Gitarren-Bünde hydraulisch gedrückt

Also ich hab' mir die Fretboards meiner Gibsons (R6, R9 und ES165)eben mal genau daraufhin angeschaut, ob die Brutalo-Bundstab-Methode oder die grobmotorische Hobelmethode zu Einsatz kam. Beides kann ich nicht erkennen. Bei meinen Ibanetzen allerdings auch nicht :)
 
HanZZ":2gma79af schrieb:
Also ich hab' mir die Fretboards meiner Gibsons (R6, R9 und ES165)eben mal genau daraufhin angeschaut, ob die Brutalo-Bundstab-Methode oder die grobmotorische Hobelmethode zu Einsatz kam. Beides kann ich nicht erkennen. Bei meinen Ibanetzen allerdings auch nicht :)


Das kann doch gar nicht sein! Hast du auch ganz genau geguckt? :mrgreen:
 
W°°":37146lir schrieb:
Magman":37146lir schrieb:
Nebenbei: Was meint ihr Gitarrenbaumeister eigentlich mit gefirnisst? Ist das nicht eine Art Harz? Jedenfalls ist es sehr angenehm, einen solch gefirnissten Neck zu bespielen.

Firnis ist ein gekochtes Pflanzenöl. Ich bin kein Chemiker aber ich nehme an man macht das, damit das Öl nicht ranzig wird und abtrocknet, also hart wird. Leider oxydieren Öle beim trocknen und werden dann sehr gelb. Auf dunklen Hölzern ist das ganz schön, auf Ahorn aber z.T. unerwünscht.

Jenz":37146lir schrieb:
mal ne blöde Frage, welches Baujahr ist die Paula im Bild denn?

Ich habe solche Verarbeitungsmängel bisher nur bei Gibson´s gesehen die um 1975-1982 hergestellt waren (z. Bsp meine eigene sehr minderwertig verarbeitete Custom Bj. 77).

Ich halte es für ein Gerücht, dass Gibson von 70-80 schlecht(er) gearbeitet hat. Der Sandwichkram war rustikal und die Violindecken charmlos, aber die Ahornhälse klangen gut, die Kragen waren chic und wirklich sinnvoll und die Elektroniken waren nie wieder so gut geschirmt.
Bilder wie das oben gibt es aus allen Serien der letzten 20 Jahre. Bei allen Instrumenten, ob aus dem Customshop, oder aus der Fabrik. Sie sind so. Ein Blinder erkennt diese Gitarren. Niemand - ich meine NIEMAND macht das so.
Niemand schleift und poliert die Kanten der Köpfe nicht.
Niemand schleift Griffbretter nicht.
Niemand hat zurückstehende Kanten in der Lackierung der Bindings
Niemand zieht die Bindings um die Bünde frei und zerhaut dabei das Griffbrett.
Niemand benutzt Lacke, die sich von selbst auflösen.

Ohne Übertreibung: Ich wette 100 Euro, dass ich eine Gitarre dieser Firma mit verbundenen Augen zwischen 10 Kopien heraus finde.

Geht mir genauso.
Also mir tun die Markennamen-Anbeter leid, die so nen Schrott teuer bezahlen. Seit 1979 sehe ich jedes Jahr auf der Musikmesse bei Gibson Ausstellungs-Prachtstücke, die ein alter, Kunden-freundlicher Händler mit traditioneller Berufsauffassung allenfalls nur als B-Ware akzeptieren würde. So bloody what?
Es is wie beim Metzger: der Kunde erzieht seinen Lieferanten zur Qualität.

AER - was im U-n-S-eligen A-merika in den Läden hängt, ist teilweise so unsägliche "Montagsproduktion", dass ich wirklich immer wieder den Mut bewundere - ehrlich - von Gitarristen, die per Mail dort ordern. Nu was!
 
Blues-Verne":muzakoch schrieb:
AER - was im U-n-S-eligen A-merika in den Läden hängt, ist teilweise so unsägliche "Montagsproduktion", dass ich wirklich immer wieder den Mut bewundere - ehrlich - von Gitarristen, die per Mail dort ordern. Nu was!

Vorweggeschickt habe ich keine Gibson mehr aber das hat andere Gründe....

Jetzt zu deiner Aussage:
1) Was ist an der Montagsproduktion in USA anders als bei uns?
2) Glaubst du die haben keine Qualitätssicherung aber jemanden der die schlechten aussortiert und in die US Läden schickt?
3) Was ist an US unseliger als an D und Ö und CH und was weiss ich?

Ich bin der letzte der Gibson verteidigt aber solche Verallgemeinerungen taugen mir nicht weil sie der Sache nicht gerecht werden.
 
Jetzt zu deiner Aussage:
1) Was ist an der Montagsproduktion in USA anders als bei uns?
2) Glaubst du die haben keine Qualitätssicherung aber jemanden der die schlechten aussortiert und in die US Läden schickt?
3) Was ist an US unseliger als an D und Ö und CH und was weiss ich?

1) Jau - latürnich is Moontachsproduksie = Moontachsproduksie ...so oder so ähnlich würde das auch ein Kollege aus den Niederlanden sehen. Aber:

2) Wir Deutschen - ähem, die ältere Generation, woll, gelten bei den Amis als die schwierigsten Kunden (Hannes von Fender hat mir mal so'n paar Döntjes aus dem Nähkästchen geplaudert auf eine heftige Qualitätsbewschwerde meinereiners hin) ...these f##**#ng krauts are so picky!!!
...weil sie mit unseren Quali-Vorstellungen immer wieder kollidieren. Und JA, die Lieferungen nach Germany waren lange Zeit besser ausgesucht!!!!

Heute??? Die unseligen Amis haben uns weltweit dermassen die Marketinghype reingedrückt, dass Schein und Sein diametral konträr korrelieren ...oder so! Hä?

Bis zur nächsten Guitar Of The Month!
 
... so allmählich reift in mir der Gedanke meine koreanische Billigpaula mal in den milden Westen zu einem sehr bekannten Gitarrenbauer zur Begutachtung zu schicken ;-)

Bis jetzt habe ich als halbversierter Autodidakt keinerlei Verarbeitungsmängel an meiner Customcopy feststellen können... :!:
 
Blues-Verne":370ltjkg schrieb:
2) Wir Deutschen - ähem, die ältere Generation, woll, gelten bei den Amis als die schwierigsten Kunden (Hannes von Fender hat mir mal so'n paar Döntjes aus dem Nähkästchen geplaudert auf eine heftige Qualitätsbewschwerde meinereiners hin) ...these f##**#ng krauts are so picky!!!
...weil sie mit unseren Quali-Vorstellungen immer wieder kollidieren. Und JA, die Lieferungen nach Germany waren lange Zeit besser ausgesucht!!!!

Komisch - die letzten 30 Jahre hielt sich irgendwie hartnäckig das Gerücht, dass bei Gibson das "gute" Zeug im Lande bleibt, während nicht so gelungene Exemplare straight in den Export gehen. Immer wieder gern belegt von USA - Urlaubern und anderen "ich kauf nur in den USA" - Verfechtern. All dies nun nur noch Phantasie? Die sind alle kacke? Außer denen von HanZZ und mir jetzt? :shrug:
 
jaydee65":2vqk1svq schrieb:
... so allmählich reift in mir der Gedanke meine koreanische Billigpaula mal in den milden Westen zu einem sehr bekannten Gitarrenbauer zur Begutachtung zu schicken ;-)

Bis jetzt habe ich als halbversierter Autodidakt keinerlei Verarbeitungsmängel an meiner Customcopy feststellen können... :!:

Als ich anlässlich seiner After-MuMesse-Party letztens bei Coura gästigte, hingen da einige Vintage Gibson-Schätze, die ich gerne mal verglichen hätte mit etlichen Career und anderen Fernost-Perlen im Sortiment - alle feinstens nachgearbeitet und eingestellt. Wenn Peter damit seine Kunden erfreuen kann, brauch ich dann auch kein schlechtes Gewissen zu haben. Ich hab u.a. handgebautes aus Korea für unter 1000 Euros hier hängen, da kann mancher überbezahlter Grossfirmen-Customshop nicht gegen anstinken. Und wer weiss schon, dass mittlerweile etliche kleine(?) Gitarrenschmieden in Fernost Hälse und Bodies vorfabrizieren lassen???

Kennt jemand Peerless OEM??
 
Tomcat":15y17y0b schrieb:
Blues-Verne":15y17y0b schrieb:
2) Wir Deutschen - ähem, die ältere Generation, woll, gelten bei den Amis als die schwierigsten Kunden (Hannes von Fender hat mir mal so'n paar Döntjes aus dem Nähkästchen geplaudert auf eine heftige Qualitätsbewschwerde meinereiners hin) ...these f##**#ng krauts are so picky!!!
...weil sie mit unseren Quali-Vorstellungen immer wieder kollidieren. Und JA, die Lieferungen nach Germany waren lange Zeit besser ausgesucht!!!!

Komisch - die letzten 30 Jahre hielt sich irgendwie hartnäckig das Gerücht, dass bei Gibson das "gute" Zeug im Lande bleibt, während nicht so gelungene Exemplare straight in den Export gehen.

"Gutes Zeug" im Vergleich mit der internationalen Spitze habe ich noch nicht gesehen. Ich beziehe diese Aussage auf die handwerkliche Verarbeitung. Nicht auf den musikalischen Nutzwert. Den kann man nicht objektiv messen.

G1.jpg

G2.jpg

G3.jpg

G4.jpg

G5.jpg


Diese Bilder habe ich eben gerade gemacht. Ich habe wahllos eine Standard aus dem Koffer genommen. Besser als so gibt es sie nicht. Hier nicht und drüben nicht. Sie können es nicht besser.
 
Tomcat":1qzoljg4 schrieb:
... Immer wieder gern belegt von USA - Urlaubern und anderen "ich kauf nur in den USA" - Verfechtern. All dies nun nur noch Phantasie? Die sind alle kacke? Außer denen von HanZZ und mir jetzt? :shrug:

:oops: Na ja,.... meine sind in den USA gekauft.
 
Walter, sei doch so nett und schreib für Unwissende wie mich noch ein paar erläuternde Kommentare zu den Bildern. Bei den Bildern vom Griffbrett-Inlay und vom Schriftzug verstehe ich, worum es dir geht und worauf du hinweisen willst. Aber bei den anderen nicht - kannst du das kurz erläutern? Danke!
 
Am Halsfuß und an der Headstock-Seite ist das Holz nicht geschliffen.
Da wird über rohe, ungeglättete, spleißige Holzteile einfach Lack gerotzt.


Viele Grüße,
Woody
 
therealmf":orgugkk0 schrieb:
Walter, sei doch so nett und schreib für Unwissende wie mich noch ein paar erläuternde Kommentare zu den Bildern. Bei den Bildern vom Griffbrett-Inlay und vom Schriftzug verstehe ich, worum es dir geht und worauf du hinweisen willst. Aber bei den anderen nicht - kannst du das kurz erläutern? Danke!

Bild 1: Die Kanten der Kopfplatten sind generell nicht zwischenschliffen und nicht poliert. Sie sind nur gespritzt und bleiben dann unbearbeitet. Darum sind sie beulig und unruhig. Bei SG auch in den Innenseiten der Cutaways.

Bild 2 zeigt die Griffbrettkante. Gibson arbeitet die Kunststoffränder an den Griffbrettern nach der Bundierung mit einer Ziehklinge zwischen den Bünden bei. Das geschieht manuell. Dabei werden immer die Griffbretter vermackt.

Bild 3 zeigt ein hässliches Inly und ein trauriges Griffbrett. Lasse den Blick eine Zeit auf dem Holz und du siehst die vielen kleinen Macken und die rohe Oberfläche. In der vorderen Holzfläche sieht man noch quer die Bearbeitunsspuren der Fräse. Die Griffbretter werden vor dem Bundieren nicht geschliffen.

Bild 4 zeigt die Lackierung am Halsstock. Auch hier ist nicht ordentlich geschliffen und poliert worden. Man hat den Spritznebel in der Kante einfach drin gelassen.

Bild 5 - normal...

Die Bindings am Body stehen immer zurück, da sie beim Farbauftrag abgeklebt waren und der Klarlack das nicht mehr ausgleicht. Das kann man mit einer Digitalknipse nicht fotografieren, aber man kann es mit verbundenen Augen ertasten.

Es ist kein Bashing, was ich hier betreibe. Es ist Alltag. Ich habe mir mit den Bildern wirklich keine Mühe gemacht. Sie sind nicht gesammelt. Ich habe einfach mal schnell auf EINE Gitarre die Knipse gehalten.
Ich könnte es bei der nächsten wieder tun, die zur Tür rein kommt. Das Ergebnis wird vergleichbar sein.

Das schmälert nicht ihren historischen- und ihren musikalischen Wert.
Der Ruf, dass Gibson historische Musikinstrumente baut ist es auch, der ihnen zu Recht eine Gemeinde von Liebhabern beschert.

Die Fertigungsqualität im Detail ist es nicht. Die würde, von einem kleinen Gitarrenbauer so nach gemacht, ihn in kürzester Zeit arbeitslos machen. ;-)
 
HanZZ":2fgbiw5z schrieb:
Tomcat":2fgbiw5z schrieb:
... Immer wieder gern belegt von USA - Urlaubern und anderen "ich kauf nur in den USA" - Verfechtern. All dies nun nur noch Phantasie? Die sind alle kacke? Außer denen von HanZZ und mir jetzt? :shrug:

:oops: Na ja,.... meine sind in den USA gekauft.

Quod erat demonstrantum...

W°°":2fgbiw5z schrieb:
Besser als so gibt es sie nicht. Hier nicht und drüben nicht. Sie können es nicht besser.

Willst du das wirklich so stehen lassen? Oder besser: glaubst du, dass man das wirklich so stehen lassen kann?
 
Tomcat":2iajbjyb schrieb:
W°°":2iajbjyb schrieb:
Besser als so gibt es sie nicht. Hier nicht und drüben nicht. Sie können es nicht besser.

Willst du das wirklich so stehen lassen? Oder besser: glaubst du, dass man das wirklich so stehen lassen kann?

Ohne mich auf eine Seite schlagen zu wollen (mich intressiert Gibson resp. Gibsonstyle überhaupt nicht!):

Wer glaubst Du, hat mehr Gibson Gitarren in der Hand (resp. auf der Werkbank) gehabt? Walter oder Du?

Oder möchtest Du zur Ehrenrettung hören, dass es manchmal auch Ausnahmen gibt?

Walter sagt, dass er seine Meinung nur an der handwerklichen Arbeit festmacht. Dabei sieht er es aus dem Blickwinkel des Gitarrenbauers, hinterfragt also, ob er eine solche Arbeit an den Kunden ausliefern kann/möchte. Was kannst oder willst Du dem entgegensetzen?

Es gibt viele Einflüsse, die ein Instrument zu dem machen, was es für einen persönlich ist. Dem kann man auch nicht widersprechen. Im vorliegenden Fall wird nur ein (wenn auch nicht unwichtiges) Detail von Walter angesprochen, die handwerkliche Ausführung. Wenn Du anderer Meinung bist und das gerne darstellen möchtest, mach es wie Walter: Bilder sagen mehr als tausend Worte. Untermauer einen Widerspruch sachlich und für jeden nachvollziehbar.

PS: Ich meine nicht nur Dich speziell. Mir fällt innerhalb dieses Threads auf, dass viele widersprechen aber bislang niemand den Gegenbeweis antritt. Sorry, aber schreiben kann man viel. Bitte untermauern!!
 
7-ender":ejwc2izz schrieb:
Ohne mich auf eine Seite schlagen zu wollen (mich intressiert Gibson resp. Gibsonstyle überhaupt nicht!):

Wer glaubst Du, hat mehr Gibson Gitarren in der Hand (resp. auf der Werkbank) gehabt? Walter oder Du?

Oder möchtest Du zur Ehrenrettung hören, dass es manchmal auch Ausnahmen gibt?

Walter sagt, dass er seine Meinung nur an der handwerklichen Arbeit festmacht. Dabei sieht er es aus dem Blickwinkel des Gitarrenbauers, hinterfragt also, ob er eine solche Arbeit an den Kunden ausliefern kann/möchte. Was kannst oder willst Du dem entgegensetzen?

Es gibt viele Einflüsse, die ein Instrument zu dem machen, was es für einen persönlich ist. Dem kann man auch nicht widersprechen. Im vorliegenden Fall wird nur ein (wenn auch nicht unwichtiges) Detail von Walter angesprochen, die handwerkliche Ausführung. Wenn Du anderer Meinung bist und das gerne darstellen möchtest, mach es wie Walter: Bilder sagen mehr als tausend Worte. Untermauer einen Widerspruch sachlich und für jeden nachvollziehbar.

Ich bin sehr sachlich geblieben, das zuerst einmal vorweg. Ob Walter oder ich mehr Les Pauls in der Hand gehabt haben, darüber ließe sich streiten. Walter - den ich durchaus schätze - weiß wieso und er weiß ebenso, dass ich Gegenbeispiele mit Leichtigkeit erbringen könnte.

Mehr sag ich hier nicht dazu, wenn es dich interessiert, dann schreib ne PN.
 
Also diese Bilder sind schon der Hammer und ich finde es gut, das Walter diese auch hier zeigt und es uns nicht verschweigt. Das hat nichts, aber rein gar nichts mit Bashing zu tun - es ist leider die traurige Realität!

Wäre ich Musikalienhändler, würde ich jedenfalls alle Instrumente die solche Mängel (wenn auch nur optisch) aufweisen sofort zurückschicken.

Bei einer Low Budget Gitarre, wie z.B. einer Bach Paula kann man hier und da drüber hinwegsehen, aber doch nicht bei einem solch teuren Instrument von einer der renommiertesten Gitarrenmanufaktur der Welt!

Augen auf beim Kauf ;-)
 
Tomcat":3owgutbb schrieb:
Ich bin sehr sachlich geblieben, das zuerst einmal vorweg. Ob Walter oder ich mehr Les Pauls in der Hand gehabt haben, darüber ließe sich streiten. Walter - den ich durchaus schätze - weiß wieso und er weiß ebenso, dass ich Gegenbeispiele mit Leichtigkeit erbringen könnte.

Mehr sag ich hier nicht dazu, wenn es dich interessiert, dann schreib ne PN.

Ich habe (Deine) Sachlichkeit nicht angezweifelt. PN ist für mich (den das eigentlich gar nicht wirklich intressiert), der Rest für alle. Daher, wenn Du magst, für alle!
 
Moin!

Wäre ich Musikalienhändler würde ich jedenfalls alle Instrumente, die solche Mängel (wenn auch nur optisch) aufweisen sofort zurückschicken.

Dann kommst du mit dem zurückschicken nicht mehr nach. Und die Nachgebesserte sieht dann genauso aus. Und irgendwann kriegt man dann Ärger mit dem Vertreter/Vertrieb. Und ärgert sich permanent.
Und man beginnt sich zu fragen, ob man tatsächlich die Qualitätskontrolle für einen arroganten Lieferanten sein will. Der dann die frisch ausgepackte Ware nur mit Abzügen gutschreiben will, weil jetzt Kratzer drauf wären...

Abgesehen davon kommt man ja mit der neuen Vertriebspolitik, wie ich gehört habe, eh nicht in die Verlegenheit, Gitarren von G präsentieren zu müssen ääh, dürfen, das können sich nur größere Läden leisten und bei denen ist die Wareneingangskontrolle gar nicht zu schaffen... könnte Absicht sein, oder?

Wenn mir ein Vertreter/Innendienstler auf ein Problem des Instrumentes hin sagt: Das gibt es nicht, das kommt bei Gitarren der Marke X nicht vor!
Dann wundert mich nichts mehr.
Und wenn irgend so ein Vertriebsheinzel mir erzählen will, das muss so weilwegenblablubb, dann wundert mich gar nicht mehr. Und wenn mir dann ein Vertriebschef sagt, wir verkaufen keine Gitarren, wir verkaufen ein Image und das Instrument gibts kostenlos dazu, könnt ich kotzen.

Meine Meinung.

Beste Grüße!
jab
 
7-ender":2yjq5xfx schrieb:
Tomcat":2yjq5xfx schrieb:
Ich bin sehr sachlich geblieben, das zuerst einmal vorweg. Ob Walter oder ich mehr Les Pauls in der Hand gehabt haben, darüber ließe sich streiten. Walter - den ich durchaus schätze - weiß wieso und er weiß ebenso, dass ich Gegenbeispiele mit Leichtigkeit erbringen könnte.

Mehr sag ich hier nicht dazu, wenn es dich interessiert, dann schreib ne PN.

Ich habe (Deine) Sachlichkeit nicht angezweifelt. PN ist für mich (den das eigentlich gar nicht wirklich intressiert), der Rest für alle. Daher, wenn Du magst, für alle!


Na gut. Ich arbeite seit 20 Jahren im Musikalienhandel und verkauf da Gitarren. Ich war bei einem Laden, der bis Mitte der 90er Gibson und Fender selbst aus den USA importiert hat und ich bin jetzt bei einem der verbliebenen Gibson - Dealer in Deutschland. Ich habe vorhin willkürlich 3 Paulas von der Wand genommen und die waren alle makellos. Bis auf den fühlbaren Übergang beim Binding, aber den finde ich nicht so gravierend. Wenn ich jetzt grob schätze, dass pro Jahr +/- 50 Paulas durch meine Hände gegangen sind...

Ich kann gerne morgen die Kamera mit in den Laden nehmen und ein paar Bildchen machen.
 
Klasse! Ich denke, dass das einige hier interessiert und es die bislang einseitige Darstellung möglicherweise zu entzerren hilft.
 
jab":1pzuh29h schrieb:
Und wenn mir dann ein Vertriebschef sagt, wir verkaufen keine Gitarren, wir verkaufen ein Image und das Instrument gibts kostenlos dazu, könnt ich kotzen.

Das ist auch mein Blickwinkel auf die beiden großen Hersteller der Gitarrenbranche - und einige andere sicher auch!

Muss man das zum kotzen finden? Nicht unbedingt! Aber erzähl mal einem , dass er einen Haufen Geld für Image und Name hingelegt hat.Genau da fängt das Problem nämlich an.
Vor allem, wenn er auch nicht so recht einzuordnen weiß, was man da handwerklich beim Hersteller generell ankreidet.

Sie schmälern ja auch nicht den musikalischen Wert. Wenn man ein paar Kröten in die Hand nimmt, dann kann man daraus auch unter handwerklichen Aspekten eine "sauberes" Arbeit hinbekommen, denke ich. Ich bin der Meinung, das ohnhin die allermeisten Gitarren nach dem Kauf ohnehin vernünftig abrichtet gehören plus Einstellung und ein paar Details..nur wenige Hersteller schaffen das in meinen Augen ausreichend gut ab Werk und Fender und Gibson gehören da meiner Bescheidenen Meinung nach nun überhaupt nicht zu.

Was widerspricht also der obigen Aussage? Nicht viel! ich finde sie sogar ziemlich ehrlich. Dagegen kann nicht mal so ohne weiteres jemand anderes in Konkurrenz treten. Das kommt noch oben drauf. Und ganz ehrlich, weshalb kauft man denn eine USA Klampfe der o.g. Hersteller und nicht eben eine Kopie? Genau! Image! In erster Linie Image! ich finde daran per se auch nix Schlimmes, aber der Faktor lässt sich nun auch schlecht diskutieren...

Dabei wäre es so einfach zu sagen: "Hey, ja, ich habe meine Gitarre auch aufgrund des Images gekauft. Sie hat mich angemacht, wozu das bestehende Image sicher einen erheblichen Teil beigetragen hat. Das ich eventuell für den Namen mehr bezahlt habe, als eigentlich nötig gewesen wäre, gebe ich zu!"

Hier, ich hebe auch als erster die Hand und sage das ist so! Bei mir ist das so! :winke:

Das ist einfach besser, als dass man sich bei solchen Diskussionen ständig auf die Füße getreten fühlt. Angenehm!


Tomcat":1pzuh29h schrieb:
Ich kann gerne morgen die Kamera mit in den Laden nehmen und ein paar Bildchen machen.

Das empfände ich auch als eine gute Idee! Aber weil du schon schreibst, dass du das nicht so gravierend findest. Ohne dir jetzt an den Karren zu wollen, es geht darum , was ein Gitarrenbauer als "gravierend" empfindet! Du musst also genauso fotografieren, wie Walter das getan hat und nicht so, wie du das siehst. Das ist offensichtlich nicht vergleichbar, was aber keine Bewertung deiner Expertise sein soll!
 
Blues-Verne":2le3yecv schrieb:
Jetzt zu deiner Aussage:

2) Wir Deutschen - ähem, die ältere Generation, woll, gelten bei den Amis als die schwierigsten Kunden (Hannes von Fender hat mir mal so'n paar Döntjes aus dem Nähkästchen geplaudert auf eine heftige Qualitätsbewschwerde meinereiners hin) ...these f##**#ng krauts are so picky!!!
...weil sie mit unseren Quali-Vorstellungen immer wieder kollidieren.

Das ist nicht nur bei Gitarren so. Ich arbeite seit ca. 10 Jahren in der IT-Branche und hatte da in Pilotprojekten für Größere Umgebungen zu tun.
Da hat sich alles vorgestellt, was Rang und Namen hat. (IBM, HP etc..).

Als wir ihnen mal unsere Anforderungsliste gegeben haben -für unsereiner teilweise kleine Selbstverständlichkeiten- bekamen wir erstmal die Antwort: "Wir sind führender Hersteller in ganz USA und reden in diesem Segment auch auf dem Weltmarkt kräftig mitö. Kein einziger Kunde hat bisher von uns sowas verlangt. Die sind alle zufrieden!"..... :-/

Da wir aber stur blieben und das pot. Auftragsvolumen groß genug war, haben Sie dann 2-3 Techies eingeflogen, welche nat. das selbe "Unverständniss" kund tatten... ;-)

Ich glaube -um die Brücke zu schlagen- dass es sich hier auch um ein "Mentalitäts"-Problem handeln könnte. Business statt Passion.
 

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