Wie kann man E-Gitarrenbauer und E-Bassbauer werden?

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Anonymous

Guest
Hallo!

Also ich weiß, dass wenn man Gitarrenbauer werden will, man erst eine Ausbildung zum Zupfinstrumentebauer braucht.

Ist es aber auch möglich nur eine Ausbildung zum E-Gitarren- und E-Bassbauer zu machen?
 
ExplorerFreak":fx4nwb6v schrieb:
Hallo!

Also ich weiß, dass wenn man Gitarrenbauer werden will, man erst eine Ausbildung zum Zupfinstrumentebauer braucht.

Ich würde mich aber eher für den E-Gitarren- und E-Bassbau interessieren und weniger für andere Instrumente. Ist es zwingend notwendig diese Ausbildung zu machen oder gibt es da auch andere Wege?

Ich frage rein interessehalber. Ich schaue im Moment gerade nur, welcher Beruf für mich eventuell in Frage kommt.

Hallo und willkommen im Forum!
hast Du Dich mit dem Berufsbild des Zupfinstrumentenbauers einmal näher beschäftigt? Ich würde zu einem Praktikum raten, da kannst Du Dir ein ziemlich genaues Bild von dem machen, was Dich erwartet.
Nur vom Bau elektrifizierter Gitarren und Bässe zu leben, finde ich etwas illusionär.
Hier sind aber einige Vetreter dieser Zunft aktiv, die können Dir dazu wahrscheinlich detalliertere Auskunft geben.

Gruß,
Thomas
 
ExplorerFreak":2bhojkze schrieb:
Hallo!

Also ich weiß, dass wenn man Gitarrenbauer werden will, man erst eine Ausbildung zum Zupfinstrumentebauer braucht.

Ist es aber auch möglich nur eine Ausbildung zum E-Gitarren- und E-Bassbauer zu machen?


Hallo ExplorerFreak

Ich darf dich hier mal auf einen Betrag unseres Meisterbauers Walter verweisen.Hier wird dir ein bisschen aus der Sicht eines richtigen Gitarrenbauers erzählt:

http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/gitarrenbauer.html

Wie dus aufnimmst,musst du selber entscheiden ;-)
 
ok die Meinung des Gitarrebauers hat mich jetzt etwas schockiert. :shock: Ich glaube Gitarrenbau macht im Hobby mehr Spaß als im Beruf... :p
 
ExplorerFreak":2g82soz3 schrieb:
ok die Meinung des Gitarrebauers hat mich jetzt etwas schockiert. :shock: Ich glaube Gitarrenbau macht im Hobby mehr Spaß als im Beruf... :p

Schockierend weil Wahrheit?
Nun es ist immernoch ein Beruf und das heißt, dass selbst wenn man sich noch so dafür interessiert,immernoch Dienstleistungen erfüllen muss.

Rennfahrer würden es bestimmt auch schockierend finden den Job eines Mechanikers zu machen.Es ist nun mal Arbeit...
 
Sonny":3nibunjs schrieb:
ExplorerFreak":3nibunjs schrieb:
Hallo!

Also ich weiß, dass wenn man Gitarrenbauer werden will, man erst eine Ausbildung zum Zupfinstrumentebauer braucht.

Ist es aber auch möglich nur eine Ausbildung zum E-Gitarren- und E-Bassbauer zu machen?


Hallo ExplorerFreak

Ich darf dich hier mal auf einen Betrag unseres Meisterbauers Walter verweisen.Hier wird dir ein bisschen aus der Sicht eines richtigen Gitarrenbauers erzählt:

http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/gitarrenbauer.html

Wie dus aufnimmst,musst du selber entscheiden ;-)

Ich hätte lieber zuerst einige Bauenden gehört, obwohl Walters Beschreibung m.E durchaus als allgemeingültig für die Zunft angesehen werden darf.

Gruß,
Thomas
 
Ich mus sagen, dass ich Walters Text sehr schön finde und ganz und gar nicht desillusionierend. Er spricht ganz einfach die Wahrheit aus und an der muss man sich halt erfreuen können, wenn man diesen Beruf ergreifen will.

Ich denke da ganz ähnlich drüber, wobei ich ja einen ganz anderen Beruf ausübe.

Ich bin Arzt und ich habe diesen Beruf explizit nicht ergriffen, weil ich "Menschen heilen will", sondern weil mich die konkrete Tätigkeit am Patienten reizt.

Ich habe schon viele in meinem Beruf scheitern sehen, weil ihre Motivation hauptsächlich diesem "Helfersyndrom" entsprang. Da wird man leider schnell enttäuscht weil der Arzt auch immer wieder Misserfolge erlebt, weil die Medizin halt einfach noch nicht alles kann und wahrscheinlich nie wirklich alles können wird.

Wenn man lernt, mit diesen Misserfolgen umzugehen, und sich am Punktieren von Gefäßen und Gelenken, dem Untersuchen eines schmerzenden Bauches um detektivisch der Ursache auf die Spur zu kommen, oder dem ausgeübten Handwerk bei Operationen erfreuen kann, wird man in diesem Beruf glücklich.
 
Ach was, Zupfinstrumentenbauerlehre über 3 oder 4 Jahre? Wenns um Brettgitarren geht, dann kauf dir ne Bohrmaschine, ne Handfräse, ne Stichsäge und nen Lötkolben. Das ist alles nicht so schwer wie viele Eigenbauten hier im Forum zeigen - kann quasi jeder der ein bischen was drauf hat. Dann n paar kreative Ideen, ab in den Keller, umsetzen und verkaufen, ab und zu mal ein besonders geiles Stück an die Gitarrenpresse schicken und sich beweihräuchern lassen. Und natürlich fett Kohle verlangen weil ja HANDARBEIT. Wenn du dich nicht zu doof anstellst, dann reissen dir die Leute die Sachen aus den Händen (merke: lange Wartezeit erhöht den Preis) und du kannst deine Freundin anstellen als Hilfskraft für Buchhaltung und Versand. Und nach 5 Jahren hast du auf der Namm Show nen Stand der grösser ist als der von F... oder G..., fährst nen Ferrari als Geschäftswagen - und das allem mit schnöden Brettern mit Drähten drauf.

Aber beklag dich bitte nicht bei mir wenns nicht klappt ...

R
 
ExplorerFreak":epjgoo8t schrieb:
Ich glaube Gitarrenbau macht im Hobby mehr Spaß als im Beruf... :p

Moin.
Das ist bei -fast- Allem so, daher ist es oft nicht so schlau, das Hobby zum Beruf zu machen.

Lieber ein schönes Hobby als Hobby behalten als das Hobby zum Beruf machen und dann irgendwann mal festzustellen, dass der eigene Beruf auch nur ein Job ist, nicht besser oder schlechter als die meisten andern Jobs auch.

Tschö
Stef
 
Also, bis auf die polemische/ironische Meinung von Riddimkilla sind bisherigen Posts schon recht realistisch.

(E-) Gitarrenbau ist Handwerk und Dienstleistung und wird nur durch Professionalität, Erfahrung, Wissen und handwerkliches Geschick gut und wirtschaftlich erfolgreich. Wenn dann noch Liebe zum Detail, Pedanterie und eine künstlerische Ader hinzukommen, kann es genial werden. Für die Eigenschaften im letzten Satz benötigt man sicherlich einen guten Schuß Idealismus.
Sollten diese Überlegungen in eine Selbstständigkeit führen, muss eine gesunde kaufmännische Seite dazukommen:

Gegen Billigimporte aus Fernost, die unter 100 Euro im Einkaufspreis liegen, kann kein deutscher Handwerker im entferntesten Anstinken.
Im Bereich 150 - 1000 Euro gibt es inzwischen vernünftige Massenware aus Fernost, die kein deutscher Handwerker so in der Werkstatt zu dem Preis erstellen kann.
Bleibt nur:
A) der Versuch, kostengünstige gute Gitarren für um 1000 Euro zügig selber zu erstellen (Hardware, Holz, Pickups kosten dann aber schon allein einige Hundert Euros, dies kann vom Kunden in der Preisklasse erwartet werden). Geschätzt muss man also etwa 10 Gitarren im Monat fertigstellen und auch verkaufen, damit man davon leben kann. Oder aber:
B) der Versuch, die besten Gitarren der Welt zu bauen, individuell auf die Kunden zugeschnitten (Custom pur), detailverliebt wochenlang an Einzelheiten zu feilen, die allerbesten Zutaten zu verwenden und dann die Gitarren für über 4000 Euro zu verkaufen. Dass kann sich dann wirtschaftlich lohnen, wenn alle 2 Wochen eine Gitarre fertig wird. Und natürlich verkauft wird!!!

Sicherlich ratsam ist es, sich zusätzlich sicherheitsshalber ein oder mehrere andere Standbeine zu suchen wie Musikalienhändler, Gitarrenreparateur, Musiklehrer oder etwas ganz Anderes.

Alternativ sucht man sich eine Festanstellung in einer Manufaktur wie unter A) oder B) oder man sieht das Ganze als schönes Hobby, das man sich durch einen anderen Job finanziert.

Man kann das Ganze sicherlich mit anderen Handwerken in Deutschland vergleichen, wie z.B. Schuhmacher. Fast alle Schuhe weltweit werden inzwischen in China hergestellt. Es gibt aber immer noch Kunden, die bereit sind, für Top-Qualität auch einen guten Preis zu zahlen. Die Frage ist dann nur: Wie viele Leute wollen Top-Schuhe Made in Germany und wieviele Schuster gibt es noch?
 
ExplorerFreak":1a47kmhe schrieb:
Hallo!

Also ich weiß, dass wenn man Gitarrenbauer werden will, man erst eine Ausbildung zum Zupfinstrumentebauer braucht.

Ist es aber auch möglich nur eine Ausbildung zum E-Gitarren- und E-Bassbauer zu machen?

Es gibt keinen seperaten Beruf des E-Gitarren und E-Bassbauer. Es gibt den Zupfinstrumentenmacher, jedoch sind viele
Gitarrenbauer keine Zupfinstrumentenmacher. Manchmal schlägt sich das dann im Instrument nieder, manchmal nicht. ;-)
Im umgekehrten Fall ist es nicht anders. Es gibt auch Zupfinstrumentenmacher-Meister, deren E-Gitarren Schrott sind.
Ich hatte damit angefangen mich in das ganze einzulesen und die nächsten Schritte waren Materialauswahl und Bau.
Ich denke bevor man eine Ausbildung in der Richtung anstrebt wäre das "herumprobieren" gar nicht mal so verkehrt.
Ob einem das arbeiten mit dem Holz und dem Werkzeug liegt und ob's auch Spaß macht merkt man dann schon.

Aber nur aus Spaß an der Freude sollte man sich das nicht unbedingt zum Beruf wählen. Es gibt zuviele Menschen
im Musiksektor die sich mit ihrer Selbstständigkeit übernommen haben. Es ist wie überall sonst auch. Wenn Logistik,
Planung und kaufmännische Grundlagen fehlen, hat man ein Problem. Zu oft kommt man mit Bestellungen nicht mehr
nach, die Kunden werden unzufrieden, Material und Geld fehlt an allen Ecken.. Der Anfang vom Ende.
 
UncleReaper":1i12l10l schrieb:
ExplorerFreak":1i12l10l schrieb:
Hallo!

Also ich weiß, dass wenn man Gitarrenbauer werden will, man erst eine Ausbildung zum Zupfinstrumentebauer braucht.

Ist es aber auch möglich nur eine Ausbildung zum E-Gitarren- und E-Bassbauer zu machen?

Es gibt keinen seperaten Beruf des E-Gitarren und E-Bassbauer.

Das ist unrichtig.
Seit der Novellierung der Handwerksordnung dürfen Teilbereiche eines nicht sicherheitsrelevanten Handwerks (Sicherheiterelevant = Betonbauer, Zimmerleute, Elektro- und Gas-, aber auch Zahntechniker etc...)

...Wer also nur Teilbereiche eines "ungefährlichen" Handwerks ausführt, , darf das inzwischen
ohne jede Qualifikation!
Das heißt:
Jeder darf sich E-Gitarrenbauer nennen. Er braucht dazu noch nicht mal eine eigene Säge.
Das hat das Interesse an einer fundierten Ausbildung jedoch nicht geschmälert. Im Gegenteil.

Wer auf diesem Hobbyisten- und Bastlermarkt also Profi überleben will, muss lernen, schnell, sauber und möglichst breit gefächert anbieten zu können. Dazu gehören E- Western, Jazz- und Klassik Gitarren, Lauten, Mandolinen, Saz, Zithern, Lackierungen, Elektroniken, Bearbeitung von Metall und Kunststoff uvm.
DAS sind die Standbeine eines Gitarrenbauers. ;-)
 
W°°":92do55a0 schrieb:
Jeder darf sich E-Gitarrenbauer nennen.

Und das tun inzwischen auch einige ganz unverblümt ...

Mir hat selber ein kleiner Händler, der Gitarrenparts zusammenschraubt und teuer verhöckert erklärt, er sei Gitarrenbauer :stupid:

PS: Zupfinstrumentenbauer, speziell Gitarrenbau ist ein Traumberuf ... wenn ich nochmal 18 wäre :roll:

Gruß
Franz
 
uwich":29ygldwi schrieb:
Also, bis auf die polemische/ironische Meinung von Riddimkilla

Ich werde in Zukunft "Glosse" über meine Beiträge schreiben ...

Aber ich möchte doch gerne an einen gelernten Buchhalter und Hobbyradiobastler aus Californien erinnern, der es zu einem gewissen Status in der E-Gitarren Welt schaffte. Also wenn man wirklich was drauf hat geht da schon einiges. Wenn mann "nur" normal ist tät ich auch ne vernünftige Ausbildung vorziehen.

Look at the sun and be happy!!!! Endlich Frühling!

R (Dipl. Geograph und Gitarrenbauer)
 
Riddimkilla":2x1x3zcv schrieb:
Aber ich möchte doch gerne an einen gelernten Buchhalter und Hobbyradiobastler aus Californien erinnern, der es zu einem gewissen Status in der E-Gitarren Welt schaffte. Also wenn man wirklich was drauf hat geht da schon einiges.

Handwerk und Ausbildung in USA ... schmunzel :mrgreen:

In einem Land, wo man bei Bedarf Rinderhälften auseinandersägen kann, bis man gefeuert wird. Und wenn Boeing dann Leute braucht, um Flugzeuge zusammen zu schrauben, darf man nach Einweisung auch das.

Hauptsache der shareholder value stimmt :roll:

Gruß
Franz
 
Little Wing":1oeu9eaf schrieb:
Riddimkilla":1oeu9eaf schrieb:
Aber ich möchte doch gerne an einen gelernten Buchhalter und Hobbyradiobastler aus Californien erinnern, der es zu einem gewissen Status in der E-Gitarren Welt schaffte. Also wenn man wirklich was drauf hat geht da schon einiges.

Handwerk und Ausbildung in USA ... schmunzel :mrgreen:

In einem Land, wo man bei Bedarf Rinderhälften auseinandersägen kann, bis man gefeuert wird. Und wenn Boeing dann Leute braucht, um Flugzeuge zusammen zu schrauben, darf man nach Einweisung auch das.

Hauptsache der shareholder value stimmt :roll:

Gruß
Franz


Ich glaube das war jetzt ein besseres Beispiel für (dümmliche) Polemik :roll:
 
Wenn jemand tatsächlich gute Arbeit abliefert, interessiert mich seine Qualifikation auf dem Papier nicht.

Leider ist es ein Mythos, dass deutsche Regularien überall Qualität sichern.
 
Al":2jarlk7k schrieb:
Ich glaube das war jetzt ein besseres Beispiel für (dümmliche) Polemik :roll:

Wenn Du irgendein Problem mit mir haben solltest, dann schreib mir doch eine PN und wir klären das.
Dein Beitrag war mehr als dümmlich. Er enthält nämlich nichts ausser deine (dümmliche) Polemik.

Ich habe massive Qualitätsprobleme bei Boeing aus genau diesem Grund selber erlebt. Hire and Fire nennt sich das. Hierzuland auch nicht mehr ganz unbekannt.

Schnell mal eine blöde Bemerkung über jemand anderes raushauen, würde ich deinen Beitrag nennen :roll:

ferdi":2jarlk7k schrieb:
Wenn jemand tatsächlich gute Arbeit abliefert, interessiert mich seine Qualifikation auf dem Papier nicht.

Leider ist es ein Mythos, dass deutsche Regularien überall Qualität sichern.

Das stimmt teilweise. Selfmade mag ja ganz nett sein, es geht aber nichts über eine gute, fundierte Ausbildung. Talent ist immer förderlich u. wird sicher dazu beitragen, später im Beruf gut zu sein.

CU
Franz
 
Klar, aber du schreibst ja auch öffentlich und erweckst den Eindruck als würden die Amis nur Mumpf fabrizieren, daher sehe ich keinen Grund, sowas per PN zu kommunizieren. Ein Problem mit dir persönlich habe ich keins, ich mag nur keine Verallgemeinerungen...
 
Al":3q9mdeid schrieb:
als würden die Amis nur Mumpf fabrizieren,

Die Amis haben ein ganz anderes Bildungssystem und keine Handwerksausbildung, die mit Hiesiger zu vergleichen wäre.

Das schlägt teilweise massiv auf die Qualität des Gebotenen durch. Sowohl was die Ausführung, als auch die Konzeption anbelangt.

Beispiel: zum Amerikanischen Otto-Normal Haus sag ich nur, "Onkel Toms Hütte" mit zwei Garagen u. begehbarem Kleiderschrank :shock:
Wobei dort aber wenigstens die Bank das Risiko einer Pleite-Finanzierung, dieser Spanpaltten Häuser mit Teerpappe Dächern trägt.

Rühmliche Ausnahmen gibt es schon.
Bin selbst seit fast zwanzig Jahren überzeugter Harley Fahrer und auch Fan von Fender Zeugs ;-)

Wer ausser dem der nix gelernt hat, zweifelt am Nutzen einer fundierten Berufsausbildung?

Franz
 
Al":1ww3c2nq schrieb:
Klar, aber du schreibst ja auch öffentlich und erweckst den Eindruck als würden die Amis nur Mumpf fabrizieren, daher sehe ich keinen Grund, sowas per PN zu kommunizieren. Ein Problem mit dir persönlich habe ich keins, ich mag nur keine Verallgemeinerungen...

Ich sehe das genauso. Ich habe es im Berufsleben schon mit studierten Spezialisten (Dr. und Prof.) zu tun gehabt, die hatten von ihrer gelernten Materie in der sie Ihre Titel hatten soviel Ahnung, dass man den Anschein haben musste, man könnte diese Titel käuflich erwerben. Anders herum kenne ich aber auch genug Menschen, die fachliches Wissen und Können haben, dies aber eben nicht gerlernt, studiert oder was auch immer haben. Interesse und Talent ist hier wohl der springende Punkt.

Wenn ich mich für eine Materie interessiere und nicht ganz auf den Kopf gefallen bin und ggf. noch Fleiß und Willen mitbringe, halte ich nichts für unmöglich. Ein Gesellenbrief (z. B.) sagt nur aus, dass eine Person sich beispielsweise durch eine drei-jährige Lehre gequält hat. Über das Interesse und Können habe ich hingegen keinelei Information.
 
W°°":l1uzx0wy schrieb:
...Wer also nur Teilbereiche eines "ungefährlichen" Handwerks ausführt, , darf das inzwischen
ohne jede Qualifikation!
Das heißt:
Jeder darf sich E-Gitarrenbauer nennen. Er braucht dazu noch nicht mal eine eigene Säge.
Also habe ich mit der Aussage doch recht, dass es keinen seperaten Ausbildungberuf als E-Gitarren oder E-Bassbauer gibt. ;-)
 
Little Wing: Selfmade mag ja ganz nett sein, es geht aber nichts über eine gute, fundierte Ausbildung.

Mhh Franz - das sehe ich trotz meiner Sympathie für Hechtsheimer Shredder aber annersder....und die Praxis zeigt zumindest im Bau von Akustischen Gitarren, dass dort gerade die Selfmade-Men und Autodidakten an der Spitze stehen. Zudem es in vielen Ländern den Ausbiludngsberuf Zupfinstrumentenbauer nicht gibt. Aber egal... ne gute Ausbildung ist schon klasse...
 
ferdi":3lmu5yo6 schrieb:
Wenn jemand tatsächlich gute Arbeit abliefert, interessiert mich seine Qualifikation auf dem Papier nicht.
Ah so.
Und Du bist in der Lage, gute Arbeit zu bewerten?
Im Kernspin? Beim Überschreiten einer Brücke? Bei der Beurteilung eines Lackes? Beim betätigen einer Scheibenbremse?
Vielleicht kannst Du schlechte Arbeit feststellen.
Wenn Du noch die Gelegenheit dazu bekommst.
Um Qualitätmaßstäbe fest zu setzen und diese zu überwachen, reicht Deine Fähigkeit in der Regel nicht aus . Dafür braucht es eine kompetente Berufsgruppe.
Dass es innerhalb dieser Berufsgruppen unmotivierte und auch unfähige Leute gibt, ist unbestritten. Genauso, wie es immer wieder sehr erfolgreiche Quereinsteiger gibt. Letztlich stellt aber das allgemeine Qualitätsniveau den Standard und das wird zum Glück nicht von Hobbyisten geprägt.
 
VVolverine":1xthf2hh schrieb:
Ich sehe das genauso. Ich habe es im Berufsleben schon mit studierten Spezialisten

Ich kenne selber Akademiker, die zu blöd sind einen Nagel in die Wand zu schlagen.

Alles kann man sich nicht selber beibringen. Es fehlt an sachkundiger Anleitung wenns mal klemmt u. auch an der nötigen Umgebung mit teuren Maschinenen etc., die man zuhause nicht hat.

Gut das es in D sowas wie eine Lehre mit Gesellenbrief gibt!

PS: ich finde man sollte die Berufsbezeichnung des Gitarrenbauers schützen. Ohne Brief nix Gitarrenbauer ... fertig :lol:

Gruß
Franz
 

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