Nominator schrieb:
erniecaster schrieb:
Hallo!
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass 1959 Gibson etwa 600 Les Pauls gebaut hat. 900 davon sind jetzt im Besitz japanischer Sammler.
Man muss sich überlegen, ob man und aus welchem Grund man etwas sammelt oder ob man zu denen gehört, die dieses etwas benutzen wollen.
Gruß
erniecaster
Ein Kollege hat geschrieben dass das eigentlich nicht sein kann da Interessenten für solche Gitarren immer ihre 5 Sinne beisammen hätten....aber ich meine es ist genau anders herum: wenn ein Sammler so ein Teil sieht fängt er an zu sabbern, sieht sich evtl. schon als Besitzer , dann setzt zeitweise das Gehirn aus, auch das Budget wird dann oft überschritten.....und schon hat man die 901ste Les Paul von den 600 (ich habe keine Ahnung ob die Zahl stimmt) jemals gebauten Les Pauls erstanden...
Gruß
Der Nominator
Nein, du hast keine Ahnung davon. Aber das ist ja nichts Schlimmes. Je nach optischer Erscheinung und Allgemeinzustand kann es bei '58/'59/'60er sunburst Les Pauls, kurz "Bursts" genannt, um Beträge jenseits der 300000,- Dollar gehen. Da wird zwar sicherlich gesabbert, aber da setzt nichts aus. Und wer eine Burst haben will, der hat auch das entsprechende Budget. Da werden oft auch noch beträchtliche Summen für Experten ausgegeben, die die Instrumente vor Ort authentifizieren, taxieren und sich gegebenenfalls auch um die Bezahlung und den Transport kümmern. Bei derartigen Beträgen ist einfach Schluß mit lustig.
Was die anderen von mir erwähnten Herren angeht: Clapton hat den Vintage-Boom überhaupt erst ausgelöst, als er 1974 mit Blackie aus der Versenkung auftauchte. Gott war wieder da und Gott spielte eine alte Strat. Warum? Weil die halt besser war, als die aktuellen Modelle. Der andere Gott war schon tot, die Gitarren, die er seinerzeit gespielt hat, laufen heute auch unter Vintage. Erst nachdem Blackie "fertig" war, ist Clapton auf modernere Modelle umgestiegen.
Knopfler beispielsweise besitzt zwei Bursts, die er sich nach "Brothers..." zugelegt hat. Für teuer Geld, denn erstens hat er keinen Deal mit Gibson und zweitens haben die keine Bursts für Endorser.
Über SRVs No. 1 brauchen wir nicht weiter zu reden oder Gilmours '54er Strat mit der Seriennummer 0001. John Mayer, Kenny Wayne Sheperd - PreCBS Strats. Gary Moore...die Liste ist lang. Natürlich nicht zu vergessen: Joe Bonamassa, der zur Zeit Bursts einkauft, wie andere Leute Hosen. Und sie live benutzt.
Bonamassa, Mayer und Shepherd sind die "Next Generation" der Vintage-Spieler und ich glaube, danach wird wieder eine kommen. Keith Nelson von Buckcherry ist mir gerade noch eingefallen.
Ich vermute aber, dass der Höhepunkt der Preisentwicklung für Vintage-Instrumente bereits überschritten ist, aber was, wenn in 20 Jahren vielleicht kein Palisander oder Mahagoni mehr geschlagen werden darf?
P.S. Der Satz heißt übrigens "Zwischen 1958 und 1960 wurden knapp 1600 Bursts gebaut. Etwa 2000 haben überlebt..."