Nun habe ich grad meine a-Klampfe vorgestellt, und wenn ich schon mal dabei bin stelle ich zunächst meine Lieblings-E-Gitarre vor, im Anschluß daran etwas, woran evtl. der Mad Cruiser seine Freude haben könnte.
Mein Star ist eine Gibson Les Paul 25/50 Anniversary aus dem Jahr 1978.
Ich habe sie samt allen Zubehörs, das seinerzeit zu diesem Sondermodell dazugehörte, von einem Sammler erworben, der sie für ganz viele Jahre im Koffer lagerte und sie nur einmal, nämlich unmittelbar nach dem Kauf, gespielt hat. Sie war so neu, wie eine Gitarre nur sein kann, sogar die alten Saiten waren noch drauf.
Sie ist bis auf die Kondensatoren, die ich wechseln musste, im Originalzustand - und wird es auch bleiben. Mit gut 4,8 Kg gehört sie offenbar zu den Leichtgewichten unter den 25/50. Ich meine mich zu erinnern, dass der Doc eine besaß, die gute 6 Kilo wog. Richtig, Doc?
Wie auch immer, sie lässt sich im wahrsten Sinne des Worte ertragen.
Ihre Series VII Humbucker kann man wohl als fett beschreiben. Das macht sie aber nicht besonders problematisch, denn mittels des kleinen Switches, den Ihr oberhalb der Poties sehen könnt, lassen sie sich splitten. Und habe deshalb habe ich stets einen Singlecoil im Rucksack. Insgesamt habe ich also 6 Soundmöglichkeiten. Und die reichen grundsätzlich völlig aus.
Ihre Verarbeitung ist ohne Mangel, der Hals ist mit denen der "normalen" Standards oder Customs nicht zu vergleichen, da er eine ganz eigene Konstruktion hat.
Ich hüte sie wie meinen Augapfel, weil ich sie nicht mehr missen möchte.
Die zweite Gitarre habe ich zunächst aus rein sentimentalen Gründen gekauft, deren Qualitäten ich mir erst im Laufe der Zeit bewußt wurde.
Es handelt sich um eine Gibson "The SG" Deluxe Firebrand, Bj. 1982.
Auch diese Gitarre "erbte" ich von dem oben genannten Sammler, ebenso jahrelang im Koffer gelegen, ebenso neu.
Die Kondensatoren waren defekt und mussten getauscht werden. Zusätzlich habe ich ihr den Finetuner spendiert. Der Rest ist original.
Auch sie kommt in schlichtem outfit daher. Seinerzeit wurden die Firebrand aus Walnuss und Mahagoni gefertigt. Ich bin kein Holzwurm, aber nach der Maserung könnte es Mahagoni sei, die Farbe spricht für Walnuss. Bislang konnte noch niemand das Rätsel eindeutig lösen. Letztlich ist mir das aber auch egal.
Ihr vermißt den Klinkenausgang, der bei den SG üblicherweise in Höhe der Poties zu finden ist? Nun ja, bei den Firebrand ist der ausnahmsweise in der "Zarge" versenkt - sehr angenehm.
Seht Ihr den leicht roten Streifen auf dem Grifbrett? Als die Gitarre in meine Hände kam, war er nur auf der Mitte des Griffbrettes vorhanden und rund 10 cm lang, an der breitesten Stelle 2-3 mm breit. Heute zieht er sich über das ganze Griffbrett, ist unterschiedlich breit. Er wächst und wandert also. Ich bin gespannt, wo das wohl hinführen wird. Eins ist mal sicher: Die Gitarre wird dadurch zum Unikat.
Der Sound ist schwer zu beschreiben. Die Humbucker sind so fett, dass ich den Hals-PU fast bis zum Anschlag nach unten schrauben musste. Sie rockt halt.
Ich spiele sie nicht täglich, eher dann und wann, auf der Bühne hatte ich sie noch nie. Ich sag ja, sentimentale Gründe beeinflussten die Kaufentscheidung und außerdem bin ich mit der 25/50 gut bedient.
Interessant zu beobachten ist, dass meine Freunde meist zuerst zu dieser Gitarre greifen. Meine 25/50 oder auch die Premium bleiben eher unbeachtet hängen. Irgendetwas ist dran an diesem Brett. Und deshalb bleibt sie auch bei mir.
Na, Mad, gefällt sie Dir? Sie fragt schon nach Dir, will sich von Dir anfassen lassen und sagt, Du sollst mit ihr spielen!