Musikmesse Frankfurt 2009 (Info & Treff)

haebaet":6juoqt59 schrieb:
Boah, es wird langsam schwierig mit Euch!

Wieder hatte ich keine Zeit die Messe zu besuchen und hoffte hier ein paar informative Berichte zu lesen.

Und? Was lese ich? Wortgewaltige Debatten über den Sinn und Unsinn von Autogrammen, sabbernd-zittrige Greise und mimosenhafte Diskussionen darüber.

Ach! Vermutlich gibt es auf dem Gitarrensektor eh nicht viel Neues zu berichten.

Hier ist ein recht netter Überblick zu finden:

http://amazona.de/index.php?page=26&fil ... le_id=2255

(Interessant finde ich ja die Erwähnung mit dem Streik der "Cort-Leute", hat das hier einer überhaupt mitbekommen? Mir gefällt das ja gut, solche Dinge! Von denen hätte ich mir als Besucher gerne ein T-Shirt geben lassen und mir anschließend 1-2 Std. die Neuigkeiten bei Cort am Stand angeschaut! Höhö!)

http://www.frankfurter-info.org/Nachric ... rinnen-bei

Hier weitere Infos dazu! Sowas wird leider auf der Messe nicht als Diskussionpunkt zugelassen.

Was mich irritiert: Es ist ja das gleiche Problem, was wir hier haben!! Wann gehen die los und produzieren auf dem Mars, wenn sich da irgendwann mal eine amoebe Lebensform finden lässt?? Wichtig wäre auch, dass Marsianer wissen, was eine ordentliche Subvention ist!

Die ganzen Wichser sind ja so bescheuert! Gestern kam übrigens das neue Nokia Werk in Rumänien in den Nachrichten. Ist natürlich voll im Arsch, was die Produktivität angeht! Wetten, dass das Management trotzdem dicke Boni kassieren wird? Die Knete dafür haben wir hier in Deutschland bereits bezahlt! Die kack Handys dürfen wir weiterhin kaufen...

Ach sorry, ich werde gerade wieder super Off-Topic, aber mir kocht´s bei solchen Themen immer über! ;-)
 
Marcello":jawwvo7n schrieb:
(Interessant finde ich ja die Erwähnung mit dem Streik der "Cort-Leute", hat das hier einer überhaupt mitbekommen?

Ja ich habs hautnah mitbekommen, war grade bei Blugi am H&K Stand als man 2 laut schreiende Asiaten mit recht sicherem Affengriff die Halle hinaus 'buxierte'. War schon etwas seltsam. Ein mir nahe stehender Mithörer sagte zu seinem Kollegen: Meinste das wären Attentäter, das sind sicherlich Attentäter, guigg mal wie die aussehn, komm lass uns besser gehn. Ich hab mir dabei fast in die Hose gepinkelt vor Lachen :lol:
 
Habe zu der Sache mal ein wenig
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in Wallung gebracht. Detailierte Info's zu der Aktion sind ja mehr als dünn gesäht.

Allerdings diesen Artikel hier fand ich ziemlich aufschlussreich.
 
Hier als Textkopie, manche Links verschwinden nach ein paar Tagen wieder:


Schattenblick → INFOPOOL → MEDIEN → ALTERNATIV-PRESSE



GLEICHHEIT/2443: Südkoreanische Arbeiter protestieren an Frankfurter Musikmesse


World Socialist Web Site
Herausgegeben vom Internationalen Komitee der Vierten Internationale (IKVI)

Frankfurter Musikmesse:
Südkoreanische Arbeiter protestieren an Frankfurter Musikmesse

Von unserem Korrespondenten
3. April 2009



An der Frankfurter Musikmesse bietet sich den Besuchern zurzeit ein ungewöhnliches Bild: Am Haupteingang vor dem Messeturm macht eine Gruppe koreanischer Arbeiter mit Fahnen, Transparenten und über Megaphon lautstark auf sich aufmerksam.

Es handelt sich um Arbeiterinnen und Arbeiter des südkoreanischen Gitarrenproduzenten CORT / Cor-Tek, sowie Künstler und Gewerkschafter, die sie begleiten. Sie befinden sich seit zwei Jahren im Arbeitskampf gegen einen millionenschweren Unternehmer der Gitarrenbranche, Young-Ho Park, Besitzer von CORT-Guitars mit Hauptsitz in Südkorea, einem der weltgrößten Gitarrenproduzenten.

Weil sich die Belegschaften zweier Werke in Südkorea gewerkschaftlich organisiert hatten, ließ Park vor zwei Jahren in einer Nacht- und Nebelaktion die Produktion nach China und Indonesien verlagern. Die CORT / Cor-Tek-Arbeiterinnen und -Arbeiter reagierten mit Werksbesetzungen und Arbeitskampfaktionen jeder Art und gewannen in Südkorea breite Unterstützung. Mehrere Arbeitsgerichtsverfahren gaben ihnen Recht.

Da der Unternehmer aber nur fünf Prozent der Produktion in Südkorea selbst verkauft, zeigt er sich von der öffentlichen Meinung völlig unbeeindruckt und weigert sich seit zwei Jahren, auf irgendwelche Verhandlungen einzugehen. Aus diesem Grund beschlossen die Arbeiter, sich an die Weltöffentlichkeit zu wenden. Sie reisten nach Frankfurt, um an der internationalen Musikmesse, an der auch CORT ausstellt, auf sich aufmerksam zu machen. Ein Solidaritätskonzert von Künstlern in Seoul half bei der Reisefinanzierung.

Am Vormittag des 1. April halten die koreanischen Gitarrenbauer eine improvisierte Pressekonferenz vor den Messetoren ab.

Ihr Sprecher, Zang-Hyon Bak, der auch als Dolmetscher fungiert, erklärt: "Zurzeit wird die ganze Welt - von Seoul bis Frankfurt - von Demonstrationen erschüttert, die gegen eine Krise protestieren, wie sie von reichen Spekulanten verursacht worden ist."

"Unser Chef, der Millionär Young-Ho Park, ist hier auf der Musikmesse", sagt Bak. "Wir wollen ihn hier treffen und ihm zum ersten Mal seit zwei Jahren ins Gesicht schauen. Wir fordern von ihm, dass er die Menschenwürde respektiert, die Arbeiterinnen und Arbeiter wieder einstellt und die rechtswidrig geschlossenen Werke wieder in Betrieb nimmt."

Wie Bak berichtet, ist CORT / Cor-Tek Zulieferer für die weltberühmten Marken Ibnez und Fender und deckt bis zu dreißig Prozent des globalen Gitarrenmarktes ab. Bak sagt, durch die Globalisierung habe Park aus sechs transnationalen Gitarrenfabriken Profite gezogen, er sei der 120.-reichste Mann Südkoreas. Als die Belegschaften, die seine Gitarren fertigten, ihre Rechte einforderten und sich organisierten, habe er die Betriebe in Südkorea in einem betrügerischen Bankrott geschlossen und vierhundert Beschäftigte auf die Straße geworfen.

Bak berichtet von zahlreichen Protesten, Demonstrationen und Sit-ins der Belegschaft. Ein Arbeiter habe sich selbst getötet, ein weiterer habe versucht, sich zu verbrennen, und einer der in Frankfurt Anwesenden habe einen dreißigtägigen Hungerstreik durchgeführt - alles ohne Erfolg. "Wenn wir hier keinen Erfolg haben, werden wir notfalls nach Amerika fahren, um mit den Künstlern Kontakt aufzunehmen, die unsere Gitarren benutzen", sagt Bak.

Obwohl die Kundgebung der CORT-Arbeiter eine Genehmigung vom Ordnungsamt hat, wird sie immer wieder durch den Sicherheitsdienst der Messe und durch Polizeipatrouillen gestört, die von der Messeleitung herbei gerufen werden. Die Koreaner dürfen sich schließlich nur auf einem schmalen öffentlichen Streifen zwischen Messegelände und Straße postieren. Ein Polizist dreht ihnen eigenhändig den Klangverstärker ab und droht mit Konfiszierung. Wegen Handzettel-Verteilens erhalten sie Hausverbot für das ganze Messegelände.

Einer Delegation der World Socialist Web Site geben die südkoreanischen Arbeiter bereitwillig Auskunft. Lee Ingeun berichtet, dass er elf Jahre in der Verpackerei von Cor-Tek in Daejeon gearbeitet hatte, ehe der Betrieb dicht gemacht wurde. Er hat eine Frau und zwei Kinder, und seit seiner Entlassung muss die Familie vom Lohn seiner Frau leben, die jedoch noch viel weniger verdient als er vorher.

"Wir mussten vierzehn Stunden am Tag arbeiten; es war eine sehr ermüdende Tätigkeit in einem fensterlosen, staubigen Raum" berichtet Lee. "Wir haben umgerechnet knapp fünfzehn Euro pro Tag dafür erhalten. Wir versuchten, uns gegen die schlimmen Bedingungen, gegen Unterdrückung und sexuelle Belästigung zu wehren. Wir hofften, die Entwicklung des Betriebs werde auch eine Entwicklung für uns alle bringen. Doch Cor-Tek machte die Produktion dicht, und wir wurden alle entlassen."

In dieser Situation habe sich Lee zu einer spektakulären Aktion entschlossen, erzählt der Dolmetscher. Er habe dreißig Tage lang einen Hungerstreik durchgeführt. Dazu sei er auf einen Starkstrommast geklettert und habe sich in vierzig Meter Höhe festgemacht. "Aber selbst das hat beim Chef keine Reaktion hervorgerufen", sagt Lee weiter. "Park will vor allem einen gewerkschaftsfreien Betrieb haben. Wir alle wollen arbeiten und Gitarren bauen", sagt Lee zum Schluss, "deshalb sind wir hier".

Auf die Frage, was sie über die Finanzkrise und die Zukunft des Kapitalismus dächten, antwortet ein Gewerkschafter der Koreanischen Metallarbeitergewerkschaft (KMWU), der die Delegation nach Frankfurt begleitet: "Die heutige Wirtschaftskrise ist die Krise der Kapitalisten. Wir hatten in Südkorea schon 1997 eine große Finanzkrise. Damals haben die Arbeiter dafür bezahlt. Aber diesmal müssen die Kapitalisten selbst die Verantwortung übernehmen."

Die Arbeiter stimmen dem zu, und der Übersetzer fügt hinzu: "Die Krise kann nicht in einem Land alleine gelöst werden. Alle Arbeiterinnen und Arbeiter müssen sich solidarisieren, um diese Krise zu überwinden."

Siehe auch:
Regierung Südkoreas unterdrückt Proteste
(10. Juli 2008)



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Quelle:
World Socialist Web Site, 03.04.2009
Frankfurter Musikmesse:
Südkoreanische Arbeiter protestieren an Frankfurter Musikmesse
http://wsws.org/de/2009/apr2009/kore-a03.shtml
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. April 2009

http://www.schattenblick.de/infopool/me ... i2443.html


.....

Ich denke, ein Boykott der Marke Cort würde etwas bringen, es liegt klar am Konsumenten (und den Vertrieben), dem Hersteller zu zeigen, das man mit derartigem nicht einverstanden ist. Ich habe aber wenig Hoffnung, daß das passieren bei der "Geiz-ist-geil"-Mentalität heutiger Zeitrechnung.
 
Wow das ist heftig. Aber beweist mal wieder, dass Profit auch verbunden mit Ausbeutung heutzutage meistens höher bewertet wird als das Wohlergehen der Arbeiter.

Ich hatte zwar sowieso nicht vor eine Cort zu kaufen, und werds jetzt auch erst recht nicht tun.
Inwieweit sind Fender bzw. Ibanez da eigentlich involviert?
 
7-ender":2aroam2l schrieb:
Beide lassen bei Cor-Tec in Indonesien und China fertigen...

So ist es. Ein Cort-Boycott bringt auch deshalb nichts, weil Cort eine ganze Rehe weiterer Produktionsstätten unterhält. Dort werden auch, je nach Auslastung, Schecter, ESP, Washburn, Peavey......ja eigentlich alle "Marken" made in Fernost gefertigt.


Tom
 
Piero the Guitarero":17hku3lv schrieb:
:( Du raubst mir gerade meine Illusionen....

Bei der Brent Spar hats doch auch funktioniert :|


Ja,

das Dingen hier ist einfach, dass man , um sicher zu gehen im Prinzip alle asiatischen Gitarren boykottieren müsste, um auszuschließen zu können,nichts mehr von denen zu kaufen. Egal welcher Name auf der Kopfplatte klebt.

Das hat meines Erachtens nicht unbedingt was mit Geiz ist geil zu tun. Das sollten wir uns nicht einreden.

Wie der Onkel in einem anderem Beitrag schon aufzeigte. Viele koreanische Produkte werden in einem Preisbereich zwischen 600 - 800 Euro verkauft. ich würde das nicht unbedingt als "Geiz" -Mentalität bezeichnen, wenn man ein Instrument für die Knete kauft. Das ist hier einfach viel Geld heutzutage.

Schuld ist einzig und allein das Rendite-Denken gloabler Ivestoren und deren perverse Geldgier wird nicht zuletzt über den Faktor Kosten für Arbeitskraft gedeckt. Produktivität spielt mittlerweile kaum noch eine Rolle, weil die Rendite rein rechnerisch auch anders erreicht werden kann, was zudem oft bequemer ist. Porsche verdient ja auch nicht an ihren Autos, bzw. werden sie durch deren Verkauf nicht reich. Das werden sie mit Geldgeschäften. Auch hinter Cort steckt letztlich nicht dieser eine Millionärs -Typ, nein, dainter stehen Investoren und die wollen auch reich werden. Womit und auf welche Weise, ist denen völlig egal. Die machen den reich, der die reicht macht. So einfach. Wenn Gitarren morgen nicht mehr 20 % Rendite bringen, wird übermorgen eben in Joghurtbecher investiert. Die sind wie die Heuschrecken.

Ich weise nochmal darauf hin. Arbeitsbedingungen hin oder her. Alle scheiße, is´ klar! Was die Koreaner aber wirklich auf die Palme bringt, sind ja die geplanten Schließungen und Umsiedlungen der Produktion ins Ausland.

Ich frage nochmal in die Runde: Kommt das nicht bekannt vor?


P.S:

Als bekennender "Marxist" finde ich sowas ja immer wieder schön:

Die Arbeiter stimmen dem zu, und der Übersetzer fügt hinzu: "Die Krise kann nicht in einem Land alleine gelöst werden. Alle Arbeiterinnen und Arbeiter müssen sich solidarisieren, um diese Krise zu überwinden."
 
Wie aus den Statements der Mitarbeiter zu entnehmen ist, wurden ja nicht nur katastrophale Arbeitszustände und Werksschließungen moniert, es sind Menschen durch verantwortungsloses Handeln, Ignoranz, verkommener Eitelkeit zu Schaden und zu Tode gekommen.
Ganz ehrlich und ich glaube, jeder, ob Musiker, Händler oder einfach nur als Mensch, sollte da ganz tief in sich hineinschauen. Bei mir hört da jedenfalls der Spaß auf und der Dienst an der Kunst ist weit verfehlt..
Ich habe mittlerweile mehr als die Faxen dicke, mich über zweifelhafte Qualitäten, unhaltbare Werbe- und Vermarktungsstrategien sowie einher gehende Produktionsmethoden ärgern zu müssen.
Will ja nicht den Ramba Zamba lostreten, aber ich für meinen Teil werde in Zukunft ganz genau drauf schauen - Wer? Wie? Was? Woher? Mit wem? Wo mit? Woraus? - auf meinen Tisch oder in meinen Händen landet. Sollte man das in Zukunft nicht halbwegs transparent darstellen können, ist nix, nada, njente mit meinen schwer verdienten Moneten.

Basta!!!
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Roswell":37sscsq0 schrieb:
ich für meinen Teil werde in Zukunft ganz genau drauf schauen - Wer? Wie? Was? Woher? Mit wem? Wo mit? Woraus? -

Das ist ja alles sehr ehrenwert.
Nur:
Was willst du denn dann in Zukunft überhaupt noch tun? Keine Klamotten mehr kaufen? Kein Auto, keine Ersatzteile, kein Fahrrad, keine Elektroartikel, keinen Computer........wenn du so konsequent sein willst, dann bitte auch ohne wenn und aber und Verzicht auf nahezu alles.

Wie viele Dinge des täglichen Lebens kannst du mir nennen, die nicht aus Fernost kommen? Oder aus der Dritten Welt? Wird eng, nicht wahr?

Egal. Schon wieder ein Thema, das in eine Asien-Glaubens-und Weltverbesserungs-Diskussion ausartet. Nochmal den Link, wo das hingehört?


Tom
 
hendriko":2c6rsxw4 schrieb:
7-ender":2c6rsxw4 schrieb:
hendriko":2c6rsxw4 schrieb:
Inwieweit sind Fender bzw. Ibanez da eigentlich involviert?

Beide lassen bei Cor-Tec in Indonesien und China fertigen...
Also Hardware für die MIM Modelle/MIJ Modelle? und auch Hälse und Körper für dieselben?

hmm...wieder Essig mit der 60s Classic Strat:(
Komplette Instrumente, z.B. für Sqier aber auch Fender direkt, für Ibanez direkt, oder auch, wie Little-Feat schrieb:

little-feat":2c6rsxw4 schrieb:
...je nach Auslastung, Schecter, ESP, Washburn, Peavey......ja eigentlich alle "Marken" ...
 
So resignativ wie das jetzt klingt aber ich denke, dass sich durch vordergründige Konsumverweigerung gar nix ändern lässt.
Ich habe aber auch keinen anderen Plan.
Globalisierung wird nicht zu verhindern sein und auch nicht schmerzfrei ablaufen.
So long.



Ähhhh. Gibts noch was zur FMM09? Das neue Line7 X4 eventunnel?
 
Was willst du denn dann in Zukunft überhaupt noch tun?
Ich habe mir das als allgemeinen Grundsatz zugelegt, um mich für einen Kauf oder Nichtkauf eines Produktes zu entscheiden. Ist vielleicht auch nicht der Weißheit letzter Schluss.
Sicherlich, viele Produkte kommen aus Fernost. Aber eben nicht alle. Viele Hersteller legen heute transparenter dar, wie ihre Produkte hergestellt werden. Sicherlich nicht bis ins kleinste Detail, aber für den Konsumenten nachvollziehbar. Dafür gibt es genügend Beispiele. Will jetzt hier keine Namen nennen. Aber ich denke, schauen wir uns z. B. einfach mal in unserer eigenen Szenerie oder zum Beispiel bei hiesigen Automobilherstellern um, da fällt Dir mit Sicherheit auch ein Hersteller ein. Bin ich mir sicher. Und warum soll das nicht auch bei Firmen in Fernost gehen? Wenn es doch auch wo anders funktioniert. Nenne mir einen plausiblen Grund, warum das nicht gehen soll?
Mit Asien, Glaubens und Weltverbesserungsdiskussion hat das auch nichts zu tun. Muss doch letztendlich jeder für sich selbst entscheiden welche Position er bezieht und welches Produkt er letztendlich kauft.
Für meinen Teil, wenn ich als Konsument halbwegs nachvollziehen kann, wie mein Produkt das ich erwerben will hergestellt wird und unter welchen Umständen, wegen meiner auch aus Fernost. Ist doch ok! Wenn Cort & Co. das in Zukunft besser kann ist doch gut und allen ist damit geholfen. Kunde, Mitarbeiter usw.
Was mich immer wieder erstaunt, viele wollen Veränderung, bessere Produkte mehr Lebensqualität oder nur mit ruhigen Gewissen schlafen gehen, wenn die neuste Gitte eingetrudelt ist. Ja? Woher soll’s den kommen, wenn man nicht anfängt was zu verändern. Wie oben schon erwähnt wurde, weh tut’s Firmen erst wenn der Rubel nicht mehr so rollt. Ich habe am Markt jede Menge Auswahl. Ist alles eine reine Standpunkt- und Kaufentscheidungsfrage.
 
Roswell":2i3imgm0 schrieb:
Was willst du denn dann in Zukunft überhaupt noch tun?
......Muss doch letztendlich jeder für sich selbst entscheiden welche Position er bezieht und welches Produkt er letztendlich kauft....

Da hast du Recht. Eine Meinung zu haben ist eben nicht immer angenehm.

Obs etwas ändert werden wir sowieso nicht so einfach feststellen können.
 
In etlichen anderen Branchen haben solche und ähnliche Diskussionen über kurz oder lang (meist über lang...) dazu geführt, daß ein Gütesiegel für sozialverträgliche Produktion etabliert wurde. Das hilft dann dem Konsumenten, die Frage zu beantworten, was er noch kaufen kann, ohne sich allzusehr an der Ausbeutung zu beteiligen. Beispiele:
TransFair - Gütesiegel für fair gehandelte Lebensmittel
Rugmark - Gütesiegel für sozialverträglich produzierte Teppiche
Forest Stewardship Council - Gütesiegel für umweltverträglichen Holzeinschlag
Kein Gütesiegel, aber ein ähnlicher Ansatz ist die "Clean Clothes Campaign":
Kampagne für Saubere Kleidung

Im Prinzip könnten die Verbände der Musikinstrumentenhersteller so ein Gütesiegel aus der Taufe heben. Aber bitte mit externen, unabhängigen Kontrollen. TransFair oder die CCC helfen dabei gern...;-)
 
Das halte ich für einen guten Ansatz. Wenn andere Branchen in dieser Hinsicht eine Vorreiterrolle einnehmen und aufzeigen wie es gehen kann, warum sollte das nicht auch global bei Musikinstrumentenhersteller funktionieren. Das würde sicherlich auch ein Stückweit zu einer sozialverträglicheren Globalisierung beitragen. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn sich die Verbände der Musikinstrumentenhersteller zu diesem Thema positionieren würden.

Greets! Marcel
 
Roswell":3a9475sd schrieb:
Das halte ich für einen guten Ansatz. Wenn andere Branchen in dieser Hinsicht eine Vorreiterrolle einnehmen und aufzeigen wie es gehen kann, warum sollte das nicht auch global bei Musikinstrumentenhersteller funktionieren. Das würde sicherlich auch ein Stückweit zu einer sozialverträglicheren Globalisierung beitragen. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn sich die Verbände der Musikinstrumentenhersteller zu diesem Thema positionieren würden.

Greets! Marcel

Das werden sie aber erst gegen Medialen-, Konsumenten- und Politischen Druck funktionieren. Aber alles muss mal anfangen.
 
auge":k4roh1i3 schrieb:
Das werden sie aber erst gegen Medialen-, Konsumenten- und Politischen Druck funktionieren. Aber alles muss mal anfangen.

Deswegen hatte ich das ja hier mal gepostet!


Fand ich recht gut, dass die das auf der AMAZONA-Seite dem Messe-bericht vorangestellt haben. Bin gespannt, ob das in der aktuellen G&B zur Messe auch Erwähnung findet.
 
Hi,
ich war auch auf der Musikmesse in diesem Jahr, nach Jahren der Abstinenz, weil ich auf der MP-Messe in Ibbenbüren zwei Karten für die MM gewonnen hatte, und noch ein T-Shirt dazu.
Also die Akustik-Abteilung hat mir sehr gut gefallen, wie früher auch immer. Der Rest ist mir zu wild. Schlecht fand ich den Stand von Gibson, denn alle Klampfen, egal welche, auch die Epis, konnte man nur beglotzen aber nicht begreifen. Und genau das will ich auf so einer Messe, die Dinger mal begrabschen.
Aber vielleicht könnt ihr mir weiter helfen, denn in der Akustik-Halle, so ungefähr an der Kreuzung am Larsson-Stand saßen da plötzlich zwei Typen in Latzhosen, der Eine eine Melone auf der Birne und spielte Mundharmonika, der Andere mit einer elektrifizierten Metall-Resonator mit relativ kleinem Korpus. Das hat mir so gut gefallen und die Typen sahen aus, als wären sie direkt von einer Baumwollplantage aus Amerikas Süden in die Frankfurter City gebeamt worden. Wer war das? Ich fand die cool, so cool wie auch die Country-Band, die am St. Blues-Stand eben Country gespielt hatte.
Vieleicht kann ja hier jemand ein wenig Erhellung in mich hinein bekommen.
Viele Grüße
Helmut
 
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