Moin,
Wie schon im "stell' dich mal vor" Thread gesagt, hier meine "Lieblingsgitarren".
In Anführungszeichen deshalb, weil's an sich nur die meist benutzten sind.
Meine eigentliche Lieblingsgitarre ist die, die ich mir nächstes Jahr von Thomas Stratmann bauen lassen werde - ich bin da jedenfalls recht zuversichtlich.
Abgesehen davon kann ich mich immer nicht entscheiden, welche von denen hier ich spielen soll, deshalb sind's 3 Lieblingsgitarren.
G&L Legacy Special (ca. 1995 oder so):
Die ist wirklich viele viele Jahre meine absolute Hauptgitarre gewesen.
Besonderheiten:
- Bestückt mit Fender Noiseless (kommen vielleicht mal irgendwann Kinmans rein).
- Zusätzlicher JB Junior am Steg, ich kann in der Stegposition des 5-Weg Schalters per Minischalter auswählen, ob der Fender oder der Duncan laufen sollen.
- Fender Megaswitch. Die Kombination Hals/Mitte habe ich zugunsten von Hals/Steg ausgetauscht.
- GraphTech Stegreiter. Null Saitenriss.
Klang: Eigentlich wie ne Rockstrat. Durch den schweren Korpus (die wiegt so viel wie ne Les Paul) schmeißt das Teil relativ viele Hochmitten raus.
Tom Anderson Semihollow Drop Top (oder so ähnlich...):
Das war dann auch mal meine Hauptgitarre, bevor ich die Werks-PUs total übel fand. Danach stand die jahrelang inner Ecke.
Besonderheiten:
- Komplett erneuerter Tonabnehmersatz. Am Hals ein Duncan Mini-HB, in der Mitte 'n Kinman, am Steg ein handgewickelter von Stratmann.
- Die Schaltung ist so wie bei der G&L, also keine Hals/Mitte Kombination sondern Hals/Steg anstatt dessen. Dann gibt's noch zwei Mini-Schalter, die die PUs auf parallel schalten. Benutze ich an sich nur für den am Steg.
- GraphTech Stegreiter.
- Sperzel Trimlocks. Die kam mit so Klemmmechaniken von Gotoh, total üble Teile.
Yamaha Pacifica pseudo "Mike Stern" Modell:
Tja, was soll ich zu der Gitarre sagen? Die kommt aus Taiwan, hat im Ausverkauf 200€ gekostet. Und ich hab' bisher schon so 4-500 reigesteckt. Und es wird noch mehr, an die Halsposition muss ein handgewickelter Mini-HB von Stratmann rein (der baut die erst seit Kurzem, sind grandios).
Besonderheiten:
- Sperzel Trimlocks (ja, auf ner non-Tremolo Gitarre, aber ich steh' sehr auf schellen Saitenwechsel).
- Graphtech Saitenreiter.
- PUs. Ein oller OBL am Hals, wie gesagt, der wird getauscht, ein Kinman am Steg, und dann - jetzt kommt's! - ein "Framus designed by Duncan" Klingenhumbucker direkt vor der Stegplatte. Ich kann euch nur eins sagen: DAS war die beste Idee, die ich seit Jahren hatte. Wenn überhaupt, dann setzt man ja in irgendwelche Tele-artigen Klampfen 'n Mittel-PU rein um so stratmäßige Sounds erzielen zu können. Genau die brauche ich in dieser Gitarre aber nicht. Aber, was ich brauche ist ein satterer Riff/Lead Sound als das, was so'n Tele-Steg-PU anbietet. Und exakt das macht dieses Zusatzdings. Klingt auch sehr gut zusammen mit dem Hals.
Da man das auf dem Bild fast gar nicht sieht, hier 'ne Detailansicht:
Die Pfeile verdeutlichen die (total einfache) Schaltung. Die hinteren beiden PUs werden per hinterem Schalter standard 3-wegemäßig geschaltet, der vordere Schalter macht's dann auch nicht anders, nur schaltet er in Mittel/Steg-Position eben am Steg jeweils das ein, was über den hinteren Toggle vorgewählt ist. So hab' ich alle PU Kombinationen am Start, kann aber dennoch sehr schnell schalten (und sowieso viel komfortabler als mit ner Standard Tele-Schaltung, wo der Schalter ja so ungünstig liegt - finde ich jedenfalls).
Mal ganz im Ernst: Diese PU Option sollte sich jeder Tele-Spieler mal überlegen, dem am Steg für so manche Sachen nicht genug Dampf rauskommt, das zu spitz ist, etc. So verliert man keinen der Originalsounds, hat aber einen absolut großartigen und oft einsetzbaren Zusatzsound (bzw. sogar 2-3 mehr Sounds). Dumm ist, dass man vor'm Steg im Holz fräsen lassen muss und im Pickguard natürlich auch. Mit ner echt alten Tele also vermutlich keine allerbeste Idee, sollte man sich um den Wiederverkaufswert scheren. Ansonsten aber eben ne echte Bereicherung.
Ich poste gerne mal 'n Soundclip!
Ihr werdet vielleicht bemerkt haben, dass in keiner einzigen Gitarre ein echter Singlecoil drin ist. Die lassen sich auch samt und sämtlich nicht splitten. Das hat in erster Linie den Grund, dass ich sehr viel Theaterkrams spiele und dort die Stromverhältnisse oftmals mehr als bescheiden sind. Mit echten Singlecoils kann man da oft gar nicht spielen, so sehr hauen einem die Lichtdimmer rein.
Ich bin aber, mit den kleinen (z.T. erwähnten) Abstrichen, durchaus sehr zufrieden mit den benutzten PUs.
Wie ich eingangs schon erwähnte, werde ich mir im nächsten Jahr eine Gitarre maßschneidern lassen. Die wird eigentlich extrem Strat-mäßig werden, nur ohne all das, was an 'ner Strat immer nervt und mit einigen Zusatzoptionen. Aber mit echten Singlecoils, jawoll! Denn es gibt ja jetzt dieses unfassbar gut funktionierende "Backplate Silencing System" von John Suhr, das klaut meiner Meinung nach gar nix vom Stratsound, nur dass eben nichts mehr brummt. Fantastisch.
Ich hab' noch 'ne andere Lieblingsgitarre, eine, die diesen Titel viel eher verdient, nämlich eine pre-Artist 335-Kopie von Ibanez, für die mir schon mal das Original im Tausch angeboten wurde. Die benutze ich aber, außer daheim, quasi gar nicht, hinzu kommt, dass die 'ne echte Rundumerneuerung braucht (neue Bünde, neuer Steg, neue Elektrik - also teuer!).
Soviel zu meinem Arbeitsgerät. Sorry für die vielen Worte.
Gruß
Sascha