heiligen.
Blackie wurde meines Wissens in den verdienten Ruhestand geschickt, als nichts mehr zu machen war.
 
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