Muss man Gitarre erst einspielen?

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Anonymous

Guest

Muss man eine Gitarre erst einspielen?​

Hy@all
Ich höhrte vor kurzem die Geschichte über das "einspielen" der Gitarre :?:
Soll heißen - wenn ich eine Gitarre neu kaufe verfeinert sich Ihr Klang durch regelmäßiges (ein)spielen und wird mit der Zeit deutlich besser. Hmmmm....so wie ein Auto "einfahren" und dann erst bekommt man 100% Leistung ??

:arrow: Gibt`s sowas - braucht Holz "Einspielzeit" :?: Kann mir das wer erklären :!: Oder ist das nur ein Märchen :?:

thx, lg, RockMe
 
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Lösung
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Moinsen,

Jo, gute Frage - schwer zu beantworten.
Ich finde schon.
Klar, wird ein Instrument mit der Zeit öfter justiert und dadurch evtl. subjektiv angeblich von "allein und nur durchs benutzen" besser.

Fakt ist daß sich PU´s mit der Zeit meist zum Vorteil verändern.
Wie genau dies mit den Tonabnehern funktioniert ist allerdings noch ein Rätsel.
(Genauso wie manche Ampdesigner den Alterungsprozess von Ausgangsübertragern zu ergründen versuchen)

Was sich auf molekularer Basis im Holz abspielt durch die Ausetzung an Schallwellen bzw Umweltbedingungen dürfte genauso schleierhaft sein.
Aber irgendwas ist schon dran...

greez
Pfaelzer":1w2rwkit schrieb:
Das merkt man schon daran, dass bei billigen Gitarren die Hölzer 6 Wochen in den Backofen geschoben werden und bei guten Gitarren das Holz abgelagert ist,

Das ist Illusion. Das Eine, wie das Andere. Vakuumkammern brauchen 3 Tage, bis das Holz trocken ist! Wenige Tage danach wird es verarbeitet.
Natürlich hat ein großes Werk eine Lagerhaltung. Aber wie groß müsste die sein, wenn ein Hersteller täglich 300 Gitarren produziert und für 10 Jahre lagert?
300 Gitarren X 300 Tage im Jahr X 10 Jahre? 9.0000000 Korpi und Hälse auf Lager? Quatsch!
 
Pfaelzer":1x093m4k schrieb:
Die Geschichte mit der Vakkumkammer kenne ich noch gar nicht. Bitte erklär mal (vielleicht auch per Mail).

Hi JK,

Holz wird in Kuststoffperlen eingebettet. Diese sind hygroskopisch, d.h. wasseranziehend. Dadurch wird dem Holz Feuchtigkeit entzogen. Dieser Trocknungsprozess ist sehr schnell und steht dem "natürlichen", aber jahrelang andauernden Trocknungsprozess in nichts nach.

Ich erinnere mich jetzt nicht genau, mag aber sein, dass Du auf der Gibson HP, dort der virituellen Werks- bzw. Produktionsbesichtigung, einen sehr kurzen Einblick in die Methode bekommst.

Selbst Kleinhersteller, wie z.B. Ken Smith, arbeiten mit dieser Methode, wenn sie denn nicht gleich derart getrocknetes Holz vom Händler kaufen.

Ist Dir damit geholfen?
 
"Gitarre einspielen"

Ja klar,

ich bin gerade wieder dabei ne Neue einzuspielen.
Die ersten zwei Wochen hab ich nicht über 60 bpm gespielt. (soll ja nix kaputt gehen)
Jetzt, nach dem ersten Saitenwechsel, der nach 64128 Tönen (steht in der Betriebsanleitung so) ansteht, kann ich mal ein wenig mehr Gas geben...
Und in 4 Wochen werde ich mal sehen, wie schnell die Harfe wirlich ist. :lol:
 
DUFF":1xdc1ao3 schrieb:
"Gitarre einspielen"

Ja klar,

ich bin gerade wieder dabei ne Neue einzuspielen.
Die ersten zwei Wochen hab ich nicht über 60 bpm gespielt. (soll ja nix kaputt gehen)
Jetzt, nach dem ersten Saitenwechsel, der nach 64128 Tönen (steht in der Betriebsanleitung so) ansteht, kann ich mal ein wenig mehr Gas geben...
Und in 4 Wochen werde ich mal sehen, wie schnell die Harfe wirlich ist. :lol:

Ahaaaaaaaaaaaaaa..................jetzt wird mir so einiges klar - sooooo geht das :!: :clap:

lg,RockMe
 
DUFF":1t04mbqj schrieb:
"Gitarre einspielen"

Ja klar,

ich bin gerade wieder dabei ne Neue einzuspielen.
Die ersten zwei Wochen hab ich nicht über 60 bpm gespielt. (soll ja nix kaputt gehen)
Jetzt, nach dem ersten Saitenwechsel, der nach 64128 Tönen (steht in der Betriebsanleitung so) ansteht, kann ich mal ein wenig mehr Gas geben...
Und in 4 Wochen werde ich mal sehen, wie schnell die Harfe wirlich ist. :lol:

Blinkt die "Service-"Anzeige schon?
 
Christof":33bumj90 schrieb:
Blinkt die "Service-"Anzeige schon?

Chris, der Duffes erledigt während der Einspielzeit auch den den Wartungsservice schon deutlich vor Erreichen der Wartungsfristen.

Wetten, dass er schon vor Tagen das Öl der ölgelagerten Mechaniken gewechselt hat? Er überlegt jetzt, ob er diese nicht besser als Trockensumpfschmierung mit Ölkühler upgradet.
 
emil":278disa6 schrieb:
doc guitarworld":278disa6 schrieb:
... Lieber Emil, ich denke, das kannst Du sicherlich mit Humor sehen...

servus doc,

keine bange; bin nicht aus zucker ;-)

liebe grüsse - emil

Hi Emil,

ich denke, Du wirst Dir bei all den Skeptikern und Anfeindungen
keine andere Wahl gelassen haben.

Aber das ist schon sehr, sehr strange, was das Ehepaar da alles anbietet.
Klingt etwas wie "Konrad´s Superkleber", der ja auch radlose kaputte
Oldtimer zum Fliegen brachte (P. Langstrumpf).

Aprpopos Einspielen als Negativfall: Ich hatte eine Les Paul, die von
einem ausschließlichem Powerchordschrubber über die ersten 5 Bünde
bedient wurde, jahrelang. Und es war wirklich so, daß diese Gitarre
auch nur in dem Bereich, und auch nur bei E,A und D-Saite so etwas
wie Sustain hatte. Das war das lebloseste Paulinchen, das ich je in der
Hand hatte.
 
doc guitarworld":aw1qaq6l schrieb:
...ich denke, Du wirst Dir bei all den Skeptikern und Anfeindungen
keine andere Wahl gelassen haben.

servus doc,

das sehe ich ein wenig differenzierter; da alle 3-5 jahre eine neue generation an musikern nachwächst - d.h. keine hat von meiner arbeit gehört - wäre es (fast) eine sisyphusarbeit, alle wieder auf´s neue und vom vorne aufzuklären :cool:

es ist schon genetisch programiert - was wir nicht kennen, verbirgt für uns zurnächst eine gefahr...etc.

der energie-klanglack findet sicherlich auch seine anwender/beführwörter; nicht mehr, aber auch nicht weniger!

zur der paula - so was gibt´s und lässt sich richten ;-)

liebe grüsse - emil
 
Hi,

die meinen das tatsächlich ernst mit dem Bildschirmschoner , oder? Was es nicht alles gibt - das schmerzt!

Was das Einspielen angeht: Ich hab auch schon aus verschiedenen Ecken davon gehört, bin aber ein wenig skeptisch. Nicht, weil ich glaube, dass das völlig wirkungslos ist - man kann ja wohl tatsächlich messen, dass sich die Resonanzen verändern, wenn das Instrument Schwingungen ausgesetzt wird - , sondern eher, weil ich das schlichtweg nicht brauche für das, was ich mache. Außerdem - wer hört das schon? Ist wie mit den absoluten Hifi-Freaks, schätze ich, die auch nichts auf ihre mit hochreinem Sauerstoff umspülten dreifach goldgelitzten Lautsprecherkabel kommen lassen ... ;-) Wer's braucht und das Geld rumliegen hat: Immer ran! ;-)

Gruß, Christine
 
Christotape":3gf02t5h schrieb:
Außerdem - wer hört das schon?
Hi,

ich zum Beispiel. Wenn ich ein Instrument eines Unbekannten spiele, kann ich Dir recht flott sagen, ob es sich dabei um den Typ "ichspielnurLeerakkorde" und "mehralsfünfBündebrauchichnicht" Instrumentalist handelt, oder ob da jemand, der das ganze Griffbrett gleichmäßig belastet am Werk war.

:roll: Wenn es jetzt zum Frühjahr geht, muß ich die Winterfrets wieder durch die etwas breiteren Niederquerschnittsjumbofrets ersetzten.
 
DUFF":2k5xky48 schrieb:
Christotape":2k5xky48 schrieb:
Außerdem - wer hört das schon?
Hi,

ich zum Beispiel. Wenn ich ein Instrument eines Unbekannten spiele, kann ich Dir recht flott sagen, ob es sich dabei um den Typ "ichspielnurLeerakkorde" und "mehralsfünfBündebrauchichnicht" Instrumentalist handelt, oder ob da jemand, der das ganze Griffbrett gleichmäßig belastet am Werk war.

Ich vermute aber das man das wohl mehr am Griffbrett sieht und nicht wirklich hört.

Tatsächlich hören geht wohl nur wenn Scheiben-Kugel-Transformer unter dem Amp sind. :mrgreen:
 
Don_Mauzo":341dxp9k schrieb:
Tatsächlich hören geht wohl nur wenn Scheiben-Kugel-Transformer unter dem Amp sind. :mrgreen:

DIE muss ich unbedingt haben!!! :p

Ansonsten muss ich ehrlich gestehen, dass ich es auch nur am Griffbrett sehe ... :roll:

DUFF: Muss ich jetzt zum Frühling hin auch die sechs Schneesaiten abnehmen? Bisher dachte ich, es reicht, die verschlammten PU's in den Geschirrspüler zu packen ... :-D
 
Herrschaften,

wie soll man denn hier vernünftig arbeiten, wenn man dauernd seinen versabberten Monitor reinigen muß? :hihi:

Ich bin mir momentan unschlüssig, ob ich den herrlichen Blödsinn vom ernsthaften Teil des Threads abtrennen und in die "unverständlich! Ecke schubsen soll...

Stattdessen schlage ich vor, wir versuchen, wieder etwas ernsthafter über das Thema zu diskutieren. Franks Frage ist noch nicht beantwortet:

frank":6y71y086 schrieb:
Hi GWler,

wie ist denn das umgedreht? Wird eine Gitarre schlechter, wenn sie nicht oder nicht regelmäßig gespielt wird? Oder hält sich der "eingespielte" Zustand auf Dauer?
 
MC - Du hast ja recht - aber manchmal kann man (und auch frau) einfach nicht widerstehen ... :-D

Zu Franks Frage: Ich stelle mir das mit dem Einspielen wie mit so einer Schüttelschneekugel vor - will heißen, nach dem Schütteln (=> Einspielen) haben sich die Moleküle (hoffentlich optimal) neu verteilt. Wenn ich danach nicht mehr schüttele, dürfte sich daran auch nichts mehr ändern, oder? Ist aber zugegebenermaßen nur eine mehr oder weniger qualifizierte Vermutung. Physikalisch könnte ich das jetzt nicht untermauern. Wo sind die Cracks?

Schlechter wird die Gitarre durch unbeachtet-in-der-Ecke-stehen aber auf jeden Fall dadurch, dass die Saiten traurig vor sich hingammeln und richtig gnabbelig werden (ist mir noch nicht passiert, habe ich aber schon gesehen. Klingt grauenvoll und ist auch unverantwortlich, so was ;-). Sozusagen ein Fall für die Genfer Gitarrenschutzkonvention. :-D
 
frank":113c8rg9 schrieb:
Hi GWler,

wie ist denn das umgedreht? Wird eine Gitarre schlechter, wenn sie nicht oder nicht regelmäßig gespielt wird? Oder hält sich der "eingespielte" Zustand auf Dauer?

Ich denke wenn sie richtig "fertig" ist (eingespielt) könnte das längere "Rasten" (wie beim Teig :lol: ) sicher auch die Schwingungseigenschaften beeinflussen. Ob positiv od. negativ kann ich nicht abschätzen :!: Find ich aber interessant zu diskutieren .

lg,RockMe
 
Christotape":2cwwnivl schrieb:
Außerdem - wer hört das schon? Ist wie mit den absoluten Hifi-Freaks, schätze ich, die auch nichts auf ihre mit hochreinem Sauerstoff umspülten dreifach goldgelitzten Lautsprecherkabel kommen lassen ... ;-)

Gruß, Christine

Autsch Christine, sei jetzt aber mal vorsichtig mit solchen Äußerungen :|

Ich gehöre ja hörtechnisch eher zu den Grobmotorikern, aber es gibt hier Leute im Forum die hören dir Hersteller und Baujahr der Pu's einer Strat, die an ein voll aufgerissenes Marshall Fullstack angestöpselt ist, heraus ;-)
Wenige Experten auch noch das Herstellungsdatum von den Magneten und dem Spulendraht :-D
Sooooo weit wech von den absoluten Hifi-Freaks simmer garnicht :lol: :lol: :lol:
 
RockMe":1vdvcf3p schrieb:
Ich denke wenn sie richtig "fertig" ist (eingespielt) könnte das längere "Rasten" (wie beim Teig :lol: ) sicher auch die Schwingungseigenschaften beeinflussen. Ob positiv od. negativ kann ich nicht abschätzen :!: Find ich aber interessant zu diskutieren .

lg,RockMe

Längere Pausen sollen sich wohl negativ auswirken, habe ich mal bei einem Konzertbesuch, wo eine Stradivari von der Solistin gespielt wurde, erlebt. Das lief dann so ab:
2 Bodygards (Kanten von 2 m mal Einsfuffzich) trugen gemeinsam :!: das Geigenköfferchen auf die Bühne und legten es auf einem Tischchen ab. Ein dritter Mann mit weißen Baumwollhandschuhen öffnete den Koffer, nahm die Geigen und den Bogen heraus und brachte sie der Musikerin (eine Dame mit asiatischen Aussehen, aber sie schien echt zu sein, kein Plagiat).
Am Ende des Konzerts lief dann der ganze Film in ungekehrter Reihenfolge ab. Den Mann mit den Handschuhen habe ich nacher im Foyer gesehen und ihn gefragt, was die show denn sollte. Er hat mir erklärt, das die Geige einem Sammler gehört und die normalerweise in einem Safe feuer- wasser- und erdbebensicher untergebracht wäre. Sie würde aber regelmäßig von ausgesuchten Musikern gespielt, damit sie "den Ton nicht verliert". :?:
Dann habe ich mich mit der ganzen Sache mal beschäftigt und bin dann über das "einspielen" auf das "einschwingen" gestoßen. Das "einschwingen" soll wohl irgendwie "haltbarer" sein, das heißt, das Instrument verliert auch seinen Ton nicht, wenn es länger nicht gespielt wird. Dabei wird das Instrument ( jedes Instrument kann oder muß eingespielt werden, das beschränkt sich nicht nur auf Saiteninstrumente) bis kurz vor die Grenze seiner mechanischen Belastbarkeit in Schwingungen versetzt. Ein Instrument mit Bau- oder Materialfehlern wird diese Tortur nicht heil überstehen. :cry:
Bei den Instrumentenbauern ist das ganze genauso umstritten, wie bei den Musikern: die einen schwören drauf, die anderen halten nix davon.
Um mal wirklich zu erfahren, was das auf sich hat, wird man um eines nicht herumkommen: Instrument ne Weile spielen, bis man es gut kennt, dann zum Einschwingen geben, und nacher selbst sehen, was sich verändert hat (oder auch nicht) Ich denke, das das eine sehr individuelle Sache ist, aber: Versuch macht kluch :-D

PS: 1. das Konzert war ein Violinkonzert von Tschaikowsky
2. ich hab heute Abend bei der Probe meine Burns nochmal gespielt, die hat mindesten ein halbes Jahr im Koffer verbracht. Töne waren noch alle da, sogar die Stimmung hat sie gehalten :-D :-D :-D
 

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