Neuer Amp von Hughes & Kettner

hatte heute kurz, ca. 20 Minuten, Zeit den Grandmeister anzuchecken (mit einer Fender Strat über eine 4 x 10 Marshall Box - beides jetzt nicht so mein Handwerkszeug)....

Was mir spontan aufgefallen ist:
- der clean dürfte mit dem TM 36 identisch sein
- der crunch hat etwas mehr gain als der TM, ansonsten sehr nah beim TM 36
- der lead dürfte auch recht nah beim TM 36 sein
- der ultra ist nah beim lead sound, lediglich noch mehr gain

positiv aufgefallen:
- der boost Schalter macht sich sehr gut im clean und crunch. Der bringt da noch mehr Leben in`s Spiel, genau das was dem TM 36 fehlt. Gerade der Clean hat dadurch mehr "blues".....gefiel mir sehr gut
- der Master hat sein gutes. Der Amp ist dadurch leiser. Ob es den Klang beeinflusst, konnte ich jetzt nicht feststellen
- man hat wirklich unendlich viele Soundmöglichkeiten
- der Reverb ist deutlich intensiver und lauter als beim TM 36
- das Delay klingt gut....genauere Einstellungen sind halt nur mit Leiste bzw. iPad möglich....ohne diese Hilfsmittel dreht man halt ein wenig nach Bauchgefühl herum.....geht auch
- das Noisegate arbeitet wunderbar

negativ aufgefallen:
- die Modulationseffekte gefallen mir jetzt auf Anhieb nicht besonders. Lediglich mit dem Chorus + Delay konnte ich einen klassischen 80er Jahre Purple Rain herzaubern....das klingt....Tremolo, Phaser und Flanger sind jetzt nicht so meines, dadurch bekommt der Klang des Amps auch etwas steril-digitales und verliert an Wärme....
- die Doppelbelegung der Potis ist gewöhnungsbedürftig, aber man kommt da schon rein
- ein Abrufen der Werkspresets die es via iPad zu sehen gäbe ohne Midileiste ist nicht möglich, zumindest hab ich nicht herausgefunden wie....
- für das iPad bräuchte man noch ein Midiinterface....

Fazit:
- die Grundsounds sind gut, mindestens genauso wie beim TM 36
- der clean und der crunch gewinnen durch den boost
- der master macht sich gut, ist aber nicht via Midi programmierbar....
braucht es auch nicht, die Lautstärken werden im jeweiligen Kanal geregelt
- Reverb + Delay kommen gut, genaue Einstellbarkeit nur über Midi bzw. iPad, ehrlich gesagt genügt auch eine einfach Midileiste um intuitve Soundeinstellungen abzurufen, aber das richtet sich nach dem Geschmack und Bedarf
- sehr viele Soundmöglichkeiten zum Abspeichern: Verzerrungsgrad, Boost, Lautstärke, Kanal, Power Soak, Effekte
- den Ultrakanal hätte es imho nicht unbedingt gebraucht, zu wenig hebt er sich vom Leadkanal ab

Mein Wunsch:
- der Amp hätte größer sein müssen, inkl. Display für die Effekte
(das mit dem iPad finde ich zu elitär, Sound am Computer basteln und via USB ok, aber IPAD - nee....)

Ich habe den TM 36 combo und bin damit zufrieden. Ihn gegen den GM auszutauschen macht für mich nicht unbedingt Sinn, da ich meine Effekte nach wie vor über die Stompboxes fahren möchte und diese letztlich natürlich auch etwas besser klingen als die onboard Effekte des GM 36.

Den GM 36 als Zusatzinvestition - als sog. "all in one" Kiste hat seinen Reiz, dafür spiel ich aber aktuell zu wenig.

Hätte ich keinen TM 36 wär ich jetzt Besitzer es GM 36 - keine Frage. Ich würde von den Effekten allerdings nur das Delay nutzen, das hat mir gefallen....

VG*oli
 
Oli das ist ja eigentlich ein Review ;-)

Ich hatte auch bereits die Möglichkeit den Amp kurz anzuspielen, ein Freund hat ihn sich gleich beim T geordert.
Gleich vornweg, das ist kein Amp für mich, ich würde weitaus weniger als 30 Prozent von dem was der Amp kann nutzen. Ich war relativ schnell fertig mit meinem Test.

Ich finde den Cleankanal gut, finde allerdings den meines TM18 wesentlich runder/wärmer/federnder was allerdings auf an meinem Röhrensatz liegen sollte. Da ich eher der Einkanaler plus (Diablo)Pedal davor Freak bin erspare ich mir den Kommentar über die restlichen Kanäle. Das ist halt auch Geschmacksache. Ich kann stilistisch nichts damit anfangen. Der Hall ist okay und eher als modern anzusehen - ich bevorzuge allerdings einen Spring-Reverb. Das Delay ist okay, käme ich gut mit klar. Genau so mit dem Tremolo und dem Chorus, was ich aber eh selten bis sparsamst einsetze. Was ich richtig gut finde ist das Noisegate, wirklich sehr geil für laute Brutalorocker auch mit echten Singlecoil Gitarren. Ich weis nicht ob da vielleicht ISP Pate stand, könnte aber gut sein.

Ich sehe den GM36 eher für moderne innovative Gitarristen die reichlich Sounds abdecken wollen/müssen. Für die Traditionalisten oder Puristen wie mich ist z.B. der TM18 der bessere, oder sagen wir mal der vollkommen ausreichende Amp.

Ich bin definitiv das falsche Klientel für diesen Amp. Ich erreiche mit meinem neuen Mustang für mich die weitaus besseren Sounds, aber das soll hier nicht zur Debatte stehen. Röhre ist Röhre und Transe ist Transe...
 
Werde den GM heute auch zurückschicken.
Zu den Dingen die mir nicht gefallen haben kommt aktuell noch der Reverb hinzu.
Im Vergleich zu dem Reverb aus dem TM36 fällt der im GM für meine Ohren stark ab (für mich zu viel reflections im Hall) so das ich hier ein Reverb im Loop einschleifen müsste.

Die Sounds finde nach wie vor gut - den Crunch Channel erste Sahne!
Auch das von vielen bemängelte Fizzeln höre ich nicht (2X12" Greenbacks) Aber bis auf das mehr an Gain bringt mein TM36 die gleichen Sounds. Von daher alles gut.

Ich suche aber noch was zum Experimentieren - wenn also jemand ein Kemper verkaufen will?! :)
 
Genau das ist/war bisher immer mein Problem mit diesen All-in-one-Kisten. Man hat dort eben nicht immer die qualitativ besten Sachen für die unterschiedlichsten Anwendungen drinnen. - Geht ja auch schlecht.

So wie ich das kleine Review lese, macht es wohl für die meisten mehr Sinn sich einen TM36 und dann mit Effekten nach Gusto auszurüsten. Da ist man einfach flexibler und kann entscheiden wie und mit was man den Ampsound nun erweitert - zumal sich Geschmäcker ja auch ändern und man längerfristig betrachtet zu mindest dann beim Amp wahrscheinlich länger Spaß dran hat.
 
Ich warte auf den Zunftmeister, Hexenmeister oder so ... mal sehen ;-)
 
michabekman schrieb:
Genau das ist/war bisher immer mein Problem mit diesen All-in-one-Kisten. Man hat dort eben nicht immer die qualitativ besten Sachen für die unterschiedlichsten Anwendungen drinnen. - Geht ja auch schlecht.

So wie ich das kleine Review lese, macht es wohl für die meisten mehr Sinn sich einen TM36 und dann mit Effekten nach Gusto auszurüsten. Da ist man einfach flexibler und kann entscheiden wie und mit was man den Ampsound nun erweitert - zumal sich Geschmäcker ja auch ändern und man längerfristig betrachtet zu mindest dann beim Amp wahrscheinlich länger Spaß dran hat.

jein.
wenn man den Tubemeistersound mag und noch gar keinen aus dieser Serie besitzt, spricht in meinen Augen nichts gegen den Grandmeister.....der kann alles was der TM 36 kann auch, aber noch mehr .....und wieviel man von dem "mehr" nun nutzen möchte, bleibt jedem selbst überlassen.

anders als beim TM ist der Reverb der klingt mehr nach "plate" und weniger nach "spring", positiv: noisegate, master und boost.....Man muss selber entscheiden ob einem das die 200 € Mehrpreis Wert sind. Was mir aber auch noch aufgefallen ist, dass der Crunchkanal beim GM36 mehr Gainreserven hat.....beim Tm 36 muss ich wenn ich AC-DC spiele beim Crunchkanal den Booster einschalten beim GM 36 nicht.

ich persönlich würde aber den Combo abwarten, denn der klingt wieder etwas anders als der Amp. Die H+K Box und der Amp sind gut aufeinander abgestimmt. Ich hatte ja vorher den TM 18 mit einer 2x12 Marshall Box gespielt und jetzt den TM 36 Combo und ich finde das tut dem H&K Sound gut. Der Sound ist deutlich weicher....
 
Danke für die Infos und das Review, Oli. Da ich selbst begeisterter TM36-Besitzer und -Spieler bin, kann ich mich sehr gut in deine Situation als Testperson hineinversetzen. Ich bleibe bei meinem 'Meisterchen' - die Rundumbedienung habe ich ja mit dem Coreblade.

Grz, Marco
 
Bonedo, bzw. Robby Mildenberger hat das Ding nun auch getestet: http://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/hughes-kettner-grandmeister-36-test.html
 
so, habe den Amp zufällig bei unserem Händler in der Nähe gehört wo gerade einer darauf herumgeklimpert hat, tut mir Leid, aber dieser TM 36 klingt einfach Scheisse, nur kalt und leblos, aber dafür 4 Kanäle und jede Menge Features die man eigentlich nicht braucht. Naja jedem das seine :?
 
alles...aber kalt und leblos klingt das Teil nicht....war wahrscheinlich ein schlechter Player..... ;-)
 
Wenn man sich die Beispiele beim Robby auf Bonedo anhört, klingt er im Soundmix (Beispiel: Meistersinger!) recht gut und vorne, alleine gefällt er mir wiederum nicht so sehr.

Das zeigt wieder, dass es doch zwei unterschiedliche Kontexte gibt - allein zu Haus und mit Band im Nacken.

Das Prädikat Spitzenamp bekommt der, mit dem man in beiden Kontexten gute Ergebnisse erzielen kann.
 
Ich finde, dass der Amp in den Bonedo-Hörbespielen wirklich grottenschlecht klingt; jetzt verstehe ich, was viele mit "fizzig" meinen.
 
Batz Benzer schrieb:
Ich finde, dass der Amp in den Bonedo-Hörbespielen wirklich grottenschlecht klingt; jetzt verstehe ich, was viele mit "fizzig" meinen.

Mir gehts da genau so, klingt echt nicht doll - nee klingt in meinen Ohren fürchterlich!

Ich kann mich allerdings auch daran erinnern das es vom TM18 auch Videos und Aufnahmen gab wo das ähnlich geklungen hat, also richtig fizzelig und dünn - es gab da auch von Bonedo so nen Test. Da ich allerdings u.a. immer noch (m)einen TM18 spiele weiß ich das er auch ganz anders klingen kann.
Auch hier kommt man also nicht drumrum selbst zu testen wenn Interesse besteht.
Mir selbst ist der Amp vom Sound her eh zu modern gehalten und ich komme mit meinem Mustang III wesentlich besser zurecht und hab dazu noch zig Möglichkeiten mehr.
 
Danke für die erklärte Solidarität in Sachen Sound!
Ich dachte schon, ich hätte was an den Lauschern...
 
DocBrown schrieb:
Danke für die erklärte Solidarität in Sachen Sound!
Ich dachte schon, ich hätte was an den Lauschern...

Deine Ohren sind absolut tauglich!
Was natürlich heftig erscheint ist das Testurteil in Verbindung mit "diesen" Soundfiles :shock:
 
Oh ja, die Soundfiles bei Bonedo sind sowas von grauenhaft, an stelle von HK würde ich verlangen, dass die rausgenommen werden - das ist ja geschäftsschädigend. Also mal Null GAS im Gegensatz zu dem Princeton Reverb-Sound aus nem anderen Thread...
 
Soundschnipsel sollte man nicht überbewerten. Wenn ich mir da die "Thomannschen Soundschnipsel"l anhöre, ist wirklich ein Unterscheid zwischen den Amps teilweise nur zu erahnen....

Der Amp kann defintiv anders klingen.

Aber was schreibe ich überhaupt....
Am Schluss kommt dann blos wieder so ein dämlicher Satz wie....wenn du es sagst, muss es ja stimmen....

in diesem Sinne

Schönes WE....
 
Ich denk auch, dass wir uns zu sehr auf das Web verlassen. Klar, man bekommt unheimlich viel Input, ohne Benzinkosten und Fahrzeit. Aber auf was verlassen wir uns bei unserem Urteil? Eben auf diese Soundschnipsel, Videos und Beurteilungen anderer. Das ist alles subjektiv und entspricht nicht dem Real-Life.

Ich werde nie vergessen, wie ich in einem kleinen unscheinbaren Laden einen Nobels ODR-1 mit einem Marshall Halfstack ausprobierte und überwältigt war von Druck und Transparenz. Zuhause hat das schon seeehrr viel anders geklungen. Und hätte ich das dann zuhause mit dem iPhone auf .mp3-Format komprimiert... da lägen Welten dazwischen. Dann hört sich das jemand am PC mit den eingebauten Lautsprechern an... schlimm.

Deswegen bin ich mit meinem Stagemaster auch so zufrieden. Weil ich ihn mit meiner Klampfe direkt vor Ort ausprobiert habe. Pur, ohne Web-Verluste.

Es geht eben doch nichts über das echte Leben, Kontakt zu echten Menschen und das Anfassen und spielen von echten Verstärkern, die Luft bewegen.
 
riliho schrieb:
Wenn man sich die Beispiele beim Robby auf Bonedo anhört, klingt er im Soundmix (Beispiel: Meistersinger!) recht gut und vorne, alleine gefällt er mir wiederum nicht so sehr.

Das zeigt wieder, dass es doch zwei unterschiedliche Kontexte gibt - allein zu Haus und mit Band im Nacken.

Das Prädikat Spitzenamp bekommt der, mit dem man in beiden Kontexten gute Ergebnisse erzielen kann.

bin da leider nicht deiner Meinung, entweder der Amp klingt in jeder Situation oder eben nicht ! Mein Linne JTM45 klingt sowohl im Studio wie auch im Bandkontext immer bestens, den kann da nichts aus der Ruhe bringen, einfach geiler Sound und das mit nur einem Kanal und wenn es zerrmäßig noch härter sein darf, dann gibt's noch den Riot obendrauf damit jeder Mitmusiker eines ordentlich in die Fresse kriegt und fertig :-D
So funktionieren gute Amps ;-)
 
el flaco schrieb:
damit jeder Mitmusiker eines ordentlich in die Fresse kriegt und fertig :-D
So funktionieren gute Amps ;-)

Oh JA, ich such ja auch noch nen 1 Kanaler, bzw. will einen übern Winter bauen, nur welchen weiss ich natürlich noch nicht :roll:
 
Noisezone schrieb:
el flaco schrieb:
damit jeder Mitmusiker eines ordentlich in die Fresse kriegt und fertig :-D
So funktionieren gute Amps ;-)

Oh JA, ich such ja auch noch nen 1 Kanaler, bzw. will einen übern Winter bauen, nur welchen weiss ich natürlich noch nicht :roll:

In diesemThreadhast du gerade über einen sehr geil klingenden gespielt - DAS ist doch genau DEIN Ding :top:

Ansonsten ist der GM36 halt ein Amp für moderne Leute die mehrere Kanäle brauchen. Die Zielgruppe ist eindeutig Top40.
 
Meinst den Twin ? Viel zu laut und zu schwer, ich denke mitn Deluxe Reverb komm ich da auch etwa hin..
 
Noisezone schrieb:
Meinst den Twin ? Viel zu laut und zu schwer, ich denke mitn Deluxe Reverb komm ich da auch etwa hin..

das Soundbeispiel mit dem Twin ist sehr schön, ( auch spielerisch ! ) Strat pur, ein Deluxe wäre sicher auch eine gute Wahl, vielleicht sogar der 57er Deluxe den ich auch noch gerne hätte :cry:
 
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