Hi Leute,
dieses Ding hat doch noch einen Thread verdient oder?
Kennt Ihr eigentlich den Begriff "schönhören"???
Nach Wochen AxeFX kann ich nun folgendes Statement abgeben:
<ISLERMUSIC/FRACTAL AUDIO CUT FROM HERE>
Das AxeFx ist der zur Zeit beste Modeller auf dem Markt, kein Gerät ist so nah am echten Amp, wie dieses
</ISLERMUSIC/FRACTAL AUDIO CUT FROM HERE>
Ich bin endlich auf dem richtigen Weg und kurz davor, den Cliff um ein Foto für meinen Nachtiisch zu bitten. Man kann komplexe Filtersettings vor und hinter die Ampsektion packen und so das Verhalten der Zerrstufe
extrem beinflussen, Tweaking Heaven. Leider ist beim Standard bei 2 Amps und 2 Cabs kein Reverb mehr möglich (CPU overload) aber dafür kann ich vom JCM800 Rhythm zum SLO-Lead wechseln und mir sogar die Impulsantwort meiner eigenen Box hochladen oder eine der zahlreichen aus dem Web nehmen. Die Modulationseffekte hab' ich mir schon auf die Songs abgestimmt und den alten Traum, per Expression-Pedal den Overdrive eines Bodentreters vor dem Amp zu steuern und ggf. gleichzeitig die Lautsärke zurückzunehmen lebe ich aus - toll!
Der Tonmensch sagt zwar noch "na ja, kann man machen" aber den überzeuge ich auch noch!
Außerdem habe ich dem Axe ein schickes Rack verpasst, 4 HE mit speziell angefertigter 1HE-Blende (Mit MIDI IN/Out, XLR/Klinke out, Wireless). Das Ding steht hochkant, alles wird von vorn verkabelt - super! Man kann's mit einer Hand locker tragen und ist sofort spielbereit.
Gestern hab' ich's dann leider vergessen und musste notgedrungen mit meinem alten Setup (Rack+Box) spielen. Das Mikro musste ich erst noch suchen, war quasi schon eingemottet und hab's einfach mal ohne viel zu tun vor die Box gestellt, Kabel rein (was für Höhen, schnell am Pult gegengesteuert) und dann mal gehört (inEar - optimale Axe-Situation).
Was für ein Schock!!! Während ich früher aufwendig das Mikro hin- und hergeschoben habe gefällt's mir sofort (das gab's ja noch nie). Aus Gewohnheit schiebe ich doch ein bischen (weil das immer so war) und finde schnell eine gute Position. Die Band spielt sich warm und dann mal los, zum Glück hab' ich nur einen Midicontroller und die Presets liegen beim Axe genau da, wo sie vorher auch lagen. Nach drei Minuten frage ich mich dann, was ich die letzten Wochen nur gemacht habe!!! Aus Jux spiele ich eine Nummer nur im Lead-Kanal und regele mit dem Volume (ja- das kann das Axe auch, aber niemals so, wie ein richtiger Amp!).
Hätte ich nix außer dem Axe gehabt, dann wäre ich längst endgültig bekehrt gewesen, die zahllosen Stunden unter Vernachlässigung von Familie und Freunden nimmt man dafür gern in Kauf.
So haben mich 5 Minuten musizieren wirder exakt dorthin gebracht, wo ich am Anfang auch war.
RESET! TOTAL AUF NULL!!!
Das Axe hat es tatsächlich gschafft, mein Hörempfinden derart zu desensibilisieren, dass das echt schon peinlich ist!
OK, auch bei den > 600 Presets war keins dabei, das mich so richtig vom Hocker gehauen hat, auch auf YouTube gab's nie was wirklich großartiges (vom Grundsound her, die Aufnahmequalität mal vernachlässigt).
Man kann mit dem Ding 'n Menge Spaß haben aber es ist meilenweit vom echten Amp entfernt! Es ist möglich, brauchbare Sounds zu erzeugen und diese durch die Parameterfülle extrem zu verbiegen, aber alle (!!!) Parameter können halt nur mit dem arbeiten, was da an Substanz vorhanden ist bzw. vom Gerät innerhalb der Signalkette generiert wird.
Für mich gab's übrigens noch einen erleuchtenden Moment:
Beim Vorschalten (bzw. Einschleifen) eines Röhrenpreamps (SLO100-Leadkanal, also etwas, das das Axe scheinbar kann) bei gleichzeitiger Deaktvierung des Axe-Preamps merkt man beim vergleich sofort, dass da deutlich "mehr" im analogen Signal drin ist, beim direkten A/B-Vergleich (kann man ja per MIDI einfach machen und hin- und herschalten) springen einen dann die Unzulänglichkeiten der Simulation sofort an.
Aussagen wie "man muss sich nur intensiver mit dem Gerät beschäftigen" lasse ich hier einfach nicht mehr gelten und ja - natürlich habe ich auch Kombinationen mit Drive-Blocks + Amp + EQs probiert aber wahrscheinlich haben die meisten User leider nicht die Möglichkeit mal eben einen richtigen Amp einzuschleifen und deshalb auch leider nie den Unterschied gehört. Mal in Zahlen: wenn der "echte" Amp 100% hat und ein z.B. ein POD 50% davon abbildet, liegt das Axe bei 75% (kann sich jeder ggf. hinskalieren).
Was für mich bleibt: die alte Wahrheit: Harmony Central und andere Foren mit User-Kommentaren sollte man durchsuchen und ausschließlich die Kommentare lesen, bei denen was bemängelt wird. Fractal Audio/Islermusic sind bleiben echte Marketinggenies - Hut ab!
(Früher hieß Update übrigens "Nacharbeit").
Werde das Ding wahrscheinlich trotzdem behalten (vorerst zumindest), und noch ein paar Gigs, bei denen der Gitarrensound nicht das wichtigste ist, damit zu spielen versuchen, weil der geringe Platzbedarf weiterhin reizvoll ist, die Aufbau- und Verkabelungszeit ist bei einem vernünftig konfigurierten Racksystem allerdings auch nicht länger, man trägt nur mehr, evtl. wandert das Axe auch irgendwann mit ins Rack - mal gucken...
So far
Andy
P.S.: Ist dieser große Drehregler eigentlich generell etwas "flubbig" und bei schnellen Drehbewegungen total unzuverlässig?