So.
Da dieses Forum dran schuld ist, daß ich jetzt auch einen hab`, schreibe ich mal meine Erfahrungen rein...
Ich habe so ca. vor 20 Jahren angefangen, in Bands zu spielen (ausschließlich Bluesrock), und habe also einige Erfahrung mit verschiedenen Amps. Nach einer längeren Pause hab`ich durch einen Anruf eines Musikers, der mich auf einem alten Sampler (auf Vinyl...hach...) gehört hat, vor 3 Jahren wieder angefangen (in einer äußerst obskuren Psychedelic/Country/Rock Band namens "Mike & a massive Illusion", nachzuhören unter
www.mikeandmore.com) und hab wieder ein bißchen Blut geleckt...
Der Bandleader ist Tontechniker mit eigenem Backline-Verleih, und so wurde mir dort ein originaler vintage Fender Twin Reverb zugeteilt, mit meiner Lebensliebe Gibson Les Paul custom und einem TS10 (mein einziger Effekt seit 20 Jahren...) hab ich dort "meinen" Sound.
Allerdings wollte ich unbedingt wieder meine eigene Bluesrock-Band haben und "es einfach nochmal wissen". Der Fender klingt gut, ist allerdings ziemlich schwer und mir fehlt halt auch der gewisse "angecrunchte", fette Sound, der zum Bluesrock gehört und einen so süchtig nach Paulas werden läßt. Da ich mit meiner neuen Band viel unterwegs sein werde, habe ich nach einer leichteren, günstigen Vollröhren-Alternative gesucht (Alimonies killin`me...) und bin beim Recherchieren hierhergekommen. Soviel zur Vorgeschichte.
Seit 2 Wochen bin ich stolzer Besitzer eines Kustom Defender. Den ersten hab ich in Wien im Abverkauf erworben, dann allerdings umgetauscht, weil die Schallwand bei tiefen Frequenzen ziemlich vibriert hat und ich aus Garantiegründen nicht rumschrauben wollte. Der zweite funktioniert tadellos.
Um es gleich zu sagen : so viel Sound um so wenig Geld ist unglaublich. Ich habe mit diesem Verstärker genau das gekriegt, was ich gesucht habe : er bringt den vollen Ton meiner Les Paul perfekt rüber, bleibt lange clean, arbeitet perfekt mit dem TS10 zusammen, hat alles was ich brauche (Effektweg ? zweiter Kanal ? Line out ? hab`ich noch nie benutzt), perfekt für Clubgigs und bei größeren Gigs wurde prinzipiell immer auch bei größeren Amps (jaja, ich hab mich in meiner Jugend mit einem 200-Watt-Monster mit 4x12 Box abgeschleppt....) mit Mikro abgenommen. Genau der richtige Sound für unser Konzept (Blues der härteren Art, die eine oder andere ZZTop und AC/DC-Nummer usw...)
Im Vergleich mit dem Fender Twin schneidet er gar nicht schlecht ab und beim Clean-Sound gibt`s tatsächlich gewisse Ähnlichkeiten. Natürlich haben 2x12" noch ein bißchen mehr Druck, aber beim Fender hab`ich den Volume-Poti auch beim Open Air letzte Woche bloß auf 2 aufgedreht gehabt...der Sound soll ja in die PA rein und nicht die Leute in den ersten Reihen anblasen und den Bühnensound versauen...
Was man vielleicht ein wenig beanstanden könnte : mit aktiviertem "master bypass" klingt er wesentlich lebendiger und offener als mit Master-Volume, die Lautstärken die er dabei beim "ancrunchen" entwickelt, sind aber zumindest im Proberaum schon unrealistisch.
Mit ein bißchen Feintuning läßt sich das allerdings ganz gut in den Griff kriegen.
Ich bin mit dem Gerät rundherum zufrieden und habe das Gefühl, auch mit wesentlich mehr Budget nicht wirklich besseren Sound einkaufen zu können.
Für Gitarristen, die klassischen Röhrensound lieben, auf technischen Schnickschnack verzichten können/wollen und einen Verstärker einfach als Teil eines Instruments mit Seele sehen, der ihnen hilft, zu "ihrem" Sound zu gelangen, kann ich diesen Amp uneingeschränkt empfehlen.
Absolut fantastisches Preis/Leistungs-Verhältnis und auch ohne Berücksichtigung des Preises ein wirklich guter Sound.
Also ich bin begeistert und hoffe, daß das Teilchen auch ein paar Jahre hält. Hab mir jetzt schon vorgenommen, ihm ein Flightcase zu spendieren. Das ist er mir wert
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