Boss GT-Pro leider gar nicht so "pro"!

A

Anonymous

Guest
Hallo
Ich kautfe mir das Boss GT-Pro vor ca. 3 Jahren, als ich sich absehbar unsere Band formierte, die nun im Sommer vor ihrem ersten Auftritt steht (Pink Floyd Tribute). Es war von Anfang an klar, dass wir komplett "lautlos" sind; Gitarren und Bässe über Boss Modeller, Keyboards ins Pult + E-Drumset. Zum Proben ein Traum in CD-Qualität; live hoffentlich perfekt mischbar für sehr guten Sound.
Das GT-Pro kaufte ich also extra wegen der XLR-Outputs, die mir mal gute Dienste leisten sollten für ein Profi-Live setup ins Pult ohne lästige DI-Boxen oder ähnliches.

Erstmals hatte ich jedoch das Phänomen im Proberaum, dass wenn ich über die XLR-Out in das Midas Pult ging, egal was man machte, mein Signal gnadnelos zerrte, auch wenn die Patches im GT-Pro sauber ohne clipping programmiert waren. Die Lösung war schnell klar. Während man die unsymetrischen Klinken-Outputs zwischen -10dBu/+4dBu umschalten kann, sind die XLR-Outs fix auf +4dBu eingestellt, also auf Line-Level! WTF?? Konsequenz: ich musste mir symetrische Klinkenadapter kaufen, so dass ich von meinem XLR-Kabel per Stereo-klinke in den Line-Eingängen des Pultes lande. Wie ich hörte, sind alle Pulte, je teurer desto wahrscheinlicher, immer nur auf Mic-Pegel ausgelegt in den XLR-Inputs; und oftmals haben die Pult-internen Mic-Preamps +20dB Elemente, die sich auch gar nicht umgehen lassen und nicht lassen sollen. Komme ich da also mit meinem +4dBu an, die dann nohcmal vom Pult verstärkt werden, ist klar, dass das Signal viel zu heiß war.
Aber live sollte es ja anders sein....

Nun hatten wir gestern den Mischer im Proberaum, der uns bei dem Auftritt im Juli mischen wird, große Bühne, große Veranstaltung. Tja, und er klärte mich darüber auf, dass ich ja in der Bühne erstmal in eine Stage-Box gehen und per Multicore im Pult im FoH ankomme. Stageboxes haben aber keine Klinkeninputs, und wenn ich aus dem XLR-Out des GT-Pro in die Stage-Box gehen würde, hätte man wieder das Problem, dass ja das Signal mit Line-Pegel vorne ankommen würde.
Ich muss mir nun also tatsächlich eine Stereo Di-Box kaufen, die -20dB schalten kann, oder einen Line-Splitter? Oder er sprach von einem gebasteltem Kabel mit 3 extra Widerständen anfertigen...? Keine Ahnung, aber ich bin echt desillusioniert. Was hat sich Roland dabei gedacht, zwar scheinbar professionelle Ausgänge in Form symetrischer XLR zu verbauen, diese aber unbeeinflussbar auf völlig unübliche +4dBu zu fixen?? Damit ist ja genauc das nicht möglich, wofür Modeller ausgelegt sind, nämlich direkt in ein Pult zu spielen. Womit hat das GT-Pro also seine Darseinsberechtigung?

Welche Limiter oder DI-Boxes könnt ihr mir empfehlen?

Ash-Zayr
 
Meines Erachtens hast du gar kein Problem. Zumindest keines, zu dessen Lösung du was kaufen müsstest.
Der GT-Pro hat symetrierte XLR-Ausgänge auf +4dBu. Das ist in der Tat für einen Mikro-Eingangspegel im Kanal des Pultes zuviel. Aber jedes Pult, das ein gewisses Qualitätsniveau hat und ernsthaft taugen soll, hat einen sog. PAD-Schalter im Eingangskanal, mit dem die Empfindlichkeit auf Line-Level abgesenkt werden kann. Das ist auch der Grund, warum gute Pulte in der Tat alle Kanäle als Mikrokanäle haben.
Ob du aus dem GT-Pro direkt mit nem XLR-Kabel ins Pult gehst oder in eine Stagebox und von dort über ein Multicore mit XLR ins Pult, macht keinen Unterschied. Es ist einfach eine Kabelverlängerung, die bei symetrierten Signalen keine Klangveränderung bedeutet.
Also: kauf dir nix. Keinen Limiter, keine DI-Box, keine Splitter, kein Kabel mit Widerständen. Sondern such den PAD-Schalter am Eingangskanal deines Pultes.
Und lass dir keinen Anschaffungshyce einreden!
 
Hallo!

Hat das GT-Pro keinen Regler für die Ausgangslautstärke, den man mal runterdrehen könnte?

Gruß

erniecaster
 
hmmm.....unser Midas Venice Pult im Proberaum welches schon seher gut ist, hat keinen Schalter dieser Art. Das Live Pult, welches noch eine Klasse höher ist, wird dies auch nicht haben, bzw. der Mischer meinte, es wäre nicht mal eine Sache der Pegel, die bei Line-Signalen auf einem Mic-XLR-input alles zerfetzen, sondern das hat was mit hoch-ohmig und nieder-ohmig zu tun, womit ein Line-Signal in einem Mic-Input auch nicht mittels eines Pad-Schalters gerettet werden kann. Bzw. der Mischer meinte, dass die absoluten High-End Pulte eben auch high-end mic-preamps in den Kanälen haben, deren +20 db Elemente fix verdrahtet und integretiert gar nicht zur bewussten oder versehentlichen Abschwächung vorgesehen sind und nicht in entsprechende Schaltkreise eingebettet sind? Zudem meinte er, spätestens wenn man mal mit einem Digitalen Pult gemischt wird, diese keine Pegel mehr kennt und ich da so oder so sauber ankommen muss?
 
erniecaster":e8b3w4bq schrieb:
Hallo!

Hat das GT-Pro keinen Regler für die Ausgangslautstärke, den man mal runterdrehen könnte?

Gruß

erniecaster

Ja, aber der ist by-passed, wenn man die XLR-Outs nimmt...eben weil der Pegel bei diesen Ausgängen fix ist. Im Gegensatz zu den unsymetrischen Klinken, bei denen die LEvel-Potis auf der Vorderseite auch greifen.
Aus dem Handbuch:

10. SUB OUT Connectors R/L
There are XLR type connectors that provide balanced
output. Connect to amps, mixers, or other devices.
* The SUB OUT R/L connectors are unaffected by the SUB
volume knob (p. 17) and SUB OUT Level (p. 100). Signals
are always output at a fixed level (+4 dBu).

Nominal Output Level
DIRECT OUT/TUNER OUT: -10 dBu
MAIN OUT/SUB OUT: -10 dBu/+4 dBu
SUB OUT XLR: +4 dBu
PRE LOOP SEND: -10 dBu
LOOP 1/2 SEND: -10 dBu/+4 dBu
Output Impedance
DIRECT OUT/TUNER OUT: 2 kΩ
MAIN OUT/SUB OUT: 2 kΩ
SUB OUT XLR: 600 Ω
PRE LOOP SEND: 2 kΩ
LOOP 1/2 SEND: 2 kΩ
 
Hallo!

Das ist ja merkwürdig und sowas habe ich noch nie gesehen.

Auf die Möglichkeit, die Ausgangslautstärke regeln zu können, würde ich ungern verzichten. An deiner Stelle ich mir zwei D.I.-Boxen und zwei Patchkabel kaufen.

auge hat mal empfohlen, auch bei XLR-Geräten D.I.-Boxen zu verwenden, um bei Fehlern im Pult nicht gleich das gesamte Equipment sondern vielleicht nur die XLR-Box zu himmeln. Die technische Erklärung habe ich wieder vergessen, es klang für mich aber logisch.

Gruß

erniecaster
 
erniecaster":1ljb3wl4 schrieb:
auge hat mal empfohlen, auch bei XLR-Geräten D.I.-Boxen zu verwenden, um bei Fehlern im Pult nicht gleich das gesamte Equipment sondern vielleicht nur die XLR-Box zu himmeln. Die technische Erklärung habe ich wieder vergessen, es klang für mich aber logisch.

Gruß

erniecaster

Ich hab die DI Box mit echter Trafoisolierung empfohlen weil trotz aller Groundliftfunktionen der Geräte sonst Brummschleifen unvermeidlich scheinen. Hat aber nix mit dem Pegel zu tun muss ich sagen.

Ein Mischpult ohne Pegelabsenkung kenne ich auch nicht.
 
Ash-Zayr":whh4surp schrieb:
hmmm.....unser Midas Venice Pult im Proberaum welches schon seher gut ist, hat keinen Schalter dieser Art. Das Live Pult, welches noch eine Klasse höher ist, wird dies auch nicht haben, bzw. der Mischer meinte, es wäre nicht mal eine Sache der Pegel, die bei Line-Signalen auf einem Mic-XLR-input alles zerfetzen, sondern das hat was mit hoch-ohmig und nieder-ohmig zu tun, womit ein Line-Signal in einem Mic-Input auch nicht mittels eines Pad-Schalters gerettet werden kann. Bzw. der Mischer meinte, dass die absoluten High-End Pulte eben auch high-end mic-preamps in den Kanälen haben, deren +20 db Elemente fix verdrahtet und integretiert gar nicht zur bewussten oder versehentlichen Abschwächung vorgesehen sind und nicht in entsprechende Schaltkreise eingebettet sind? Zudem meinte er, spätestens wenn man mal mit einem Digitalen Pult gemischt wird, diese keine Pegel mehr kennt und ich da so oder so sauber ankommen muss?

Das Midas Venice hat wie alle professionellen Pulte nicht nur 2k-Ohm-XLR-Eingänge, sondern auch20k-Ohm-Klinkeneingänge. BEIDE sind symetrisch. Der Mischer braucht also vom Split-Ende des Multicores nur in die Line-Eingänge gehen statt in die XLRs und schon sind alle glücklich.
Bei aller Liebe, wenn dem Mann sowas nicht selbst einfällt, frag ich mich was der draufhat...?
 
Hi,

ich kann mich dunkel erinnern, dass die Midas Pulte zwar keinen Pad-Schalter haben, dafür aber einen frei regelbaren Line-Trim Poti, wo ich die Stufenlos von -20 bis auf +20 anheben kann, zu finden unter dem Gain, also die Regelung der Vorverstärkers. Aber ich kenne keine Qualitätskonsole die nicht eine von beiden Funktionalitäten hat. Gerade bei Drumsignalen muss schnell mal abgesenkt werden.

LG, Alex

P.S. Habe gerade gelesen, dass ihr das Venice benutzt, genau das hat den Trim-Poti an der Stelle, die ich oben beschrieben habe. Btw: Euer Mischer erzählt komisches Zeugs, wie schon gesagt, es gibt immer Signale die etwas "abgeschwächt" werden müssen, gerade aus digitalen Quellen, aber mir auch schon oft mit einer simplen Bass-Drum passiert, dass der Kollege so loskachelt, dass es selbst bei fast zugedrehtem Pre-Amp noch clippt...
 
honeyweed":328ysyvh schrieb:
P.S. Habe gerade gelesen, dass ihr das Venice benutzt, genau das hat den Trim-Poti an der Stelle, die ich oben beschrieben habe. Btw: Euer Mischer erzählt komisches Zeugs, wie schon gesagt, es gibt immer Signale die etwas "abgeschwächt" werden müssen, gerade aus digitalen Quellen, aber mir auch schon oft mit einer simplen Bass-Drum passiert, dass der Kollege so loskachelt, dass es selbst bei fast zugedrehtem Pre-Amp noch clippt...

Den Regler hat das Venice nur bei den Kanälen 17-24, das sind die Stereo-Kanäle, die auch für Line-Signale insbes. von Keyboards (daher stereo) ausgelegt sind.
Aber das macht deinen Hinweis nicht weniger wertvoll und die Auskunft des Tonmanns nicht weniger sinnlos ;-)
 
Das Midas Venice 320 hat so einen Gain-Regler, das stimmt. Allerdings regelt der bei Line-in Signalen von -20db bis +40db, für XLR-Signale greift das Poti von 0db bis +60db. Du siehst, wenn also schon ein 4+db Signal wie von meinem GT-Pro im XLR ankommt, hat man keine Chance auf Absenkung.
 
therealmf":3f0u186q schrieb:
honeyweed":3f0u186q schrieb:
P.S. Habe gerade gelesen, dass ihr das Venice benutzt, genau das hat den Trim-Poti an der Stelle, die ich oben beschrieben habe. Btw: Euer Mischer erzählt komisches Zeugs, wie schon gesagt, es gibt immer Signale die etwas "abgeschwächt" werden müssen, gerade aus digitalen Quellen, aber mir auch schon oft mit einer simplen Bass-Drum passiert, dass der Kollege so loskachelt, dass es selbst bei fast zugedrehtem Pre-Amp noch clippt...

Den Regler hat das Venice nur bei den Kanälen 17-24, das sind die Stereo-Kanäle, die auch für Line-Signale insbes. von Keyboards (daher stereo) ausgelegt sind.
Aber das macht deinen Hinweis nicht weniger wertvoll und die Auskunft des Tonmanns nicht weniger sinnlos ;-)

Ich sehe es gerade im Manual des Midas...in der Tat, die Stereo Kanäle haben dieses explizite Line-Trim Poti...zusätlzich zum Gain-Regelr. Aber wie bei den Mono-Kanälen....Gain regelt hier wieder 0db bis +60db, während das Line-Trim Poti nur auf die Signale der Stereo-Line ins greift mit -20db bis +20db
 
Also genau das mache ich ja, im Proberaum...;) Ich gehe mit einem XLR-Klinken Adapter symetrisch in 2 Mono-Kanäle. Das ist ja nur unsere Probesituation mit dem Midas Pult. Das hatte aber nichts mit meiner ursprünglichen Frage zu tun bezüglich der bevorstehenden Live-Problematik, und dass ich in eine Stage-Box müsste, mit meinem Line-Pegel im XLR-Format. Insofern: VOR der Stage-Box absenken = Anschaffung, aber was genau? Oder NACH der Stage-Box samt Multicore absenken; dann ist es Sache des Mischers, wie er meine "heißen" XLR.-Strippen ins sein Pult bekommt und auf Mic-Pegel senken kann, bzw. auch wie ich jetzt im Ü-Raum Klinkenadapter nutzt.
 
Hi,

Dämpfungsglied. Hört sich gut an! ;-) Hey Ash, hör mal - ich weiss nicht inwiefern wir hier aneinander vorbeireden, ich bin aber echt sicher, dass du nix kaufen musst. Wie gesagt, über den Trim Poti kannst du genau das machen, was dieses Dämpfungsglied erreichen willst. Vielleicht erst nochmal nen genauen Blick aufs Pult werfen? Und live dann diesselbe Chose: Der Mischer nimmt dein Signal in die Stagebox mit zwei XLR und senkt dann die Signale einfach ab, wenn es rummst, fertig!

LG, Alex
 
Das explizite Midas Venice in unserem ü-raum hat bei den Monokanälen nur ein gemeinsames Gain-Poti, welche je nach Eingangssignal Klinke (line-in) oder XLR (Mic) einen anderen Bereich regelt. Die Stereo Kanäle 17-24, die dieses Trim Poti haben, haben für beide Eingangsarten je ein eben ein eigenes Poti, eben Gain für Mic und "Line Trim" für den (stereo) line-Eingang. in beiden Fällen aber lassen die XLR-Inputs des Pultes nur einen Regelbereich von 0dB bis +60. Und es ging ja um die Frage, warum man mit dem GT-Pro nicht durchgängig auf XLR bleiben kann. Und da es nicht unüblich scheint, dass selsbt sehr teure Pulte die XLR-Eingänge nicht absenken können, muss ich mir eine Lösung überlegen. Wir werden ja nie wissen, mit welchen Pulten wir es zu tun haben.
Klar kann ich mich auf den Standpunkt stellen und dem Mischer sagen: Alter, hier sind meine beiden +4dBu XLR-Strippen...sieh zu, wie Du das in Dein Pult bekommst und auf Deinen Arbeitslevel bekommst...aber das wird nichts werden...;)
 
Ok, dann besorg dir zwei gescheite DI-Boxen (die du btw. immer mal brauchen kannst, z.b. für akustische Gitarren oder Keys), die das ganze können. Dann hast du nochmal einen Groundlift, wenn das was der Auge beschrieben hat mal nicht funzt und du kannst eben von dir aus absenken, wenn das Pult oder der Mischer oder beide dazu nicht imstande sind. Ich nutze lange diese hier: https://www.thomann.de/de/ld_systems_ldi_02.htm

Die können all das und sind in einem gutem Preisleistungverhältnis, sind aktiv über Batterie oder Phantom und halten was aus. Dann kannste weiter mit den XLR-Kanälen arbeiten und alles sieht geschmeidig und übersichtlich aus, Fehlerquellen werden dadurch zwar etwas erhöht (Kabel, DI-Box) aber mit etwas Umsicht lässt sich das handeln.

Lg, Alex
 
Klar kann ich mich auf den Standpunkt stellen und dem Mischer sagen: Alter, hier sind meine beiden +4dBu XLR-Strippen...sieh zu, wie Du das in Dein Pult bekommst und auf Deinen Arbeitslevel bekommst...aber das wird nichts werden...;)

Aber ist nich genau das irgendwo sein Job? :?
 
Hallo!

Schuki":x0wal2di schrieb:
Klar kann ich mich auf den Standpunkt stellen und dem Mischer sagen: Alter, hier sind meine beiden +4dBu XLR-Strippen...sieh zu, wie Du das in Dein Pult bekommst und auf Deinen Arbeitslevel bekommst...aber das wird nichts werden...;)

Aber ist nich genau das irgendwo sein Job? :?

Könnte man jedenfalls meinen. Aber so funktioniert das nicht.

Natürlich muss jeder seinen Job machen. Aber zu der eigenen eigentlichen Aufgabe gehört auch "Service für den Kollegen".

Du machst dem Mischer das Leben einfacher, wenn du ihm ein "technisch passendes" Signal gibst, mit dem er dann "künstlerisch" arbeiten kann. Oder anders formuliert, kann man den Mischer unterstützen, indem man ihm die Möglichkeit gibt "musikalisch mischen" zu können, indem technisch mit dem Einstöpseln des Steckers schon alles steht.

Schließlich und endlich geht es darum, als Team einen tollen Gig abzuliefern. Dafür muss man selbst möglichst gut spielen und alle anderen Beteiligten unterstützen - egal, ob das Mitmusiker, Techniker, Organisatoren, Helfer oder sonstwer ist. Und wenn die gerade Genannten das auch tun, macht das richtig Spaß.


Gruß

erniecaster
 
Hi Ernie,

kann ich dir beipflichten. Es bringt niemanden etwas, gegen den Mischer zu arbeiten oder den als Depp hinzustellen. Klar, es gibt sehr fähige auch unter den Autodidakten, da machts eben die Erfahrungen, es gibt aber immer wieder "Totalausfälle". Und gerade bei denen tut man gut, das beste Signal bereitzustellen, das man hat! Je weniger Arbeit der Mischer leisten muss um dein Geraffel gut klingen zu lassen, desto höher sind die Chancen, dass es dann eben auch so bei der Zuhörerschaft ankommt, wie du es dir wünschst.

Ich kenne beide Seiten ganz gut, daher kann ich auch beide gut verstehen. Jeder Musiker möchte, dass er auch gut aus der PA klingt, oftmals gibt es gerade bei kleinen Gigs technische Einschränkungen (nicht genug Saft im Amp für ne ganze Band) oder es muss eben auch nicht alles über die PA gefahren werden. Oder die Herren Gitarristen liefern einen Sound aus der Backline, der das Mischen als solches unmöglich macht usw. Kennt sicher jeder, der schonmal am FOH gestanden hat. Aber wie Ernie schön schrieb: Da ist Teamwork angesagt!

LG, Alex
 
Ash-Zayr":k7w0dt8l schrieb:
Das Midas Venice 320 hat so einen Gain-Regler, das stimmt. Allerdings regelt der bei Line-in Signalen von -20db bis +40db, für XLR-Signale greift das Poti von 0db bis +60db. Du siehst, wenn also schon ein 4+db Signal wie von meinem GT-Pro im XLR ankommt, hat man keine Chance auf Absenkung.

Achtung! Das Midas Venice hat in jedem Fall maximal 60dB Gain, egal ob Line oder Mik-Pegel (was allerdings nicht den absoluten Pegel sondern das Verhältnismass von Verstärkungsfaktor 1 zu Faktor 1000 bedeutet)

-10dBV steht als Pegel für eine unsymmetrierte Line-Signalführung, während +4dBu für symmetrische Line-Leitungen verwendet wird. Hat man nun auf dem Mik-Input einen maximalen Eingangspegel von +22dBu zur Verfügung so hast Du bei Verwendung mit +4dBu Signal auf dem Mik-Input noch gerade mal +18dB maximalen Headroom frei.

Mit +20dB bei Headamps hat das nichts zu tun, dass Du dann +24dB hättest ist nicht richtig! Ein Mik-Signal ist Verhältnismässig relativ klein und kann deshalb von 0dB bis 60dB verstärkt werden. Der Line-Input hingegen funktioniert abgeschwächt von -20dB bis +40dB Verstärkung gegenüber 0dB. Diese 0dB sind bei dBu =0.775V und bei dBV bei 1V angesetzt. Je nach Linepegel, beziehungsweise Outputimpedanz der Quelle liegt bei einem -10dB Input genau gleich viel Signal auf einer asymmetrischen leitung wie bei einem +4dBu Input bei einer symmetrischen Signalführung an.

Zwei verschiedene paar Schuhe....
 
Also....nochmals. Es ging nur darum technische Missverständnisse aufzuklären.

Das Midas hat nicht +20dB mehr Verstärkung auf den Mik-Ins, die Line-Ins sind lediglich um 20dB abgeschwächt. Der Head-Amp wird gleichermassen für Line- und Mik-Ein benutzt und hat einfach ein Gain von 60dB.

Zweitens: -10dBV ist lediglich der Standartpegel für unsymmetrische Signalführung, wenn nun das GT-Pro am XLR-Out +4dBu bereitstellt, dann ist das der ganz normale Pegel einer symmetrischen Line-Leitung.

Geht man damit auf den Mik-Ein des Midas welcher einen maximalen Headroom von +22dBu hat, wird man bei Einstellung 0dB des Head-Amp-Gain noch maximale 18dBu Headroom haben.

Falls man damit nicht leben kann ein +4dBu Signal am Mik-Input liegen zu haben, muss ein Dämpfungsglied her. Damit mich hier nun wieder nicht alle als Hardcore-Tech beschimpfen, mache ich es ganz einfach.

XLR Female Stecker: 2 x 10kOhm seriell in die Signalleitungen hängen (Pin 2 und Pin 3), die Widerstandsenden die an die Kabel-leitungen verbunden werden mit einem parallelen 3.6kOhm Widerstand (Shunt) verbinden. Damit hast Du ein passives Dämpfungsglied mit einer Dämpfung von genau 11.8dB

Wie bereits erklärt ist der Unterschied zwischen dbV und dBu die jeweilig verschiedenen Referenzspannungen bei 0dB. Der genaue Unterschied beträgt damit nicht 14dB sondern etwa einem vierfachen Signalspannung zwischen -10dBV und +4dBu. Das ergäbe dann 12dB Unterschied....equal 11.8dB von meinem Dämpfungsglied.

Viel Spass!

Ihr dürft mich gerne in den Urwald wünschen, die Fakten sind trotzdem nicht von der Hand zu weisen.

Danke!
 
Dave Sustain":14cylp2x schrieb:
Jeder, der schon mal einen XLR Stecker angelötet hat, kann mit dieser Angabe ein Dämpfungsglied bauen. Wer das nicht kann, weiß nach dieser Info von Paco, dass er ein Dämpfungsglied kaufen muss.

Was willst Du noch?

Gruß
Dave

Exakt! Ich hab extra all den Berechnungsmist mal weggelassen und nur die Widerstandswerte gepostet. So sollte es eigentlich für einen technikvertrauten Menschen (kein Techniker) verständlich sein.
 
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