Klangästhetik: welche Produktionen klingen gut und warum?

Auch von mir vollste Zustimmung, Jörg!

Setzt mal einen 08/15-Mucker mit Faderhochziehqualitäten und einen Tonmeister je eine halbe Stunde an rohes Audiomaterial und wartet ab, was passiert.

Wer nun argumentiert, der Tonmeister müsse auf Grund seiner Profession ein besseres Ergebnis bringen, hat damit sofort sämtliche analog/digital-Diskussion ad absurdum geführt.

Grüße Thomas
 
Pfaelzer schrieb:
Die Diskussion digital vs. analog ist in etwa so sinnig wie Fender vs. Gibson.

Diese Diskussion tobt ja auch seit ewigen Zeiten unter den HiFi Freaks. Es scheint klar zu sein: Ein feinmechanisches Meisterwerk, zu dem analoge Laufwerke irgendwann mutierten, muss einfach besser klingen als eine digitale Blechdose mit ein paar Chips drin.

Ich selbst gebe auch gerne zu: Ein LP-Album in die Hand zu nehmen und zu öffnen (das waren ja häufig regelrechte Kunstwerke) – das ist etwas ganz anderes als so eine CD-Plastikbox.

Wenn es dann aber ans Eingemachte geht – schwarze Brille auf, Blindtest - dann geht das große Rätselraten los……was ist der CD-Player, was ist das analoge Laufwerk. Alleine die unendliche lange Hörzeit, die die Menschen brauchen, um überhaupt zu einem Statement zu kommen zeigt, wie winzig gering die Klangunterschiede sind, wenn es denn überhaupt welche gibt.

Am Ende ist die analoge Fraktion dann häufig beleidigt, wenn sie falsch gelegen hat. Murmelt etwas von „zeitweise biorhythmisch bedingter eingeschränkter Tagesform des Mittelohres“, schlechter Studioakustik usw.

Aber egal. Wahrer Glaube ist eben durch nichts zu ersetzen. ;-)

Tom
 
Ich kann da auch nicht viel Erhellendes zur D/A-Duskussion beitragen,
aber ich stelle an mir zwei Dinge fest:

-Ich höre analogen Aufnahmen aufmerksamer zu als digitalen repräsentationen, CDs immer noch weit aufmerksamer als MP3.
MP3 kann ich nicht ernsthaft zuhören, da schweife ich permanent gedanklich ab.

-Mir fällt es mit analogem Equipment leichter, zufriedenstellende Sounds zu erstellen.

Mache sich da einer einen Reim drauf...

Viele Grüße,
woody
 
little-feat schrieb:
Alleine die unendliche lange Hörzeit, die die Menschen brauchen, um überhaupt zu einem Statement zu kommen zeigt, wie winzig gering die Klangunterschiede sind, wenn es denn überhaupt welche gibt.


Das sehe ich anders.
Ich glaube, dass sich die Unterschiede tatsächlich erst bei längerer Immersion zeigen.
Kurze Musikfetzen sagen mir nichts.
Längere Abschnitte berühren mich, oder auch nicht.

Die Frage ist doch, geht es um bloßen Sound, oder geht es um Musik?
Und warum fasst Musik uns an, und bringt uns zum Schnippen, Fusswippen, Weinen, Lachen oder Mistsingen?
So lange das nicht wissenschaftlich geklärt ist, brauchen wir uns über die Relevanz von Messwerten für unser Hören nicht unterhalten.

Viele Grüße,
woody
 
trekkerfahrer schrieb:
Ähm? Was?
Kannst Du das irgendwie näher erklären? Woran machst Du das fest?

Beobachtung meiner Hörgewohnheiten und meiner Arbeitsgeschwindigkeit.
Wenn ich Sachen heraushören muss, brauche ich länger, wenn ich das mit einer MP3 oder gar einem Youtube-Video versuche, als wenn ich das Stück in CD-Qualität vor mir habe.

Und ich stelle an mir schlichtweg fest, dass mich MP3 in der Aufmerksamkeit weit weniger fesseln, als Schallpatten oder immerhin noch CDs.
Ich tauche bei höher auflösenden Medien tiefer in die Musik ein und kann ein ganzes Album lang zuhören, ohne mich irgendwie abzulenken,
sei es, irgendwas beliebiges Lesbares zu greifen, mit Stiften herumzuspielen, festzustellen, dass ich gedanklich in komplett anderen Sphären gelandet bin...

Das ist mir irgendwann aufgefallen, ist einigermaßen reproduzierbar, komplett unwissenschaftlich,
macht aber für mich einen echten Unterschied.

viele Grüße,
woody
 
Woody schrieb:
Ich tauche bei höher auflösenden Medien tiefer in die Musik ein und kann ein ganzes Album lang zuhören, ohne mich irgendwie abzulenken,
sei es, irgendwas beliebiges Lesbares zu greifen, mit Stiften herumzuspielen, festzustellen, dass ich gedanklich in komplett anderen Sphären gelandet bin...
Ich zitiere mich hier mal selber, da ich in Sachen "Auflösung" dazu vor einiger Zeit schon mal was geschrieben habe (
http://www.guitarworld.de/forum/was...-und-was-passiert-da-genau-t36688.html#317844):

Raptor schrieb:
Das ist so generell gesagt aber auch Blödsinn. Das ist ein Gerücht was dadurch entstand, das jeder ohne Ahnung, Musik aus jeglichen Quellen in x verschiedene Formate und mit x verschiedene Einstellungen der Kodierung digitalisiert hat. Oftmals ist das Zeug dann auch über Tauschbörsen illegal verteilt worden und jeder dritte hat die Datei dann wieder aus irgendwelchen gründen bearbeitet oder neu enkodiert. Ein anderes Problem ist ansonsten eben auch der "Loudness-War", so dass durch die aktuellen und tot-komprimierten Produktionen ebenfalls der Eindruck entstehen kann, es läge am Format...

Digitale Formate sind nicht ganz allgemein automatisch Mist. Ganz im Gegenteil. Digitale Dateien können sogar deutlich besser sein als jede LP. Das ist alles eine Frage wie der Song und die Datei produziert wurde.
 
Raptor schrieb:
Oftmals ist das Zeug dann auch über Tauschbörsen illegal verteilt worden und jeder dritte hat die Datei dann wieder aus irgendwelchen gründen bearbeitet oder neu enkodiert. Ein anderes Problem ist ansonsten eben auch der "Loudness-War", so dass durch die aktuellen und tot-komprimierten Produktionen ebenfalls der Eindruck entstehen kann, es läge am Format...

Ich habe keine Musikdateien aus Tauschbörsen.
Das ist alles von mir oder im Einzelfall von Freunden direkt von CD gerippt.
Und Lautheit nehme ich direkt wahr.
Davon ist das Phänomen unabhängig, obwohl ich viele "remastered" CDs als unhörbar laut empfinde, ZZ Top ist da so ein Fall.


Raptor schrieb:
Digitale Formate sind nicht ganz allgemein automatisch Mist. Ganz im Gegenteil. Digitale Dateien können sogar deutlich besser sein als jede LP. Das ist alles eine Frage wie der Song und die Datei produziert wurde.
[Hervorhebung von woody]

OK.
Was heißt für Dich hier besser?

Viele Grüße,
woody
 
Pfaelzer schrieb:
die Dynamik und Obertöne in Rauschen umwandelt.

das nennt man dann "Analog-Dithering"!


Achja, zum Thema, bzw zum Gegenteiligen Fall: Ich finde Pausl Simons Gaceland musikaische bis heute epochal. Die CD Variante ersäuft aber so im nervenden 80er-Jahre-Lexiconhall, dass ich mich jedes mal drüber aufregen muss ...

r
 
Pfaelzer schrieb:
Es ist (mir) leidlich egal, ob die Produktion mit digitalen oder analogen Werkzeugen durchgeführt wurde...wenn es gute Werkzeuge waren und Leute, die damit umgehen können, höre ich tontechnisch ABSOLUT KEINEN Unterschied.

Aber...
digitale Technik und Produktionsdruck verführen dazu, im musikalischen Bereich Dinge schleifen zu lassen...da werden Soli zusammengeschnitten, Stimmen digital korrgiert etc.

Bloß...
das wurde z.B. bei "strawberry fields forever" auch schon gemacht, das eigentlich aus 2 Stücken (in unterschiedlichen Tempi und Tonarten) bestand, die dann durch ewiges Kopieren zwischen Bandmaschinen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit angepasst und dann zusammengeschnitten wurden...auch analog kann getrickst werden (und wurde auch, wo immer möglich, gemacht).
Ich wollte bestimmt keine Analog vs. Digital - Diskussion lostreten. Wie gesagt ist mir Analogtechnik sympathisch, aber ich arbeite vorurteilsfrei mit beidem. Allerdings muss ich Dir Recht geben, dass Digitaltechnik zum Tricksen und Pfuschen verleitet bzw. auch dazu, alles in kleinen Schnipseln aufzunehmen und mit der Zahl der Spuren ständig in die Vollen zu gehen. Meine Erfahrung ist, dass ich viel disziplinierter Musik mache, den Song vorher genauer überlege, mehr übe etc., wenn ich mit meiner Achtspurmaschine aufnehme, als wenn ich direkt mit dem Computer aufnehme. Es tut mir auch gut, nicht auf einen Bildschirm zu gucken. Ein digitaler 8-Spur-Recorder hätte genau den gleichen Effekt, denke ich - ich habe aber keinen und sehe auch keinen Grund meine gut funktionierende TSR-8 durch einen zu ersetzen. Warum?

Was nun Strawberry Fields angeht, so ist das zwar ein Song, bei dem getrickst wurde, aber im Unterschied zu manchem, was heute am Computer zusammengehauen wird, haben die Beatles daran sehr intensiv gearbeitet und alles damals technisch Mögliche in diesen Song gepackt. Ich denke, das kann man nicht vergleichen mit der heute oftmals anzutreffenden Arbeitsweise, wo oftmals nur noch kleine Musikschnipsel aufgenommen, hin- und hergeschoben und/oder geloopt werden.
 
Woody schrieb:
OK.
Was heißt für Dich hier besser?
Ich meine damit, dass man mit digitalen Formaten zum Beispiel Audio-Daten speichern kann die mit einer CD nicht möglich wären. Eine CD hat zum Beispiel eine feste Abtastrate von 44.1 KHz, eine Bandbreite von 5 Hz bis 20 kHz und einen Dynamikumfang von 96 dB. Alle diese Parameter kann man mit einem digitalen Format ausweiten wenn man möchte. Nicht das irgendjemand auf der Welt das bräuchte... aber man kann es eben ;-) Vorausgesetzt man verwendet gute Encoder und Player, bin ich somit davon überzeugt dass digitale Dateien prinzipiell mindestens genauso gut sein können wie eine CD oder Vinyl. Dass da natürlich noch eine Menge andere Faktoren mitspielen ist klar, aber man kann "digital" eben nicht pauschal über einen Kamm ziehen und ganz allgemein behaupten es wäre im Vergleich schlechter.

Davon abgesehen ist es erwiesen, dass ab 160 KBit/s nahezu niemand den Unterschied zwischen CD und MP3 hören kann. Und die meisten legal erworbenen Songs sind mittlerweile mit sogar 320 KBit/s und mehr encodiert. Zum Beispiel hier ein interessanter Bericht dazu: http://www.heise.de/ct/artikel/Kreuzverhoertest-287592.html. Das war wohlgemerkt bereits 3/2000, also vor über 12 Jahren. Wie sich die Technik weiterentwickelt kann sich wohl jeder selbst ausmalen. Solche Hör- und Vergleichs-Test gibt es massig... immer mit dem selben Ergebnis: Keiner hört es, alle raten nur ^^
 
Raptor schrieb:
Ich meine damit, dass man mit digitalen Formaten zum Beispiel Audio-Daten speichern kann die mit einer CD nicht möglich wären. Eine CD hat zum Beispiel eine feste Abtastrate von 44.1 KHz, eine Bandbreite von 5 Hz bis 20 kHz und einen Dynamikumfang von 96 dB. Alle diese Parameter kann man mit einem digitalen Format ausweiten wenn man möchte. Nicht das irgendjemand auf der Welt das bräuchte... aber man kann es eben ;-) Vorausgesetzt man verwendet gute Encoder und Player, bin ich somit davon überzeugt dass digitale Dateien prinzipiell mindestens genauso gut sein können wie eine CD oder Vinyl. Dass da natürlich noch eine Menge andere Faktoren mitspielen ist klar, aber man kann "digital" eben nicht pauschal über einen Kamm ziehen und ganz allgemein behaupten es wäre im Vergleich schlechter.

Ich höre über 20 kHz hinaus.
Schallplatten können sowas.
Dazu ist es interessant sich mal einen 15kHz-Ton als Sinus und als Dreieck von einem analogen (!) Synth generieren zu lassen.
Der erste Oberton der Dreieckswelle liegt außerhalb der 20kHz.
Die Töne müssten völlig identisch klingen, für unser Gehör, da bei 20kHz ja angeblich Schluss ist.

Darüberhinaus beeinflussen Differenztöne von Tönen oberhalb der 20kHz das Geschehen im Spektrum bis 20 kHz.
Ich halte die (künstliche) 20 kHz-Grenze für unbefriedigend.

Raptor schrieb:
Davon abgesehen ist es erwiesen, dass ab 160 KBit/s nahezu niemand den Unterschied zwischen CD und MP3 hören kann. Und die meisten legal erworbenen Songs sind mittlerweile mit sogar 320 KBit/s und mehr encodiert. Zum Beispiel hier ein interessanter Bericht dazu: http://www.heise.de/ct/artikel/Kreuzverhoertest-287592.html. Das war wohlgemerkt bereits 3/2000, also vor über 12 Jahren. Wie sich die Technik weiterentwickelt kann sich wohl jeder selbst ausmalen. Solche Hör- und Vergleichs-Test gibt es massig... immer mit dem selben Ergebnis: Keiner hört es, alle raten nur ^^

Seit 12 Jahren haben sich die Hörgewohnheiten rapide verändert.
Denk mal an den POD 1.
Erst waren alle total begeistert, dann riefen die ersten (befehdeten) Unken, und dann hörten alle, dass der POD doch nicht so geil war, wie ihn erst jeder fand.
Es ist eine Frage der Hörerfahrung und der Gehörbildung, was man hört.

Ich denke auch, was ich oben bereits schrieb: sind kurze Eindrücke geeignet, um Musikerlebensqualität abschließend zu beurteilen?
Gebt mir eine gute Schalplatteneinspielung des Sacre du Printemps,
zieht das ganze runter auf 160 kBit,bildet zwei Gruppen, und interviewt die Leute hinterher, wie geil sie die Musik fanden.
Das wäre viel interessanter, imho.
Und, mit Verlaub, eine für meinetwegen Deutschland repräsentative Testgruppe ist mir weitgehend wurst, wenn es um Audio-Expertise geht.
Mich fragt auch niemand nach Vergaserabstimmungen.
Zu recht.


Ich finde MP3-Repräsentationen von cleanen Gitarren mit Sounds, wie ich sie fahre, erst ab 32kBit diskutabel.
Gut geht anders.
Schlagzeug, insbesondere Becken...
Für Rockenroll mag das alles gehen.
Für Jazz ist das alles Mist.
Eines meiner Lieblingsalben aus klanglicher Sicht ist übrigens Our Gang vom Anthony Wilson Trio.
afaik analog direkt vom Pult im Mix einem DSD-Stereokonverter zugeführt.
Live to 2-Track.
Ist auch noch schöne Musik
Zurück zum Thema...

Viele Grüße,
woody
 
Woody schrieb:
Gebt mir eine gute Schalplatteneinspielung des Sacre du Printemps, zieht das ganze runter auf 160 kBit,bildet zwei Gruppen, und interviewt die Leute hinterher, wie geil sie die Musik fanden.
Das wäre viel interessanter, imho.
Moment, dabei vergisst Du aber, dass es sehr viel schwieriger ist, eine Analogaufnahme überzeugend zu digitalisieren und dann auch noch auf ein mp3-Format zu komprimieren, als von vorn herein eine überzeugend klingende Digitalaufnahme zu erstellen.

Auch hier sind die Beatles wieder Paradebeispiele. Der Klangunterschied zwischen den Original-LPs und sämtlichen Remaster-Versuchen ist sehr deutlich. Das analoge Original hat hier m. E. die Nase vorn, schon weil es eben das Original ist, das man seit 45 Jahren kennt - und das sagt in meinem Bekanntenkreis auch jeder, der die Vergleichsmöglichkeit hat.

Umgekehrt würde aber eine mit digitalen Mitteln aufgenommene heutige Produktion auch verfälscht, wenn man sie "rein analog" remastern würde. ;-) ...
 
Woody schrieb:
Raptor schrieb:
Ich meine damit, dass man mit digitalen Formaten zum Beispiel Audio-Daten speichern kann die mit einer CD nicht möglich wären. Eine CD hat zum Beispiel eine feste Abtastrate von 44.1 KHz, eine Bandbreite von 5 Hz bis 20 kHz und einen Dynamikumfang von 96 dB. Alle diese Parameter kann man mit einem digitalen Format ausweiten wenn man möchte. Nicht das irgendjemand auf der Welt das bräuchte... aber man kann es eben ;-) Vorausgesetzt man verwendet gute Encoder und Player, bin ich somit davon überzeugt dass digitale Dateien prinzipiell mindestens genauso gut sein können wie eine CD oder Vinyl. Dass da natürlich noch eine Menge andere Faktoren mitspielen ist klar, aber man kann "digital" eben nicht pauschal über einen Kamm ziehen und ganz allgemein behaupten es wäre im Vergleich schlechter.

Ich höre über 20 kHz hinaus.
Schallplatten können sowas.
Dazu ist es interessant sich mal einen 15kHz-Ton als Sinus und als Dreieck von einem analogen (!) Synth generieren zu lassen.
Der erste Oberton der Dreieckswelle liegt außerhalb der 20kHz.
Die Töne müssten völlig identisch klingen, für unser Gehör, da bei 20kHz ja angeblich Schluss ist.

Darüberhinaus beeinflussen Differenztöne von Tönen oberhalb der 20kHz das Geschehen im Spektrum bis 20 kHz.
Ich halte die (künstliche) 20 kHz-Grenze für unbefriedigend.

Raptor schrieb:
Davon abgesehen ist es erwiesen, dass ab 160 KBit/s nahezu niemand den Unterschied zwischen CD und MP3 hören kann. Und die meisten legal erworbenen Songs sind mittlerweile mit sogar 320 KBit/s und mehr encodiert. Zum Beispiel hier ein interessanter Bericht dazu: http://www.heise.de/ct/artikel/Kreuzverhoertest-287592.html. Das war wohlgemerkt bereits 3/2000, also vor über 12 Jahren. Wie sich die Technik weiterentwickelt kann sich wohl jeder selbst ausmalen. Solche Hör- und Vergleichs-Test gibt es massig... immer mit dem selben Ergebnis: Keiner hört es, alle raten nur ^^

Seit 12 Jahren haben sich die Hörgewohnheiten rapide verändert.
Denk mal an den POD 1.
Erst waren alle total begeistert, dann riefen die ersten (befehdeten) Unken, und dann hörten alle, dass der POD doch nicht so geil war, wie ihn erst jeder fand.
Es ist eine Frage der Hörerfahrung und der Gehörbildung, was man hört.

Ich denke auch, was ich oben bereits schrieb: sind kurze Eindrücke geeignet, um Musikerlebensqualität abschließend zu beurteilen?
Gebt mir eine gute Schalplatteneinspielung des Sacre du Printemps,
zieht das ganze runter auf 160 kBit,bildet zwei Gruppen, und interviewt die Leute hinterher, wie geil sie die Musik fanden.
Das wäre viel interessanter, imho.
Und, mit Verlaub, eine für meinetwegen Deutschland repräsentative Testgruppe ist mir weitgehend wurst, wenn es um Audio-Expertise geht.
Mich fragt auch niemand nach Vergaserabstimmungen.
Zu recht.


Ich finde MP3-Repräsentationen von cleanen Gitarren mit Sounds, wie ich sie fahre, erst ab 32kBit diskutabel.
Gut geht anders.
Schlagzeug, insbesondere Becken...
Für Rockenroll mag das alles gehen.
Für Jazz ist das alles Mist.
Eines meiner Lieblingsalben aus klanglicher Sicht ist übrigens Our Gang vom Anthony Wilson Trio.
afaik analog direkt vom Pult im Mix einem DSD-Stereokonverter zugeführt.
Live to 2-Track.
Ist auch noch schöne Musik
Zurück zum Thema...

Viele Grüße,
woody

Du hörst über 20 kHz?
Finde ich beeindruckend, wie wurde das getestet?
Frage aus echtem Interesse.
Gruß
Ibanezrg
 
ibanezrg schrieb:
Du hörst über 20 kHz?
Finde ich beeindruckend, wie wurde das getestet?

Ein HNO ermittelt das. Du bekommst einen Kopfhörer über den Sinustöne gesendet werden. Wenn du den Ton hörst, drückst du auf einen Knopf.

Das Problem daran ist: Man drückt, obwohl man nicht "wirklich" etwas hört, sondern "meint" etwas zu hören, da man total darauf fixiert ist, dass da jetzt ein Ton kommen wird, den man hören müsste.

Für das Hören von Musik ist die Fähigkeit, über normale Grenzen hinweg hören zu können übrigens völlig irrelevant. Weil jede Musik, selbst Orgelkonzerte, sich außerhalb dieser Extremfrequenzen abspielen.

Das ist etwa so, als drücke ein Bodybuilder 200 kg auf der Bank. Gut zu wissen, dass man das kann, aber in der Praxis kaum zu gebrauchen.

Tom
 
ibanezrg schrieb:
Du hörst über 20 kHz?
Finde ich beeindruckend, wie wurde das getestet?
Frage aus echtem Interesse.
Das würde mich allerdings auch brennend interessieren, wo es im Schnitt bei 16 bis maximal 19 KHz aufhört (selbst in jungen Jahren) und bei 21 KHz schon Ultraschall anfängt. Bist du der Bruder von Superman? ^^
 
little-feat schrieb:
ibanezrg schrieb:
Du hörst über 20 kHz?
Finde ich beeindruckend, wie wurde das getestet?

Ein HNO ermittelt das. Du bekommst einen Kopfhörer über den Sinustöne gesendet werden. Wenn du den Ton hörst, drückst du auf einen Knopf.

Das Problem daran ist: Man drückt, obwohl man nicht "wirklich" etwas hört, sondern "meint" etwas zu hören, da man total darauf fixiert ist, dass da jetzt ein Ton kommen wird, den man hören müsste.

Für das Hören von Musik ist die Fähigkeit, über normale Grenzen hinweg hören zu können übrigens völlig irrelevant. Weil jede Musik, selbst Orgelkonzerte, sich außerhalb dieser Extremfrequenzen abspielen.

Das ist etwa so, als drücke ein Bodybuilder 200 kg auf der Bank. Gut zu wissen, dass man das kann, aber in der Praxis kaum zu gebrauchen.

Tom

Schon klar, wie der HNO das macht, selbst schon durchgeführt und am eigenen Leib erfahren, aber normalerweise geht das Gerät, zumindest das, dass ich kenne, nicht bis 20kHz. Daher frage ich.
Außerdem meinte ich ja eher im Sinne von Gelegenheit/Anlass.

Och die Orgler können schon in die Infraschallbereiche, wenn sie denn wollen.
 
ibanezrg schrieb:
Du hörst über 20 kHz?
Finde ich beeindruckend, wie wurde das getestet?
Frage aus echtem Interesse.
Gruß
Ibanezrg

Ich höre Fledermäuse.
Ich kann Dir (bei bestimmten Arten) mit geschlossenen Augen zeigen, wo sie gerade fliegen.

Viele Grüße,
woody
 
Raptor schrieb:
(...) vielleicht nach der lustigen analog/digital Exkursion zurück zum Thema?
Finde ich auch. Was der Thread ja neben der eher erheiternden "Analog vs. Digital - Debatte" gebracht hat bisher, ist doch zumindest eine beeindruckende Auflistung vieler Produktionen, die vielen Leuten offenbar als sehr gut klingende Aufnahmen erscheinen. Es gibt Streitpunkte (etwa die Aufnahmen Gallaghers oder die "Exile On Main Street" der Stones), aber im Groben und Ganzen doch eine gewisse Einigkeit. Es lässt sich auch feststellen, dass natürlich die Bewertung von Aufnahmen sehr stark vom persönlichen Geschmack abhängt sowie auch vom stilistischen Background der einzelnen Hörer: diejenigen, die Metallica hervorgehoben haben, haben wohl einen anderen Background als diejenigen, die erst einmal bei den Beatles angesetzt haben. Und die, die sich sehr stark auf kleinere Blues-, Jazz und Fusion-Produktionen bezogen haben, haben wieder ganz andere ästhetische Vorstellungen und Hörerwartungen.

Einen gemeinsamen Nenner konnte ich nicht wirklich ausmachen, was bestimmt auch angesichts der stilistischen Vielfalt gar nicht geht. Eine gewisse Tendenz zur akustischen "Aufgeräumtheit" meine ich festzustellen, aber der gilt eher nicht für ABBA oder Whitesnake oder Green Day, die aber auch alle zu Recht genannt wurden.

Bleibt also bisher festzuhalten: die Geschmäcker sind verschieden, ein einheitliches "Kochrezept" für den "guten Sound" gibt es nicht. Wohl aber gibt es sehr gelungene und weniger gut gelungene Produktionen - und darüber offenbar - trotz so unterschiedlicher Geschmäcker - erstaunlich viel Einigkeit.
 
bitte die Zeit mit berücksichtigen:

- stormbringer - deep purple, klingt sehr transparent und druckvoll
- highway to hell - sehr kompakter, druckvoller Sound - AC_DC klangen imho nie mehr so fett.
- III sides to every story - extreme, brillanter Gesamtsound
- wish you were here - pink floyd, da braucht man nicht viel sagen
- 90125 - yes - trevor horn - perfekte Produktion, perfekter Sound
- Kid Rock - die letzte von ihm klingt so brillant, das einem die Ohren wegfliegen
- Queensryche - Empire, alleine der Song "silent lucidity" ist ein "Soundwunder"
- Tears for fears - sowing the seeds - auch hier war trevor horn sehr erfolgreich
- Eagles - Hotel California - sehr klarer, transparenter Schönklang
- Dire Straits - Love over gold - klingt sehr dynamisch

.....................mal nur ein paar Alben, die mir spontan einfallen
 
Piero the Guitarero schrieb:
Whitesnake "1987" - der Gitarrensound von John Sykes wie eine Wand (Still of the Night/Is this Love? oder Bad Boys)

also wenns um den brachialsten, brillantesten Heavyrock Gitarrensound geht würde ich folgende Kandidaten nennen:

TNT - Tell no Tales (10.000 Lovers) http://www.myvideo.de/watch/6635539/TNT_10_000_Lovers_In_One
(anschauen kann man sie ja nicht mehr)
Dokken - Under Lock and Key (Unchain the night)
Steve Stevenson - Atomic Playboys (1. Song)
Van Halen - Fair Warning (Mean Street)
Accept - Balls to the wall

ja und den "genialsten Solosound aller Zeiten" liefert wohl Steve Stevens bei "Top Gun Anthem" ab (furchtbarer Film).....

Die "Tiefergestimmten" lass ich mal weg, da kenn ich mich nicht aus.....
 
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