Ab wann ist alt, VINTAGE

Helau,

Ihr seid doch alle gar nicht so weit auseinander:

Alt heißt nicht unbedingt gut.
Alt heißt nicht gleicht Vintage.
Vintage heißt nicht gleich Gut.
Alt & Gut heißt nicht gleich Vintage.
Bitte beliebig fortsetzen ...

Wo man den Begriff "Vintage" gebraucht, das wird diffferent gesehen.
Das sieht der Sammler sicher anders als der Verkäufer (egal ob privat oder gewerblich).
 
gitarrenruebe schrieb:
Helau,

Ihr seid doch alle gar nicht so weit auseinander:

Alt heißt nicht unbedingt gut.
Alt heißt nicht gleicht Vintage.
Vintage heißt nicht gleich Gut.
Alt & Gut heißt nicht gleich Vintage.
Bitte beliebig fortsetzen ...

Wo man den Begriff "Vintage" gebraucht, das wird diffferent gesehen.
Das sieht der Sammler sicher anders als der Verkäufer (egal ob privat oder gewerblich).

Richtig. Ich verkaufe aber keine Vintage-Instrumente. Ich benutze den Begriff Vintage aber aus der Sicht des Sammlers, der ich übrigens auch nicht bin. Weil die Sammler nun mal an der Preisgestaltung schuld sind.

Ich versuche nur davor zu warnen, dass Threads dieser Fragestellung irgendwann mal zu der Annahme führen könnten, dass eine Gitarre etwas besonderes ist, sobald sie 30 (25, 20, 15, 40) Jahre alt ist.

Und ich sage, dass nach wie vor, bis vielleicht andere Bücher geschrieben werden oder sonstwas, der Begriff "Vintage" bestimmten Jahrgängen vorbehalten ist. Ohne dabei die Wertigkeit irgendwelcher jüngeren Gitarren in irgendeiner Weise in Frage zu stellen.
 
Tomcat schrieb:
gitarrenruebe schrieb:
Helau,

Ihr seid doch alle gar nicht so weit auseinander:

Alt heißt nicht unbedingt gut.
Alt heißt nicht gleicht Vintage.
Vintage heißt nicht gleich Gut.
Alt & Gut heißt nicht gleich Vintage.
Bitte beliebig fortsetzen ...

Wo man den Begriff "Vintage" gebraucht, das wird diffferent gesehen.
Das sieht der Sammler sicher anders als der Verkäufer (egal ob privat oder gewerblich).

Richtig. Ich verkaufe aber keine Vintage-Instrumente. Ich benutze den Begriff Vintage aber aus der Sicht des Sammlers, der ich übrigens auch nicht bin. Weil die Sammler nun mal an der Preisgestaltung schuld sind.

Ich versuche nur davor zu warnen, dass Threads dieser Fragestellung irgendwann mal zu der Annahme führen könnten, dass eine Gitarre etwas besonderes ist, sobald sie 30 (25, 20, 15, 40) Jahre alt ist.

Und ich sage, dass nach wie vor, bis vielleicht andere Bücher geschrieben werden oder sonstwas, der Begriff "Vintage" bestimmten Jahrgängen vorbehalten ist. Ohne dabei die Wertigkeit irgendwelcher jüngeren Gitarren in irgendeiner Weise in Frage zu stellen.
MIR ist Deine Intention/Sichtweise klar ;-)
 
Piero the Guitarero schrieb:
Tomcat schrieb:
Gottseidank. Wenigstens einer. ;-)
pfft, er hat nirgendwo geschrieben das er die Position der Gegenseite nicht unterstützt.
Davon mal abgesehen, was ist denn mit alten Gretsch' oder Rickenbackers aus Beatles Zeiten, die fallen ja dann auch nicht in jene Vintage Kategorie! ?!?

Tztztz.... DAS von DIR???

Tomcat schrieb:
Die Frage war, "Ab wann ist alt Vintage?" Die Antwort muss lauten: gar nicht. Der Begriff Vintage bezieht sich, wie auch vorher schon sehr richtig erwähnt, hauptsächlich auf die sogenannte Goldene Aera von Gibson, 1948 . 1966 und auf die goldene Aera von Fender, 1951 - 1964. Die ersten CBS-Jahre bei Fender und die Pre-Norlin Zeit bei Gibson werden bis etwa 1970 dazugerechnet. Auch Martins, Guilds, Gretsches, Rickenbackers etc aus dieser Zeit und auch noch älter (PreWar Martins, Loyd Loar Gibsons usw.) fallen unter den Begriff Vintage.

Eine Welt bricht zusammen! ;-)
 
Tomcat schrieb:
Ich versuche nur davor zu warnen, dass Threads dieser Fragestellung irgendwann mal zu der Annahme führen könnten, dass eine Gitarre etwas besonderes ist, sobald sie 30 (25, 20, 15, 40) Jahre alt ist.

Hi,

Da möchte ich dann gleich noch eine weitere Warnung anschließen:

Als Musiker sollte man sich im Klaren sein dass der Besitz einer besonderen Gitarre - von mir aus eine die das Prädikat "vintage" zurecht trägt - gleichbedeutend damit ist dass die Musik die man dann mit dieser Gitarre macht auch besonders ist...

Gruß
Der Nominator
 
Nominator schrieb:
Da möchte ich dann gleich noch eine weitere Warnung anschließen:

Als Musiker sollte man sich im Klaren sein dass der Besitz einer besonderen Gitarre - von mir aus eine die das Prädikat "vintage" zurecht trägt - gleichbedeutend damit ist dass die Musik die man dann mit dieser Gitarre macht auch besonders ist...

Scheint gerade WarningWoche zu sein, darum ich auch noch schnell: Ich möchte *ausdrücklich* davor warnen, aus einem feinen Instrument einen Auftrag für feine Musik abzuleiten. Abgesehen davon, dass da nun wirklich überhaupt keine Logik drinsteckt (man muss das Bild nur mal umdrehen), sollte es jedem überlassen bleiben, auf einer 60er Strat zwanzig Jahre nur seinen Lieblingsakkord zu klimpern. Wär ja noch schöner.

Bestes,

M. (J.)
 
Gibt es eigentlich ausser der Verarbeitungsqualität, sprich Lack, Spaltmaße, Passgenauigkeit, Rauschen, noch irgendwelche Merkmale an einer Gitarre die sich OBJEKTIV bewerten lassen?

Daher sehe ich auch nicht warum überhaupt jemand sagen kann Vintage und Goldene Ära und so weiter. De Fakto hat es was mit Goldener Ära... da gibts einfach die Natürliche Auslese... "schlechte" Instrumente aus der Zeit sind schlicht im Müll und die guten sind noch da.

Ich hatte mal eine Marshall 4x12 Box aus den 70igern... echt Vintääätsch.. stand sogar drauf... bestückt mit 12GH65er.. also recht seltenen Speakern.. habe mir dann von Hous of Speakers eine SevenT5 bauen lassen, Spezigehäuse, Mischebstückung etc... Witzig.. war Rausgeschmissen Geld. An meinem Amp klangen beide Boxen schlicht ABSOLUT Identisch. Da war nicht mal der Hauch eines Unterschieds zu spüren.

Zurück zu den Gitarren.. was dem einen "vintag" und "goldener Ton" ist findet der andere schrecklich... ich Spiel im moment aktiv meine Umgebaute DiMarveri Gitarre die ich bei Ebay für nicht ganz 30 € geschossen habe... die klingt Dreckig, Rau, Schmutzig, ... genau das was ich grad haben will... ist sie jetzt "erlesen"? .. Ich denke nicht... sie passt nur grad zu mir... (das klingt nu nicht so glücklich in dem Zusammenhang ;-) ) ... how ever... Vintage wird inzwischen zu oft benutzt und bedeutet schlicht gar nix mehr...
 
W°° schrieb:
Darum meine eingängliche These: Wenn man nicht verarscht werden will, muss man sich selbst ein Bild davon machen, was nicht nur selten, sondern AUCH wertvoll ist.

... und was das Prädikat Vintage verdient...
100 Punkte! :top:
 
Tomcat schrieb:
Ich würde niemandem eine siebziger-Jahre-Ankerstrat für teuer Geld andrehen wollen, und schon gar nicht mit der gefährlich im Hintergrund dümpelnden Argumentationskette Alt = Vintage = geil.
(....)
In Wahrheit will ich euch ja nur über den Tisch und das Geld aus der Tasche ziehen. ;-)

Das wollte ich Dir keineswegs unterstellen und ich bin auch davon überzeugt, dass Du eine enorme Übersicht auf dem Markt besitzt.

Was ich sagte ist, dass jedes Sammlertum auf irrationalen und willkürlichen Abgrenzungen begründet ist.
Dass dieser Markt in den letzten 30 Jahren einen bestimmten Verlauf genommen hat und dabei bestimmte Preise erzielt wurden, macht ihn damit weder logisch noch wahr.
Diese Entwicklungen sind weder zu begründen, noch sind sie voraus zu sehen sondern können nur zurückschauend beschrieben werden. Was hier also oft wie eine große Wahrheit über Instrumente daher kommt, ist in meinen Augen nichts, als Börsenkurse der Vergangenheit.

Auch die Entwicklungen der Zukunft sind nicht festgeschrieben. Sie bewegen sich ohne jede Vernunft oder Logik weiter und entziehen sich damit aus unser beider Verständnis - auch wenn unser beider Verständnis (bei allem ernst gemeinten Respekt!) völlig unterschiedliche Ansätze hat.
 
Michael (Jacuzzi) schrieb:
Nominator schrieb:
Da möchte ich dann gleich noch eine weitere Warnung anschließen:

Als Musiker sollte man sich im Klaren sein dass der Besitz einer besonderen Gitarre - von mir aus eine die das Prädikat "vintage" zurecht trägt - gleichbedeutend damit ist dass die Musik die man dann mit dieser Gitarre macht auch besonders ist...

Scheint gerade WarningWoche zu sein, darum ich auch noch schnell: Ich möchte *ausdrücklich* davor warnen, aus einem feinen Instrument einen Auftrag für feine Musik abzuleiten. Abgesehen davon, dass da nun wirklich überhaupt keine Logik drinsteckt (man muss das Bild nur mal umdrehen), sollte es jedem überlassen bleiben, auf einer 60er Strat zwanzig Jahre nur seinen Lieblingsakkord zu klimpern. Wär ja noch schöner.

Bestes,

M. (J.)

Nun, einer geht noch:))

Ich möchte *ausdrücklichst* alle warnen, insbesondere diejenigen die sich eine 60er Strat kaufen um die nächsten 20 Jahre ihren Lieblingsakkord zu klimpern:

Schon vor ca. 20 Jahren stand im amerikanischen Guitar Player Magazin dass wahrscheinlich mehr 50er & 60er_Jahre Strats auf dem Gebrauchtmarkt im Umlauf als jemals gebaut wurden...ich vermute mal ganz stark dass es in den letzten 20 Jahren noch mehr geworden sind ...

Ich habe ein paar alte Höfner und Framus aus den 60ern - die sind jedenfalls echt.


Gruß
Der Nominator

PS:Ich kann übrigens fast 3 Akkorde und die gebe ich auf diesen Schmuckstücken zum Besten :))
 
Eine 60er Strat kostet fünfstellig. Ich denke mal, diejenigen, die sich für so ein Teil interessieren, haben ihre 5 Sinne beisammen und kaufen nicht bei Ebay Kleinanzeigen.



Oder in Beijing.
 
Tomcat schrieb:
Eine 60er Strat kostet fünfstellig. Ich denke mal, diejenigen, die sich für so ein Teil interessieren, haben ihre 5 Sinne beisammen und kaufen nicht bei Ebay Kleinanzeigen.



Oder in Beijing.

Nach meiner Erfahrung stehen die Verfügungsgewalt über grössere Geldmengen und Intelligenz nicht zwingend in direktem Zusammenhang.

Viele Grüsse,
gp
 
Guitarplayer schrieb:
Nach meiner Erfahrung stehen die Verfügungsgewalt über grössere Geldmengen und Intelligenz nicht zwingend in direktem Zusammenhang.

Welch Jammer, dass MIR dieser Satz nicht eingefallen ist.
Du kommst in mein Buch der coolen Leute...... :confetti:

Tom
 
Eine gut erhaltene und gute gebrauchte Fender Stratocaster aus den USA hat meiner Erfahrung nach einen Gebrauchtwert von 600 - 1400 Euro ( je nach Ausstattung, Zustand).

Alles, was über diesen Preis geht, hat etwas mit Sammlerwert, Geldanlage oder Liebhaberei zu tun. Das ist auch O.K. so. Besser ist das Instrument aber dadurch nicht automatisch.
 
Hi,

find ich nicht gut, daß hier so über den Vintage-Markt abgelästert wird.

Ich habe hier eine Strat von Okt.1963 und habe mit Freude verfolgt,
welche Preise für ähnliche Teile erzielt wurden.
Mein Gedanke war, wenn ich mal Tattergreis bin, verkauf ich sie und mache
von dem Geld eine schöne Weltreise.
Jetzt schwindet meine Hoffnung dahin. :evil:

Dabei klingt sie wirklich außergewöhlich gut, bei Auftritten spiele ich sie nicht,
aber im Proberaum aüssern sich meine Bandkollegen immer sehr begeistert.

roger
 
RogerX schrieb:
Ich habe hier eine Strat von Okt.1963 und habe mit Freude verfolgt,
welche Preise für ähnliche Teile erzielt wurden.
Mein Gedanke war, wenn ich mal Tattergreis bin, verkauf ich sie und mache
von dem Geld eine schöne Weltreise.
Jetzt schwindet meine Hoffnung dahin. :evil:

Mach dir mal keine Sorgen, das wird so bleiben. Ich weiß zwar nicht, wann du zum Tattergreis wirst, aber bis dahin wird sich nichts großartig verändern.

Oder glaubst du, dass man in, sagen wir, zehn Jahren sagen wird: "Mein Gott, Clapton, Hendrix, Knopfler, Stevie Ray, Gilmour und Konsorten - wie konnten die nur so falsch liegen?" ;-)
 
Auf steigende Verkaufspreise bei alten Gitarren in der Zukunft zu hoffen ist eine legitime Möglichkeit der Geldanlage. Exakt so wie bei Aktion, Gold oder Immobilien. Nicht mehr und nicht weniger.
Nur kann man heutzutage u.a. im Internet die Nachfrage und damit den Preis selber versuchen zu erhöhen, u.a. durch den Begriff "Vintage".

Jetzt haben ich eine denkbare allgemeingültige Definition des Begriffs "Vintage":

"Die Verwendung des Begriffs "Vintage" in Bezug auf alte Instrumente oder andere Sammlerobjekte dient dem Halter der Geldanage dazu, den Marktwert (Wiederverkaufswert) selber zu erhöhen (siehe auch "Werbung")"
 
Die typischen Sammler, der heute für Vintage-Gitarren viel Geld zahlen,

- sind 50-70 Jahre alt
- sind mit den Gitarrenhelden groß geworden und verehren sie bis heute
- haben sich ganz pragmatisch für eine lukrative Karriere in der freien Wirtschaft und gegen den Traum einer Musikerkarriere entschieden
- und haben deshalb heute das Geld über, sich Ihre Jugendträume für horrende Summen in die heimische Vitrine stellen zu können

Irgendwann sind diese Leute ausgestorben.

Was kommt dann?

Heute 20-jährige wachsen ohne Gitarrenhelden auf, dafür mit mp3 und facebook.
Jimi Hendrix halten sie für einen Sidekick aus einem Quentin Tarantino Film und Floyd Rose für einen Pornostar.

Ob die in 10, 20, 30 Jahren Unsummen für E-Gitarren hinblättern?

Gruß,
 
Hallo!

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass 1959 Gibson etwa 600 Les Pauls gebaut hat. 900 davon sind jetzt im Besitz japanischer Sammler.

Man muss sich überlegen, ob man und aus welchem Grund man etwas sammelt oder ob man zu denen gehört, die dieses etwas benutzen wollen.

Gruß

erniecaster
 
sunburst schrieb:
Ob die in 10, 20, 30 Jahren Unsummen für E-Gitarren hinblättern?

Gruß,


Im klassischen Bereich kann man ja gut ablesen, wohin der Wahn führen kann.

Musiker können sich längst keine Guarneri oder Stradivari mehr leisten. Also suchen sie sich einen Sammler, der ihnen das gute Stück zur Verfügung stellt.
 
Thorgeir schrieb:
sunburst schrieb:
Musiker können sich längst keine Guarneri oder Stradivari mehr leisten. Also suchen sie sich einen Sammler, der ihnen das gute Stück zur Verfügung stellt.

:-D Und beim Blindtest scheidet die Stradivari als schlechteste Geige aus und die Neueren werden bevorzugt. :) So ist das halt, ist schon ein Wahnsinn.
Ich hatte mal ne recht alte Gretsch 6120, die fand ich "Vintage" und die war nach Neubundierung auch wirklich richtig gut, aber ich habe auch schon Gibson LP custom aus alten Zeiten in den Händen gehabt, die einfach grottenhaft schlecht waren ( ist ganz sicher nicht die Regel!)
Lange Rede kurzer Sinn....diese alte Gretsch wäre wegen der Geschichte und des Alters sowie dem Klang und der Bespielbarkeit meine Vintage gewesen....ich musste sie aber vor paar Jahren verkaufen, worüber ich mich manchmal etwas ärgere, aber nur manchmal und auch nur ein bisschen. Ich bin kein Sammler und gute Gitarren gibts für relativ schmales Geld.....also so 500 + oder so ?
 
Tomcat schrieb:
Oder glaubst du, dass man in, sagen wir, zehn Jahren sagen wird: "Mein Gott, Clapton, Hendrix, Knopfler, Stevie Ray, Gilmour und Konsorten - wie konnten die nur so falsch liegen?" ;-)

Aber da sind ja einige gute Beispiele dabei, dass es nicht unbedingt "Vintage" sein muss:
Clapton spielt seit vielen Jahren aktuelle Custom Shop Modelle, Knopfler ebenfalls. Und Hendrix hatte meistens aktuelle Gitarren dabei.

Ich denke, das sind gute Beispiele, dass es immer gute Gitarren in der jeweiligen Zeit gab oder gibt. Das spricht jetzt eher gegen den Vintage Hype.

Grüße
Zodrella
 
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