Klangästhetik: welche Produktionen klingen gut und warum?

Steve Lukather - Candyman
Hat mich beim ersten Hören im elterlichen Wohnzimmer vom Sound her schlichtweg umgehauen.
 
- Stevie Wonder - Talking Book. Druck ohne Ende. HÖR ich sehr gerne.
und eine Klarheit und Durchsichtiugkeit im Sound.
- Aaron Neville - Nature Boy, klingt fast wie ´n Konzert in nem Club,
intim, druckvoll, amerikanisch.
- Mic Donet - Plenty of love, klingt modern und trotzdem auf eine gewisse
Weise charmant. So würde es klingen wenn ich das umsetzen könnte
was soundtechnisch in meinem Kopf rumschwirrt.
- Joy Denalane - Maureen. Modern und Oldschool reichen sich die Hand.
Geile Produktion für meinen Geschmack.
 
mr_335 schrieb:
twulf schrieb:
Rickie Lee Jones - Rickie Lee Jones

Klasse Präsenz der Stimme ohne aufdringlich zu wirken, insgesamt sehr transparente Abmischung der Instrumente und eine gelungene Tiefenstaffelung (zumindest auf der LP).

Yes, die Scheibe (nebenbei einer der wundervollsten Platten, die je aufgenommen wurden) kam mir auch sofort in den Sinn. Zeitlos und man denkt fast, sie wäre letztes Jahr aufgenommen. Frischer Sound!

Ganz andere Richtung: Turn of the friendly card Alan Parsons, klingt auch sehr jung und wunderbar.

Von Alan Parsons (wenn nicht von Ihm, von wem sonst?) klingen eigentlich alle Scheiben gut - immer ja nach Zeitgeist. Die Eye in the Sky klingt stark nach frühen 80ern, die Time Machine eher nach 90`.

Suzanne Vega - Solitude Standing ist aber auch so eine Kandidatin für sehr gelungene Tontechnik...
 
Um die Hard&Heavy-Flagge wie gewohnt hochzuhalten:

Im Moment steh ich voll auf "Sacrament" von Lamb of God. Einfach, weil es irgendwie so unkonventionell für dieses Genre klingt und unglaublich hart. Auch nach ewigem Schrauben kann ich den Gitarrensound nicht nachbauen - auch wenn er relativ simpel erscheint. Die gesamte Produktion ist irgendwie so knochentrocken, dass man den Schlag ins Gesicht förmlich spürt.

Weil es wahrscheinlich die wenigsten kennen, hier mal ein Beispiel...
(mit durchaus witzigem Video ;-) )

http://www.metacafe.com/watch/sy-261070679/lamb_of_god_redneck_official_music_video/
 
Julle schrieb:
Weil es wahrscheinlich die wenigsten kennen, hier mal ein Beispiel...
(mit durchaus witzigem Video ;-) )

Hab die letztens (RaR) live gesehen. War auch da ziemlich cool und für nachmittags war der Sound auch klasse.
Anscheinend haben die aber zwischenzeitlich den Sänger getauscht - oder der ist sehr wandelbar.
 
Swompty schrieb:
Julle schrieb:
Weil es wahrscheinlich die wenigsten kennen, hier mal ein Beispiel...
(mit durchaus witzigem Video ;-) )

Hab die letztens (RaR) live gesehen. War auch da ziemlich cool und für nachmittags war der Sound auch klasse.
Anscheinend haben die aber zwischenzeitlich den Sänger getauscht - oder der ist sehr wandelbar.


Seit Ewigkeitem mit gleichem Sänger unterwegs ;-) Seine Haarpracht ist allerdings in der Tat sehr wandelbar (wobei der Videodreh auch von 2006 oder so ist..)
 
Stratus schrieb:
- Guns 'n' Roses "Appetite for Destruction": Keine Ahnung warum. Es macht mir einfach Laune diese Platte zu hören...also auch rein vom Sound. klingt es roh und irgendwie nach Rock'n'Roll, aber gleichzeitig auch modern.

Das ist für mich neben der LedZep I DAS Debütalbum der Musikgeschichte.
Erstes Album und dann alles so kompromisslos wegknallen - Hut ab (ne Slash, Du besser nich) :)

Soundästethisch hab ich 2 Lieblingsrichtungen, dreckig, garage-mäßig wie zB die Sonics oder "hyperproduziert" . Paradebeispiel dafür ist in meinen Augen das Peter Gabriel Album Secret World live - eins mit Abstand am besten produzierten Live-Alben die ich kenne. Superdynamischer Sound kein Nebengeräusch das da nicht hingehört, glasklar, differenziert.
 
mr_335 schrieb:
twulf schrieb:
Rickie Lee Jones - Rickie Lee Jones

Klasse Präsenz der Stimme ohne aufdringlich zu wirken, insgesamt sehr transparente Abmischung der Instrumente und eine gelungene Tiefenstaffelung (zumindest auf der LP).

Yes, die Scheibe (nebenbei einer der wundervollsten Platten, die je aufgenommen wurden) kam mir auch sofort in den Sinn. Zeitlos und man denkt fast, sie wäre letztes Jahr aufgenommen. Frischer Sound! ...

Ja, die ist klasse! Musik und Sound.
Und immer wieder genial: Die Drums von Steve Gadd!

So aus der Hüfte fallen mir noch von Fleetwood Mac "Rumours" ein und die Platte davor (die hieß nur "Fleetwood Mac").
Finde ich sehr transparent, wohlklingend und vielschichtig (aber vielleicht auch nur, weil ich jeden Song 100.000 mal gehört habe)...
 
twulf schrieb:
Alan Parsons (wenn nicht von Ihm, von wem sonst?) klingen eigentlich alle Scheiben gut - immer ja nach Zeitgeist.

Genau an Alan Parsons habe ich zu allererst gedacht als ich den Fred Titel gelesen hatte. Das ist zumindest für mich meisterhaft magisch gemischt. Lege ich regelmäßig auf und dann mit Schmackes ;-)

Steely Dan sowieso, absolut geiler Mix.

Im Heavybereich möchte ich Judas Priest "British Steel" vervorheben. Die Gitarren klingen einfach nur supergut!
 
Schönes Thema!

Neben den hier genannten:

ABC: The look of love! ( Trevor Horn)

Heaven 17: How men are, The luxury gap

Marilyn Manson: Antichrist Superstar ,(Tent Reznor) mechanical Animals

Beethoven: 9 Symphonien / Karajan.

EDE
 
Oh ich hab noch Earth Wind & Fire vergessen. Gerade diese Alben finde ich auch genial gemischt und diese Mucke ist sicherlich nicht einfach im Mix.
 
Hallo!

Lustig. Als ich diesen Thread las, lief gerade Police in meinem CD-Player, toller Song (hab mir nicht gemerkt, welcher), toll arrangiert, toller Sound.

Aber die Gitarre ist verstimmt. Das hat mein Hörvergnügen doch sehr getrübt.


Gruß

e.
 
Positiv: (Nicht nur) Produktionstechnisch gefällt mir Mojo von Tom Petty & The Heartbreakers derzeit besonders gut.

Negativ: Und obgleich ich Cashs American Recordings auch tief und innig liebe, finde ich diese in klanglicher Hinsicht nicht der Weisheit letzter Schluss; ich mag einfach keine Kompression, kein Rauschen und kein Zerren hören, nehme das für die grossartige Performance allerdings jederzeit dankbar in Kauf.

Alben, die mich seinerzeit klangtechnisch sehr in den Bann ziehen konnten, sind von Megadeth das Countdown To Extinction, Extremes Pornograffiti, Zoadiac Mindwarps Tattooed Beat Messiah (mit Einschränkungen), King Kongs Life Itself Is Sweet, Sweet, Sweet und Pettys Into The Great Wide Open; mehr fallen mir spontan nicht ein. :cool:
 
Eigentlich alles was Bill Laswell anfasst ist für mich Gold. Ganz besonders das von ihm komplett neu zusammengeschnittene und neu abgemischte Miles Davis Album Panthalassa, aus Aufnahmen von 1969 bis 1974.
Da merkt man dass der gute Teo Macero damals ein bisschen überfordert war mit den neuen Ideen von Miles Davis.
Wie extrem episch hier In A Silent Way auf einmal klingt. Man fühlt sich als ob man im Sound steht.

lg, c.
 
MH schrieb:
Okay, okay, aber darum geht es eben NICHT. Okay, little-feat/Tom? Danke! ;-)

Iss ja gut Markus, mein Hörnchen.

Nu sei doch nicht so schrecklich humorlos, du kommst mir ja fast vor wie ein Oberlehrer am Aachener Potenz-Zentrum für Musigge.

Nimm dir ein Beispiel an Riddi.....look into the sun and be happy :lol:

Tom
 
little-feat schrieb:
Nu sei doch nicht so schrecklich humorlos (...)
Nicht jeder ist humorlos, der Deine Art von Humor nicht teilt, Tom. So, der Oberlehrer hat gesprochen. Zurück zum Thema:

Lassen sich denn bei den vielen hier genannten Titeln irgendwelche Gemeinsamkeiten erkennen? Irgendwelche Techniken, die bei gut klingenden Produktionen besonders häufig angewendet werden, irgendwelche Fehler, die dort vermieden werden?

Ich habe den Eindruck, dass relativ wenig Produktionen genannt wurden, die sehr stark "überproduziert" sind: 5 Gitarren übereinander, alles bis zum Anschlag aufgedreht usw. Oder irre ich da?
 
MH schrieb:
Ich habe den Eindruck, dass relativ wenig Produktionen genannt wurden, die sehr stark "überproduziert" sind: 5 Gitarren übereinander, alles bis zum Anschlag aufgedreht usw. Oder irre ich da?

Das liegt an diesem Forum, in einem US Forum wäre die Umfrage ganz anders ausgefallen,
Whitesnake z.B. gilt da drüben eher als heiliger Gral, und nicht als "plastik" - unantastbar: Van Halen I

Whitesnake


Def Leppard


Blue Murder
 
Piero the Guitarero schrieb:
MH schrieb:
Ich habe den Eindruck, dass relativ wenig Produktionen genannt wurden, die sehr stark "überproduziert" sind: 5 Gitarren übereinander, alles bis zum Anschlag aufgedreht usw. Oder irre ich da?

Das liegt an diesem Forum, in einem US Forum wäre die Umfrage ganz anders ausgefallen,
Oh, ich glaube, das liegt sehr daran, in welches Forum Du schaust. Ich bin oft in USA, weil meine Eltern da leben, und ich kann Dir versichern, dass es dort unter Gitarristen viel weniger Hard & Heavy-Fans gibt als bei uns. Dort gibt es sehr, sehr viele Gitarristen, die im Folk- oder Country-Bereich zuhause sind, viele Jazzer, viele auch, die Indie oder Alternative machen. Und die sind alle eher Puristen, wenn ich das richtig sehe.

Nichts gegen Whitesnake & Co.
 
Piero the Guitarero schrieb:
Das liegt an diesem Forum, in einem US Forum wäre die Umfrage ganz anders ausgefallen,
Whitesnake z.B. gilt da drüben eher als heiliger Gral, und nicht als "plastik" - unantastbar: Van Halen I
Van Halen I ? - SENSATIONELL!!! Ja, tolle Produktion.
Piero, da bin ich bei Dir!

Und bei Whitesnake finde ICH die frühen Sachen sehr klasse (auch die
sehr erdigen Produktionen), aber alles NACH der "Saints n Sinners" ist
aus produktionstechnischer Sicht nicht mehr meine Welt. Da ist mir viel
zu viel Effektkram mit drauf. Wie ein hübsches Mädel mit zu viel Makeup ...
 
Mir würden einige Toto Alben einfallen, die meiner Meinung nach den Sound ihrer Zeit sehr geschmackvoll darstellen:

Toto - Toto IV (1982) - Der Drumsound bei Rosanna ist in meinen Ohren eine absolute Referenz! :)

Toto - The Seventh One (1988) - Von den Sounds der 80's geprägt aber in der richtigen "Dosis" verpackt...

Toto - Mindfields (1999) - Ich glaube die Platte hat sogar für ihren Sound/Mix eine Grammy Nominierung bekommen / Sehr fett produziert, viele Overdubs

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Ganz toll finde ich auch James Taylors "Hourglass" (1997)

Was ältere Aufnahmen und Verfahren angeht finde ich Art Blakeys - Art Blakey and the Jazz Messengers (1961) tierisch!
 
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