Wie kann man E-Gitarrenbauer und E-Bassbauer werden?

Little Wing":1cudu6f1 schrieb:
Alles kann man sich nicht selber beibringen.

Ansichtssache... Sicher gibt es da Grenzen, aber wir sprachen ja auch über normale Tätigkeiten und nicht über die Isolierung eines Protons im Hobbykeller. ;-)
 
VVolverine":2ig34dwi schrieb:
Little Wing":2ig34dwi schrieb:
Alles kann man sich nicht selber beibringen.

Ansichtssache...und nicht über die Isolierung eines Protons im Hobbykeller. ;-)

Wie gesagt Ansichtssache. Wobei ich es letzte Woche fast geschafft hätte. Das blöde Teil hatte aber Ladehemmung ... hahaha :mrgreen:

Gruß
Franz
 
Little Wing":sxpm7pmb schrieb:
Und wenn Boeing dann Leute braucht, um Flugzeuge zusammen zu schrauben, darf man nach Einweisung auch das.

Möchtest du wissen, wie viele angelernte Zeitarbeitskräfte in Deutschland am Airbus schrauben? Oder bei der Lufthansa-Technik in Hamburg? Oder bei Daimler-Benz, BMW, Audi, VW? Oder in (fast allen) anderen technischen Produktionsbereichen in diesem Land?

Little Wing":sxpm7pmb schrieb:
zum Amerikanischen Otto-Normal Haus sag ich nur, "Onkel Toms Hütte"

Amerikaner bauen Häuser für Amerika und die dortigen Verhältnisse. Nicht für deutsche Verhältnisse.

Amerikaner bauen Autos für amerikanische Verhältnisse, nicht für den Export nach Deutschland.

Sie tun das exakt so, weil es für amerikanische Bedingungen so gut und richtig ist. Nicht, weil sie es nicht besser können.

Und das amerikanische Bildungs-und Hochschulwesen ausgerechnet aus deutscher Sicht zu kritisieren, zeugt von geradezu fahrlässiger Unkenntnis.

Al":sxpm7pmb schrieb:
ich mag nur keine Verallgemeinerungen...

Ich auch nicht. Aus dem Grund hast du mit deiner Kritik aus meiner Sicht absolut Recht.

Die Art und Weise, wie der Adressat damit umgeht allerdings, erscheint mir etwas sehr....ärmlich.

Tom
 
little-feat":nzddgal5 schrieb:
Amerikaner bauen Häuser für Amerika und die dortigen Verhältnisse. Nicht für deutsche Verhältnisse.

Amerikaner bauen Autos für amerikanische Verhältnisse, nicht für den Export nach Deutschland.

Genau. Häuser ohne Isolierung, dafür mit durchlaufender Klimaanlage. Autos mit spritfressenden, meist technisch veralteten Monster-Motoren, um mit 60 Meilen auf dem Highway rumzublubbern. Bis vor einigen Jahren mit Blattferderung ausgestattet... Grins ...

Die würden die Karren schon gerne exportieren, nur verkaufen können sie die Dinger hier nicht.

Wie die Amis es mögen. Aber wenn sie wollten, könnten sie es natürlich besser. Die meisten Amis interessiert es aber nicht, weil sie es nicht mal raffen.

Wird der Sprit knapp, machen sie eben ein Erdöl fördendes Land platt.

little-feat":nzddgal5 schrieb:
Die Art und Weise, wie der Adressat damit umgeht allerdings, erscheint mir etwas sehr....ärmlich.

Warum immer so persönlich werden? Unsicherheit?

Gruß
Franz
 
little-feat":20gywqtf schrieb:
Amerikaner bauen Häuser für Amerika und die dortigen Verhältnisse. Nicht für deutsche Verhältnisse.

Amerikaner bauen Autos für amerikanische Verhältnisse, nicht für den Export nach Deutschland.

Sie tun das exakt so, weil es für amerikanische Bedingungen so gut und richtig ist. Nicht, weil sie es nicht besser können.
Naja naja...
 
Moin,
was haben Boeing und E-Gitarrenbauer gemeinsam? Das konnte leider nicht abschließend geklärt werden...

Ich hatte damals auch den Wunsch, Gitarrenbauer zu werden. Zu Zeiten vor dem Internet. Wahrscheinlich hätte ich sehr viel Spass gehabt beim Bau der Instrumente, ich bin ein Mensch der sehr genaues Arbeiten mag. Und Arbeiten mit meinen Händen. Holz ist ebenfalls ein faszinierender Werkstoff.

Warum bin ich es nicht geworden? In den Zeiten, in denen nicht jeder die allwissende Marjorie fragen konnte, gab es das Arbeitsamt, Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern, Zeitschriften sowie zwei Gitarrenbauer innerhalb meines Horizontes. Leider hat der eine zu der Zeit garnicht ausgebildet, und der andere nur alle 3 Jahre, was leider nicht gepasst hat. Ein Praktikum zu machen, einfach mal so für 1-2 Wochen, war damals nicht üblich. Damals wurde mir dieser exotische Beruf mit ganz gräßlich vernünftigen Argumenten von den oben genannten Institutionen ausgeredet. Wer weiß wozu es gut war...

Ich habe dann was anderes gelernt, wo Genauigkeit gemessen wird und nicht gefühlt. Schade eigentlich. Aber die Ausbildung an sich war ein sehr wichtiger Teil in meinem Leben, ich möchte es nicht missen und kann jedem nur raten eine praktische Ausbildung zu machen. Ich arbeite zwar heute in einem anderen Beruf, aber trotzdem ist es eine gute Basis. Autodidakten sind manchmal Spezialisten in ihrem Interessengebiet, aber das Rechts und Links davon fehlt meistens.

Ciao
Monkey
 
W°°, höre bitte auf, meine Postings so zu interpretieren, dass sie dir maximalen Zündstoff bieten.

Genau hier

W°°":1u0qtsny schrieb:
Dass es innerhalb dieser Berufsgruppen unmotivierte und auch unfähige Leute gibt, ist unbestritten. Genauso, wie es immer wieder sehr erfolgreiche Quereinsteiger gibt.

sind wir uns einig, und du gibst damit auch zu, dass unser Ausbildungs- und Prüfungswesen eben NICHT das tut, was sie soll - nämlich Qualität garantieren.

Ich bin nicht gefragt worden, ob sich jeder dahergelaufene Hanswurst "Gitarrenbauer" nenn darf, und falls doch, hätte ich "nein" gesagt. OK?
 
ferdi":29l3i45d schrieb:
W°°, höre bitte auf, meine Postings so zu interpretieren, dass sie dir maximalen Zündstoff bieten.
OK?

Da hätte ich viel zu schreiben, aber so wichtig finde ich Deine Beiträge in der Regel nicht. Und wenn ich "zünde", dann liest sich das anders.
Dies war eher eine Richtigstellung.
Von mir aus darf sich jeder nennen wie er will.
Was aber als gut, ausreichend und sicher gelten darf, sollte nicht jeder Hansel beurteilen dürfen.
 
W°°":1z8maion schrieb:
Was aber als gut, ausreichend und sicher gelten darf, sollte nicht jeder Hansel beurteilen dürfen.
Nicht jeder in jedem Fachbereich, da gebe ich Dir recht. Da wir uns aber über Gitarrenbauer innerhalb eines Gitarrenforums austauschen, darf sich meiner bescheidenen Meinung nach schon der eine oder andere eine Beurteilung über die abgelieferten Arbeit erlauben und kann das u.U. sogar. Oder besteht Deine Kundschaft nur aus ausgewiesenen Laien, die die Qualität Deiner Arbeit nicht einschätzen können und deshalb die Arbeit eines ungelernten Kollegen schon mal gar nicht beurteilen können?
 
7-ender":1omqpftx schrieb:
Da wir uns aber über Gitarrenbauer innerhalb eines Gitarrenforums austauschen, darf sich meiner bescheidenen Meinung nach schon der eine oder andere eine Beurteilung über die abgelieferten Arbeit erlauben und kann das u.U. sogar.

Denke auch.

Und somit besteht kein Grund für dich, W°°, hier dünnhäutig zu reagieren.

Deine Ansichten darüber, was Fledermaus-Voodoo ist und was nicht, sind allen aufmerksamen Lesern bekannt und die damit verbundenen Reibungspunkte auch. Sie sind aber nicht Gegenstand dieses Threads.

Ein Hansel
 
Monkeyinme":1g4ipcuf schrieb:
Moin,
was haben Boeing und E-Gitarrenbauer gemeinsam? Das konnte leider nicht abschließend geklärt werden...

Muß auch nicht, da wir ja jetzt anscheinend eine andere Front eröffnet haben :cool:

Franz
 
7-ender":1o9gyf8w schrieb:
W°°":1o9gyf8w schrieb:
Was aber als gut, ausreichend und sicher gelten darf, sollte nicht jeder Hansel beurteilen dürfen.
Nicht jeder in jedem Fachbereich, da gebe ich Dir recht. Da wir uns aber über Gitarrenbauer innerhalb eines Gitarrenforums austauschen, darf sich meiner bescheidenen Meinung nach schon der eine oder andere eine Beurteilung über die abgelieferten Arbeit erlauben und kann das u.U. sogar.

Wenn es um das subjektive Empfinden von Schönheit und Güte geht, gibt es da keinen Zweifel.

Ich würde sagen: Empfundene Güte ist der Abstand zwischen Anspruch und Erlebnis.

Da wir aber weder DEINEN noch FERDIS Anspruch kennen und auch Eure Erlebnisse nur zum Teil nachvollziehen können und wollen, haben Techniker Normen und Standards erfunden.

Sehr viele Gitarristen im Internet verwechseln ihre persönlichen Empfindungen mit Kenntnissen und darum sind die Foren voll von vollkommen unvereinbaren Aussagen um Qualität und Güte.
;-)
 
W°°":1x8s9qmy schrieb:
7-ender":1x8s9qmy schrieb:
W°°":1x8s9qmy schrieb:
Was aber als gut, ausreichend und sicher gelten darf, sollte nicht jeder Hansel beurteilen dürfen.
Nicht jeder in jedem Fachbereich, da gebe ich Dir recht. Da wir uns aber über Gitarrenbauer innerhalb eines Gitarrenforums austauschen, darf sich meiner bescheidenen Meinung nach schon der eine oder andere eine Beurteilung über die abgelieferten Arbeit erlauben und kann das u.U. sogar.

Wenn es um das subjektive Empfinden von Schönheit und Güte geht, gibt es da keinen Zweifel.

Ich würde sagen: Empfundene Güte ist der Abstand zwischen Anspruch und Erlebnis.

Da wir aber weder DEINEN noch FERDIS Anspruch kennen und auch Eure Erlebnisse nur zum Teil nachvollziehen können und wollen, haben Techniker Normen und Standards erfunden.

Sehr viele Gitarristen im Internet verwechseln ihre persönlichen Empfindungen mit Kenntnissen und darum sind die Foren voll von vollkommen unvereinbaren Aussagen um Qualität und Güte.
;-)


Gebe ich dir Recht.

Trotzdem stimme ich Ferdi zu... auch ich finde, dass du direkt eine ,nach meinem Empfinden, sehr agressive Antwort geliefert hast... das muss doch nicht sein.
Wenn das dein normaler Ton ist, möchte ich nicht wissen, wie du loslegst, wenn du nöckelig wirst. Zu einer ordentlichen Unterhaltung gehören immer zwei und wenn du meinst, einen direkt herunterputzen zu müssen, weil du der Auffassung bist, dass die Antwort nicht ausreicht, dann wird es hier auch nicht zu einem freundlichen Ton kommen.

Meine MEINUNG, keine Tatsache, also nicht nöckelig werden ;)

Jetzt weiter im Kurs...


LG, Marius
 
W°°":16hp0zrh schrieb:
Sehr viele Gitarristen im Internet verwechseln ihre persönlichen Empfindungen mit Kenntnissen und darum sind die Foren voll von vollkommen unvereinbaren Aussagen um Qualität und Güte.
;-)

Tja, sicherlich sachlich korrekt.

Nur:

Schaut sich ein 5 Sterne Gourmet-Koch das Hühnerfrikassee, das Sauerfleisch mit Bratkartoffeln oder den Grünkohl aus Harms Gasthof vor den Toren Hamburgs an, dann entlockt ihm das vermutlich ein müdes Lächeln. Etwas für den Stift im 1. Lehrjahr.

Mein persönliches Empfinden, gekoppelt mit meinem persönlichen Geschmack lockt mich eher zu Harms Hausmannskost, als zu einer 5 Sterne Gourmet-Orgie.

Obwohl ich ahne und anerkenne, dass in dem Porno-Menue ungleich mehr Fachwissen und Können steckt als in diesen göttlichen Bratkartoffeln. Bringt mir persönlich aber herzlich wenig, bleibt reine Theorie, MEINE Praxis sieht anders aus.

Ist mein Loblied auf Harms Gasthof nun eine Aussage, die vollkommen unvereinbar ist im Zusammenhang mit Qualität und Güte?

Darf ich sagen: „bei Harms isst man erstklassig“ – oder muss ich hinzusetzen: „allerdings verfügt er, aus der Sicht des Fachmannes betrachtet, nur über Grundkenntnisse seines Handwerks?“

Haarspalterei, ich weiß. Zeigt aber auch, aus meiner Sicht, in welch graue Theorie dieses Thema abgedriftet ist.

Tom
 
Pfaelzer":gpnmrsfv schrieb:

Boooh, Jörg.....

Ich lese dich ja wirklich gerne, aber mach doch mal nen Punkt zwischendurch.

Beim Lesen deiner Endlos-Sätze kriegen meine Augen Erstickungsanfälle.

Und du möchtest doch nicht wirklich, dass mir durch dein Fehlverhalten ein Schaden zustößt, oder wie, oder was??

Aber im Kern hast du Recht. :-D

Tom
 
Pfaelzer":pmhqip8b schrieb:
Wer den denkt, er könne die Arbeit eines Gitarrenbauers, Toningenieurs oder sonstigen Fachmanns wirklich TECHNISCH und FACHGERECHT bewerten, sollte imho problemfrei in der Lage sein, diesen Beruf auch zu ergreifen.
Man muss kein Handwerker sein- um Handwerk zu bewerten.
Der Gitarrenbau ist nichts anderes. Um die Verarbeitung einer
E-Gitarre allg. zu beurteilen muss man kein Zupfinstrumenten-
macher sein. Man sollte nur wissen worauf man achten muss.

Dann sollte man sich auch mal vor Augen führen, dass viele der
Errungenschaften im E-Gitarren Bereich lediglich von Gitarristen,
von Bastlern, Designern und Ingenieuren erschaffen worden sind.
Ob Leo Fender, Lester Polfus, Ned Steinberger oder Ulrich Teuffel.

Es gibt genügend Gitarrenbauer. Mal sind es Zupfinstrumentenmacher mit
Meisterbrief oder auch mal völlige Autodidakten. Ein Indikator für Qualität
ist keines von beidem. Von Innovation, Ergonomie oder Praxistauglichkeit
schon drei Mal nicht. Aber das gehört dann teilweise, genau wie der Klang
auch, zum subjektiven eigenen Empfinden.
 
Monkeyinme":2mpxtu45 schrieb:
HALLO, KÖNNEN WIR BITTE WIEDER ZUM THEMA KOMMEN? DANKE!
Wir sind beim Thema und betrachten jetzt die unterschiedlichen Wege, zum Ziel zu kommen ;-) .

Letztendlich ist es doch gut und richtig, dass es Fachleute für einzelne Aufgabenfelder gibt. Nicht jeder kann und muss alles selbst können. Nur wer bewertet wie, ob das Ziel erreicht wurde? Im Falle des Gitarrenbauers wohl der Musiker, der das Instrument spielt. Und das im Rahmen der Möglichkeiten, die er hat. Hierbei ist es völlig unerheblich, ob der Musiker im Detail erkennt, wie das Ergebnis zustandegekommen ist.

Hier bin ich ganz bei Ferdi: Ob Zupfinstrumentenmachermeister oder Lokführer im Ruhestand, der seinem Hobby frönt, ist nicht relevant. Erreicht er mit seinem fachlichen Wissen und seiner handwerklichen Arbeit, dass das Ergebnis den Kunden zufriedenstellt, ist das Ziel erreicht. Wie er dahingekommen ist, muss den zahlenden Kunden nicht interessieren, auch wenn es bestimmt Kunden gibt, die den Ausführungen des Fachmanns sogar folgen könnten ;-) . Hat er aber seinen Kunden nicht "befriedigt", wird sich der berufliche Erfolg wohl in Grenzen halten. Und das völlig unabhängig von erlerntem Wissen und Berufsehre oder Hanseln, die den Wert der Arbeit eh nicht zu schätzen wissen...
 
UncleReaper":2030dbca schrieb:
Pfaelzer":2030dbca schrieb:
Wer den denkt, er könne die Arbeit eines Gitarrenbauers, Toningenieurs oder sonstigen Fachmanns wirklich TECHNISCH und FACHGERECHT bewerten, sollte imho problemfrei in der Lage sein, diesen Beruf auch zu ergreifen.
Man muss kein Handwerker sein- um Handwerk zu bewerten.
Der Gitarrenbau ist nichts anderes. Um die Verarbeitung einer
E-Gitarre allg. zu beurteilen muss man kein Zupfinstrumenten-
macher sein.

Moin.
Das sehe ich ganz genauso.
Ich muss auch keine aprobierter Mediziner sein, um die Qualität und die Heilerfolge eines Arztes beurteilen zu können.
Ich sollte mich zwar ausreichend mit der Materie befassen, muss aber dennoch nicht Medizin studiert haben.

Ich muss auch kein Radio- und Fernsehtechniker oder Elektrotechnik-Ingenieur sein, um die Qualität eines Fernsehapparates beurteilen zu können.

Ich muss auch kein gelernter Winzer sein, um die Qualität eines Weines beurteilen zu können. Ich kann aber die Qualität eines Weines nicht ohne Erfahrung mit Wein beurteilen, und ein vernünftiges Urteil setzt voraus, dass ich mich zumindest als Laie ausgiebig mit Thema befasst habe.

Klar lasse ich mein Auto tendeziell lieber von einem ausgebildetem KFZ-Mechaniker reparieren als vom begeistertem Hobbyschrauber aus der Nachbarschaft.
Dennoch kenne ich Hobbyschrauber, die mindestens gleichwertige Arbeit leisten können, zuminderst was Karosseriearbeiten anbelangt.
Warum ich dann doch tendenziell den gewerblichen Mechaniker vorziehe?
Weil der besseren Zugang zu Reparaturplänen usw. hat, weil er zumeist besseres Spezialwerkzeug hat als der Hobbyist, weil ich nicht von der privaten Zeitplanung des KFZ-Mechanikers abhängig bin und weil ich im Fall der Fälle gesetzliche Gewährleistungsansprüche habe.
Und last but not least, weil mir der Qualitätslevel des KFZ-Mechanikers völlig ausreicht, obwohl ich weiss, dass Hobbyschrauber Karl ein paar Dinge noch besser macht als der Gewerbliche (u.a. weil er sich eventuell viel mehr Zeit nehmen kann).

Ich finde es gut, dass es in D-Land im Handwerk eine Ausbildungsregelung gibt, auch im Handwerk des Zupfinstrumentenmachers. Ich kann mich darauf verlassen, dass jeder, der die Gesellenprüfung schafft, gewisse Mindestkenntnisse hat (bzw. zum Zeitpunkt der Prüfung hatte).
Da aber aus Amiland und anderen ländern auch gute, handwerklich gefertigte Instrumente kommen, in denen es keine Ausbildungsregelung zum Beruf sdes Zupfinstrumentenmachers gibt, ist eine deutsche Gesellenprüfung ganz offensichtlich keine zwingende Notwendigkeit, um in handwerklicher Art gute Zupfinstrumente zu fertigen.

Ob es sinnhaft ist, in D-Land auch eine Ausbildungsregelung für E-Gitarrenbauer einzuführen? Ich denke nicht.

Jemand, der Mandolinen und Konzertgitarren bauen kann, sollte auch grundsätzlich in der Lage sein, Solidbody-Gitarren bauen und warten zu können.

Und der Quereinsteiger, der als Autodidakt Solidbody-E-Gitarren baut und repariert, soll dies auch gewerblich tun dürfen, ohne von einer Handwerksordnung erschlagen zu werden.
Denn ich als Kunde kann ja selbst entscheiden, ob ich zum Zupfinstrumentenmacher-Gesellen, nur zum Meister oder auch zum Autodidakten gehe.

Tschö
Stef
 
W°°":fc0248xn schrieb:
Wer auf diesem Hobbyisten- und Bastlermarkt also Profi überleben will, muss lernen, schnell, sauber und möglichst breit gefächert anbieten zu können. Dazu gehören E- Western, Jazz- und Klassik Gitarren, Lauten, Mandolinen, Saz, Zithern, Lackierungen, Elektroniken, Bearbeitung von Metall und Kunststoff uvm.
DAS sind die Standbeine eines Gitarrenbauers. ;-)

Nur mal als Anmerkung:
Zithern, Saz, Lauten - das sind sicher Dinge, die man in einer umfassenden Ausbildung zum Zupfinstrumentenbauer lernt, und somit auch die das weite Feld des Gitarrenbauers fallen.

Ich denke, es kommt IMMER auf das Selbstverständnis des jeweiligen Gitarrenbauers an:

Wer die Bandbreite seiner Ausbildung auch später in der Werkstatt anbietet, stellt sich breiter auf. Wer aber sein Kerngeschäft mit Strats macht, wird sich auch irgendwann mal entscheiden müssen, was er lieber macht (bzw. was eben wirtschaftlich sinnvoller ist):

Die Arbeitszeit in Reparaturen von Zupfinstrumenten aller Art investieren, oder eben sich auf zB Gitarren (und da ggfls sogar vorwiegend auf E-Gitarren im weitesten Sinn, also Solid, Semi, Hollow) spezialisieren.

Denn da ist der Kunde heute ja auch wählerisch:
Geh ich mit meiner 63er Strat zum Neubundieren zu jemandem, der toll eine Saz reparieren kann, oder zu dem, dem der Ruf vorauseilt, "tolle Strats" zu bauen.

Oder:

Lass ich mir ne neue Paula vom Allrounder-Gitarrenbauer (der halt auch Konzertgitarren und Mandolinen baut) fertigen, oder eben von dem Zunftskollegen schnitzen, der allgemein hin als "der Paula-Schnitzer" gilt.

Ich denke, man hat mit den Inhalten der Ausbildung zum Zupfinstrumentenbauer hinterher zumindest die Wahl,
sich breit aufzustellen, oder eben auch zu spezialisieren.
So machen das ja auch zB andere Handwerker:
Der eine Elektriker bietet die komplette Palette an, der andere macht halt nur noch Alarmanlagen:
Überleben kann man mit beidem.
Was cleverer ist - breit aufstellen und damit Risiko verteilen oder sich spezialisieren und damit uU im Spezialbereich einen außerordentlichen Ruf erarbeiten - weiß ich nicht. Aber geben tuts ja beides, wobei ich meine, schon bei einigen den Hang zum Spezialisieren zu sehen ...

Repariert zB der Bass-Spezi (wie zB Marleaux) noch Zithern und Mandolinen ?
Gehe ich in Mittenwald zu einem Zitherspezi, um ne Fender zur 80er Jackson umbauen zu lassen ?
 
gitarrenruebe":30ao7kxm schrieb:
Repariert zB der Bass-Spezi (wie zB Marleaux) noch Zithern und Mandolinen ?
Gehe ich in Mittenwald zu einem Zitherspezi, um ne Fender zur 80er Jackson umbauen zu lassen ?

Ich gebe Dir recht, Rolf, wenn es um bestehende Existenzen geht.
Gerald Marleaux hat in den frühen 90ern begonnen, Bässe zu bauen, als in Deutschland die "Bassschmieden" blühten und sich in vielen Jahren einen Ruf gemacht. Manch einer schafft das auch Heute noch, weil er Glück, Genialität, oder eine geschickte Promo hat...

Wenn es aber um die Ausbildung als Instrumentenbauer (oder was auch immer) geht, so sollte vor der Spezialisierung die Allgemeine Ausbildung kommen. Das ist in allen Berufen so.
 

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