Also....
Erstmal Danke an Uwe, der auch meine Verspätung wegen der total dichten A3 nicht zum Anlass genommen hat den Termin zu kippen.
Vier Extrakte aus dem gestrigen Abend:
1. Ich hab das AXE nun in der "richtigen Lautstärke" über die PA und den Röhren Wedge gehört.
Ehrlich gesagt sehe ich nach gestern Abend keinen Grund eine Röhrenendstufe im Atomic oder Atomic Wedge mit mir rumzuschleppen.
Sollte es ein Axe bei mir werden, werde ich für mittlere Locations mit einem stinknormalen Aktivmonitor mit Digitalendstufe, Neodymspeaker und kleinstmöglichen Abmessungen arbeiten.
Fuer ganz kleine Kneipen wuerde ich sogar den Monitor zu Hause lassen, da ich den Sound auch über unsere garantiert röhrenfreie PA sehr gut fand.
2. Wenn man das Gefühl hat es wäre jetzt "laut" genug über die PA erschrickt man sehr wenn der echte Amp dazu kommt.
Der Realtone stand schon auf der minimalen Mastereinstellung bei der er noch klingt und das war immer noch lauter als der vorher als "laut genug" eingestellte Axe Sound.
Vom Super reden wir besser gar nicht.
Gestern wurde wieder mal klar das der Amp großartig klingt, aber unfassbar laut ist. Zumindest wurde einem gestern wieder klar warum einem bei SRV Gigs immer noch nach einer Woche die Ohren gebimmelt haben
3. Für mein Gefühl und mein Ohr war das Axe nicht auf dem Niveau des Realtones oder des Blackface.
Das waren gestern aber auch "reinkommen, einstecken und spielen" Sounds. Also ohne langes feilen an den selbigen.
Bei so ein, zwei Rocksounds haben wir mal ein wenig gespielt und da wurde schon klar, das alleine über die Auswahl der Cabinets eine Menge an Soundveränderung zu machen ist. Das alles auszubaldovern würde eines Wochenendes im Proberaum bedürfen.
Aber klar ist auch, das in meinen bisherigen Tests mein Fehler im Versuch der perfekten Kopie und dem Irrglauben dass das Axe ueber PA auf Saeuselniveau gut klingen wuerde lag.
Ich bin auf der Suche nach der 1:1 Nachbildung bei Zimmerlautstaerke gescheitert.
Bewegt man ein wenig Luft wird es sofort besser, authentischer.
Nach gestern kann ich klar unterschreiben - perfekte Kopie bei extremst geringer Lautstaerke kann das Axe auch nicht.
ABER !!! Wichtig ist der pragmatischere Ansatz.
Das Ding klingt gut, es macht gute Sounds, es klingt Clean, Crunch und Brett nach Amp.
Und es ist völlig egal ob es nun einen Realtone oder Blackface bis auf das letzte Knistern nachbilden kann.
Wir haben eine Weile wechselseitig Begleitung und Soli miteinander gespielt... spätestens im Zusammenspiel war das Axe genau das was es sollte - gut klingend und im Zusammenspiel sicher nicht vom Amp gebügelt.
4. Es gibt kein Besser oder Schlechter.
Im gestrigen Vergleich war ein Fender eben ein Fender, ein Realtone ein Realtone und das Axe eben Axe.
Alle anders, alle aber auch auf hohem Niveau.
Ich sehe nach wie vor keinen Grund für Axe Bashing, der Apparat ist ein tolles Werkzeug für Leute die unterschiedlichste Locations spielen, viele Sounds brauchen und zugegeben excellente Effekte.
Auf der anderen Seite verstehe ich jeden der seinen Röhrenamp behalten möchte.
Man entwickelt Hörgewohnheiten und Vorlieben und hat so seine Referenzen im Ohr. Da braucht es schon intensivste Beschäftigung mit dem Axe um da den Abschied von den liebgewonnenen Roehrenboliden einzulaeuten.
Wer noch zur Gattung der Musiker gehört, die keine Restriktionen in Sachen Lautstärke haben und einen Laster voll Rowdies die den Püngel schleppen - behaltet die Röhrenamps
Wer aber schonmal mit einem Phonmessgerät begrüßt wurde, oder wem der Wirt die Sicherung rausgedreht hat, weil´s zu laut war, für diejenigen lohnt sich der Spaß.
Vom minimierten Schleppaufwand reden wir erst gar nicht.
gruesse
MIKE