Gitarren-Bünde hydraulisch gedrückt

Marcello":2hkc4vnm schrieb:
Tomcat":2hkc4vnm schrieb:
Ich kann gerne morgen die Kamera mit in den Laden nehmen und ein paar Bildchen machen.

Das empfände ich auch als eine gute Idee! Aber weil du schon schreibst, dass du das nicht so gravierend findest. Ohne dir jetzt an den Karren zu wollen, es geht darum , was ein Gitarrenbauer als "gravierend" empfindet! Du musst also genauso fotografieren, wie Walter das getan hat und nicht so, wie du das siehst. Das ist offensichtlich nicht vergleichbar, was aber keine Bewertung deiner Expertise sein soll!

Ich schau mal, was ich so hinkriege, ohne dass mein Arbeitgeber mißtrauisch wird. ;-)

Aber ich seh es auch schon quasi vor mir, wie irgend ein Schlaumeier bei dann drei abgebildeten makellosen Paula - Kopfplatten behauptet, das wäre dreimal ein und dieselbe Kopfplatte...
 
karlchen":bcgj83j8 schrieb:
Ich glaube -um die Brücke zu schlagen- dass es sich hier auch um ein "Mentalitäts"-Problem handeln könnte. Business statt Passion.

Uh!

Vorsicht, sonst wird´s hier gleich ´ne Ami-Debatte und man wirft sich gegenseitig ´nen Haufen schlimmer Pauschalisierungen an den Kopf! ;-)
 
7-ender":tpitze6h schrieb:
Klasse! Ich denke, dass das einige hier interessiert und es die bislang einseitige Darstellung möglicherweise zu entzerren hilft.

Liebe Kollegen,
je mehr Bilder man von diesen Mängeln macht, desto mehr "verzerrt" man die Realität derer, die bereits die Darstellung als Bashing verstehen.
Hier gilt das Gebot: Du sollst dir kein Bildnis machen...

Wenn Bilder nicht mehr wahr sind, dann braucht es auch keine Worte mehr.
 
@Marcello: ich geh mal stark davon aus, dass du recht hast. ;-)

Vielleicht als kleine Vorbeugung (oder Anheizer -> jeder versteht ja alles immer "anders" ;-) ):

Ich hatte extra das Wort "grundsätzlich" vor "Mentalitäts"-Problem weg gelassen... :lol:

Es gibt ganz ohne Frage auch passionierte Gitarrenbauer in den USA. Und "JA", ich liebe dieses Land. Ne Freundin hat mal in SF gelebt und ich habe sie besucht... ;-) -> ich hoff das reicht.. ^^

Trotzdem: Ich schreibe nie nach anderer Leute Mund. Sondern meistens von meinen selbst gemachten Erfahrungen. Und diese hab ich nunmal und die disskutiert mir auch keiner Weg... er kann sie höchstens "ergänzen" ;-)
 
W°°":27afylpe schrieb:
Wenn Bilder nicht mehr wahr sind, dann braucht es auch keine Worte mehr.

Walter,

seid Anbeginn der Medien, wird unter anderem und zu Recht, bemängelt, dass Bilder eben doch maniupulieren und die Wahrheit verzerren können.

Täglich in den Nachrichten zu sehen, vor allem dann , wenn die Amis mal wieder Krieg führen. (Sorry, ist aber irgendwie so. Die Deutschen sind nicht besser, halten aber die Füße eher still oder ziehen sich schnell zurück!)

Vor dem Hintergrund muss man sich also auf dein Wort verlassen, dass wirklich alle Gitarren so sind! Das ist nunmal schwer für diejenigen, die dich nicht kennen. Im übrigen - und das soll kein Vorwurf sein - wäre es eine logische Konsequenz, dass du selbst einen nicht ganz wertfreien Blick auf die Sachlage hast, oder? Wer hat das schon? Insofern kann ich den Wunsch nach Gegendarstellung verstehen.
 
Marcello":7aek0hwc schrieb:
W°°":7aek0hwc schrieb:
Wenn Bilder nicht mehr wahr sind, dann braucht es auch keine Worte mehr.

Walter,

seid Anbeginn der Medien, wird unter anderem und zu Recht, bemängelt, dass Bilder eben doch maniupulieren und die Wahrheit verzerren können.

Täglich in den Nachrichten zu sehen, vor allem dann , wenn die Amis mal wieder Krieg führen. (Sorry, ist aber irgendwie so. Die Deutschen sind nicht besser, halten aber die Füße eher still oder ziehen sich schnell zurück!)

Vor dem Hintergrund muss man sich also auf dein Wort verlassen, dass wirklich alle Gitarren so sind!


Die Dinge sind nicht darum so, weil jemand geschlampt hat, sondern weil die tradierten Arbeitsabläufe eben genau diese "Alleinstellungsmerkmale" erzeugen.
Die Bindings Griffbrettkanten werden nun mal von Hand mit der Ziehklinge abgezogen. Das geht nicht makellos.
Die Kanten der Köpfe werden nicht zwischengeschliffen und poliert.
Griffbretter werden in Form gefräst, aber nicht geschliffen.
Bünde werden hydraulisch eingepresst.
Bindings werden abgeklebt und die entstehende Lackkante ohne Zwischenschliff klar ablackiert.

Das passiert nicht mal - weil da jemand nicht aufgepasst hat.
Das passiert darum, weil man es genau so richtig findet.

Dass das ein Verkäufer anders sehen muss, als ein Handwerker, ist dabei genau so logisch.
 
W°°":2fe8bv3x schrieb:
7-ender":2fe8bv3x schrieb:
Klasse! Ich denke, dass das einige hier interessiert und es die bislang einseitige Darstellung möglicherweise zu entzerren hilft.

Liebe Kollegen,
je mehr Bilder man von diesen Mängeln macht, desto mehr "verzerrt" man die Realität derer, die bereits die Darstellung als Bashing verstehen.
Hier gilt das Gebot: Du sollst dir kein Bildnis machen...

Wenn Bilder nicht mehr wahr sind, dann braucht es auch keine Worte mehr.

Trotzdem könnte die Möglichkeit der Gegendarstellung gegeben sein.
 
7-ender":1509gx0x schrieb:
W°°":1509gx0x schrieb:
7-ender":1509gx0x schrieb:
Klasse! Ich denke, dass das einige hier interessiert und es die bislang einseitige Darstellung möglicherweise zu entzerren hilft.

Liebe Kollegen,
je mehr Bilder man von diesen Mängeln macht, desto mehr "verzerrt" man die Realität derer, die bereits die Darstellung als Bashing verstehen.
Hier gilt das Gebot: Du sollst dir kein Bildnis machen...

Wenn Bilder nicht mehr wahr sind, dann braucht es auch keine Worte mehr.

Trotzdem könnte die Möglichkeit der Gegendarstellung gegeben sein.
Wenn es sich um eine Darstellung handelt.

Prozesse (ob chemisch, physikalisch, oder technisch) erzeugen Reaktionen.

"Dieser Mann behauptet, Äpfel fallen zu Boden, wenn man sie los lässt - wir fordern einen Gegendarstellung!"

Am Ende stellt sich heraus, dass man es so oder so sehen kann mit den Äpfeln. Mal fallen sie und man kann sie ja auch festhalten und überhaupt werden Äpfel überbewertet...
 
Naja, Du hast das gesagt:


W°°":2qrwwivn schrieb:
Besser als so gibt es sie nicht. Hier nicht und drüben nicht. Sie können es nicht besser.


Wenn nur ein anderes Foto auftaucht....das sieht schon komisch aus ;-)

Stell dir vor ein mach einen Thread auf: So siehts aus, und behaupte,
Kraushaar Gitarren hätten zu dünne b.z.w. zu schmale Kopfplatten.

Glaubt ihr nicht?

Doch, seht selbst

1nzt3c.jpg



Dann wird eine Gegendarstellung von Dir schon erwüscht sein.
 
W°°":16ggzi64 schrieb:
Wenn es sich um eine Darstellung handelt.

Prozesse (ob chemisch, physikalisch, oder technisch) erzeugen Reaktionen.

"Dieser Mann behauptet, Äpfel fallen zu Boden, wenn man sie los lässt - wir fordern einen Gegendarstellung!"

Am Ende stellt sich heraus, dass man es so oder so sehen kann mit den Äpfeln. Mal fallen sie und man kann sie ja auch festhalten und überhaupt werden Äpfel überbewertet...
Dann soll es so sein. Wie ich bereits schrieb, fände ich es wünschenswert, wenn ein Widerspruch auch belegt wird. Das fehlt mir in der ganzen Diskussion innerhalb dieses Threads. Du hast vorgelegt, in soweit widersprichst Du mit der zitierten Aussage dem Sinn Deiner Darstellung, wenn Du eine etwaige Gegendarstellung gleich im Vorfeld versuchst "klein zu halten". Warum?
 
Kann es sein, dass es hier grade kompliziert wird?
Fotos her oder nicht. Jeder kann sich ein Bild machen indem er zum nächsten Händler oder Gibsonuser geht.
feddisch.
Gut zu wissen worauf man achten kann. Ich würde das alles nicht sehen und wahrscheinlich auch daher nicht bewerten.
Weiss auch nicht ob ich das in Zukunft tun werde....

Bin ja nicht so der Verarbeitungsfreak. Dazu hab ich zu lange italienische Mopeds verkauft.
 
7-ender":3f4a678e schrieb:
wenn Du eine etwaige Gegendarstellung gleich im Vorfeld versuchst "klein zu halten". Warum?

Es ist der Ausdruck," Gegendarstellung" der in diesem Zusammenhang einfach Blödsdinn ist.

Ein Fertigungsprozess erzeugt Spuren.
Willst Du Rauch als das Ergebnis von Feuer gegendarstellen?

Eine gefräste Fläche sieht aus, wie eine gefräste Fläche. Das kannst du gut finden, oder schlecht. Du kannst es ignorieren. Nur eines kannst du nicht. Du kannst es nicht gegendarstellen.

Aber solche Gespräche gehen immer, ungeachtet aller Vorlagen und Argumente, gleich aus.

Also lässt man es dabei, dass man es so und so betrachten kann, dass es immer darauf ankommt und wenn man Spaß hat kann ja auch jeder machen was wir alle miteinander und alle haben was wer will....
Prost!
 
Tach!

Die wenigsten User finden solche Fehler oder können sie bewerten. Das ist auch grundsätzlich nicht schlimm. Was mich nervt, ist die Arroganz der Hersteller und Vertriebe. Und wenn sie das in die Werbung schreiben wär mir das noch egal. Aber wenn jemand von dieser Firma mir ins Gesicht sagt, das wären die besten Gitarren der Welt und das auch so meint und ich hab jeden Tag mit den Dingern zu tun und er hat jeden Tag mit den Dingern zu tun, dann...
... weiß ich auch nicht mehr weiter, ernst nehmen kann ich den jedenfalls nicht mehr.

Ein ähnliches Erlebnis hatte ich mal mit einem Mercedes-Mietwagen. Das Radio war defekt und da ich das Auto eine ganze Woche und viele Kilometer gefahren habe, hab ich mit dem Verleiher ausgemacht, bei einer Werkstatt vorbeizufahren. Das Auto war quasi neu. Ich war bei mehreren Vertragswerkstätten, die alle sagten, da müsse man mal sehen, ginge nicht so schnell, ausbauen und überprüfen und einschicken....
Bis ich an einen Laden geriet, der meinte: Das Radio? Da gibts ne Lieferzeit von mehreren Monaten, die sind alle kaputt, ist ein Fehler in der Software.
Es haben mir also fünf oder sechs Werkstätten entweder wissentlich die Unwahrheit gesagt oder sie waren nicht informiert, was in meinen Augen auch nicht besser ist.
Mein Bild von Mercedes hat stark gelitten dadurch.

Mir ist das lieber, man sagt gleich, ohja, da gibts ein Problem, wir arbeiten an der Lösung, anstatt das einfach zu negieren.

Ich fühl mich dann veralbert. Besonders, wenn es heißt: Echt? Da hatten wir ja noch nie was von gehört, da bist du der erste.
Dabei hat man schon mit anderen Händlern darüber geredet...


Dabei ist das so unnötig.
Wenn die Qualität stimmt, sind die Leute auch bereit, dafür zu zahlen, siehe PRS. Und das es billig und gut geht, zeigen die Japaner und Koreaner.
Und die ruhmreiche Vergangenheit sollte eine Verpflichtung zur Qualität bedeuten.

Naja, das wär einfacher am Objekt zu diskutieren.
Andererseits möchte niemand die Mängel an seinem Schätzchen öffentlich machen...


Beste Grüße!
Jab
 
Piero the Guitarero":1ftc3pab schrieb:
Naja, Du hast das gesagt:


W°°":1ftc3pab schrieb:
Besser als so gibt es sie nicht. Hier nicht und drüben nicht. Sie können es nicht besser.


Wenn nur ein anderes Foto auftaucht....das sieht schon komisch aus ;-)

Das ist der Punkt. Und deshalb habe ich gefragt, ob der Satz so stehenbleiben soll. Wobei ich mit keiner Silbe angezweifelt habe, dass es schlampig verarbeitete Gibsons gibt.
 
W°°":w9xartdr schrieb:
Es ist der Ausdruck," Gegendarstellung" der in diesem Zusammenhang einfach Blödsdinn ist.

Ein Fertigungsprozess erzeugt Spuren.
Willst Du Rauch als das Ergebnis von Feuer gegendarstellen?

Eine gefräste Fläche sieht aus, wie eine gefräste Fläche. Das kannst du gut finden, oder schlecht. Du kannst es ignorieren. Nur eines kannst du nicht. Du kannst es nicht gegendarstellen.

Aber solche Gespräche gehen immer, ungeachtet aller Vorlagen und Argumente, gleich aus.

Also lässt man es dabei, dass man es so und so betrachten kann, dass es immer darauf ankommt und wenn man Spaß hat kann ja auch jeder machen was wir alle miteinander und alle haben was wer will....
Prost!
Ja, ich hätte auch Anführungsstriche verwenden können, als ich von "Gegendarstellung" sprach und noch einmal wiederholen müssen, dass es mich eigentlich gar nicht intressiert, ob Gibson kann oder nicht resp. will oder nicht.

Du weißt, dass Du mir in Bezug auf Fertigungstechnik nichts wirklich neues erzählst, auch wenn ich mich nicht mit der Herstellung von Gitarren befasse. Ich behaupte auch, dass ich Fertigungsqualität vom Gegenteil durchaus unterscheiden kann, wobei ich genauso wie Du selbst nach Sinn oder Unsinn gewichte.

W°°":w9xartdr schrieb:
Es ist kein Bashing, was ich hier betreibe. Es ist Alltag. Ich habe mir mit den Bildern wirklich keine Mühe gemacht. Sie sind nicht gesammelt. Ich habe einfach mal schnell auf EINE Gitarre die Knipse gehalten.
Ich könnte es bei der nächsten wieder tun, die zur Tür rein kommt. Das Ergebnis wird vergleichbar sein.
Ich finde es jetzt offengestanden trotzdem etwas befremdlich, dass Du Deine Sicht der Dinge mit Bildern belegst, Dich aber, ohne dass ein (möglicherweise) anderes "Bild" überhaupt vorliegt, bereits ablehnend über die Aussage (-kraft) eines solchen äusserst.

Nur um nochmal zusammenzufassen: Du zeigst Fotos und bewertest diese. Ich erbitte bei geäusserten Zweifeln an der Allgemeingültigkeit Deiner Aussagen eine für alle nachvollziehbare Begründung (, freue mich darüber, dass Tomcat überhaupt dazu bereit ist ob des daraus möglicherweise resultierenden Diskussionsstoffes) und Du zweifelst die Verwertbarkeit bereits vor der Veröffentlichung an? Das verstehe jetzt wer will...

Worin liegt nun die Aussagekraft dieses Threads, ohne dass eine für alle Mitlesenden (und -denkenden) greifbare Gegenüberstellung der Argumentation vorliegt (resp. vorliegen darf)? Also zumindest ich würde das für mich ganz persönlich schon werten können und glaube, dass es auch andere gibt, die dessen (völlig unbedarft und unvoreingenommen) mächtig wären.
 
W°°":1smwnp1v schrieb:
...
die Bilder gaben mich neugierig gemacht; ich habe daraufhin mal gezielt meine Burny LP Standard angeguckt, die einst Anfang der 90er in Japan ca. 70.000 Yen gekostet hat.

.....

G1.jpg

Nö, die Seiten der Kopfplatte meiner Burny sind glatt wie ein Babypopo.


Sieht ähnlich aus (die Burny hat auch Fretedge-Binding); das Binding wurde auch "abgezogen", allerdings hat der Griffbrettrand weniger gelitten.


Neee, so flachgequetscht sind meine Bünde nicht (Originalbünde von Anfang der 90er sind noch drauf).

Nö, glatt wie ein Babypopo.


Nö, die Vertiefungen für das Burny-Inlay sind viel sauberer.
Dennoch ist das Inlay auch nicht perfekt.

Ach ja, fährt man am Hals oder am Body das Binding mi tdem Finger bis zum "Lackanfang", spürt man keinerlei Grenze. Mit geschlossenen Augen kann man also den Übergang Binding/Hals oder Binding/Korpus nicht ertasten.

So lange die Spielbarkeit nicht darunter leidet ist mir das aber relativ egal und es würde mich nicht stören, am Body einen Binding/Lackübergang ertasten zu können; ebenso würden mich Lacknebelreste am Halsansatz nicht wirklich stören. Das sind nur optische Mäkel, und die kommen mit der Zeit eh dazu, wenn es die ersten Dings und Dongs gibt.

Was ich aber dennoch nicht ganz o.k. finde, ist es, für zweitklassige Verarbeitung erstklassige Preise zu nehmen und (statt der für den Preis angemessene Qualität zu liefern) sich auf einem "Branding" und dem damit verbundenem "Image" auszuruhen.

Andererseits: selber schuld wer für dieses "Image" mitbezahlt. Müssen tut das (dank Edwards usw.) keiner, also ist das letztlich eine freiwillige Mehrausgabe der Käufer.

Tschö
Stef

PS: interessant übrigens, was dem Fachmann so auffällt. Ich hätte das meiste davon gar nicht wahrgenommen ...
 
Tomcat":1nzhfpd3 schrieb:
Wobei ich mit keiner Silbe angezweifelt habe, dass es schlampig verarbeitete Gibsons gibt.

Ich habe den Begriff nie benutzt.
Ich habe gesagt, dass Firmen-spezifische Produktionsabläufe bei Gibson "Alleinstellungsmerkmale" erzeugen, die man in dieser Form bei der Konkurrenz nicht findet. Das ist so.
Man kann darüber unstimmig sein, ob man das wichtig findet, ob es mehr oder weniger deutlich auffällt, oder ob das schlimm ist.
Aber man kann diese Produktiosabläufe und ihre Konsquenzen nicht diskutieren.

Auf diesem Hintergrund steht der Satz: "Sie können es nicht besser"
Wenn der letzte Bearbeitungsschritt am Griffbrett das manuelle Freiziehen des Bindings mit der Ziehklinge ist - und das ist so - das geht da eben nicht ohne Bearbeitungsspuren. Mehr oder weniger..
Wenn Griffbretter vor dem Bundieren nicht geschliffen werden - und das ist so - dann sieht man die Schläge der Fräse in der Oberfläche. Mehr oder weniger...
Wenn bestimmte Flächen beim Lackieren nicht zwischengeschliffen werden, sind die Oberflächen unruhig oder entstehen fühlbare Kanten.
Mehr oder weniger..

Die Produktionsabläufe sind kein Firmengeheimnis und die Kausalitäten sind wie Apfel und Schwerkraft.

Aber..
Tomcat":1nzhfpd3 schrieb:
Na gut. Ich arbeite seit 20 Jahren im Musikalienhandel und verkauf da Gitarren. ...Wenn ich jetzt grob schätze, dass pro Jahr +/- 50 Paulas durch meine Hände gegangen sind....

Wir stehen in dieser Sache offenbar zu einander wie das Marlboro-Mann und der Onkologe! ;-)
 
Ich möchte noch mal das Thema "Image kaufen" ansprechen, das hier schon genannt wurde. Das ist insofern interessant, weil sich das auch wieder verkaufen läßt - m.E. durchaus unabhängig von der tatsächlichen Produktqualität! Beispiel: Sowohl die CBS-Fender Instrumente als auch die Norlin-Gibson Instrumente Angang/Mitte der 70er waren - handwerklich betrachtet - so ziemlich das Schlimmste, was beide Firmen produziert haben. Dennoch erzielen F- und G-Instrumente aus dieser Epoche in letzter Zeit m.E. atemberaubende Gebrauchtpreise, und dabei kann eigentlich nur Image und Nimbus bezahlt werden, zumal die F-Instrumente seinerzeit neu relativ günstig verkauft wurden (im angesagten Laden in B: Strat=800.- DM, Tele=600.- DM).
Der Kreislauf ist also durchaus ein geschlossener: Es scheint möglich zu sein, unter Absehung der tatsächlichen handwerklichen Qualität in Image zu investieren und diese Investition, z.T. mit erheblichem Gewinn, wieder zurück zu bekommen! Dies gilt aber anscheinend nur für G und F.
Gegenbeispiel: Hamer USA Gitarren bieten bei ähnlichen Neupreisen wie Gibson Instrumente eine ungleich höhere Verarbeitungsqualität (ja, die scheinen anderen Traditionen zu folgen!), erzielen aber auf dem Gebrauchtmarkt nur einen Bruchteil ihres ursprünglichen Neuwertes.
Fazit: Prestige, Mythos, Nimbus, Image etc. pp. sind also offensichtlich 'harte' Fakten am Markt, die von den 'Großen' sehr bewußt ins Kalkül gezogen werden. Aufgrund dieses Faktums können sie eben mit weniger handwerklichem Aufwand / weniger aufwendiger Handarbeit höhere Gewinnmargen erzielen, da die Personalkosten (immer der größte Kostenfaktor!) niedriger gehalten werden können.
 
Piero the Guitarero":bi1ua112 schrieb:
Stell dir vor ein mach einen Thread auf: So siehts aus, und behaupte, Kraushaar Gitarren hätten zu dünne b.z.w. zu schmale Kopfplatten.
Dann kann man auf Walters Website gehen, sich die Gitarre dort anschauen und lesen:
W°°":bi1ua112 schrieb:
Zu spät stellte sich heraus, daß der Kunde den Kopf als zu schmal empfand. Ein bedauerlicher Umstand, der durch genauere Absprachen hätte vermieden werden können und ein Schuh, den ich mir anziehe.
Das ist ein dezent anderer Sachverhalt, als der hier geschilderte.
 
Gino":31woqm42 schrieb:
.... Norlin-Gibson Instrumente Angang/Mitte der 70er waren - handwerklich betrachtet - so ziemlich das Schlimmste, was beide Firmen produziert haben...

Hallo.

Mir bekannte Paulas der 70er waren nicht grottenschlecht verarbeitet. Handwerklich sehe ich da keine großen Unterschiede zu heute.

Klar - die Teile waren meist sackschwer und nicht klassisch konstruiert (Ahornhals, Sandwich-Korpus, Mini-Humbucker etc) aber dadurch nicht gleich schlechtere Gitarren.

Gruß Oli
 
Peinlich, peinlich, ich hab die Kamera vergessen. :facepalm:

Wenn weiterhin Bilder gewünscht sind, wird das erst Freitagabend was.
 
Gino":14lcz8cn schrieb:
Fazit: Prestige, Mythos, Nimbus, Image etc. pp. sind also offensichtlich 'harte' Fakten am Markt, die von den 'Großen' sehr bewußt ins Kalkül gezogen werden.

Ist ´ne gute Überlegung!

Das betrifft aber nicht nur Instrumente. Es betrifft die ganze Musik von A-Z! Auch in der Außnwahrnehmung - vielmehr in besonderem Maße sogar da!

E-Gitarre, mit ihrer historisch besonderen Bedeutung, sind da überhaupt keine Ausnahme - Im Gegenteil!

Ihnen liegt das Image und die Attitüde zu Grunde. "Mach mich laut!"

Es ist ein pubertäres Instrument! Ich fand´s schon immer geil und ich kenne keinen Gitarristen, der genau das nicht zu "würdigen" weiß! Selbst mit 60 hat es noch was, sich von´ner 4x12" in den Rücken "blasen" zu lassen auch wenn man das Trum nicht mehr schleppen mag.

Auf der anderen Seite, ist es uns aber zu doof, zu sagen, dass wir nur auf einem ollen Holzbrett mit Drähten Musik machen. Wir wollen für unser Instrument auch einen gewissen, ernsthaften musikalischen Wert, mit dem wir mit unserem eletronischen "Trödel" gegen die traditionellen Instrumente entsprechend anstinken können. Ich glaube, heutzutage ist das sogar besonders schwer, sich in so einem Markt zu etablieren, weil die Ausprägungen im Einzellfall so stark divergieren können. Spieltrieb und Ernshaftigkeit existieren prinzipiell nebeneinander , aber mit individuell unterschiedlichen Gewichtung , und wollen immer gleich befriedigt werden.

F. und G. besitzen sowas wie eine Sonderstellung. Die Gnade der frühen Geburt. Alles andere muss sich da erstmal hart einen Platz erobern...
 

Ähnliche Themen

Antworten
16
Aufrufe
4K
Unknow
U
Zurück
Oben Unten