Kemper-Amp: Wer kann was Neues berichten?

Ey Mann, jetzt widersprichst Du Dir aber...Du willst nicht noch zusätzlich Effekte durch die Gegend karren. Ok. Dann schreibst Du aber, daß der geneigte Homerecorder üblicherweise jede Menge hochqualitative Freeware-Effektplugins verfügbar hat. So what?
Ok, live. Aber mal ehrlich: jemand der ein Analog-Delay als Pedal benutzt (tun wir doch wohl fast alle...) - braucht der Highend-Studio-Effektqualität? Ernsthaft? Und wenn, hört das außer ihm sonst noch jemand, ob der digitale Plate Reverb jetzt von nem ordentlichen Modeler oder von einem high-tech Lexicon kommt?
Ich weiß wovon ich rede, ich hab jahrelang ein Lexicon im Gitarrenrack gehabt - für live wohlgemerkt. Völliger Overkill. Ich hab es nicht mal selber gehört. Irgendwann war's mal kaputt und ich musste es temporär durch mein altes Alesis Quadraverb (ohne "+"!) ersetzen. Hab keinen Unterschied gemerkt.

Daß im High-End-Studio jeder Toning vorzieht, den Amp selber zu mikrofonieren, wage ich auch zu bezweifeln. Das mag für eine Produktion von Lukather oder Bonamassa gelten, aber nicht für Pop-Rock-Produktionen in Deutschland. Wach auf, Mann.

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß Du irgendwie nach Argumenten suchst, um dat Ding abzuwehren. Musst du doch gar nicht. Schreib doch einfach:
"igitt ne, sowas mag ich nich."
Ich finde das völlig akzeptabel.

Abgesehen davon: ich finde ja auch daß der Kemper scheiße aussieht, aber transportabel ist er allemal. Und die Durchsetzungsfähigkeit live hängt wohl eher von der Verstärkung ab (Qualität, nicht Lautstärke). Ist bei meinem 11R jedenfalls so.
 
Wie man sieht, setzen die Interessenten des KPA doch tw. deutlich unterschiedliche Schwerpunkte - der eine sucht der optimale Lösung für den Livebetrieb, der andere mehr für zuhause/im Studio, der dritte für beides zusammen.

Klar, ein 19"-Format würde leichter in ein Rack passen (für Live und Studio) - das könnte aber deutlich zu Lasten der Bedienbarkeit gehen - siehe Axf FX (selbst beim II-er). Die Diskussion über das äussere Format - die ja sogar soweit geht, dass man sagt, ohne 19"-Format kommt das Gerät für mich nicht in Frage - kann ich daher nicht ganz nachvollziehen. Ausserdem motzt doch auch niemand, dass die Topteile von Engl/Marshall/Bogner/Soldano etc. auch nicht in ein 19"-Rack passen !?
Manfred
 
Die miese Bedienbarkeit des Axe-FX liegt wohl kaum am 19" Format, sondern mehr an dem altertümlichen kleinen Display und der Fülle von Parametern. In beiden Punkten ist das 11R deutlich besser gemacht.
Und daneben: 19" ist ja nicht ne Frage der schönen Optik, sondern des praktischen Schutzes der Geräte. Wenn du den Kemper live nutzen willst, geht das wohl nur mit einem maßgeschneiderten Case und einer Box oder einem Stativ, auf denen er sicher steht. Oder mit nem Leibroadie, den Kemper mitliefert. Der muß das Ding dann festhalten und mit Karate gegen Fans, Groupies, Gaffer oder Rostock-Fans verteidigen.
 
Pfaelzer schrieb:
Bei Kemper/Axe und Co ist der Liveaspekt der entscheidende...und da würde mich mal dringend interessieren, wie sich das Zeug in einer Band schlägt (es soll schon GW-Sessions gegeben haben, wo Leute mit Axe für meine Ohren etwas Durchsetzungsprobleme hatten, die mit mehr Pegel

Ja, das habe ich auch schon erlebt,
mehrfach.
Ich habe aber auch schon das Gegenteil erlerbt;
bei der Axe ist der Sound ein Problem der Finger.
Der Finger, die Gitarre spielen, und noch viel mehr der Finger, die die Sounds editieren.

Viele Grüße,
woody
 
Moin,
wegen der Banddurchsetzungsfähigkeit... ich schrieb ja dass wir das Ding zu einem druckvollen "Live" aufgenommenen Backing über die PA gespielt haben und da bettete sich der Sound perfekt ein.
Richtig gut wurde dann die Version mit dem Monitor vor den Füßen.
Das würde auch das Problem erledigen wenn man zwei Gitarristen in der Band hätte und einer unbedingt weiter seinen Amp spielen will.
Kemper (AXE, POD you name it) nur über die PA, während gleichzeitig ein anderer Gitarrist seinen Sound mit einem fetten Amp in den Raum pumpt, klingt immer seltsam.
BEwegt man aber über den Monitor selbst etwas Luft ausserhalb der PA ist das Problem auch gelöst.

Ich seh´s mit der Effektqualität wie Markus.
Live arbeite ich mit Federhall aus dem Amp, sofern einer da ist und Delay kommt aus dem Bodentreter. Neben einem Wah und einem Zerrer habe ich sonst keine Effekte am Start.
Diese Effekte kann der Kemper in guter Qualität abliefern.
Es ging nur darum das ich eben zu Hause durchaus perfekte Plug ins laufen habe, mit denen ich mich auskenne und vielleicht auch daher bessere Ergebnisse erzielen würde.
Aber auch das wäre kein Problem... man stellt seinen Live Sound mit dem Kemper ein, incl. Hall und Delay und wenn es in´s Heimstudio geht, drückt man eine zentrale "Effekt" Taste und die Raumeffekte sind allesamt abgeschaltet.
Einfacher geht´s meiner Meinung nach nicht.
Ggf. kann ich Uwe ja mal überreden mir das Ding für eine Probe auszuleihen, sind ja nun eh meine Amps mit drauf, dann könnte ich die Frage was der Apparat im Rahmen einer Naturband so macht auch beantworten.
Nach dem was ich aber bisher an dem Samstag hören konnte mach ich mir keine großen Sorgen.

Lass es mich abschließend so sagen - ich bin eine verwöhnte Sau, hab meine Sounds, meine Wohlfühlkombinationen und würde nach dem Samstag durchaus einen meiner echten Amps versilbern und gegen den Kemper eintauschen.
Ist das für jeden gleich gültig ?
Wie immer klares NEIN.
Wenn man z.B. im Studio immer noch Micros rücken will, verschiedene Boxenvoicing testen mag oder einfach nur den Geruch eines uralten Röhrenamps der den Staub in einem Chassis kocht unbedingt am Start haben will - soll man doch so weitermachen wie bisher.
Bei aller Begeisterung Einzelner steht ja nirgendwo was von einem missionarischen Ansatz dass das nun bitte alle genau so zu machen hätten.
Und ehrlich... bevor ich zum Beispiel meinen alten Super Reverb verkaufe, geht eher das Abendland unter.
So dolle kann gar kein Modeller, Profiling Amp, Plug in, oder was weiß ich wie es in Zukunft heissen soll sein.


Grüße
MIKE
 
Liebes Forum,

ich finde es ja wirklich interessant, was die neue Technik so mit sich bringt. Wenn mir vor einem Jahr einer was von "Profiling" erzählt hätte, hätte ich allerhöchstens an so einen Spezialisten für ungelöste Kriminalfälle gedacht. Und vor fünf Jahren nicht einmal daran!

Was Kemper und AXE betrifft: Einen der interessantesten Tests finde ich ja das, was diese Jungs aus Südheim gemacht haben, nämlich:

Das komplette AXE-FX mit dem Kemper zu (tja, was sagt man da jetzt): "Modeln"? "Profilen"?

Ich mag mir nur gar nicht vorstellen, wie viel Arbeit das gewesen sein muss! Aber das Ergebnis ist wirklich interessant - irgendwo zwischen "True Vintage" und "Happy Future".

Hier der Link:

http://youtu.be/Fk0To_o6NxE


Viele Grüße

Michael
 
Kemper und Recording? Vielleicht hilft dieses Beispiel dem Pfälzer ein klein wenig, um zu verstehen, was andere Leute daran finden.

http://soundcloud.com/temper59/kemper-profiling-amp-foxglove

Aus meiner Sicht sind diese Sounds ziemlich beachtlich und zeigen schon sehr gut auf, wo die Reise hingeht. Man beachte insbesondere die Heavy-Gitarre gegen Ende. Das klingt für mich nach einer deutlichen Verbesserung bei digitalen Gitarrensounds. Ich bin für ähnlich hochwertige Beispiele unter Zuhilfenahme anderer (günstigerer) Geräte oder PlugIns durchaus dankbar. Ich befürchte nur, ich werde sie nicht hören.... aber schaun mer mal.
 
Pfaelzer schrieb:
Das 11R (das im übrigen nichts andere als eine Ampfarm ist und damit POD-Algos benutzt)
Ist das wahr? Ich dachte, das ist ein komplette Neuentwicklung von Digidesign gewesen? Die Algorithmen des Eleven Plugin, ohne Speakerbreakupsimulation.
 
Vor ein paar Jahren ist soetwas schon einmal von der Fa. SM Pro Audio auf der Musikmesse in Frankfurt vorgestellt worden. Dieses Teil:

http://smproaudio.com/index.php/de/produkte/v-machines/vrack

ist nie über den Status der Vorankündigung gekommen. Es gibt allerdings eine kleinere Version, die tatsächlich erhältich ist.
 
manfredloe schrieb:
Vor ein paar Jahren ist soetwas schon einmal von der Fa. SM Pro Audio auf der Musikmesse in Frankfurt vorgestellt worden. Dieses Teil:

http://smproaudio.com/index.php/de/produkte/v-machines/vrack

ist nie über den Status der Vorankündigung gekommen. Es gibt allerdings eine kleinere Version, die tatsächlich erhältich ist.
Ahso, um Plugins live nutzen zu können.

Die meisten User nehmen dafür wohl einen Laptop mit einem günstigen VST Host, z.B. Reaper.
 
hoss schrieb:
Pfaelzer schrieb:
Das 11R (das im übrigen nichts andere als eine Ampfarm ist und damit POD-Algos benutzt)
Ist das wahr? Ich dachte, das ist ein komplette Neuentwicklung von Digidesign gewesen? Die Algorithmen des Eleven Plugin, ohne Speakerbreakupsimulation.

Neuentwicklung von Digidesign: ja. Auf der Basis des Eleven Plugin: ja. Ohne Speakerbreakupsimulation: mittlerweile nicht mehr. Das Expansion Pack brachte neben etlichen neuen Amps und Effekten auch die Speaker Breakup Funktion.
Manchmal irrt eben auch der Pfälzer. ;-)
 
He Pfaelzer, nicht eingeschnappt sein.
Weißt Du da konkret was oder rechnest Du 1:1 zusammen (Amp Farm war eine Line 6 Entwicklung für Digidesign Pro Tools und wurde eingestellt, dann kam Eleven)?
IMHO klingt und funktioniert Eleven schon ganz anders als die Line 6 Produkte.
 
Pfaelzer schrieb:
Wenn ich für die Kiste knapp unter 2.000 Knöppe zahle und dazu noch ein G-Force/Eventide etc.pp. kaufen muss,

Es geht um den Preis des hier besprochenen Gerätes und den Anspruch desjenigen, der es kauft.

Der Kemper kostet zur Zeit 1450 €. Das ist ziemlich weit weg von "knapp unter 2.000".
Vielleicht relativiert das Deine Ansicht?
 
Entschuldige mal, lieber Pfälzer, aber das will ich nicht so stehen lassen. Ich finde ja meistens total hilfreich und lehrreich was Du schreibst, aber
Pfaelzer schrieb:
... die ganze Arie kann nur nachbilden, aber niemals verbessern und schon gar nicht neu erfinden.

Das war hier auch überhaupt nicht das Thema. Niemand hat behauptet, daß der Kemper etwas neu erfindet. Alle haben nur von nachbilden geschrieben, darum dreht sich die ganze Debatte. Hör doch auf so'n Blödsinn zu schreiben, bloß weil Du Dich ärgerst.

...Der einzige Vorteil besteht darin, sozusagen 10 bis 20 verschiedene Amps auf die Bühne zu stellen...
Genau. Und genau darum gings. Und nebenbei finde ich das schon ne ziemliche Leistung, wenn das machbar wäre. Finden hier wohl alle. Und wäre für manche Grund genug, das Ding zu kaufen.
...und ob das für Wiedererkennungswert und Stilsicherheit bzw. erkennbaren eigenen TONE des Gitarristen wirklich ein Vorteil ist, überlasse ich anderen zu diskutieren.
Das brauchst Du gar nicht so überheblich formulieren, denn darum ging es überhaupt nicht, und manch einer wird Dir vielleicht ja sogar zustimmen, daß TONE mehr ist als Sound und daß es mehr auf TONE ankommt.

... es geht hier nicht darum, wirklich objektive Dinge auf Basis von Fakten zu diskutieren...sondern es geht um den üblichen gitarristischen Equipment-Schwanzvergleich.

Ich habe den kleinsten, ich bin draußen.

p
...
Ich finde nicht daß das bisher ein Schwanzvergleichs-Thread war. Im Gegenteil, das war größtenteils total sachlich und offen. Vielleicht bist Du einfach nur mit dem falschen Fuß in den thread eingestiegen.
Macht ja nix. Liebe Grüße. Ehrlich gemeint!
 
Ich bin ja so froh dass ihr keine religiösen Fanatiker geworden seid.

Die Welt würde in Flammen stehen. ;-)

Was regt ihr euch eigentlich so auf?

Hab gestern locker ne Stunde mit Mikes Realtone rumgedudelt.

Hat Spaß gemacht und ich kann mir einbilden (vielleicht haben wir uns das alle drei nur eingebildet), dass ich diesen Wahnsinnsamp nun in dieser kleinen, blinkenden Blechkiste eingefangen habe.

Kaufen würde ich mir den Realtone nie, und das nicht nur, weil Mike ihn wohl nie hergeben wird.
Sondern nur, weil er nicht mein Amp ist.

Toll ist er trotzdem. Vielleicht gewöhn ich mich noch so an das Profile, dass ihn dann doch noch haben will. Wer weis es schon...


@Diet: Der Kemper liegt IMO von der Qualität zwischen Eventide Eclypse / Axe auf der einen und Line6 auf der anderen Seite.
Ob jetzt so ein Eclypse Studioqualität und live besser ist als Line6 oder irgendein, will ich gar nicht diskutieren. Da haben die Kollegen ja schon alles zu gesagt.
Fakt ist doch, dass wirklich gute Studios ein Vermögen für ihre Hallprozessoren ausgeben. Ist doch z. T. so, dass dort der Wert eines Signalzuges, den Wert unserer kompletten Gitarren- und Ampsammlungen übersteigt.
Das Geld geben die Studios sicherlich nicht aus, weil sie zuviel davon haben.
Die Homerecording-Sachen haben aufgeholt und sind definitiv kein Schrott, aber halt auch nicht weltklasse.

Ääh, es sei denn, Jörg bedient sie. ;-)
 
Keine Frage, die Effektsektion des Axe FX ist aus gitarristischer Sicht unübertroffen. Braucht halt nicht jeder (ich nicht).
 
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